Avarus störte es ganz und garnicht, das der Praefectus ganz ohne tamtam vor seiner Tür gestanden hatte. Er wertete diesen Umstand nicht weiter aus. Es war eine übliche Form der Kontaktaufnahme und viele überorganisierende Schreiben völlig überflüssig.
"Ja mein Neffe hat mir davon berichtet. Er gibt dir die Möglichkeit sein Weidegrund zu nutzen. Nicht wahr?!"
Der Senator würde tunlichst vermeiden darüber zu sprechen, das er und Sedulus desswegen aneinander geraten waren. Denn wozu Konkurrenz erzeugen, wenn das Segment Luxuspferde auch leicht von den Germanicii ausgefüllt werden konnte.
"Unser Weideland erstreckt sich viele hundert heredium rings um Mogontiacum. Mir wird in Rom oft an den Kopf geworfen Ländereien zu horten, nun sie liegen zu neunzig Prozent hier und sie dienen der Zucht von Pferden. Über fünfhundert Stuten werden von reichlich hundert Hengsten gedeckt. Die aufwendige Dresur läuft pro Tier und Zyklus immer drei Jahre. Erst dann werden die Pferde zum Verakuf angeboten. Mehrere Gutshöfe sorgen für Futter und Unterbringung der Tiere. Nein Terentius Primus ich muß hier keinen Markt erobern. Faktisch gehört meiner Gens soviel Land um Mogontiacum herum wie keinem Anderen. Und die Duccier? Handwerker, keine Bauern."
Er verschwieg ebenso, das seine betuchtesten Käufer in Rom lebten oder eben zur Zeit in Misenum. Der Terentius hatte was von seiner Zucht erzählt, da wollte Avarus nicht zuviel seiner Klientel bereitwillig über den Tisch reichen.
"Du sagst selbst, das du eine Zucht hast. Geht es dir oder der Ala darum das billigste Pferd zu nehmen, auch wenn du weißt, das es seinen Reiter nicht durchs Feuer tragen wird oder liegt dir mehr daran Qualität den Eques anzubieten, weil dir das Leben und die Einsatzbereitschaft deiner Soldaten wichtig ist."
Avarus wog ab wohin es führen würde. Er trank einen Schluck und beobachtete sein Gegenüber.