Beiträge von Cynara

    Meine Hände umklammerten die Kline noch mehr und ich schloß kurz die Augen um mich unter Kontrolle zu halten. Warum konnte er nicht einfach aufhören zu reden? Warum lies er mich nicht endlich in Frieden?


    "Wieso nutze ich dein Vertrauen aus? Ich habe nichts getan, ich habe nicht geschlagen. Ich..."


    Ich versuchte auszustehen und stützte mich an der Kline ab.

    Nein, ich sah ihn nicht an. Ich konnte ihn nicht ansehen. Ich glaube wenn ich es getan hätte, dann hätte ich auf diese Frage die er ben stellte nicht mit einer Antwort sondern eher mit einer Tat reagiert.


    Wie konnte er mich sowas Fragen nachdem er mich so zugerichtet hatte?


    "Mein Herr mir geht es wirklich gut. Als wäre ich geschlagen worden."


    Mein Ton hatte wieder meine übliche Spur von Spott. Was hatte ich jetzt wieder gesagt?

    Ich traute mich kaum mich überhaupt zu bewegen, aber ich wollte nicht noch länger so liegen bleiben.
    Langsam bekam ich mich wieder unter Kontrolle und versuchte mich wieder gerade hinzusetzen. Mir tat der Kopf weh und ich stützte meine Hände wieder an den kanten der Cline ab und hielt mih fest.
    Mein Blick war ausdruckslos und ich sah an die Wand gegenüber von mir.


    Was war eben passiert? Ich hatte keine Kontrolle mehr über mich gehabt und habe mich bei meinem Herrn, der mich eben noch geschlagen hatte ausgeweint. Eine Hand wanderte wieder zu meinem Gesicht, an die Stelle die am meißten schmerzte.


    Mein Herz schlug schnell, aber mein Zittern hatte endlich aufgehört.

    Ich ließ mich zu ihm ziehen und schloß meine Augen, als ich da lag. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Alles in meinem Kopf drehte sich. Meine Hand legte ich wieder über mein Gesicht, welches bestimmt geschwollen war. Es war wie ein Schutz, als hätte ich Angst, dass wieder etwas passiert.


    Es dauerte lange bis mein Körper sich beruhigte und die Tränen aufhörten zu fließen. Nur langsam ließ das Zittern nach, das vor allem meine Hände ergriffen hatte.

    Ich sah ihn an mir liefen die Tränen bei seinen Worten. Dann hob ich meine Hände und zeigte auf meine Handgelenke.


    "Es gibt immer einen Grund oder auch mehrere."


    Ich hatte es schoneinmal versucht, aber es war mir nicht gegönnt. Ich weinte ich konnte nicht mehr.

    Ich drehte meinen Kopf zur Seite so, dass ich ihn nicht mehr sah. Ich währe aufgestanden aber das Sitzen fiel schon schwer. Ich ließ meine Hand sinken, die noch immer auf meinen Gesicht ruhte.


    "Vielleicht wäre dies auch besser...." Ich sprache meine Gedanken unbeabsichtigt laut aus. Schon oft hatte ich darüber nachgedacht und mir fiel wieder die Schüssel in der Kammer ein, falls ich wieder dahin konnte. Für mich war alles aussichtslos.

    Ich zuckte zusammen als er mir seine Hand auf die Schulter legte. Ich öffnete meine Augen und kämpfte mich hoch, nur weg von ihm und seiner Hand. Als ich saß merkte ich wieder das Pochen in meinem Gesicht. Eine Hand von mir griff nach der Stelle die andere hielt sich an der Kante der Clinie fest, da ich das Gefühl hatte nicht ohne Hilfe sitzen zu können.


    "So ist es wohl" brachte ich grade so über meine Lippen.

