Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Unzählige Male hatte Senator Avarus seit dem erfolgreichen Geschäft vor einem Jahr das Anwesen vor den Toren der Stadt Rom besucht. Vieles war zu tun gewesen, um das Haus dem Stil der Familie anzupassen und in seinem Inneren dafür zu sorgen, das die Wände nicht mehr die alten flavischen Geschichten erzählten, sondern auf die Reise der Germanicier eingingen.


    Viele der bekanntestens und angesehensten Handwerker Rom's und dem nahen Umland waren an dieser Villa beschäftigt, um die immer wieder neu aufkeimenden neuen Ideen des alten Germanicus umzusetzen. Jener hatte mit Freude diese Aufgabe von seinem Sohn übernommen, der der eigentliche Besitzer laut Urkunden von Grund und Gebäuden war.


    Das kostete nochmal eine ganze Stange Denare, aber es war ja auch eine Investition in die Zukunft.


    Jetzt ein Jahr nach Beginn der Arbeiten stand das Anwesen kurz vor der Fertigstellung. Gerade in dieser Zeit intensivierte Senator Germanicus Avarus nochmals seine Anwesendheiten. Nichts durfte jetzt noch schief gehen...

    "Nicht alleine aber ohne ihre Mutter oder meine Frau Lucilla... nun lass Deine Schwester doch erstmal wieder zu Atem kommen!"


    Der alte Mann war kurz aufgestanden, um auch seinen eindringenden Sohn gebührend zu begrüßen. Jetzt doch setzte er sich zurück auf die hölzerne Bank und klopfte neben sich, um Drusilla aufzufordern den Platz einzunehmen.


    "Cossus hole Dir einen Hocker hinzu, Drusilla hat viele Neuigkeiten aus der Provinz, die sie mit uns teilen will."


    Es blieb vorerst bei leichter Kost. Völlig ausreichend bei den hohen Temperaturen. Zumal ein Kilo Äpfel auch satt machen konnte. Dennoch gab es natürlich nicht nur den banalen Apfel in fein geschnittenen Stückchen, sondern alles was das Herz begehrte oder die Augen nur selten zu Gesicht bekamen. Doch jetzt kam das Alles frisch vom Strauch und Baum. Beste Möglichkeiten also so richtig leckeres Obst zu sich zu nehmen.


    "Beginn doch einfach mit der Antwort auf meine letzte Frage mein Schatz. Dann kannst Du deinem Bruder erzählen, was Du in der Provinz erlebt hast."

    Nichts als Krankheiten zeichneten das Alter. Senator Germanicus Avarus hatte schon lange nicht mehr mit seinem Neffen gesprochen. Zeit also ihm mal einen Besuch abzustatten. Ihm selbst ging es dabei endlich wieder besser. Hatten doch einige Rückschläge in der Gesundheit zuletzt Tribut gefordert. Es war einfach ein Elend, das man nicht unendlich lang jung bleiben konnte, so ganz befreit von Schmerz und Leid. Nun gut nehmen wir es wie es ist und sagen: Salve!


    ... der Onkel klopft an...

    Hm irgendwie hat das eben einen Fehler gemacht.


    Ich hab 100 Datteln verbraucht und 0 Wertschöpfung daraus gezogen. Danach jedoch mit Gemüse meinen Essen - Balken hoch bekommen. Das es garnicht geht, ist also nicht der Fall. Im Zuge dessen, das ich die Datteln verbrauchte, ging ein neuer Tab im Mozilla auf mit der Adresse: javascript:consume('112',%201322,%200); ...was auch immer das heißt?!


    Ein Fehler, den ich bisher so noch nicht hatte. ?(

    "Wie schön, das es Dir an nichts fehlte. Dennoch zieht es Dich hierher. Hat es sich bis Hispanien also herum gesprochen, das Rom's Straßen wieder befriedet sind. Du hast mir gerade eine Menge davon erzählt wie Deine Zeit bis Heute ausgefüllt war. Willst Du mir auch berichten wie Du Deine Zukunft siehst? Hach was bin ich doch für ein schlechter Gastgeber...." winkt einen Sklaven heran. "...bring uns Obst und Fruchtwasser." Avarus blickt zurück zu seiner Gesellschaft. "...oder bist Du hunriger, dann können wir auch zusammen etwas einnehmen. Ich habe seit den frühen Morgenstunden auch keinen Happen mehr eingenommen. Wenn Du allerdings keinen größeren Hunger verspürst, können wir uns auch an das gleich kommende Obst halten... doch erzähle weiter ich bin begierig darauf noch mehr von Dir zu hören."

