Beiträge von Annaea Iuliana

    Der erste Bürger von Tylus? überlegte ich und sagte erst mal gar nichts. Das müsste dann der Bruder von Florus sein, Tiberius. Aber der war ja gar nicht mehr in Rom, daher teilte ich ihr das erst mal mit.


    Der Erste Bürger von Tylus ist in seine Heimat zurückgekehrt. Er ist nicht mehr in Rom, und auch nicht in der Botschaft in Ostia. Dort ist jetzt ein Botschafter eingesetzt worden, welcher sich um die Belange von Tylus hier kümmert.


    Wenn du also den ersten Bürger sprechen willst, dann wirst du wohl oder übel nach Tylus reisen müssen.

    Ich hörte aufmerksam zu und liess sie sprechen, das hatte ich gelernt und war immer gut damit gefahren.


    Das tönt traurig, auf der anderen Seite ist es aber sicher auch unglaublich aufregend, auf diese Art und Weise gleich mehrere Länder und Provinzen kennen zu lernen.


    Ich muss gestehen, in Hispania war ich noch nie und ich kenne diesen Zweig der Familie auch nicht sonderlich gut.


    Ich stellte bewusst keine Frage sondern liess diese Aussage im Raum stehen, damit sie weiter erzählen konnte, was sie gerne wollte.

    Salve Quinta! Willkommen in der Casa der Familie hier in Mantua. sprach ich sie an nachdem der Pförtner sie mir gemeldet hatte.


    Komm! Wir wollen uns da drüben hinsetzen. Ich zeigte auf 2 Stühle, welche zu diesem und ähnlichem Zweck immer in einer schattigen Ecke bereitstanden.


    Wir gingen gemeinsam hinüber und ich bat sie, sich zu setzen. Die Stühle waren aus Weiden geflochten und auf jedem Stuhl lagen 2 Kissen.


    Dann winkte ich den Pförtner weg und fing an: Also, du bist eine Annaea, woher kommst du? Wer sind deine Eltern und was hast du vor?

    Zitat

    Eifrig notiert der Scriba alle Angaben. "Kein Problem, wenn die Sponsalia schon eingetragen ist, dann werde ich die Angaben später noch finden." Er schaut Iulia Andreia, die nun Annaea Iuliana genannt werden möchte an und lächelt freundlich. "Ich gehe davon aus, dass du gegen die Eintragung keinerlei Einwände hast? Dann würde ich darum bitten, dass ihr hier euer Siegel aufdrückt." Er bereitet sorgfältig alles für die entsprechende Siegelung vor.


    Ich war die ganze Zeit neben meinem Gatten gestanden, wie es sich gehörte und sprach erst, als ich angesprochen wurde.


    Ja, ich stimme diesen Angaben zu. Ich möchte künftig als Annaea Iuliana in den Bürgerlisten geführt werden, wie es den Gesetzen entspricht.


    Florus las derweil die Dinge durch, welche der Scriba für uns vorbereitet hatte, setzte dann sein Siegel darunter und als er mir zunickte setzte ich das Meinige neben seines.

    Papa, was soll das! Du gibst mich einfach weg?


    Ich hatte nicht vor, mich schon geschlagen zu geben also warf ich mich gegen die Menge der Leute welche sich rings um uns herum gesammelt hatte und suchte einen Ausweg.


    Doch Florus packte mich von hinten und hielt mich zurück. Ich schlug um mich so gut ich konnte und wehrte mich, wie es sich gehörte, doch wusste ich, dass ich keine Chance hatte.

    In der Zwischenzeit hatte ich natürlich auch gemerkt, was da geschah und hatte den ersten Teil etwas geniessen können, bis Florus mich mal zumindest aus der Casa vor die Augen aller versammelter Bürger getragen hatte. Doch nun hatte ich nicht weiter vor, mich einfach so in mein "Schicksal" zu ergeben.


