Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    "Das kann nicht schneller gehen, es wird sehr schnell gehen und wir fragen uns danach wieder wo die Jahre nur hin sind."


    Söhne hatte auch nicht nur Vorteile. Denn die meisten Zöglinge waren nunmal erpicht darauf jenseits der Politik ihr Leben zu Ehre und Wohlstand zu führen. Da ging eben kaum etwas am Militär vorbei und viele Väter, so auch Avarus, dachten schaudernd darüber nach, warum sie nur nie diesen Wunsch zum Waffengang zu verbieten vermochten.


    "Sollte es ein Junge werden, wäre es durchaus möglich, das wir unsere Familien noch enger als bisher zu vereinen vermögen."


    Blumige Worte für die einfachste Möglichkeit zwei Familien in Freundschaft zu stärken und politisch kräftiger zu machen. So übermäßig alt war Sabina auch noch nicht, das sie einem kleinen Vinicius als alte Schachtel erscheinen müsse, käme es in fünfzehn Jahren zu einer Notwendigkeit dessen. 8)

    ... aus diesem Grund heraus war Senator Germanicus Avarus immer besonders froh, wenn sich ein Römer dazu bereit erklärte neues oder ungelehrtes Wissen im Forum der Schola Atheniensis einzubringen sodas er selbst auch in der Lage war an diesen Schulungen teilzunehmen. Diesmal sollte es um die römischen Straßen gehen und schon Tage vorher hatte er sich informiert, was es bei diesem Thema alles zu beachten gab. Die SA kam ihm dazu gelegen, denn ihre Bibliothek enthielt eine Menge an literarischen Beiwerken, die viele Wissensbereiche abdeckten. Nur die wenigsten Bürger wußten das oder nutzten es zumindest.


    Actuarius, der Scholasklave No. I betrat in diesem Moment das Arbeitszimmer des Rectoren Avarus. Jener hatte die Hände über den Bauch zusammengeschlagen und sinnierte über Sinn und Unsinn. Wobei letzterer Punkt irgendwie überwog. Er blickte auf, als er das Geräusch wahr nahm, fühlte sich allerdings nicht gestört, denn er entdeckte einen Stapel Pergamente unter dem Arm des Sklaven.


    "Ah du hast das Itinerarium provinciarum Antonini Augusti endlich gefunden? Ich hoffe auch die Karten sind dabei..."


    Actuarius nickte und breitete die unzähligen Blätter auf dem Schreibtisch des Rectoren aus. Avarus wußte zwar noch nicht, ob diese Karten und Beschreibungen ihm nützen würden, aber es konnte sicherlich nicht schaden hinein zu blicken.


    "Danke, ich brauch dich dann vorerst nicht mehr."


    Der Sklave trottete davon und Avarus begann in den Pergamenten zu 'wühlen'.



    MAGISTER ARCHITECTURAE - SCHOLA ATHENIENSIS
    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    Ohne viele Worte zu verlieren, erschien Avarus allein in der Basilica Ulpia. Es untermauerte die Vorstellung, das er keinen Rechtsverdreher beauftragen wollte, sondern das Verfahren selbst in die Hand nahm. Ein kurzes, aber freundliches Nicken zum Praetoren Decimus Livianus, ein herzliches aber nicht zu überschwengliches "Salve Prätor..." und schon nahm er auf der Bank der Klägerseite Platz. Germanicus Avarus hoffte nicht zu lange warten zu müssen, aber er richtete sich darauf ein, das dies möglicherweise der Fall sein würde. Immerhin war die beklagte Seite für ihre Überheblichkeit ihm gegenüber bekannt.

    Er ignorierte die abfallende Bemerkung. Als Moralapostel war Avarus zum Einen nicht geeignet und zum Anderen überließ er diesen Stocksteifen Part nur zu gern seinen Lieblingsfeinden in Rom, um sich danach den Bauch vor Lachen zu halten.


    ...


    Soviel konnte garnicht mehr schiefgehen. Es war immer schwer einen Schlusspunkt zu bestimmen, aber für Germanicus Avarus war ein Fest ganz passend. Es hatte mit dem Wasser zu tun, davon gab es rings um Ostia genug und es war zu Ehren der Schutzfunktion der Götter über den Tiber erhaben.