    Noch ein paar Schritte...


    "Dich hab ich hier nicht erwartet, dennoch freue ich mich sehr Dich wiederzusehen. Kein Brief hat dieses Haus erreicht, der von Deiner Ankunft berichtete. Das beunruhigt mich, dennoch bist Du wohlbehalten aus Hispanien hier angekommen. Ich danke den Göttern dafür. Setz dich doch zu mir mein Schatz und erzähle mir vom Leben außerhalb von Roms Mauern!"

    Was sind schon Monate in einem ganzen Leben? Um so älter man wird, desto schneller rinnen sie dahin, sagt man. Früher hatte der Senator Avarus das nie glauben wollen. Heute wußte er es besser. Wie bremste man diesen Zeitenschwund aus? Ging das überhaupt oder musste man einfach genauso rasch voran gehen, wie die Zeit es uns gefühlt vor machte?


    Wie wir lebten, entschieden wir selbst, so glaubten wir. In Realität waren die Zwänge der Gesellschaft aber selbst für unsere Schicht vorhanden. Kaum zu vergleichen mit dem Alltag des Pöbels, den Bürgern der Stadt Rom oder den vielen Zuwanderern aus den Provinzen. Aber dennoch ein römischer Senator unterlag all seiner Lebenszeit einem ständig anwesenden Zwang. Schwer vorzustellen aus dem System zu entkommen, auszubrechen ja gar gegen die Strömung aller Zwänge anzuschwimmen. Doch wenn man schon nicht aus der Gesellschaft brechen konnte, so musste man sie eben ausgrenzen.


    ...und dies hatte Senator Avarus die letzten Monate getan. Eine lange Liste von Entschuldigungen, Entsagungen und vermeintlichen Krankheiten war zusammen gekommen, um das Leben weg von der Gesellschaft leben zu können. Einige Aufgaben ließen sich übertragen, andere blieben einfach liegen. Ein Leben das man getrost Müßiggang nennen konnte. Auch wenn jeder Genießer dieser neuen Freiheit dies immer anders sehen würde. Der alte Germanicus konnte so nämlich zum Beispiel all jene Bücher und Schriften mal lesen, die er aus Freigiebigkeit irgendwann mal irgendwo gekauft hatte, damit in "seiner" Bibliothek auch was drin steht. Dann war er viel im Garten. Ein wahres Kleinod im Frühling. Beine hoch, so ein besagtes Büchlein, das Zwitschern der Vögel und das Summen der Bienchen. Was brachte ein Mensch, der viel erreicht hatte mehr? All die Jahre entbehrlichen ackerns sollten für ihn nicht umsonst gewesen sein. Wozu all den Reichtum horten? Dafür das die Familie nach dem eigenen Tod ausgesorgt hat und das Geld über kurz oder lang verprassen kann? Nein! Noch war Zeit es selbst zu nutzen. Wenigstens ein bisschen...


    Avarus schnitt gerade den letzten verwelkten Rosenstock zurecht, als er im Augenwinkel eine sich nähernde Person bemerkte. Dem anwesenden Gärtnersklaven gab er zu verstehen das Werkzeug mitzunehmen und erstmal hier Pause zu machen. Dann mühte er sich aus der kniehenden Position in den Stand zurück und ächzte ob seines alten Rückens. Doch im Angesicht der sich nähernden Person umspielten seine Lippen schnell wieder ein Lächeln. Der Senator ließ sich auf eine Bank in der Nähe sinken und erwartete den Gast...

    Entgegen aller Spekulationen melde ich mich noch verspätet ab.


    Eine schwere Grippe streckte mich danieder. Entweder ihr improvisiert da in der Casa oder wartet oder keine Ahnung. Ich sehe mich jedoch nicht in der Lage irgendwas auf die Reihe zu bringen, das drei Meter vom Schraken entfernt ist...

    "Ja das ganze Imperium war in diese Starre verfallen, aber nun geht es hoffentlich wieder aufwärts."


    Kommentierte Avarus die Neuigkeiten aus Germanien. Vielleicht konnte er später noch mehr über Mogontiacum erfahren. Doch es schien so als wolle man zielstrebig zum Thema kommen. Ihm war es zudem Recht, das es einen konkreten Ansprechpartner gab und er nicht jeden der Delegation Gehör schenken musste. Das sparte vorallem Nerven, aber auch Zeit.