    Der Name dieses Teiles hiess ja immernoch Brautraub und nicht Umzug der Braut zum neuen Haus. Daher wartete ich bis Florus sich zu mir in die Sänfte setzte und unternahm dann meinen "ersten Fluchtversuch" unter dem Gejohle der Menge.


    Als Florus sich nämlich einen Moment von mir wegdrehte, um selbst in der Sänfte Platz zu nehmen, stand ich auf und rannte, so schnell mich meine Füsse trugen wieder in Richtung Casa Iulia wo schon mein "Papa" stand und auf mich wartete. Um Schutz suchend warf ich mich in seine Arme.

    Ich beschloss, darauf nicht näher einzugehen. Vielleicht war es einfach seine Art, vielleicht aber auch sonst irgendetwas. Trotzdem legte ich meine Hände zusammen und beschloss, diesem Mann mit etwas Vorsicht aber sehr viel Bestimmtheit entgegenzutreten.


    Ich liebte Florus über alles, schon seit wir uns kennengelernt hatten und ich war froh, dass er in dieser Hochzeit auch die nötigen politischen Vorteile sah, um sie zu tätigen. Nichts und niemand durfte an dieser Idylle kratzen.


    Gut, dann werde ich dir nun dein Zimmer zeigen, wenn du nichts dagegen hast!

    Ich kenne dich erst einige Minuten, daher würde ich mit der Schmeichelei noch etwas zurückhaltend sein. Es könnte ja sein, dass ich dahinter mehr sehe, als dir gut tut. warnte ich ihn, doch mein Lächeln verriet, dass ich diese offensichtliche Drohung nicht wahrmachen würde, so er denn den Wink verstand.


    Bis du deine Reise antrittst bist du hier auf jeden Fall willkommen. Wir haben genügend Zimmer um eines für dich alleine frei zu halten.

    Ich nahm einen Schluck Wasser bevor ich antwortete:


    Du schmeichelst mir, Accianus. Wir sind erst wenige Wochen verheiratet, doch war schon immer klar, dass ich einen Soldaten heirate, wenn er es wäre, nicht einen Mann der Familie.


    Du kannst ihn jederzeit bei der Flotte in Misenum erreichen, persönlich oder über Briefe.

    Sim-Off:

    Das macht nichts, so etwas kommt vor. So lange du nicht die Lust am Spiel verlierst macht mir das gar nichts aus ;)


    Ich studierte den Ring, den er mir präsentierte, so gut es ging, denn er nahm ihn nicht ab. So blieb mir nicht verborgen, dass er scheinbar keine allzu hohe Meinung von Frauen hatte. Diese Sorte Menschen kannte ich bereits. Kein Wunder, bei den vielen Frauen, welche bis vor Kurzem noch überall in der Politik ihre Ziele verfolgten. Ich jedoch war noch nie über meine strenge Erziehung gestolpert. Ich war zufrieden, das Haus und die Betriebe meines Mannes zu leiten, er war ja schliesslich ein reicher und wichtiger Mann!


    Der Ring machte mir einen echten Eindruck, so dass ich dem Ianitor einen Wink gab, sich zu entfernen, was dieser auch sofort tat.


    Wein und Trauben, natürlich.
    Ich klatschte in die Hände und wenig darauf trat eine Sklavin ein, der ich den Wunsch weitergab. Eilig, aber ohne zu rennen und zu hasten, verliess sie den Raum und kehrte darauf wieder zurück. Auf einem silbernen Tablett stand ein Glaskrug mit Wein und ein irdener Krug mit Wasser. Dazu ein Silberbecher und ein Kelch aus Glas. In einer grossen Glasschale lagen weisse und rote Trauben, sowie einige andere Früchte, doch die Trauben waren eindeutig in der Mehrzahl.


    Die Sklavin stellte alles auf den Tisch zwischen meinem Stuhl und der Cline auf welcher unser Gast lag. Dann goss sie Wein in den Silberbecher. Nicht zuviel, damit der Gast selbst die Mischung mit Wasser bestimmen konnte. Danach schob sie den Becher dem Gast hin und schenkte mir im Glaskelch Wasser ein. Mit einem Blick vergewisserte sie sich, dass ich zufrieden war und zog sich zurück.


