Zitat
Original von Ogmios
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Ich blieb stram stehen..
"Verzeih Nauarchus ich möchtte nicht belehrend sein..
CCAA liegt auf 696 Km von den Brünnen des Rhenus...Mogontiacum auf genau 500km ...so bin ich auf die 200Km gekommen..
Und Nein, Politiek ist für die Politiker nicht für mich...ich erhalte ein Befehl und füre die aus...die mitteln im Kriegszeit mir dan ehe Recht .
Darf ich aber dar auf hinweisen das ich jedenfalls unsere Verbundete auf dem Ost Ufer NICHT die budde in Brandt gesteckt habe??"
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Dragonius erhob sich ganz langsam und sein Blick war kalt auf Ogmios gerichtet.
"Du sollst mir nicht erzählen, auf welche Kilometer die einzelnen Orte liegen, sondern welche Bereiche Du abgefackelt hast. Denn hier wurden keine Rauchwolken gesehen und Du solltest ja doch wissen, dass man sowas allgemeinhin sieht und riecht."
Er atmete tief durch und sah ihn immer noch an.
"Und dann, wenn Du mir gesagt hast, wo genau Du rumgefackelt hast, werde ich Dich fragen, ob Du Dein Gehirn beim Betreten der Planke in Confluentes abgegeben hast. Oh, Du wirst Dich jetzt sicher fragen, wieso ich Dich das frage, nun, ganz einfach."
Seine Stimme nahm einen sarkastischen Tonfall an.
"Die Dörfer, die Du nicht abgebrannt hast, wie großherig, ist Dir eigentlich klar, was Du da angerichtet hast?"
Sein Ton wurde wieder ernst und kalt.
"Du magst ihre Hütten und Umzäunungen nicht abgebrannt haben, aber Du hast ihre Lebensgrundlage dezimiert. Und zwar gewaltig! Hast Du daran eigentlich mal gedacht? Nein, wie es mir scheint nicht! Hast Du eigentlich auch nur ein bisschen Ahnung von den Germanen? Wie mir scheint auch das nicht!
Du wirst Dich jetzt fragen, wieso ich mich darüber mit Dir unterhalte, nun, ich werde Dich aufklären. Und da kommen wir zum Thema Politik, aber vor Allem zum Thema nachdenken!
Der Wald dient den Germanen als Weide für ihre Rinder und Schweine. Sie haben ausserdem einzelne Bereiche, die sie als Anbaugebiete für Gerste, Weizen und Dinkel nutzen, auch im Wald, genauer auf kleineren Lichtungen. Zusätzlich dient ihnen der Wald als Jagdgebiet und der Rhenus als Fischgrund. So, nun hast Du aber, so laut Deiner Aussage, einiges abgefackelt, und nicht nur ein oder zwei Meter am Ufer lang, nein, gleich weit rein. Und was hast Du dadurch gemacht? Weidegrund, Anbaugebiete und Ackerland vernichtet. Oh, sicher, ihre Häuser hast Du nicht zerstört, aber ihre Lebensgrundlage. Och sagst Du jetzt sicher, die können doch ausweichen, weiter ins Landesinnere. Tja, sage ich dann. Glaubst Du, dass da keine weiteren Dörfer mehr sind, die Ansprüche auf die Gebiete geltend machen?
Du hast mit Deiner Aktion dafür gesorgt, dass die rhenusnahen Dörfer 90% ihres Fleischbedarfes nun nicht mehr decken können und wahrscheinlich zu 40-50% nicht mehr ihren Kornbedarf. Bravo! Doch, sagenhafte Leistung!"
Die letzten Worte trieften erneut vor Sarkasmus, ehe er wieder zum normalen Tonfall zurückfand.
"So, was bedeutet das jetzt, fragst Du Dich? Ich werde Dich aufklären! Diese Dörfer stehen nun vor dem Problem, dass sie nicht mehr genügend Nahrung für den Winter haben werden, vielleicht sogar vorher schon in Bedrängnis geraten werden. Warum? Nun, abgefackeltes Weideland und ich möchte nicht wissen, wie viel Vieh dabei drauf ging.
So, jetzt haben die Dörfer nur zwei Möglichkeiten: Möglichkeit 1: sie sterben wie die Fliegen an der Wand, weil sie verhungern, Möglichkeit 2: sie wandern ab, werden aber als Freunde Roms und somit als Garant für die Sicherung der meisten Gebiete abhanden kommen, Möglichkeit 3: wir haben neue Feinde.
Nun, also wird Rom intervenieren müssen. Dank Dir zu Kreuze kriechen dürfen! Reparationszahlungen leisten dürfen, für genug Nahrung sorgen dürfen und sich viele tausend Male entschuldigen dürfen.
Warum? Nun, wir können uns keine weiteren Feinde hier leisten. Wir brauchen jeden germanischen Freund um die Grenzen zu sichern. Um Pufferzonen zu haben.
Och, sagst Du jetzt sicher: Rom ist groß und mächtig, das schaffen die schon.
Falsch, sage ich Dir da. Warum? Nun Rom ist groß und mächtig, aber es besiegt die Germanen schon seit über 200 Jahren und Du siehst, wo Rom steht. Gut steht, aber nur dank seiner Freunde. FREUNDE, hast Du das verstanden? Und was machst Du? Du benimmst Dich wie die Axt im Walde und machst mal eben," er schnippte mit den Fingern. "Daraus potentielle Feinde!
Und nein, anstatt, dass man mal sein Gehirn benutzt, daran denkt, das man nur ein Nauta ist und solche Aktionen abzusprechen hat, stattdessen spielt man sich auf, benimmt sich wie ein Offizier und übernimmt eigenwillig Sachen, die ausschliesslich, und ich buchstabiere es Dir gerne auch noch einmal, ausschliesslich dem Kommandeur als Entscheidung zustehen. Eben wegen den weitreichenden Konsequenzen!"
Er atmete tief durch. Er war erstaunt über sich. Obwohl er sehr wütend über diesen Nauta da vor ihm war und noch über ein paar andere Offiziere, die offensichtlich zu blöd gewesen waren ihn in die Schranken zu verweisen, sprach er, von leichten sarkastischen Anfällen abgesehen recht ruhig.
"Es gibt nun zwei Möglichkeiten, Nauta Ogmios. Beide sind nicht schön für Dich und beinhalten weitere Konsequenzen. Aber ich werde es Dir gerne erzählen.
Möglichkeit 1: Alles, was Du mir erzählt hast, entspricht der Wahrheit. Damit würdest Du weitreichende Konsequenzen auf Dich ziehen, die nicht mehr nur von mir entschieden werden, da sie zu weit in die politische Ebene reinragen und dadurch weitreichende Konsequenzen, letztlich bis Rom und den Imperator haben. Die Konsequenzen für Dich sollten Dir klar sein, oder?
Möglichkeit 2: Du leidest an Halluzinationen. Ich werde eine Liburne losschicken, die Deine Aussage kontrolliert und die dann feststellen wird, das nichts passiert ist, was natürlich nur der Fall ist, wenn wirklich nichts passiert ist. Die Konsequenzen für Dich währen vielleicht, nein, ich bin sicher, weit weniger ausschweifend und man könnte das Ganze intern regeln."
Er musterte den Mann eingehend.
"Nun, hast Du tatsächlich all das getan, was Du mir eben berichtet hast, oder hast Du nur halluziniert, vielleicht schlecht geträumt oder auf Grund eines Fiebers?"
Er wartete geduldig die Antwort ab, sprach den letzten Satz sogar fast mit warmer Stimme.