    "Hm die Volturnalia vielleicht.[SIZE=7] (27.08.)[/SIZE] Das Fest könnte unseren Zweck genügen."

    Nun wir wissen, das wir mit einer Forderung nach Dingen wie: Grundstück für landwirtschaftliche Betriebe ja, dann aber auch Möglichkeit Pachtverträge an Pächtern auch ja und letztlich kompletter Automatisierung das Wunderding Wisim II abwarten müssen.


    Ich finde eigentlich, das mein Vorschlag stark vereinfacht ist. Er gewährt Zugang zu den l. B. mit nur einem Grund und Boden. Egal ob ein Betrieb odeer vier. Natürlich gibt es viele Wisim Teilnehmer ohne Landbesitz. Doch wenn so einer es wirklich will, dann findet er auch jemanden, den er zum Verkauf überreden kann. Man hat ja mal das doch so alltägliche Klienten-Patron Gefüge in die Sim eingebaut (oder aktiviert). Wäre ein Weg zum Beispiel.


    Trimalchio ist auch dann noch möglich. Wie schon geschrieben, wird man auch mit einer Taberna satt oder einem Lupanar leben, mit Weihrauch benebelt (Luxus) und mit Tischen und Stühlen (Wohnen) ganz grün. Monopole sind also nicht zu erwarten, zumal erwartungsgemäß schon heute Senatoren das Gro an Landwirtschaft stellen.


    Etwas diskussionswürdiger sind da die Eques. Ihr Stand kommt im WISIM-Teil einfach überhaupt nicht zur Geltung und das obwohl sie der 'Geldadel' sind. Daran kann man feilen.


    Die Grundstücksfrage: Wann und Ob neue Landverkäufe?! ...will ich in diesem Zusammenhang eigentlich nicht diskutieren. Erstens ist das ein Wortgewaltiges Thema, an dem sich die Geister scheiden. Zweitens hat eine solche Verlautbarung des 'Für' zur Folge das eine Menge Geld aus der Wisim gezogen wird, um wieder darauf zu sparen und letztlich gibt es schon heute Großgrundbesitzer, die sowohl auf ihren Parzellen hocken, als auch kein Geld in den Wirtschaftskreislauf zurückgeben. Wozu also diese Geldberge weiterhin künstlich aufstocken, wenn auch dann dem Kreislauf nichts zugeführt wird. Klar sehnen sich neue Spieler auch nach dem großen Landbesitz und natürlich würde ich ebenso gern noch 500 Quadranten erwerben, aber für den Wisimlauf ist es besser so wie es jetzt ist. ;)


    Die Kontrolle des Ganzen gehört aber dann wieder in eine Simon Rolle. Einige Verwaltungsbeamte wissen ja sowieso nicht was sie den lieben langen Tag machen sollen. Da ist es doch gut etwas richtig Bürokratisches vorgesetzt zu bekommen. 8)

    @Sedi


    Aber Fischteiche vielleicht.


    @Niko


    Die Einfachheit zu wählen, ist natürlich immer das Leichteste.


    Das Konzept Stand=wirtschaftliche Lage ist überhaupt nicht angestrebt, aber das Konzept Stand=wirtschaftliche Möglichkeit schon. Die oberen fünftausend haben es eben etwas leichter als die unteren 100 000. Was nicht dein Beispiel ausschließt, denn Joshua hat es eben geschafft. Er hat sich clever angestellt und auch Land erworben. Ist damit trotz seines Standes in den Topf jener aufgestiegen, die eben Landwirtschaft betreiben können.


    Zitat

    Wofür brauchen Senatoren eigentlich noch einen weiteren Vorteil in der WiSim? Eigentlich sind die meisten mit lukrativen Staatsposten bestens versorgt.


