Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Zitat

    Original von Faustus Octavius Macer
    Nachdem Macer bei Sedi war, war nun der Senator Avarus an der Reihe.


    Er positionierte sich vor seiner Tür des Officium.


    *KlopfKlopf*...Duumvir Octavius Macer hier, darf ich eintreten?


    Jener hatte gerade schlechte Laune. Ein Tintenfässchen war ihm vor kurzen umgekippt und hatte die Arbeit mehrerer Stunden zu nichte gemacht.


    "Nein!" erschallte es von innen, doch die Besinnung folgte auf dem Fuße oder besser mit dem Senator und einem nachdenklichen Gesichtsausdruck in der Tür. "Naja... komm rein, wo du nun schonmal im Haus bist. Setz dich doch!" Avarus klappte eine kleine Komode auf und holte ungefragt zwei Becher hervor. Aus einem Krug schoss im Anschluss wohl schon gemischter Wein(Wasser) hinein. Der Senator nahm hinter dem breiten Schreibtisch Platz und setzte dem Octavius einen der Becher vor. Aus seinem Eigenen trank er einen tiefen Schluck. "Was führt dich zu mir, Macer?"


    "Kein anderes Thema außer Politik? Nun das liegt wohl daran, das es unser Tageswerk ist."


    Erklärte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Natürlich war ihm klar, das das junge Mädel nicht viel von dieser Politik wußte und damit verbunden wenig davon hielt. Doch so waren sie eben die jungen Leute. Oder zumindest ein großer Teil von ihnen. Sie konnten sich gewisse Züge im politischen Leben eines Mannes nicht erklären, wußten mit den endlosen Debatten nichts anzufangen oder steckten schnell den Kopf in den Sand drehte sich das Geschnippel der Rhetorik hastig im Kreis.


    "Oh ich hatte nur so eine Vermutung, weil du ihn extra als einen Freund nennst. In deinem Alter hast du doch sicherlich mehr Buben zum Lachen, Tanzen und Ausgehen ins römische Nachtleben als nur diesen Einen..."


    Avarus beobachtete Calvena nun eindringlich. Seine Neugierde konnte er jetzt einfach nicht verbergen... 8)

    Dieser Wochen häufiger in diesem Thema anzutreffen. 8)


    Mal ist er da, mal ist er weg und meist ist er auch nur eine Randfigur im Spiel. Doch für all jene, die trotzdem mit ihm zu tun haben und dies gerade in den nächsten Werktagen angehen wollten sei gesagt: Das er jetzt mal wieder weg ist und zwar bis voraussichtlich Donnerstag... wie die rollende Woche eben immer so vorgibt. ;) :wink:

    "Iwo, Sabina ist schon recht... wenn dich was bedrückt komm zu mir."


    Und an Sedulus gewand, leicht grinsend und dann zwinkernd.


    "Lass ihr doch eine Chance es jemand Anderen zu erzählen, als dem eigenen Vater." ;)


    Da fiel so manches Geständnis viel leichter. Vorallem weil man keine Bestrafung zu fürchten hatte. Väter konnten manchmal soo streng sein, das ein weiter Bogen viel Gutes mit sich brachte.

    "Ahha wir sind also verstaubt. Ich muß dich in deiner Sichtweise revidieren, es gibt auch junge Männer im Senat."


    Er blickte ein wenig beleidigt aus seinen Augenhöhlen und überlegte angestrengt, ob dieser Name schonmal irgendwo in seiner alltäglichen Verknüpfung mit den Cohortes Praetoria gefallen war, doch seine Gedanken blieben leer. Die ersten Andeutungen waren gemacht, jetzt wollte er es natürlich genauer wissen. Zumal sie sich die Liebe zu einem einfachen Soldaten ohne Stand sowieso aus dem Kopf schlagen konnte. :P


    "Hm und da denkst du du lädst ihn einfach mal ein... hat dieser stramme Soldatenbursche sich bereits an dein Herz herangemacht?"


    Avarus dachte so ein kleines Aufblitzen in Calvena's Augen gesehen zu haben, als sie den Namen nannte. Es klang wohl auch etwas Aufgeregtes mit, als sie beifügte was dessen Posten und Arbeitsstelle anbelangte.

    "Oh genau, Tiberius Dursus... man soll vom Hause Germanica nicht sagen können wir wären nachtragend oder denken kleinkarriert." Doch Avarus hoffte auch zu wissen, das der Tiberius ohne seine Stütze und seinen Busenfreund die Einladung ausschlagen würde. Eine Gelegenheit mehr das ausgetretene Verhältnis weiter zu festigen. "Ahja... soviele Töchter haben sie ja auch nicht..." führte er nurnoch an und war sich damit bewußt, das einige Patrizierkinder in seinem Haus verköstigt werden würden. Wären sie allesamt single gewesen, hätte die über ihren Kopf kreisende, schützende Hand sowieso nein zu solch einem Fest gesagt. So aber bestand Hoffnung genügend weibliche Quasseligkeit im Haus zu haben, um keine lange Weile aufkommen zu sehen.


