Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    [...]


    "Das ist wohl eine traurige Tatsache. Würden die Bewohner dieser Stadt sich mehr um sie kümmern und rechtzeitig die bekannten Stellen informieren, könnte so manche Schadstelle noch mit geringen und preiswerten Aufwand hergerichtet werden. Nunja aber das ist wie so vieles in Rom nicht zu ändern."


    Wie meinte er was? Ach ja Avarus hatte den Faden doch wieder gefunden.


    "Na das es Dich zur Vigiles treibt. Was erhoffst du dir von diesem Wechsel."


    Ein Blick schwenkte auf den Kneul unterhalb vom Schienbein. Das würde schon nochmal werden...


    "Ja ich denke die Zeit müßte bis dahin reichen."


    Eine kleine Antwort noch, dann waren sie sicherlich soweit durch... 8)

    Von seinem täglichen Schreibwerk kam Germanicus Avarus ins Atrium. Er erkannte den Gast, was durch dessen Aufmachung nicht schwierig war. "Terentius Cyprianus ich grüße Dich." Für den Moment wies er auf eine Sitzgelegenheit hin und nahm selbst Platz. Noch war sein Fuß nicht gänzlich schmerzfrei, aber es ging zumindest wieder halbwegs. Avarus wollte ihn dennoch nicht überstrapazieren. "Was führt Dich in mein Haus?"

    Diese Flauten gab es nun seit mehr als fünf Jahren immer mal. Man kann versuchen es auszusitzen, aber am Ende bringt das keinem etwas. Man kann genauso versuchen die Mitarbeiter zu geiseln, meist bewirkt dies aber auch das Gegenteil. Aculeo sagte es schon, er ist für Italia zuständig. Aber sowohl Germanien als auch Aegypten wollen bedient werden. Nun kann man nach frischen Stationarii brüllen oder auf sein "Recht" pochen. Weder das Eine noch das Andere ist vorhanden.


    Mathayus Magonidas


    Anwärter melden sich via Brief oder persönlich simon bei mir.


    Wenn Aculeo die Hauptlast trägt, kann ich mich und tue das auch nur bedanken. Die fetten Jahre sind schon lang vorbei und ich zeitlich garnicht in der Lage die PV's optimal zu vertreten. Daher freue ich mich schon über jede Bewerbung. Leider nur prallen die Meisten an dem doch ernst zu nehmenden Zeitaufwand ab.

    Ein Schluck zum Anfeuchten, dann gings weiter im Sprachtext.


    "Damit meinte ich nicht dich Sedulus, sondern jene, die das an dein Officium heran getragen haben. Wer macht nicht gern aus einer Maus einen Elefanten, um in seinem Bezirk mehr stättische Arbeiter zu sehen, als in Anderen. Immerhin hebt das ja auch die Wohnkultur, wenn alles schön neu saniert ausschaut."


    Über das Nächste mußte er nachdenken. Wollte Sedi der zweite Nero werden? Die Frage mit den übers Ohr hauen konnte man so oder so sehen. Aber es war auf alle Fälle müsig darüber zu spekulieren, ob oder wie oft dies geschah. Im Endeffekt war es ja nicht unser Geld was dort durch die Hände rieselte.


    "Hm was erhoffst du dir davon?"


    Wieder einen Moment des Schweigens.


    "Hm sagen wir ich gebe meinem Fuß noch fünf Tage zum besser werden. Denn von der Sänfte aus wird man es nicht richtig sehen und ich will bei den Göttern nicht mit einem Stock übers Forum krauchen."

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Celer
    Wie ist das eigentlich? Wenn ein entlaufener Sklave, der glaubwürdig erklären kann, dass er Römer sei, irgendwo um einen Job bittet und man nicht erkennen kann, dass er Sklave ist (Signatur ignorieren wir mal), kann er dann eigentlich einen Job zum Beispiel bei der Stadt erhalten oder in die Legion eintreten?
    Mich interessiert da vor Allem die IR-Umsetzung.


    Wie soll das gehen? Selbst wenn er jemanden finden würde der das Sklavenmedallion abtrennt, kann er sich noch lange nicht von dem eingebrannten Stempel lösen, der ihn eindeutig als Eigentum "Sklave des..." tituliert.

    Sehr spät am Abend hielt eine Sänfte vor dem Haus. Sie wurde ausreichend begleitet. Was auf eine senatorische Transportliege deutete. Aus ihr trat Senator Germanicus Avarus und ließ schonmal einen der Begleitsklaven an der Türe klopfen. Er brauchte immernoch etwas länger zum auf die Füße kommen. Auch wenn sich sein Fuß arg gebessert hatte. Er bekam einen Stock. Jene Laufhilfe, die er so wehement immer und immer wieder abgelehnt hatte. Jetzt aber entlastete sie seinen Fuß und der war wenigstens sichtbar in ein Leinen gepackt. Ein Schuster hatte ihm dafür eine spezielle Sohle gemacht, damit er nicht halbwegs barfuß laufen mußte. Zwei Riemen hielten diese Schuhsohle um das Leinen gespannt, sodas sie nicht abfallen konnte. Mühsam arbeitete er sich bis zur Tür vor und wartete dann mit dem Klopfer darauf ob sich die Tür würde öffnen...