    Der Zusammenhang geht mir jetzt nicht so auf, aber gut. Laut dieser Aussage dürften also alle die viel Geld verdienen überhaupt keine Betriebe haben, damit die die wenig Geld verdienen überleben können. Ich glaub das nennt man Kommunismus. Aber darüber wollen wir hier ja nicht debattieren. Vielmehr würde ich behaupten wollen, das jene Minderheit, die zum jetzigen Zeitpunkt Betriebe aufgeben müsste verschwindend gering ist. Und jene die später eben diesen Betrieb nicht gründen dürfen, weil ihnen das Land fehlt, finden andere Wirtschaften zum Verwirklichen. Es ist ja nicht so, das man auf ein Produkt, was vielleicht überteuert ist, nicht verzichten kann.

    Kein anderer Bestandteil unserer 'kleinen Nation' wird so gern mit neuen manchmal auch waghalsigen Vorschlägen tropediert, wie eben die Wirtschaftssimmulation. Mir ist heute auch mal wieder was in den Kopf gestiegen und ich möchte es auch gleich zum Disput stellen. :D


    Die Frage der Klassen ist eine intressante. Sie wird zu allererst einmal erneut Beschränkungen einführen, aber das sowas sich reguliert, haben wir schon des öffteren erlebt.


    Drei dieser Klassen kann es geben: Senatoren, Ritter, Bürger/Peregrini


    Dazu kommen noch die Sonderformen: Tylusische Vertretung, Tempel, Amphitheater, Staat, CD, SA, CL usw.


    Mein Vorschlag wäre folgender:


    Senatoren haben Land. Sie dürfen schon heute nur Betriebe bewirtschaften, die aus der Mater Natura ihre Energie schöpfen. Das soll auch so bleiben. Ritter müssen ebenso ein Stück Land haben, sie dürfen alle Betriebe führen, sollten aber trotzdem eine Art Bonus für ihren Stand erhalten.


    Als Änderung wäre hier angedacht: Betriebe, die offensichtlich Land brauchen, müssen auch von Eignern geführt werden, die Land haben.


    Landwirtschaftliche Betriebe wären: Fischerei, Geflügelhof, Gemüsebauer, Getreidehof, Kleinviehzucht, Obstbauer, Olivenhain, Pferdezucht, Rinderzucht, Schäfer und Weingut. (11 Betriebe)


    Rohstoffbetriebe dazu: Steinbruch, Erzmine, Goldmine, Marmorbruch, Erzmine, Sägewerk, Tongrube (7 Betriebe)


    Um es einfach zu halten, reicht ein Grundstück aus. Egal ob man nun vier dieser Betriebe hat oder nur Einen. Das zu überprüfen ob's eingehalten wird, wäre was für die jeweilige Provinzverwaltung zum aussimmulieren.


    Inwieweit es sich umsetzen läßt. Die Automatik in die Wisim einzubauen, das müssen Andere beeurteilen. Aber jetzt gibt es ja bereits einige Sonderformen, die auch nicht von jedem eröffnet werden können. Doch es ist gut möglich, das diese drei-vier Betriebe händig eingetragen werden.


    Die Sonderformen bleiben frei von diesen Regeln. Man kann davon ausgehen, das eine Classis (als Beispiel geführt, weil die in Misenum Stein produziert) genügend Land 'besetzt hält', um 'Raubbau' zu betreiben oder das ein staatlicher Betrieb ebenso Land zur Genüge hat, um Rohstoffe für andere staatliche Wirtschaften anzubauen.


    Senatoren und Ritter bekommen so einen kleinen Vorteil. Zumindest den Bürgern gegenüber, die Landlos sind. Denn für jene, die Land besitzen ändert sich ebenso nichts. Sie gehören trotz ihres geringeren Standes zu den Begünstigten. Verpachtungen von Land würde ich jedoch ausschließen wollen, denn solch eine Urkunde ist oft schnell 'erschlichen' und hebelt das gesamte Werk aus.


    Nachzudenken wäre noch darüber, ob es Sinn macht bestimmte Betriebe nur den Eques zu überlassen. Man kann das regeln, indem man die Wirtschaftskosten teuer genug macht, aber nicht alle Ritter sind wohlhabend bei uns. Das zu umgehen, wäre mit einer Zugangsbeschränkung ähnlich der Senatoren machbar. Es sollte sich aber wenn dann um eine kleine Auswahl handeln. Betriebe, bei denen man sich ihre Aufwendigkeit vorstellen kann. Ein Barbier würde dazu zum Beispiel eher nicht zählen, eine Mine aber schon.