    Wie vermutet war die Neugierde geweckt.


    "Ihr kennt euch also, hm woher und vorallem kannst du behaupten, das man ihn kennen muß?"

    Avarus überflog die Namen und prappelte hin und wieder was vor sich hin, wie etwa... "Decimus Verus, was findet Sedulus nur immernoch an diesem Taugenichts" oder "Vescularius Salinator meine Güte, wir sollten das gute Geschirr gegen das Alltägliche tauschen. Ohne Frage der Senator isst bestimmt komplett mit den Fingern." sowie: "Victor? Ist der überhaupt im Lande? Meines Erachtens hat er sich doch seinem alten Idol zugekehrt und züchtet Rosen."


    An Calvena gewandt, führte er dann doch lieber seinen Schachzug aus ohne kleinkarriert wirken zu wollen.


    "Führe noch die Senatoren Purgitius Macer, Tiberius Durus und Flavius Gracchus mit auf. Außerdem lade meinen Klienten Hadrianus Subdolus es ist gescheit ihn unter solcher Gesellschaft zu wissen.


    Ansonsten bin ich mit den aufgeführten Römern einverstanden. Doch noch zwei was: Erstens sind die Damen Tiberia Arvinia, Flavia Celerina und Aurelia Prisca verheiratet?


    Und zweitens sagt mir der Name Quintilius Valerian überhaupt nichts... du hast ihn auf die Liste gesetzt?"


    Eine Augenbraue huschte nach oben, Avarus fixierte Calvena mit den Augen. Ihm würde keine Regung entgehen und doch war er sich bereits bewußt woher der Wind dabei wehen konnte. Doch noch ließ er seine Vermutung ruhen.

    "Sehr gern..." ein Grund sich ebenso einen Becher einzuschenken. Avarus hatte mal gehört, das es Familien gab, wo selbst diese einfachen Tätigkeiten Gästen gegenüber von Sklaven ausgeübt wurden. Das bedeutete allerdings, das immer so ein offenes Ohr im Raum war. Der Senator konnte auf solch undichte Stellen gern verzichten, denn am Ende war es schwer herauszubekommen wie das Gerücht den Weg auf die Straße gefunden hatte. Er schenkte also zwei Becher voll und stellte den Einen Calvena vor die Nase, den Anderen sich selbst vor den Bauch.


    ""Wenn Sedulus dich mehr oder minder beauftragt hat, warst du doch sicherlich schon bei ihm wegen den Gästen... dann kannst du mir seine Aufstellung mal zeigen, damit ich nicht alle möglichen Teilnehmer doppelt aufzählen muß." ;)

    "Ja genau, dann kommst du zu mir." Sein Lächeln konnte dabei ehrlicher nicht sein und Avarus setzte noch etwas hinzu: "Egal was es ist, komm auch wenn du Sorgen hast, ok?!" Für die Vorspeisen hatte er genug. Zuviele Eier konnten im Alter negative Wirkung zeigen und zu scharfe Dipps regten zuviel Weingenuss an. Auch dieser Konsum war im fortgeschrittenen Dasein problematisch. Noch scherte sich Germanicus Avarus wenig darum, aber es zeichnete sich ab, das er seine graziöse Figur nicht ewig würde halten können. Zu gut schmeckte es ihm, zu rund waren seine Weine zum Mahl. 8)

    "Na das ist doch schonmal was... und gefällt es dir denn wenigstens ein Bischen in dieser Stadt oder muß der Onkel Avarus noch was tun, damit du dich wohler bei uns fühlst."


    Ein verschmitztes Lächeln erschien. Er erinnerte sich an die kleine Alba vom Fuße der Straße. Sie war das Kind reicher Eltern, die auch einen Senator im Senat hielten. Neben dieser Ehre war deren Gens vorallem bekannt, weil ihr tägliches Brot dem Traubenhandel galt. Ihre Ländereien waren fruchtbar und im südlichen Zipfel Italiens gelegen. Das Anbauen von Reben hatte sie zu Nachbarn gemacht, als die Eltern von dem Mädchen vor vielleicht zehn Jahren das Geld zusammen hatten, um in diesem noblen Viertel Roms ein Haus aus altem Bestand zu erwerben und umzubauen.

