"Eine Stelle für einen Ritter Roms?" fragte der A libellis ein wenig verwirrt - das Anliegen war doch ziemlich allgemein! Normalerweise erhielt er Bittschriften und Empfehlungen für konkrete Stellen, meist auch nicht vom Betroffenen selbst, sondern von seinem Patron. Aber hier war es wohl anders. Er räusperte sich und fragte dann weiter. "An was genau hattest du gedacht?"
Beiträge von Palatinus
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Als Axilla eintrat, sah der Procurator kurz auf seine Tabula und sagte dann "Salve...Iunia. Was führt dich zu mir?"
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Bilancius Similis
Der Primicerius rechnete nicht mit einem neuen Mitarbeiter, begrüßte ihn aber höflich und distanziert. Kurz blickte er auf die Tafel, dann sah er seinen neuen Notarius an. "Du wurdest also eingestellt? Bevor ich dich einer Aufgabe zuteile, muss ich etwas mehr über dich erfahren. Also Qualifikationen, Erfahrung, Fähigkeiten, Interessen... alles was mit der Arbeit zutun hat." erklärte er.
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Es dauerte nicht lange, dann rief jemand "Herein!", denn der Procurator war auf Besuch vorbereitet!
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIERNENNE ICH
TITUS DECIMUS VARENUSMIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM V ID MAI DCCCLXII A.U.C.
(11.5.2012/109 n.Chr.).ZUM
NOTARIUS - KANZLEI -
Potitus Plennius Flamininus
Die forsche Art, in der der neue Notarius mit dem Procurator redete, gefiel diesem nur mäßig. "Nungut. Du denkst richtig, ein Census für die Equites steht schon längere Zeit aus." Er überlegte kurz. "Du wirst alles nötige von deinem Primicerius erfahren. Er sitzt im Officium XXII. Dort ist auch dein Arbeitsplatz. Deine erste Aufgabe ist es, dich dort zu melden. Ich gebe dir ein Schreiben mit." Er zog eine Tabula hervor und verfasste ein paar Zeilen für den entsprechenden Unterabteilungsleiter:
Primicerius Bilancius Similis
Der Träger dieses Schreibens ist Titus Decimus Varenus. Er wurde als Notarius für das Officium a rationibus eingestellt und ist bis auf weiteres dir unterstellt.
Proc. PPF
"Das wird dich ausreichend legitimieren. Deine Ernennungsurkunde wird in Kürze veröffentlicht." fügte er noch an und wandte sich grußlos wieder seiner Arbeit zu. -
Iunia Axilla
Casa Pompeia
Roma
Provincia ItaliaN. NEGIDIUS IUNIAE AXILLAE S.D.
Salve, der Procurator ab epistulis gewährt dir ein persönliches Gespräch ANTE DIEM V ID MAI DCCCLXII A.U.C. (11.5.2012/109 n.Chr.) zur achten Stunde. Erscheine dazu im Officium des Procurators.
Im Auftrag der Kaiserlichen Kanzlei
Numerius Negidius
~~Primicerius ab Epistulis der Admistratio Imperatoris~~[Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]
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Potitus Plennius Flamininus
Diese Entwicklung gefiel dem Procurator, denn sie ließ ihm auch die Möglichkeit, selbst zu entscheiden - wenn es um höhere Posten ging, wollte der Kaiser immer persönlich mitreden und Flamininus hasste es, sich von anderen hereinreden zu lassen. "Willst du heute noch anfangen? Oder genügt morgen?" Tatsächlich war letzteres dem A Rationibus lieber, denn er musste noch eine Abteilung für den Neuen finden, den Primicerius instruieren und und und...
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Potitus Plennius Flamininus
Der Procurator sah säuerlich drein. Er hasste es, von einem Bittsteller verbessert zu werden, aber der Name Decimus Serapio war ihm tatsächlich ein Begriff! Also nahm er das Schreiben und überflog es. "Hm, klingt nicht schlecht." stellte er fest und sah mit scharfem Blick über das Papyrus hinweg. "Aber ich brauche absolut verlässliche Leute als meine Primicerii! Ich kenne Decimus Serapio nicht und weiß nicht, wie sehr auf seine Empfehlung Verlass ist! Da er bei den Praetorianern dient, nehme ich aber an, dass er keine völlig ungeeigneten Männer empfielt." Er machte eine Pause und traf dann eine Entscheidung. "Ich biete dir an, dich vorerst als Notarius einzustellen. Wenn sich dein Talent bewahrheitet, werde ich dich bald zum Primicerius befördern. Wenn nicht, werde ich dich wieder hinauswerfen." Das war ein Kompromiss, der sich vor dem Kaiser vertreten ließ! Außerdem konnte er sich so noch besser über den neuen Mitarbeiter informieren! Heutzutage bei all den Verrätern musste man ja aufpassen!
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Der Name Purgitius Macer und der Titel Senator sagten dem Notarius etwas. Mit so einem Mann konnte man den Procurator behelligen! Also nahm er einen Plan zur Hand. "Morgen hätte ich einen Termin frei! Komm kurz vor Mittag, da macht der Ab Epistulis immer eine kleine Mittagspause in den Thermen! Und bring' alles mit, was dich für die Stelle qualifiziert!"
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Praefectus Vehiculorum
Paullus Germanicus Acuelo
Casa Germanica
Roma
Provincia ItaliaA. AGERIUS P. GERMANICO ACULEONI S.D.