    "Dann müssen wir aber die Sänften nehmen. Soweit laufen geht zur Zeit wirklich nicht. Aber ein Bild vor Ort ist immer besser als jede Geschichte die durch die Stadt geistert. Vielleicht hast du oder Rom ja Glück und es ist garnicht so tragisch. Ein ungeübtes Auge sieht da oftmals mehr mit Schrecken, als ein Gelehrtes."


    Er setzte den Becher ab. Dieser war nun wirklich lang genug durch seine Finger gekreist. Sowas tat ein Arzt dann sicherlich schon als Nervösitätsbündel ab.


    "Bist du Curator operum publicorum oder bin ich das? Ich meine wenn du die Aufträge vergibst, mußt du doch auch wissen worum es sich dreht oder wieviel das kosten darf. Sonst zocken dich doch die ganzen Bauhandwerker dieser Stadt reihenweise ab. Die sind alle nicht auf den Kopf gefallen und die sind allesamt bestrebt reich zu werden. Dort gibt es unseren senatorischen Grundsatz nicht. Dort geht es nur ums Geld. Ich rate Dir daher bei mir mal vorbei zu kommen und dien Cursus Architectura eins abzulegen. Dieses wissen sollte ein Curator operum publicorum mindestens haben. Aber ich weiß wie sehr ich überall gegen Windmühlen anrenne, um die vielen Vorteile davon zu vermitteln. Dir brauch ich sie wohl hoffenlich nicht erzählen. Einen haben wir ja schon ganz einfach erkannt..."

    Er nippte an seinen Becher und ließ sich die Worte durch den Kopf gehen.


    "Das mit den Säulen müßte ich mir anschauen. Wenn sie ganz raus sollen, wird das ein rießiger Aufwand. Kaum dieses Jahr noch zu bewältigen. Du kannst dir sicherlich vorstellen, das identische Säulen, wie sie sonst am Porticus Liviae zu finden sind, nicht bei den Steinmetzen rumliegen. Sie müßten angefertigt werden und das von einem Meister. Das wird die Stadt schon einiges kosten. Dazu kommt, das während der Arbeiten etwas Anderes das Haupt tragen muss. Willst du es halbwegs kostengünstig ausführen lassen, müssen alle defekten Säulen mit einmal weg. Dafür braucht es aber ein gutes Gerüst, was in der Lage ist die schwere Dachkonstruktion rissfrei zu tragen. Sowas bekommst du auch nicht im Distrikt. Sowas muß geplant und einmalig konstruiert werden."


    Die Arbeit zwei schien da schon einfacher. Aber Avarus kannte sich bei der Örtlichkeit nicht so aus.


    "Was für einen Mauertypen haben wir an der besagten Stelle der Thermae Agrippae?"

    Sieht eher nach Gammelfleisch aus, wenn man mich fragt. Aber patrizische Frauen sind ja eh nicht dazu in der Lage ihre Männer jung und frisch zu halten... trotzdem ich freue mich schon auf das eine oder andere verbale Gefecht im Senat und hoffe, das Du nicht gerade -nur- jetzt gekommen bist, um die eine oder andere reife Traube davon zu ernten, was Andere an Intrigen gesponnen haben.

    Dem Gesicht nach vermutete Quintus mehr Schmerz als Avarus ihn spürte. Dieser blickte nun vorwurfsvoll seinen Neffen an.


    "Sag mal hast du die Stimme verloren, das du mich so patzig nach was zu Trinken anfährst?"


    Der Bediensklave stand doch immer im Schatten und wartete nur darauf loszuspringen. ;)


    "Was möchte der ehrenwerte Senator Sedulus denn gerne zu Trinken haben?!"


    Der Onkel machte sich nun natürlich einen Spaß daraus seinen Neffen so richtig aufzuziehen.


    "Terillus erfülle Quintus seinen Trinkwunsch und bring mir ein Kelch Wasser mit einem Spritzer Minze mit."


    Dann kam er auf ihr Gespräch zurück.


    "Und was glaubst du soll ich da tun? Vermutest du bei den Gebäuden Unregelmäßigkeiten während der Bauphase? Glaubst du damals wurde gepfuscht oder billiges Baumaterial verwendet?"


    Quintus erwartete doch nicht etwa, das sein Onkel die Maurerkelle in die Hand nahm, um Flickschusterei zu betreiben...

    Avarus packte das Tuch vom Fuß runter. Es hatte die Kühle abgegeben und die Wärme des Schmerzes aufgenommen. Er legte es so hin, das es den Untergrund nicht angreifen konnte, also auf den Boden. Der war nämlich aus Stein und das Tüchlein noch triefend nass. Den Tisch zum Beispiel würde dieses Tuch in diesem Zustand garnicht gut tun....


    Die Zipperleins waren seiner Ansicht nach damit genug ergründet und so kam der Senator auch gleich auf das Anliegen seines Neffens zu sprechen.


