Beiträge von Nyla

    Ich lächelte immer noch, als er die Culina betrat und sich auf dem Stuhl niederlies. Aber das Lächeln erstarb jedoch relativ schnell, als ich sah, dass ihm wirklich etwas großes auf dem Herzen lag. Besorgt setzte ich mich auf den anderen Stuhl und sah ihn an. Eigentlich stand es mir ja nicht zu so mit meinem Herrn zu sprechen, aber ich fand ich war ihm noch etwas schuldig als er mich nicht verraten hatte, als ich flüchten wollte.


    "Ja, dass weiß ich ganz genau, eigentlich schon mein ganzes Leben lang" erwiederte ich leise. Als ich dann seinen traurigen Blick sah versetzte es mir einen Stich im Herzen. Verliebt?


    "Ja aber warum dann so traurig, das ist doch was wunderbares und was schönes!"


    Ich musste gleich darauf an Gallus denken.

    Ich sag doch gleich, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Es fehlte das Strahlen was er die ganze Zeit immer um sich hatte und seine Fröhlichkeit und sein frecher Ausdruck. Ich machte mir doch einige Sorgen, hatte ich doch nichts mitbekommen was in der Casa alles vorgefallen war. Neugierig betrachtete ich ihn und lächelte dann.


    "Ich muss sagen ja. Ich habe mich sehr gut eingelebt und fühle mich wohl. Ich habe auch gehört, dass dein Vater wieder hier ist."


    Etwas gespannt aber auch ängstlich war ich darauf ihn mal kennen zu lernen. Ich sah Maximian nochmel in die Augen und meinte da etwas zu erkennen, was nicht dort hin gehörte.


    "Möchtest du vielleicht darüber sprechen, was dir so einen Kummer bereitet? Ich sehe es doch, dass dich etwas bedrückt. Komm rein auch wenn es nicht erlaubt ist für männliche Wesen die Cullina zu betreten."


    Ich machte eine einladende Handbewegung und deutete auf einen Stuhl und dabei lächelte ich ihm aufmunternd zu.

    Ich hatte das Essen alles schon fertig und waretete nur noch darauf, dass es geholt werden würde. Ausgerechnet mir passierte natürlich wieder einmal ein Missgeschick. Mir fiel etwas herunter und ich war gerade dabei den Schaden zu beseitigen, als ich sah wie Maximian an der Culina vorbeischlich. Er kommt nicht rein um sich was zu Essen zu holen? Ich fand es ziemlich merkwürdig. Deswegen ging ich schnell an die Tür und sprach ihn an.


    "Warum bist du heute so betrübt Herr? Möchtest du nicht eine Kleinigkeit essen?"

    "Hmmmm" machte ich nur und genoss den kurzen Moment in dem ich sein Verlangen nach mir spürte.


    "Dann bis später" gab ich mit einem leicht enttäuschten Ton zurück und sah ihm nach wie er schon wieder etwas stibitzte. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und beschäftigte mich dann weiter mit dem Essen.

    Ich schloss ganz kurz meine Augen um sie gleich wieder zu öffnen und haute ihm leicht auf die Finger.


    "Es ist das Essen, aber wenn du deine Finger nicht bei dir behalten kannst, wirst du davon nicht mehr kosten können."


    Ich lachte und lehnte mich an ihn.

    Ich war voll und ganz in meinem Element und bereitete das Essen zu, als mir ein Schauer über den Rücken lief. Ich zuckte etwas als Gallus mich küsste und drehte mich dann lächelnd zu ihm um.


    "Mir geht es gut, wie immer wenn du in meiner Nähe bist. Das Essen ist fast soweit."


    Als ich hörte, dass unser Herr wieder da war nickte ich nur. Hatte ich etwas Angst? Ich kannte unseren Herrn noch nicht, ausser von dem Kauf, aber ansonsten hatte ich bis jetzt noch nie mit ihm zu tun.

    Mit der Platte in der Hand erreichte ich wieder das Atrium wo Mattiacus und Proximus sich noch unterhielten. Ich stellte mich etwas abseits hin und lächelte ihnen zu.


    "Möchtet ihr euch nicht ins 'Speisezimmer* begeben um zu essen oder soll es wieder hier sein?"


    Ein lächeln lag wieder auf meinen Lippen, weil irgendwie zog das Atrium hier immer solche Geschichten an.

    Immer noch lächelnd betrat ich die Culina und sah nach was ich den beiden zu Essen machen konnte. Ich nahm eine kleinere Platte und legte auf diese verschiedene Obsstsorten, sowie Gemüse und Brot. Dies sollte eigentlich für eine kleine Mahlzeit langen. Ich nahm die Platte in die Hände und begab mich gleich darauf wieder in das Atrium.

    Ich wollte gerade gehen und hatte noch ein Lächeln auf den Lippen als Mattiacus dazu trat.


    Was er dann von mir verlangte trieb mir fast die Tränen in die Augen und ich musste lachen, aber entschuldigte mich gleich darauf wieder.


    "Bitte verzeih mir." Ich räusperte mich "Ich werde sofort etwas machen." Ich wandte schnell meinen Blick von den beiden ab und begab mich in die Küche.


    Ich musste immer noch leise vor mich herlachen.

    Mein Lächeln wurde doch etwas breiter und ich musste mich zurückhalten nicht zu lachen. Bis jetzt jeder von der Familie Decima wollte immer etwas zu Essen haben wenn man mich sah. Ich musste dabei vor allem an Maximian denken.


    "Die Freude ist auf meiner Seite" meinte ich freundlich "Ich weiß nicht genau wie lange ich hier bin. Ich habe mir abgewöhnt die Tage oder Wochen zu zählen wenn ich wo neu bin, aber es dürften schon mehrere Wochen sein."