    Das feuchte Tuch tat gut, holte mich aber nicht gänzlich zurück. Ich hörte alles nur von weitem. Ich wollte etwas sagen, aber verzog nur mein Gesicht, als das Tuch an eine Stelle kam die am meisten Schmerzte. Wie oft hatte er getroffen? Ich wusste es nicht. Ihm sollte ich einmal Vertrauen schenken? Wie?

    Ich schloß meine Augen und legte eine Hand auf sie. Sie war kalt und tat gut. Ich kämpfte gegen die Dunkelheit an, die sich breit machen wollte.


    "Nicht der Keller" stöhnte ich.

    Ich konnte ihn auch kaum noch verstehen. Mein Gesicht tat weh und ich hatte Mühe meine Augen offen zu halten. Ich nahm einen Arm von meinem Gesicht und sprach leise, versuchte zu sprechen.


    "Lass mich gehen......bitte...sonst werde ich ...einen Weg finden."

    Ich konnte nicht mehr, mir fehlte die Kraft. Ich wollte nicht mehr.
    Meine Arme legten sich wieder auf meinen Kopf und ich ließ mich auf die Clinie niedersinken. Ich suchte vergebens nach einer Möglichkeit.


    Ich klang kraftlos und war kaum zu verstehen, da mein Gesicht unter den Armen war.


    "Aufhören, bitte. Ich kann nicht, ich werde nicht...."

    Willst Du wissen, wer Du warst, so schau, wer Du bist. Willst Du wissen, wer Du sein wirst, so schau, was Du tust.
    (Buddha)

    Ich stützte mich ab, bereit wieder aufzustehen, aber er stand vor mir.
    Ich sah zu ihm hoch, versuchte seinem Blick stand zu halten.


    "Nein, mein Herr tut gar nichts. Warum schlägst du dann?" Mein Ton war leise und etwas spöttisch, was ich nicht beabsichtigt hatte.

    "Nein" sagte ich nocheinmal, als seine Hand mich wieder und wieder traf. Schützend versuchte ich meine Arme über meinen Kopf zu legen. Ich kauerte nun vor ihm und schluchzte.


    Ich versuchte mich zu sammeln, die Schmerzen zu ignorieren, wieder auf zu sehen.

    Ich saß noch immer auf dem Boden als mich seine Hand erneut traf. Die Wucht ließ mich etwas zurückfallen, so dass ich mich auf meine Arme abstützen musste. Ich lag halb starrte ihn an und versuchte wegzurücken. Meine Gefühle hatten mich ganz unter Kontrolle.


    "NEIN!"

    Ich starrte auf den Boden, meine Hände stützten sich ab, aber ich stand nicht auf. Ich atmete tief ein und aus. Versuchte mich zu sammeln, einen klaren Gedanken zu fassen.


    Dann sah ich zu ihm hoch, meine Augen waren zusammengekniffen.


    "Ich hasse dich."

    Es ging alles so schnell. Meine Gedanken waren noch wo anders und plötzlich war alles weg. Ich starrte ihn an und hatte das Gefühl mir würde die Luft wegbleiben. Ich stand da ohne mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Die Stelle wo seine Hand mich getroffen hatte glühte, hatte ich das Gefühl.


    Langsam sah ich auf den Boden, der vor meinen Augen verschwamm. Ich brachte keine Worte zustande, sondern sah nur zu Boden.

    Ich wehrte mich stärker, wollte aus diesem Griff und weg von ihm.


    "Ich bin von niemandem das Eigentum, auch nicht deines. Du wirst mich niemals besitzen. NIEMALS!"


    Ich schaute mich um suchte nach etwas, während ich mich noch immer verzweifelt wehrte und leise meinen Gedanken aussprach.


    "Ich gehe nicht zurück in den Keller.............."

    Während ich sprach versuchte ich mich aus seinem Griff zu lösen. Immer noch war ich laut und etwas verzweifeltes lag in meiner Stimme.


    "Genau das glaube ich und nichts anderes. Es läuft doch darauf hinaus, ich bin solange nett zu dir, solange du machst was ich sage. NEIN!"