    "Soso du willst mir also Arbeit abgeben. Um was handelt es sich denn? Wenn du es mir ein bischen genauer erzählst, kann ich besser abwägen, ob es sich lohnt die knappe Freizeit gegen noch mehr Arbeit zu tauschen."

    Er nahm die Schüssel und tunkte ein Tuch darin. Leicht ließ es sich mit den Fingern im kühlen Nass bewegen. Dies dauerte etwas, denn das ganze Stückchen Stoff sollte sich abkühlen. Dann nahm er es heraus und rang es aus. Im nächsten Moment wanderte es ordentlich zu einer Bahn zusammen gelegt auf den Fuß und wurde mit einigen Rundungen darum eingeschlagen.


    "Ahh wunderbar."


    Avarus legte den Fuß nun wieder auf einem Schemel hoch und kam zu Sedi zurück.


    "Papperlapapp... wie sollte sich so ein kleines Ding durch mich erschreckt fühlen. Dafür bin ich doch viel zu behutsam im Garten. Außerdem sieht man so einen Stich. Er wird rot und die Stelle darum dick. Doch nichts davon ist eingetreten. Ich denke also es wird so ein kleines Springding gewesen sein, dessen Weg ich kreuzte."


    Ohr war das schön kühl...


    "Nein bloß nicht. Ich bin ja froh, das mich bis auf diese dumme Sache sonst nicht diese ganzen Zipperleins plagen, die sonst so bei den Senatoren gastieren. Letztens erst mußte ich fluchtartig die Aula verlassen, weil mir schien in einem Seniorenstift gelandet zu sein so wehklagig unterhielten sie sich über ihre Gebrechen und Krankheiten."


    Brr schrecklich war das gewesen. Hört man auch nur einen Moment zu lang hin fühlt man sich selbst schlagartig krank.


    "Arbeit gibt es immer. Meist zuviel und schlecht bezahlt. Suchst du welche? Mir würden auf Anhieb zehn Dinge einfallen, die es noch in diesem Jahr zu tun gäbe."

    "Sedulus salve..."


    Seine Miene lockerte sich etwas auf. Doch nicht viel wurde Avarus doch gleich wieder an den Fuß erinnert.


    "Es könnte wirklich besser gehen. Wie du siehst bin ich ans Sitzen gefesselt."


    Der Händedruck war kurz. Warum so förmlich heute? Doch Avarus tat dies mit einem verdutzten Blick ab und konzentrierte sich auf das Kommende.


    "Quintus reich mir mal die Schüssel rüber, ich muß es immerzu ein wenig kühlen und du glaubst garnicht wie gut das tut."


    Er konnte doch nicht aller fünf Minuten einen Sklaven rufen. Davon wurde die Stimme dann auch noch heißer. Die paar Handgriffe konnte er und wollte er selbst machen. Damals in der Jugend war er auch nicht so bequem gewesen. Latrinensklave, Badesklave, Massagesklave, Bediensklave, Kleidersklaven oder Lyriksklaven er könnte stundenlang neue Destinationen überdenken, die es damals auch nicht gab. Das Leben war dadurch vielleicht sogar etwas freier. Hier in Rom jedoch zählte das nicht ein Hausstand wurde an der Zahl der dienenden Sklaven gemessen.


    "Irgend so ein Vieh hat mich da gestochen, sagt der Arzt, aber ich glaub ihm das nicht. Wie kann ein Insekt so garstig sein. Die Götter hatten auf alle Fälle guten Grund dafür uns mit zwei Beinen auszurüsten. Mit nur einem kann man nicht laufen zumindest nicht ohne Hilfsmittel."


    Avarus sinnierte darüber kurz in Gedanken weiter. Er überlegte wie man den zweiten Fuß derart stabilisieren konnte, das man mit ihm trotz der Schmerzen auftreten konnte, aber ihm fiel keine sinnvolle wie funktionale Lösung ein. Daher beließ er es bei den Überlegungen und konzentrierte sich wieder auf Sedulus.


    "Aber du bist sicherlich nicht zu mir gekommen, um über meine Wehwehchen zu plaudern?!"

    Was waren das für zwei höllische Tage gewesen. Schmerzen begleiteten den Senator bei jedem Schritt. Dem Arzt war nur ein Erdfloh eingefallen, der Avarus in den Fuß gezwickt hatte. Er hindes hatte schlimmere Thesen im Sinn. Trotz alledem blieb ihm nicht mehr übrig, als seine Wege einzuschränken und Boten zu nutzen sowie die nicht verschiebbaren Gänge wie zur Latrine mit einem Stock zu bewältigen. Dies bezüglich hatte er nicht die beste Laune, war aber über jede Abwechslung erfreut, weil sie zumindest kurz von den Schmerzen ablenkte.


    Er hatte den Fuß auf einem Hocker hoch gelegt. Zudem war er in kühle Tücher eingewickelt, die ab und an gewechselt wurden. Zwischen diesen Interwallen gab es immer wieder eine kleine Ruhephase, denn sonst würde der Fuß wohl einfrieren... hatte der Medikus gesagt.


    "Herein" rief er ohne sich zu bemühen zu schreien.