So spannend das Rennen auch war, sowohl Fahrer als auch die Stuten bekamen den harten Sport immer deutlicher zu spüren. Noch war fast alles drin. Immerhin hatte kein Lenker dem unmittelbaren Konkurrenten etwas geschenkt und die Wagen bis auf die Teilung in zwei kämpfende Gruppen noch ausreichend weit zusammen. Auch die hintere Gruppe hatte die Möglichkeit noch ganz vorn mitzumischen. Zwar war der Ton zwischen Fortunatus und Hermes noch nicht rauer geworden. Doch mit jeder Runde in Richtung Ziel würden beide Lenker alles noch Machbare aus ihren Quadrigen herauspeitschen. Zu wertvoll war der Sieg in einem dieser Rennen. Noch dazu gefahren in Rom.
Die Spitze nahm die Zügel kürzer in die Hand. Sowohl der Albatawagen, als auch das Veneta Gespann wurden -zwar unmerklich, aber wenigstens etwas- langsamer. Noch dominierte das taktische Abwägen dem Überholversuch und auch für die Blauen lohnte sich eine Länge zum Ausruhen. Erst am Ausgang der ersten Geraden kamen beide Wagen wieder etwas mehr in Kampflaune.
Die Verfolger wußten, das ihre Situation keine Pause gewährte und näherten sich dem Duo auf leisen Sohlen. Schon am Eingang der zweiten Kurve gelang es so Helios dem Venetawagen unglaublich nahe zu kommen, denn die Katastrophe in der ersten Kurve war ausgeblieben. Sowohl Halil Torkebal als auch Quintus Arius bremsten ihre Gespanne. Der Eine mehr, der Andere weniger und reihten sich so im Gänsemarsch hinter Helios ein, der seinen gehörigen Platz in der Außenbahn zu nutzen wußte und kaum Fahrt einbüßte.
Nun also erschien er hinter dem blauen Wagen und begann seine Stärke des Verfolgers zu nutzen und Druck auf Hermes auszuüben. Jener mußte sich diesen entledigen und fuhr so weiter auf Fortunatus auf. Jener hatte damit nicht gerechnet. Seine überraschte Reaktion war eine Blockade des blauen Wagens in der mittleren Spur. Nur zu weit stand das Scheunentor auf und der Venetalenker konnte es nicht nutzen. Seine Stuten hätten den Wagen des Albatateams regelrecht überrannt, so nah war er dran. Ein Anderer aber erkannte die Situation zu seinen Gunsten: Helios. Er schlüpfte hindurch und nutzte seine hohe Geschwindigkeit aus der Kurve herauszubrechen und eine reichliche Pferdekopflänge vor Fortunatus zu ziehen. Dessen Gesicht zeigte Leid, Schmerz, Verwirrung zu gleich. Er versuchte seinen Wagen wieder in die bessere Bahn zu lenken. Jene dort in der Nähe der Spina. Doch fuhr da der Auratawagen, der sich von diesem Manöver nicht beirren ließ, sondern sein Gespann in der Spur halten konnte. Und so wich der Albatalenker wieder ein Stückchen nach Außen aus. Zu allem Übel ging es auch dahin nicht weiter, denn Hermes hatte es geschafft ebenfalls neben den weiß-schwarzen Wagen zu kommen. Wieder überrascht mit so wenig Schwung aus der letzten Kurve dieser Runde gekommen zu sein, verlor Fortunatus weiter an Boden.
Die drei Wagen hinter dieser Führungsgruppe hatten durch das Bremsen von Halil Torkebal und Quintus Arius ein wenig den Anschluss verloren. Selbst Alexandros aus Serdica fuhr zwar noch mit, verschlief die Einbremsaktion aber völlig und wurde so mit dem weiteren Belegen des letzten Ranges geehrt. Wie aus der Erfahrung heraus vermutet, bremste die Russata Quadriga weniger, als der zweite Wagen der Aurata. Ein kleiner Vorteil für Halil Torkebal also, der dadurch erneut eine Position besser war als Quintus Arius.
Der Auslöser für das Delphindrehen war hindes in dieser Runde Helios dicht gefolgt von Hermes und dem nun noch erbitterter kämpfenden Fortunatus, der immerhin so lange führend gewesen war und diesen Status nur zu gern erneut erreichen wollte...
~Ticker: Helios, Hermes, Fortunatus, Halil Torkebal, Quintus Arius, Alexandros aus Serdica~