Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Was ihm entgegen strömte, war keine wilde Geschichte. Die Worte enthielten nichtmal den Hauch von Phantasie oder ein klitzekleines Bisschen Geschichtswert. Irgendwie war das zu Erfahrende recht nüchtern. Kalkül oder Wahrheit derart schnell ließ es sich nicht entscheiden.


    In dieser Überlegung schneiten auch die beiden anderen männlichen Bewohner dieser Casa ins Speisezimmer. Avarus blickte nur kurz auf, wollte sich wohl nicht zu sehr ablenken lassen und hatte schon die nächsten Fragen auf den Lippen. Die nach der Begrüßung ohne Pause folgten: "Salve ihr Zwei." Nur ein kurzer Blickwechsel, wie geschrieben dazwischen... "von wem hast du den Namen erfahren und wie kam es dazu, das gerade jetzt erst dir dein Vater bekannt wurde. Wie steht es da um die Mutter? Hast du dich in Kindesjahren nie gefragt, wer dein Papa ist, hast du nie deine Mutter mit dieser Frage gelöchert?"

    Avarus war Politiker. Er erkannte es wenn jemand unsicher wurde oder die Masse an Druck sich aufbaute zu einem Hemmnis. Um alles zu erfahren, versuchte er ein kleines Zugeständnis zu machen. Nicht viel aber wenigstens (hoffentlich) genug, um die Geschichte so zu hören, wie sie der Wahrheit entsprach oder zumindest soviel, das er in der Lage war ein Bild zu malen, das es ihm erlaubte wahr von unwahr zu unterscheiden.


    Er winkte eine junge Sklavin herbei und forderte sie auf ihnen Wein, ein paar Trauben und etwas Wasser zu bringen. Dann setzte sich der Senator ebenso und spitzte demonstrativ die Ohren.

    Seine Füße standen noch nicht lang im Raum, als eine ihm fremde Person hinzu kam. Natürlich kannte der Hausherr alle seine Sklaven und auch jene, die Sedulus mit ins Haus geschleppt hatte. Dazu war die Kleidung ordentlicher, als das, was die Sklavinnen üblicherweise zum Arbeiten trugen. Letztlich war es aber die piepsige Wortmeldung, die Avarus davon abhielt das Weibchen als Sklavin zu quittieren, denn jene hatten andere Worte zu gebrauchen sowie das Wort der Stille zu führen. "Salve..." Avarus betrachtete das Mädel eindringlich. Seine Skeptis war noch lange nicht aus ihm gewichen. "...du nennst dich also Germanica Calvena, Tochter des Germanicus Callidus?" Auch diese Fragestellung zeigte, das der Senator sich noch nicht damit abfinden wollte oder konnte eine waschechte Germanica vor sich zu sehen. Somit blieb auch seine weitere Verfahrensweise prakmatisch und weit vom familieren entfernt. "Setz dich doch und erzähl mir ein wenig von den Umständen, die dich umhüllen." Zwar hatte ihm Sedulus bereits eine Geschichte aufgetischt, aber aus dem betroffenen Mund gehört, klang es meist ganz anders und das Bild ließ sich klarer erkennen oder eben auch nicht. Er selbst wartete bis die Frau sich gesetzt hatte, um erst dann zu folgen. Anstand wollte Avarus auch ihr als Gast entgegen bringen. Seine Art sollte sie nicht völlig aus der Fassung bringen oder das Gefühl aufkommen lassen angefeindet zu werden. Als Germanicus mußte man eben nur sehr vorsichtig sein, um kein Kuckuck ins Nest gesetzt zu bekommen.

    Der Hausherr hingegen aß und trank während die Beiden sich für den nächsten Tag verabredeten. So war es ihm sehr Recht. Sedulus kümmerte sich darum und er konnte seinem Tageswerk ungebremst nachgehen.


    Zwischenzeitlich überlegte Avarus ob die Eier irgendwie anders als sonst gewürzt waren. Irgendwie straffer, wie er fand. Wahrscheinlich war die Köchin mal wieder einem anderem jungen Sklaven verfallen. Sie, die die Speisen und Soucen zu sich nahmen, mußten nur aufpassen, das diese Liebe nicht zu eindringlich in den Gewürzen ausgestreut wurde. Vorallem dann nicht, wenn das Haus voller Gäste war.

    "Ah Tiberius Durus hat seine Studienzeit in den Archiven sinnvoll genutzt."


    Welch Seltenheit. Avarus kam nicht umhin diesen Teil denkend beizufügen. Die Stimmlage offenbarte es auch so.


    "Doch bevor wir alle Vereine, Vereinigungen und Vereinanlehnungen in einen Topf zusammenrühren, stellt sich mir die Frage: Sollten wir nicht auch differenzieren können?