    In allen Fällen wären die Klassen immer nach oben offen. Also ein Kaiser bekommt nicht die Minen weggenommen, weil jene Betriebe vielleicht für die Eques reserviert sind. Oder ein Senator darf kein Holz mehr schlagen, weil die Sägewerke nun den Rittern vorbehalten werden. Ebenso dürfen Ritter natürlich weiterhin Haare schneiden oder das Lupanar führen. Für die oberen Klassen soll es eben etwas wählerischer werden und für die niederen Einwohner dafür etwas beschränkter.


    Nun denn die Arena ist eröffnet. 8)

    "Oh Sedulus... wenn dir dein Kind wirklich fehlen würde, dann wärst du doch schon über die Stadtmauern hinaus geritten oder?"


    Neckte Avarus und lächelte seinem Neffen zu. Natürlich vermisste er sein Kind und war wehleidig weil er die Tochter nicht beim Aufwachsen beobachten konnte oder eben nicht so einfach Rom verlassen. Doch waren wir mal ehrlich, dann war es auch ganz schön eitel zu behaupten unsere Frauen hatten unsere Kinder gestohlen und sich dann weit von Rom hinaus in die Welt aufgemacht. Letztlich waren wir es doch, die mit diesem Umstand auch ganz froh waren. Wo wuchs ein Kind denn gesünder, fröhlicher, umhüteter und sicherer auf? In Rom ganz sicher nicht. Es war also mehr als nur ein glücklicher Zufall, das ihre Familien mit reichlich Land gesegnet waren.


    "Es ist die Betrachtung wert darüber nachzudenken das Neugeborene Kind auf einem deiner Landgüter aufwachsen zu lassen. Ich denke eine unbescholtenere Kindheit kann es sonst für solch ein Bündel nicht geben. In Rom müßtest du es schlichtweg die ersten fünfzehn Jahre einsperren, willst du es gut behütet aufwachsen sehen. Das ist nichts für ein Kind. Sie wollen spielen, sie tollen gern herum und sie müssen jeden Unsinn anstellen können ohne das dabei ihr Leben in Gefahr sein wird.... Ich würde mir das nicht zweimal überlegen. All meine Kinder haben bisher die ländliche Aufzucht (er grinste breit) genossen."


    Das es diesmal so weit weg war gefiel Avarus auch nicht, aber er hatte in Italia nur Stadtland. Und in Germanien kannte Lucilla wiederum niemanden. Sie würde sich vereinsamt fühlen oder zur Furie mutieren. Nein es war schon das Beste gewesen. Mal ganz abgesehen davon, das Germanicus Avarus auch eher dann geneigt war sein Kind zu umsorgen, wenn man mit ihm etwas anfangen konnte. Wenn es nicht nur schreiend in der Windel strampelte und zwischen 'eidueidu und gutzigutzi' nur Trinken und Schlafen lag.

    Avarus nickte bestätigend und würde die Post wohl nach Rom nachgeschickt bekommen, denn am nächsten Morgen wollte er in die ewige Stadt am Tiber aufbrechen.


    "Oh hoffen wir, das uns die guten Handwerker erhalten bleiben. Zur Zeit scheint es in Rom eine kleine Delle in der Beschäftigung zu geben. Das erleichtert es uns die Arbeiter aussuchen zu können. Noch vor wenigen Monaten war es eher andersherum. Du siehst also Fortuna ist uns hold und sorgt sich um die Wohnstadt Merkurs."


    Er freute sich darüber, denn das ließ auch die Preise purzeln. Doch allein des Geldeswegen nun auch wieder nicht, denn sie waren in einer hochsommerlichen Wetterphase. In keinem Jahresabschnitt gab es mehr Ausreden eine Baustelle schleifen lassen zu müssen, als im Wärmehoch des Jahres. Sah man davon ab, das in schneereichen Wintern überhaupt nicht gebaut wurde.