    Hm vielleicht tat sie das...


    "Komm nur näher, was hast du denn auf dem Herzen, Calvena?"


    Wo sie schonmal fast da war, konnte sie auch ihr 'Stören' nutzen, um ihren Besuch zu rechtfertigen. Wahrscheinlich war allerdings auch, das Avarus über dieses 'Stören' ganz froh war. Boten die störischen Pergamente, Tabulae usw. einfach zu wenig Abwechslung.

    Nanu es klopfte und kein Sklave trat ein... dann konnte das nur ein Familienmitglied sein. Avarus blickte auf, die Wachstafeln hatten schon den ganzen Morgen lang seine Aufmerksamkeit. Manchmal hasste er sich selbst und die Römer, weil wir solch tadellose Bürokraten waren.


    "Komm nur rein..." rief er und blickte zur Tür, wer ihn da wohl beehren wollte.

    Gut oder nicht der Abend sollte auf keinen Fall im Streitgespräch enden und Avarus hatte auch den Tag über schon genügend Stress am Hals. So wartete er die Bekundungen ab, um dann schlagartig das Thema zu wechseln. Er erhoffte sich so Sedulus von der Palme zu bringen, auch wenn dessen Frage damit unbeantwortet blieb. Sich hier in diesem Haus jedoch darüber zu fetzen brachte nur den Anderen was, der Familia jedoch einzigst Unfrieden. Und das wollte er nicht.


    "Sag mal Sabina hast du denn schon ein paar neue Freunde in der Straße gefunden?"


    Mit fünf und guten Begleitschutz durfte sie sicherlich streunern gehen. Zumal es in diesem Zipfel der Straße sehr ruhig zuging und kleine Kinder ihres Alters keine Mangelerscheinung waren. Gut betuchte Familien wohnten in Mehrgenerationenhäusern, die in Größe und Aussattung dem der Gens Germanica ähnlich waren. Durchaus möglich, das sich da schon eine kleine Rabaukenbande gebildet hatte. 8)


    An den Fingern blieb ihm etwas Ei hängen. Doch wie immer war ein Sklave aufmerksam und reichte dem Senator ein Tüchlein. Avarus tupfte die Tunkenreste ab und griff sogleich nach einem zweiten Ei, diesmal mit scharfer Souce.


    Sim-Off:

    Edit: greift zu ;)

    Auch der Architekt legte sich zum Essen. Auf der einen Seite war er ganz froh wieder ein arbeitsreiches Pensum ablegen zu können. Vorallem war es aber die Reisezeit, die Avarus schmerzlich empfunden hatte. Denn egal ob auf dem Tiber oder dem Pferderücken nie konnte er diese Zeit nutzen, um alte Tabulae abzuarbeiten oder dem Ansturm neuer Schriften zu bändigen.


    Doch mit diesem erfolgreichen Abschluss, gewährte man ihm endlich mehr Zeit für seine anderen wichtigen Aufgaben. Stunden und Tage, die im Fluge vergingen, die im Sande verliefen oder die im Nichts endeten. Oftmals war die Zeit schneller weg, als ein Thema richtig angepackt. Noch konnte er alle möglichen Aufgaben verschieben, aber irgendwann war das Maß voll, die Sanduhr leer oder aber einfach ein Endpunkt gesetzt.


    An diesem Tag würde er darüber nicht länger nachdenken und sich neben dem Wein auch das Essen schmecken lassen. Beim letzten Einwurf Vescularius Salinator mußte er unweigerlich grinsen. Wie Recht der PU doch hatte und neben trocken, war es auch noch staubig... eben staub-trocken. :D

    Für den Moment konzentrierte sich Avarus auf seinen Neffen. Es fiel ihm natürlich schwer, denn Sabina war ein aufgewecktes Mädchen und kein Kinder lieber Mann konnte sich ihre Mystik entziehen. Doch es war eben auch etwas unüblich, das in seinem senatorischen Haushalt derartige Abendessen für die gesamte Familie abgehalten wurden. Meist nahmen wenigstens die kleinen Kinder nicht daran teil. Es war also schon eine ganz große Sache, das das Mädchen am Essen der Erwachsenen teilnehmen durfte. Und zu sehr verwöhnen, oder das sonst so Unübliche angewöhnen, wollte Germanicus Avarus dem Kind auch nicht. Zumal es nicht sein eigenes Balk war. Sedulus würde sich dann nämlich mit den Folgen dieser Ausnahmen rumärgern müssen und letztlich war dem Onkel Avarus ein ausgeglichener Neffe lieber, als ein gestresster. Wenn Germanicus Sedulus genervt war, dann gab es leicht Zoff und in gewissen Gremien konnte es dann zu Unruhen führen, die es zu vermeiden galt. Zumindest für eine Weile. Doch der Onkel ließ die Katze im Sack zappeln und verriet nichts, das bald schon die ganze Straße wissen konnte, trug es ein unachtsamer Sklave nur zu gierig nach außen.