    Ich überlegte kurz.


    "Herr, wenn du mir sagst was du zu essen möchtest, dann kann ich gleich in die Küche gehen und etwas machen."

    "Ich bin Nyla, Sklavin in diesem Haus und für etwas zu Essen verantwortlich."


    Ich musste lächeln.
    Ich fragte mich langsam wie groß diese Familie noch war. Fast jeden Tag lernte man neue Familienmitglieder kennen.

    Ich war auf dem Weg erneut ins Tablinium und schlenderte dabei wieder durch das Atrium.


    Ich passte nicht auf, da ich in Gedanken war und stieß mit einem Mann zusammen. Ich erschrak.


    "Oh, bitte verzeih mein Herr."

    Aus den Unterkünften war ich gerade auf dem Weg zur Küche, als ich viele Stimmen aus dem Atrium vernahm. Ich war neugierig und ging nachschauen. Es waren einige neue Gesichter dabei und Gallus stand auch da. Ich sah ihn kurz an und ging dann ohn auf die anderen zu achten auf Maximian zu. Er hatte seinen Arm in einer Schlinge, schien also verletzt zu sein. Ich sah ihn etwas erschrocken an.


    "Herr du bist ja verletzt, kann ich dir helfen?"

    Ich hatte mich immer wieder umgesehen und das kleine Gefäß mit der Feder in meinen Händen, hinter meinem Rücken versteckt. Ich hoffte, es würde keiner merken, das etwas fehlte. Als ich in der Unterkunft ankam ging ich schnell zu meinem Lager um die Gegenstände zu verstecken. Mir klopfte das Herz bis zu Hals. Heute noch wollte ich anfangen zu schreiben, wenn ich Ruhe hatte. Jetzt ging ich erst einmal wieder nachdem ich mich vergwissert hatte, dass die Sachen wirklich gut versteckt waren.

    Mein Drang meine Gedanken und Gefühle niederzuschreiben wurde immer größer. Ich begab mich wieder ins Tablinum und sah mich um. Ich wollte sicher gehen, dass mich keiner sehen würde. Ich wollte niemanden eine Erklärung schuldig sein wenn man mich hier erwischte wenn ich Sachen einsteckte.


    Wieder ging ich zu dem Tisch wo alles lag was man brauchte. Ich fand eine Feder und ein kleines Gefäß in dem Tinte war, nebendran lag wieder ein unbeschriebenes Papyrus welches ich wieder in meiner Tunika vesteckte. In meinen Händen hielt ich nun Feder und das kleine Gefäß mit der Tinte.


    In meiner Kleidung verstecken konnte ich das alles nicht, also hielt ich es weiter fest und hoffte man würde mich nicht sehen, wenn ich damit zurück in die Sklavenunterkünfte ging.

    Irgendwann schlief ich an der Seite neben Gallus ein.Ich bemerkte nicht, dass er weg ging.


    Ala ich aufwachte war es schon hell. Ich blinzelte und sah neben mich. Der Platz war leer. Ich setzte mich auf und schaute durch die Reihen, aber Gallus konnte ich nicht erkennen. Er war bestimmt schon bei der Arbeit.


    Ich stand auf und ging mich waschen und zog mir dann etwas neues an. Meine Haare ließ ich heute offen, was ziemlich selten war.


    Dann macht ich mich auf den Weg um was zu Arbeiten auch wenn ich mich ziemlich konzentrieren musste, da ich immer wieder an diese Nacht denken musste.

    Ich kuschelte mich an Gallus und hatte die Augen geschlossen. Meine Hände wanderten über seine Brust. Ich spürte wie er wieder gleichmäßig atmetete, genau wie ich. Es war alles still.
    Ich suchte seine Hand um sie festzuhalten.
    Ich fragte mich was am Morgen sein würde.

    Ich spürte, dass ich mich nicht mehr zurüchalten konnte und vergrub meinen Kopf an seinem Hals. Einen Seufzer konnte ich nicht mehr unterdrücken. Ich küsste seinen Hals und seine Schulter und wollte mich somit zum Schweigen bringen keinen weiteren Laut mehr von mir zu geben. Meine Hände hielten sich immer noch an seinem Rücken fest.



    Mein Atem und mein Herz gingen immer noch schnell und es dauerte bis ich mich beruihgte. Langsam ließ ich meinen Kopf neben seinen sinken der noch immer auf meiner Schulter ruhte.

    Ich schloß die Augen und gab mich meinen Gefühlen hin. Während ich seine Finger mit meinen Lippen umschloß wanderten meine Hände seinen Rücken entlang, nur der Stoff seiner Tunika trennte mich von seiner warmen Haut.
    Ich ließ mich von meine Gefühlen mitreißen und meine Finger gruben sich in seinen Rücken. War ich zu grob? Ich wusste es nicht.
    Er nahm seine Hand langsam von meinem Mund und ich öffnete meine Augen um in seine zu schauen.
    Ich zog ihn näher zu mir um ihn zu küssen, voller Verlangen und Leidenschaft.
    Ich musste mich zurückhalten um keinen Laut von mir zu geben.

    Ich ließ mich von ihm zu meinem Platz führen, vorbei an allen anderen die noch schliefen und nichts merkten.


    Ich sah ihn an als ich etwas sagen wollte und spürte sofort seine Hand auf meinem Mund.


    Das Kribbeln hatte sich mitlerweile in meinem ganzen Körper ausgebreitet. Mir war warm und dennoch hatte ich eine Gänsehaut.


    Langsam ließ ich mich auf meinen Platz sinken und zog ihn an seiner Hand mit runter zu mir.