    "Es ist wahrscheinlich das Beste, wenn das Mahl von Merkur genauso üppig ausfällt, wie das der Bürger, die zum Fest erscheinen. Dann könnte er zufrieden sein und das neue Domizil in Ostia annehmen."


    Vielleicht auch etwas mehr. Ein paar Stiere waren sicherlich angemessen. Doch über diese Umfänglichkeit sollte sich schon der CD kümmern. Wozu er letztlich auch seine Daseinsberechtigung pflegte.

    Immer wenn er sich auf der Baustelle in einem Gespräch befand, mußte er so tun als wäre er völlig überlastet. Wahrscheinlich war es aber auch nur eine innere Unruhe, die ihn dazu trieb halb abwesend in Pergamenten zu rascheln. Trotzdem bekam er jedes Wort mit und wunderte sich über diese Lässigkeit im Cultus.


    "Du hast dir das doch sicherlich schriftlich geben lassen. Bitte sei so gut und lasse das Dokument von einem Schreiber kopieren. Wir wollen es zu den Akten legen, um bei der Fertigstellung und Übergabe an die Priesterschaft kein blaues Wunder zu erleben."


    Avarus hatte schon viel erlebt und so ein Tempel baute man nicht mal fix um, weil einem Priester die Deckenfarbe nicht passte oder die Säulen ihm zu korinisch waren.


    "Wie du siehst hat sich auf dem Bau allerhand getan. Das Dach ist geschlossen und die Steinmetze sind dabei die Abdeckplatten auf die Simse zu betonieren. Die Sandsteinstufen müssen an manchen Stellen nachgemeiselt werden, aber dafür hab ich bereits einen Trupp abkommandiert. Drinnen geht es langsam vorwärts. Wir haben das Problem, das die Gerüstbauer sich in der Höhe verschätzt haben. Sie müssen nun nochmal abbauen und neu Aufbauen, damit die Stukateure bis an ihren Arbeitsplatz unter der Decke kommen. Das kostet uns drei volle Tage. Tjo und wie siehst du das Ganze? Was ist eigentlich im Zuge der Fertigstellung geplant?"

    "Oh das ist wunderbar..." entfuhr es Avarus, der selbst einen kleinen Balg von Lucilla geschenkt bekommen hatte und um die Vorfreude wußte. "Habt ihr euch schon über den Namen Gedanken gemacht?" Wollte er auch gleich wissen und erinnerte sich an die nicht leichte Wahl, die so ein Zwerg fürs Leben prägen würde. "...es ist auf jeden Fall gut, das ihr in Rom seid. Nicht das es in Mogontiacum schlechte Hebammen gäbe, aber hier in der Stadt kannst du auch einen wirklich guten Medicus finden, sollte es schwierig werden."


    Und das Kind war zu retten. Vielleicht würde es ein Junge. Aber Mädels waren auch nicht schlechter. Nur wenn sie zu zahlreich waren, wurde der Vater schnell überfordert. Es soll Familien gegeben haben, in denen ein Vater nur mit Töchtern gestraft wurde und jene noch reichhaltig an der Zahl. Das war dann meist ein Grund dafür, das man Fortuna zu wenig beachtete. 8)

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Bevor ich anfangen zu rechnen die kurze Rückfrage an die anderen Maler: sieht es bei auch genauso aus?


    Die SA ist nicht so von Häufen betroffen, aber weniger Rohstoffe und mehr Bilder sind immer besser. Es kann nur sein, das beim Feintuning dann die Architekten schreien, weil es irgendwann zu wenig Malerfarbe gibt.


    Ähnlich wie bei anderen Branchen beobachtet, die jetzt nach Änderungen dazu tendieren sich gegenseitig über den Preis tot zu machen. Einen passenden Weg für Alle wird es eh nie geben. ;)

    "Was üblich ist und was nicht, das zählt nichts, wenn du ein Projekt fertigstellen willst. Dir sitzt der Auftraggeber im Nacken und dein Gegenüber meist einer ihrer Vorarbeiter stellt Forderungen für Vergünstigungen. Oft ist es auf den ersten Blick garnicht mehr Geld, was sie wollen, aber sie wollen sich schonen, das du wiederum durch Zeit und längere Lohnzahlungen aufbringen mußt."