    Die von dir angesprochenen Factiones waren einst in einem anderen Artikel durchaus im Codex Universales beheimatet. Dort wurde herumgedoktert und schließlich eine Lücke geschaffen, die jetzt irrtümlich in gleicher Hinsicht zu den Vereinen klafft. Ich schlage daher vor in solch einer Diskussion die Factiones gesondert zu betrachten als Vereine des Kultes, der Kollegien, der Veteranen und Blumenzüchter, der Viehtreiber und Kaufleute sowie aller anderen Vereine und Vereinigungen jenseits des Pferderennsportes."

    Der abendliche Essensgeruch verbreitete sich schnell in der Casa Germanica. Auch an der Nase des Germanicus Avarus ging diese luftige Spur nicht vorbei und so betrat der Hausherr und Senator das Triclinium mit auf dem Rücken verschränkten Armen. Es schien noch nicht loszugehen, aber zeitiges Kommen sicherte ja bekanntlich die besten Plätze... :D

    Das Treffen neigte sich dem Ende entgegen. Viel Neues gab es nicht. Die üblichen Erhebungen in Stände eben und eine Besorgnis erregende Nachricht über den weiterhin schlechten Gesundheitszustand des Kaisers, den er in Misenum zu verändern gedachte. Damit wäre Rom auch über den Sommer öffentlich hauptsächlich durch den Senat vertreten. Eine Konstellation, die vorallem jenes Gremium dem Volk gegenüber stärkte. Ob das nun gut oder schlecht war, darüber wagte keiner so recht zu sinnieren.


    Außerdem war eine Kommandoübergabe in Germanien geplant. Warum der Praefectus Urbi favorisierte den Vinicius Hungaricus aus der Stadt haben zu wollen, ging dem Germanicus nicht ganz auf. Kein Gerücht besagte, das jener Vinicier an seinem alten Posten Interesse zeigte. Doch das Kalkül würde sich bald zeigen. Germanicus Avarus war da ganz zuversichtlich.


    Avarus hätte gern noch das eine oder andere Wort mit dem PP gewechselt. Doch dieser war überraschender Weise nicht erschienen. Kaum ein Hinderungsgrund war dafür geeignet diesen Conventus zu meiden, aber auch diese Sache würde seine Kreise noch ziehen und so Mancher das passende Gerücht dazu aufschnappen.

    "Ich mache mir ja nur wegend er Pflege Sorgen. Du solltest dies ebenso mit einrechnen und jemanden damit beauftragen. Die Blümchen sehen schnell welk aus, wollen ersetzt werden oder im Sommer zumindest gegossen."


    Dem Onkel fiel auf die Schnelle auch kein geeignet preiswerter Handwerker ein. Mit all jenen er zu tun hatte, waren eher auf größere Sachen ausgelegt und dementsprechend teuer. Oder schon aus Erfahrung nicht billig.


    "Wer den Schrein nun setzt und verschönert, ist eigentlich egal. Du solltest nur versuchen einen Betrieb aus unseren Bezirk zu verpflichten. Das sichert regionale Arbeitsplätze und ein paar mehr Sesterzen sollte doch auch kein Problem sein."


    Den Randbemerkungen folgte er eher nebensächlich. War es doch normal, das die jungen Familienmitglieder von den Älteren lernten. Dies geschah natürlich nicht Zuhause auf der Kline, sondern im Tagesgeschäft. Germanicus Severus tat also gut daran Sedulus so oft es ging zu begleiten, um die Zeit zu seinem "bekannter werden" zu verkürzen. Was letztlich das Zünglein an der Waage sein würde, wenn er sich der Wahl zum Cursus Honorum stellte.

    Avarus blickte kurz auf, sah die doch längere Rolle und griff danach, als der Überbringer jene abgelegt hatte. "Salve, ah danke." Sein Rücken berührte nun die Lehne, denn der Legatus Avarus hatte sich zurückgelehnt, um die Zeilen aus Germanien zu studieren. Sie enthielten Altbewährtes, aber auch Neuigkeiten. Zudem ging der LAcp davon aus, das der Bote nicht jedes Mal wissen wollte, wann er das Officium wieder verlassen konnte. Soviel Eigenständigkeit traute er diesem Beamten zu... ;)

    "Du bist doch hier nicht beim Metzger, Sedulus. So ein Vieh kann man doch nicht auf einem X-beliebigen Tisch ausweiden."


    Avarus schüttelte dabei leicht grinsend den Kopf. So eine Tempelweihung war nun wirklich eher einem Staatsakt gleich, denn einer Anrufung im kleinen Familienkreis. Doch er wurde auch langsam unruhig. Es lag am Wetter. Ohne Frage bei diesen Temperaturen und den ewig durchziehenden Wolken hoffte jede Seele auf einen baldigen Umschwung zur Besserung.

    Avarus setzte ein betretenes Gesicht auf. Was in aller Götter Namen wollte dieser Tiberius ihm jetzt wieder unterstellen. So recht glaubte er nicht zu verstehen, was Durus von sich gab. Wohl doch einfältig.