Salve Praefectus, der Procurator a libellis gewährt dir ein persönliches Gespräch ANTE DIEM VII ID MAI DCCCLXII A.U.C. (9.5.2012/109 n.Chr.) zur neunten Stunde. Erscheine dazu im Officium des Procurators.
Im Auftrag der Kaiserlichen Kanzlei
Aulus Agerius
~~Primicerius a libellis der Admistratio Imperatoris~~ -
Der Mann im Vorzimmer des Procurators sah gelangweilt auf. Fabius Torquatus, Bewerbung. "Für welchen Posten? Und hast du irgendwelche Empfehlungen?" Er musste einschätzen, wie hoch die Dringlichkeit war, um den Bewerber bei Bedarf rechtzeitig abwimmeln zu können.
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"Bei uns stellt jede Abteilung ihre eigenen Leute ein. Ich will meinem Kollegen also nicht reinreden."
erklärte der A libellis die Abläufe in der Kanzlei. Wenn sein Kollege den Burschen nahm, würde er das ganz schnell lernen!
"Ich rate dir, dir einen Termin geben zu lassen und dein Empfehlungsschreiben und alle deine Qualifikationen mitzubringen. Ohne Akten kann eine Verwaltung keine Entscheidungen treffen."
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Die Beschreibung seines Patrons amüsierte den A libellis ein bisschen. Dass jemand in Rom den Consular Purgitius nicht kannte, war eher unwahrscheinlich, vor allem hier am Kaiserhof - unter Divus Iulianus hatte er zu den Vertrauten des Kaisers gezählt. Beim aktuellen Princeps war das allerdings anders...
"Hast du die Empfehlung auch schriftlich? Und ist dir klar, dass ich der A libellis bin und nicht der Ab Epistulis?"
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Potitus Plennius Flamininus
Die kleinen Personalprobleme waren nicht so gravierend, wie die Leute auf der Straße munkelten, denn die Verwaltung hatte sich ja schon seit ein paar Jahren auf den neuen Herrscher einstellen können. Außerdem waren weniger Notarii auch billiger und damit besser für Flamininus. "Da hat sich die Torwache geirrt, ich habe keine Zeit." Er fixierte den Praetorianer etwas misstrauisch. Wahrscheinlich hatte er Schmiergeld kassiert. "Und du glaubst jetzt also, ich stelle ich ein, weil du Decimus heißt? Du weißt hoffentlich, dass ein Decimus Livianus beim Kaiser nicht gerade in höchster Gnade steht?" fragte er dann.
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Potitus Plennius Flamininus
Der A Rationibus sah den Eindringling wie ein Insekt an. Der Name sagte ihm nichts und er hatte auch keinen entsprechenden Termin. Deshalb würdigte er die Hand keines Blickes, sondern fragte nur "Was willst du hier? Wer hat dich hier hereingelassen?"
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"Aha, verstehe."
kommentierte der Procurator, obwohl er es für eine Unverschämtheit hielt, dass die Praetorianer immer so geheimnisvoll taten. Immerhin war er der persönliche Sekretär des Kaisers und würde von den wichtigen Dingen ohnehin erfahren!
"Dann folge mir."
fügte er schließlich hinzu und gab ein paar Anweisungen an seinen persönlichen Notarius, ehe er gemeinsam mit dem Decimer hinüber zur Domus Flaviana ging.
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Der A libellis führte den Tribun hinüber in die Domus Flaviana, wo das repräsentative Officium des Kaisers wartete. Unterdessen schickte er einen Notarius hinüber in die Domus Augustana, wo der Kaiser üblicherweise in seinem privatesten Officium arbeitete, zu dem nur die allerhöchsten Beamten und Offiziere Zutritt hatten.
Solange musste Serapio warten.
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Potitus Plennius Flamininus
Wie Unkraut, so verging auch Plennius Flamininus nicht. Kaiser kamen, Kaiser starben, aber er blieb auf dem immer gleichen Stuhl sitzen, denn niemand konnte ihm in Finanzfragen das Wasser reichen.
Das wusste er und deshalb ließ er sich wie üblich viel Zeit, bevor er den Klopfenden mit einem gedehnten "Herein!" eintreten ließ.
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Zitat
Original von Cnaeus Fabius Torquatus
Nachdem der Fabier von den Palastwachen zum Büro des Procurator a libellis geführt worden war, klopfte er höflich und trat dann ein. Cnaeus ging davon aus, dass der Beamte nun Zeit für ihn hatte, sonst hätten die Wachen ihn wohl nicht direkt zum Officium geführt. Auf der anderen Seite war der Fabier entschlossen, nach der langen Wartezeit am Palasttor keine Zeit mehr zu verlieren. Mit erhobenem Haupt positionierte er sich vor dem Procurator und nickte dann grüßend. "Salve, Procurator. Ich bin Cnaeus Fabius Torquatus und heute hier, um eine Anstellung als Primicerius zu ersuchen", offenbarte er zunächst seine Absicht. Weitere Details würde er von sich geben, wenn der Beamte ihn dazu aufforderte.
Es kam nicht sehr häufig vor, dass irgendwer schnurstracks in das Officium des A libellis marschierte, um sich direkt als Primicerius zu bewerben. Deshalb staunte der Procurator nicht schlacht und fragte dann etwas verwirrt"Auf wessen Empfehlung?"
Beziehungen waren immerhin alles in der kaiserlichen Administration und rangierten vor jeder Sachkompetenz!