    Natürlich sprachen sie von Ostia, dem Hafen für Rom. Dort gingen auch die meisten Lieferungen für Roms Bauwirtschaft ein und wurden über den Tiber weiter verschifft. So wie das Material den Weg hinauf flöste, so sahen auch die Besten der Besten Handwerker ihre Chance eher dort zu nutzen und gutes Geld zu verdienen. Wer konnte schon sagen am Entstehen des Ulpianum teilgenommen zu haben? So ein Tempel wurde immer mal wieder gebaut oder renoviert. Davon gab es ja auch hunderte im ganzen Reich, aber das Ulpianum war schon etwas besonderes und wie rießig diese Baustelle war... dort fanden die Besten der Besten Handwerker immer eine Arbeit. ;)


    "Vier Wochen werden es schon sein. Aber das ist eher üblich bei so einem Projekt. Ich kenne auch keinen Bauherren, der das nicht einsieht. Einzigst wenn eine Eröffnung zu einem Stichtag, einer sakralen Weihung oder einem Geburtstag undsoweiter feststeht, aber ansonsten legten die Meisten bisher mehr Wert auf Qualität, als das am Ende huschihuschi alles fertig gemacht werden mußte, um ja einen vereinbarten Termin zu halten."


    Er begann mit den Händen einige kleine Wellen zu machen, um etwas zu vertuschen... es stieg ein winziges Bläschen auf und wurde von solch einer Welle erfasst und zum Platzen gebracht. Jetzt nur nicht drauftreten! 8)

    Sim-Off:

    Etwas schwierig, das heute noch plausibel herüber zu bringen. Daher hab ich diese Möglichkeit gleich ausgelassen. Der Flavius war eine Frau, Flavia Messalina Oryxa.



    "Im Jahr 102 nach Christus als der Aufstand in der Provinz Hispanien tobte, führte schoneinmal ein(e) Flavius die Statthalterschaft. Jene(n) meint Senator Vescularius Salinator sicherlich."


    Das eine Zusammenrottung von paar unzufriedenen Bürgern eines kleinen Provinzfleckchen für Avarus kein Aufstand solcher Tragweite wie damals war, führte er nicht weiter aus. Es war auch müßig Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Aber wenigstens anteilig ließen sich die abgerechneten Kosten vergleichen.


    Sonst hielt er sich ebenso erstmal zurück, denn das Thema schlug eine andere Richtung ein auf die er sich selbst nicht vorbereitet hatte. Er würde lauschen und später wieder mit ins Geschehen eingreifen.


    Die Antwort des Flavius schlug wie erwartet sowieso wieder nur in die selbe ausgefranzte Kerbe und Avarus war es leid sich diesen Schmarn noch weiter anzuhören bzw. weitere fadenscheinige Erklärungen aufzunehmen, die sich immer weiter im gleichen Kreis drehten.

    "Gut lass mir ein bis zwei Tage Zeit. Dann wird ein Bote dich mit einer Ernennungsurkunde auf dieses Datum erreichen. Caius Aelius Archias werde ich gesondert über dein Erscheinen informieren, das ist der Praefectus Vehiculorum vom Cursus Publicus Aegyptus, dein neuer Vorgesetzter."

    Was wurde das eine Wanderung? Avarus fühlte sich von der (interpretierten) Nervosität des Flavius unbeindruckt und überlegte nicht lang. Ihm kam es erneut hispanisch (Wortspiel) vor. Während der Redner viel Gehabe um nix machte, nutzte er die Zeit einen Scriba durch die Bänke zu schicken und ihm die Berichte aus Hispanien zu bringen. Das dauerte nicht länger als wie der Flavius seiner weh-leidigen Bekundungen überdrüssig wurde.


    "Oh ich kenne den Krieg und viele andere Senatoren hier auch. Du brauchst ihn uns nicht schmackhaft zu machen. Schon vergessen, das du mich einen Barbar schimpfst?"