    Bitte, mische dir den Wein, wie du es gerne hast.
    Dann begann ich, seine Fragen zu beantworten.


    Mein Mann, dein Bruder, hatte noch nicht viel Zeit, mir von seiner Familie zu erzählen. Er hat sich in den letzten Jahren von ganz unten bis kurz vor den Senat hochgearbeitet. Er ist jetzt Praefectus der Classis Romana in Misenum. Der Kaiser selbst reiste mit ihm, um ihn in seinen Posten einzusetzen. Bisher haben wir nur sehr wenig Zeit zusammen verbracht.

    Als der Gast eintraf und mich grüsste, legte ich die Spindel auf die Seite und erhob mich. Obwohl das Haus mein "Regierungsbereich" war, entzog ich ihm die Hand nicht, als er sie küsste und schlug die Augen nach unten, damit er mir nicht direkt in dieselben sehen konnte. Das wäre für eine verheiratete Frau doch sehr unanständig gewesen.


    Salve Appius Annaeus Accianus. Dein Namen ist mir leider nicht bekannt. Annaeus Florus hat mir noch nie etwas von dir erzählt. Aus diesem Grund möchte ich dich bitten, mir das Zeichen der Annaeer zu zeigen.


    Sim-Off:

    Gemeint ist ein Siegelring mit dem Genswappen ;)


    Doch sei auf jeden Fall als Gast willkommen in diesem Haus. Bitte, leg dich auf die Cline oder setz dich, wie es dir bequem ist. Möchtest du etwas trinken oder eine Frucht?


    Der Ianitor blieb im Moment noch im Eingang des Atriums stehen und wartete auf ein Zeichen, sich entfernen zu dürfen.

    Nun war es an der Zeit für mich, auch erstmals in Erscheinung zu treten. Iuno war ja immerhin eine Göttin, welche sehr oft, wenn nicht so gar meist oder ausschliesslich von Priesterinnen umgeben war. So rückte ich nochmal das Tuch über meiner kunstvollen Frisur zurecht, auf dass auch ich nicht mit unbedecktem Haupte der Göttin gegenübertreten würde und trat dann vor zu Florus.


    Iuno, oberste Göttin, Herrscherin über Haus, Hof, Herd, Ehe und uns Frauen, höre mich an. Im Gegensatz zum grossen Opfer in deinem Tempel durch die Priesterin heute Nachmittag ...

    Sim-Off:

    Das wurde aus RL-Zeitgründen nicht simuliert!


    ... opfern wir, die Brautleute nun selbst, auf dass wir alleine vor dir stehen und deinen Segen erhalten. Schütze du mich und meinen Ehemann von jetzt bis in den Tod, auf dass unsere Ehe nicht nur einem Zweck, sondern auch der Liebe dienlich sei.


    Dann bat ich um den Weihrauch und löffelte dreimal mit dem silbernen Opferlöffel die beinahe durchsichtigen Krümel auf die Kohle. Der wohltuende Geruch stieg schnell auf und gespannt warteten wir auf den Rauch, während ich weiter fuhr:


    Nimm diese kleine zusätzliche Gabe aus dem weit entfernten Tylus an und sei uns Gnädig, auf dass unsere Ehe deinem Willen gehorche.

    Einige Stunden später war ich im Atrium, wo ich meine Spinnerei hervorholte und mich an die Arbeit machte.


    Der Ianitor kam einmal kurz vorbei und meldete mir, dass er jetzt einmal kurz auf den Locus Quietus müsse, danach war wieder Ruhe für die Arbeit.

    Der Ianitor war es sich gewohnt beäugt zu werden und verzog deswegen keine Miene. Auch wich er nicht aus der Tür um einen Blick auf einen eventuell gar nicht vorhandenen Wagen zu werfen.


    Annaeus Florus ist nicht in Mantua. Er hat das Kommando über die Classis Misenensis. Seine Gattin ist jedoch anwesend.