    "Sprich wie stellst Du, wie stellt ihr Euch diese Hilfe vor? Wenn es in meiner Macht steht werde ich natürlich Mogontiacum unterstützen diesen neuen höheren Status zu erreichen. Trotz das es vielleicht noch zu früh erscheint die Verwaltung auf dem Palatin mit dererlei Änderungen zu beschäftigen. Sind sie doch damit ausgelastet die Lasten des Krieges abzustreifen."


    Wäre Germanien senatorisch, wäre es vielleicht einfacher. Denn der Senat suchte in diesen Wochen eher eine Abwechslung als ein Dikret des Kaisers nach dem Anderen. Doch Germanien war nunmal kaiserlich verwaltet. Da ist nicht dran zu rütteln.


    "Setzen wir uns doch..."


    Senator Avarus wies auf die dominierende Sitzgruppe hin. Er hatte keine Lust all das im Stehen zu bereden und dreizig Jahre jung war er auch schon lange nicht mehr, das es ihm nichts ausmachte ewig rumzustehen.


    Mit einem Schnipp wußten zudem die Sklaven, was zu bringen war...


    Kein großes Buffett, aber wenigstens was für den Rachen und die Kehle.

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Immer noch :(


    Da bewegt sich jemand auf sehr dünnem Eis... :D


    Paullus Germanicus Aculeo soeben wollte ich Dir schreiben:


    Natürlich.. warum nicht. ;)


    ...doch Dein Postfach ist voll. ;):P

    Es war nicht die Jahreszeit Besucher aus der Heimat zu erwarten. Der Winter hatte sich noch nicht großartig gemeldet und doch sollte man dessen eisige Kälte nicht unterschätzen. In Rom war es sowieso meistens mild und mit Germanien so ganz und garnicht zu vergleichen. Avarus war dementsprechend leicht gekleidet. Nicht besonders schick, aber gemütlich und seinem Stand ausreichend entsprechend. Er hatte die Information des Besuches wegen leicht irritiert entgegen genommen, denn eine solche Delegation war ihm für den heutigen Tag nicht angekündigt worden. Doch was tat man nicht alles als Senator, um jedweden die Möglichkeit zu geben seine Stimme zu erheben. Da war es doch angemessen auch eine Gruppe aus Mogontiacum sogleich zu empfangen. War es doch jene Stadt die ihm vor langer Zeit ein Patronat angetragen hatte.


    Senator Avarus trat ins Atrium. Wie er sah, waren die Gäste weitgehend versorgt.


    "Salve zusammen, Mogontiacum geht es gut soweit?"


    Eine Erkundigung, die ihm nicht nur am Herzen lag... nein es sollte auch zugleich als Einleitung dienen.

    Er hatte den jungen Kandidatus im Haus des Senators Decimus Livianus kennen gelernt. Schon damals ging es um die Wahlen, Kandidaturen und Ideen den Cursus Honorum in den nächsten Monaten zu gestalten. Er war nun kein Cicero, aber er hatte gute Ansätze und ein Senator fiel auch nicht vom Himmel. Er lernt in den Jahren seiner ehrenamtlichen Tätigkeit das zu tun, was richtig und gut für Rom ist. Ein guter Schüler kann irgendwann die Insignien eines Senators anlegen. Diese Chance sollte man Jedem geben.


    Natürlich ging das aus politischen, moralischen und menschlichen Ansätzen nicht. Doch dieser Kandidat sollte die Chance darauf erhalten.

    Schweigend verfolgte Senator Avarus die unendlichen Anschuldigungen, die Gegenwehr, das verbale Gefecht eben jenes streitsüchtigen Blockes, den er unter Salinators Herrschaft so garnicht vermisst hatte. Zurück in die alten Gräben und Dreck schaufeln. Ein feiges Motto hat man selbst so gar keine Argumente parat, die allein den Kandidaten betreffen, der sich hier zur Wahl stellt.


    Er selbst hielt sich raus. Es war eh so ähnlich wie das Mahlen des Mühlsteins. Seiner Stimme konnte sich der Decimus sicher sein und so hoffte er auch derer vieler Anderer, die sich nicht von dem Gift der ewig Nörgelnden anstecken ließen.