    "Er zog also den Schwanz ein. Hat er überhaupt noch etwas positives von sich gegeben oder war dein Besuch eher maginaler Natur?"


    Endlich kamen auch die ersten Teller mit frischen Auflagen, die wohl am gleichen Tag erworben worden waren, um die Tafel gesund zu halten... ;)


    "Mir scheint in der Hydra der Patrizier treibt sich ein Tumor herum. Schau dir die Flavier an, ein kränkliches Dasein was sie führen. Keiner ihrer Senatoren ist gesund. Den Claudiern geht es genauso, die Aurelier nun auch? Hm ich frage mich wie lang werden es die Tiberier noch aushalten oder sind sie ebenfalls bereits von der Seuche erfasst?!"


    Tja und dann gab es da noch eine Gens, deren Stammvater ebenso krank 'gemeldet' war, die Ulpier. Was also war es, das diese uralten Familen rüttelte und schüttelte? Jahre lange Inzucht, zu strenge (karge) Essgewohnheiten? Avarus wußte es nicht und wollte es auch nicht wissen. Für ihn war eine Senatssitzung ohne einen gewissen Kranksheitsfanatiker allemal produktiver, als eben mit jenem ergrauten Köpfle.

    "Sie wird sich schwerlich davon abbringen lassen bei uns zu bleiben, nicht wahr Sabina?"


    Onkel Avarus lächelte das Mädel breit an. Natürlich war das hier viel zu aufregend, um jetzt oder wenigstens bald ins Bett geschickt zu werden. Etwas zu verpassen, war dem Kind die größte Sorge...


    Trotzdem klatschte er in die Hände und die Sklaven begannen die üblichen Speisen aufzutragen mit denen ein wohlhabender Haushalt das Abendmahl zu beginnen vermochte.


    Sim-Off:

    [SIZE=7]Wisim, bald[/SIZE]


    "Soso, bei Aurelius Ursus also." Er kniff die Augen zusammen. Avarus wußte schon was jetzt kam und er hatte keine Lust bis in die späte Nacht zu warten, dann wenn ihn die schweren Speisen, die süffigen Weine bereits VDE gemacht hatten. "Sprich ruhig frei heraus. Ich denke wir reden während des Essens darüber. Deine Einleitung läßt mich jedoch vermuten, das die Aurelier bereits ganz weit unten angekommen sind, geht es um Politik." Fuß [SIZE=7](oder das Wort, das in ein Forum dieser Art nicht gehört)[/SIZE] war das Tiefste zum küssen, Avarus wollte jedoch nicht die Vorbehalte hören, sondern vielmehr die eigenständigen Begründungen. In gewissen Regionen des menschlichen Körpers war es nämlich mächtig dunkel und da machte es sich gut immer ein Quell des geistigen Lichtes beizuhaben, um die Finsternis mit Argumenten auszuleuchten, die Hand und Kopf hatten. :D

    Sedi's Onkel Avarus hatte Glück, das noch keine Vorspeise aufgetragen worden war, er hätte sich maßlos verschluckt. Schon die Worte: 'deines armen verstorbenen Großonkels Vindex' hätten dazu ausgereicht. Dieser arme Schlucker hatte es aber auch wirklich zu garnichts gebracht. Kein Wunder also das er verhältnismäßig klamm gewesen war. Doch ganz ohne Stütze mußte er auch nicht leben, hatte sein ganzes Dasein auf dem Gensvermögen gelegen und auch seiner Frau ein angemessenes Wohnen und Speisen gegönnt. Im Wortschatz des Onkel Avarus befand sich dafür das Wort Nichtsnutz wieder, aber das sagte er natürlich nicht. Stattdessen blieb er relativ neutral bei seiner Wortwahl.


    "Oh falls du eine Bilderbuchkarriere meinst, dann nicht. Vindex ist weder dem Beispiel seines Vaters gefolgt und stieg im öffentlichen Dienst auf, noch dessen Brüdern, das er beim Militär Verdienste für seine Ahnen sammelte. Du wirst ihn also nie gesehen haben, selbst ich kann das kaum für mich beanspruchen."


    Hm erinnern konnte Avarus sich auf jeden Fall nicht und er wollte es auch nicht. 8)


    "Wie steht es mit eurem Hunger, wollen wir mit den Vorspeisen beginnen oder ist es noch zu zeitig?"