    Er schüttelte leicht gequält den Kopf und fuhr lieber fort, bevor er sich dazu hinreißen ließ etwas deftiges zu sagen.


    "Laut dem Bericht vom ANTE DIEM XIII KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. heißt es, das die Provinz ein ruhiges Örtchen geworden ist. Du selbst hast diesen Bericht siegeln lassen. Darin ist kein Anzeichen vergangener Neigungen mehr zu entdecken. Auch beschreibst du den geordneten Verlauf der üblichen Instandhaltungsmaßnahmen, die im Bericht zwei auch ordnungsgemäß unter Gebäudeerhaltung aufgeführt sind. Die dort angegebenen Sesterzen lassen mich davon ausgehen, das auch notwendige Kosten mit eingepflegt sind, die die Schäden der Revolte abdecken. Ich selbst habe tausende mansiones unter meiner Aufsicht, ich kann das sehr gut abschätzen, was sowas pro Jahr kostet."


    Er ließ diesen Punkt mit Absicht nicht aus. Es war das Fähnchen, das er beobachtete, wie ein Adler seine Beute auf dem abgeernteten Weizenfeld.


    "Im zweiten Bericht gibt es auch eine Position Gehälter, warum nun einzelne Posten auf einmal nicht dort drin gelistet sein sollen, erklärt sich mir nicht. Es ist wohl verständlich, das man misstrauig wird, werden solche Hasen aus dem Hut gezaubert, um etwas zu erklären, das sehr vage erscheint. Im Übrigen gehe ich nicht davon aus, das du eine Armee am Montes Pyrenaei stehen hast. Egal wie oft du mir das noch unterstellen willst. Mir ist nur schleierhaft was mit dem Geld in Position VII geschehen ist und vorallem warum der Senat davon nicht vorher unterrichtet wurde."


    Ein kleines Päuschen und dann noch eine Frage, die so unvermittelt wie neutral gestellt wurde. Unter den Aufzeichnungen fanden sich nämlich weitere fünfzigtausend Sesterzen ohne beschriebenen Verwendungszweck.


    "Wofür wurden eigentlich die Ausgaben in Höhe von fünfzigtausend Sesterzen verwendet, die als Bugetnachbesserung im Bericht zwei aufgeführt sind?"

    Er räkelte sich an einem Beckenrand. Die Rückenschmerzen, die Männer seines Alters zu plagen begannen, ließen sich so wirksam bekämpfen. Am Besten war natürlich die Massage. Aber auch bei solch einer Veranstaltung konnte es zu bösen Überraschungen kommen und Avarus erinnerte sich manches Mal schmerzlich daran, wie barbarisch eine iberische Kurtisane ihn damals in Hispania durchgeknetet hatte.


    "So ist es... Ein wenig ja."


    Er mußte lächeln. Natürlich war es etwas ganz anderes in die Höhe zu bauen und damit hatte Germanicus Avarus auch eher Erfahrung. Im Geiste konnte er da einige Tempel, eine Therme, Verkehrsbauten und ein Theater aufzählen. Zu den weniger imposanten Bauten zählten Märkte und die Markthalle in Mogontiacum. In die Tiefe hatte er indes noch nie gebaut. Zwar trieb es ihn mal in die Kanäle, aber da ließ er auch eher reinigen, als das er selbst groß Hand anlegte und zu planen oder zu beschaffen gab es dort nichts. Er erwähnte das nur nicht, Avarus wollte bei einem zukünftigen Auftraggeber keine Verunsicherung verursachen. 8)


    "Es ist bei einem Bau wie dem des Ulpianums immer schwierig ein großes Projekt zu organisieren. Das fängt schon bei den Maurern an und zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Ablauf. Mal ist es einfaches Holz, das schwer zu bekommen ist, mal stehen einfach zu wenig Lastkähne bereit. Oder aber die Arbeiter meinen sie müssen erweiterte Bedingungen stellen. Tja aber es geht voran. Langsamer als gehofft, aber so ist es doch meistens... nicht wahr."