    "Öhm ja, intressante Auslegung meiner Rhetorik. Nur leider hast du sie dir zu spektakulär zurecht gebogen und ich kann dieser, deiner Interpretation nicht zustimmen. Allererstens sind wir in der Kaiserzeit nun. Wir haben einen starken Führer, der sich auf verschiedene Gremien stützt. So wie dem Senat zum Beispiel. Das heißt aber noch lange nicht, das unser erhabener Kaiser nicht auch ohne uns könnte... zum Beispiel wenn es ihm zu bunt wird hier."


    Die spitze Endformulierung war gerade wie zugeschnitten auf die rötliche Farbe, die Durus in seine Wangen presste.


    "Zum Zweiten verstehe ich nicht ganz aus welchem Zusammenhang heraus du mir eine Diktatur unterschieben willst und ehrlich gesagt ich will das auch garnicht wissen. Mir schaudert es so schon genug. Genauso wenig deine wirren Gedanken dahingehend unterstellend, das ich Könige Kaisern vorziehen wöllte. Faktisch könnte man bei deinen ungehaltenen Reden davon ausgehen, das du selbst der alten Zeit nachtrauerst."


    Ohne große Mühe erschien im Kopf des Avarus ein kleines Männlein, das im dunklen Wald um ein kräftig gezürntes Feuer sprang und seine Vorfreude auf DAS erste Kind mit einem Gesang bekleidete, um später mit dem Fuß garstig gekränkt aufzustapfen.


    "Doch wie ich merke wird das heute nichts mehr mit einer gesitteten Diskussion. Wohl dem, der unserem Stand genausoviel Anstand, Tugend und Moral attestiert, wie wir uns selbst!"


    Ein zünisches Wortende. Denn mit jeder Gesetzeszeile hatte der Senat kein Problem damit das Volk von Rom zu geiseln. Ging es aber um sich selbst, war man nicht bereit für eindeutige Formulierungen zu sorgen. Dann lieber bei der nächsten Notwendigkeit den Praetoren die Entscheidung überlassen.

    "Durus, deine Einfältigkeit in aller Ehren. Du magst zwischen den Steinen deiner Ahnen ein ruhiges Plätzchen damit finden. Aber die Zeiten der Republik sind den Göttern sei Dank vorbei. Heute regiert die starke Hand und das Geld. Wie willst du den Pöbel ruhig halten, die Kriege ausfechten, das Korn einholen oder in Friedenszeiten das Heer trainieren, fehlt es dir an Münzen?


    Deine Worte sind so zwiespältig wie eh und je. Rom braucht eine traditionelle Oberschicht, Männer, die es vom Anbeginn der Zeit geschafft haben Besitz zu halten und zu mehren."


    Dabei dachte er an die alten Gentes, die durch Inzucht und Misswirtschaft nicht selten am Abgrund knapp vorbei schrammten.


    "Genauso benötigt Rom Familien wie die Meinige. Plebejer, die die Formeln Ehre und Ruhm gelernt haben und danach leben. Doch was nützt uns all diese Aufopferung, wenn Rom uns nicht das zurück gibt, was wir Rom geben?


    Es ist ein Grundstock unseres Standes Gleichberechtigung zu fordern und es ist ein Begehren ebenso all das zu tun, was diese Gleichheit verkörpert. Wir alle arbeiten hart und strebsam für Rom und wir alle sollten genau dies zu gleichen Teilen vergütet bekommen."


    Soweit zu den zweispännigen Auskünften eines Patriziers, der gern so tat als wäre er maior tugendhaft und wohlhabend.


    "Es sind nicht die Zugangsbestimmungen, die wir betrachten sollten, sondern jene Werte, die nach einer erfolgreichen Imigration bedacht sein wollen. Wir diskutieren hier über einen Satz. Eine Winzigkeit in der römischen Bürokratie und doch so maßgeblich für die Standfestigkeit des Standes Senatorius. Manchmal frage ich mich einfach, ob es völlig überbewertet wird, wenn bestimmte Römer im Senat das Wort erheben und manchmal frage ich mich ebenso, ob es einigen Senatoren nur darum geht ihre kleinen privaten Kriege zu fechten, anstatt Rom zu dienen."


    Dabei traf des Avarus Blick den Block der Sozialis... äh Patrizier.

    "Und hast du ein paar Antworten auf deine Fragen bekommen? Was hat sie all die Jahre gemacht. Dein Bruder weilt schon reichlich drei Jahre im Elysium, die Götter haben ihn gnädig."


    Avarus blieb skeptisch und er wollte sich mit den wagen Äußerungen auch nicht abspeisen lassen.


    "Lass für den morgigen* Abend ein Festmahl vorbeiten und lad die gesamte Familie dazu ein. Dann werden wir sehen, ob auch die Anderen ihr die Geschichte abkaufen oder eine Ähnlichkeit mit Callidus in ihr erkennen."


    Avarus brauchte nicht zu erwähnen, das die Nahrungsbestände dafür aus der Kammer dieses Hauses genommen werden sollten. Einzigst die Arbeit wollte er sich wohl vom Hals halten. 8)


    Sim-Off:

    *der Zeitpunkt sei nicht so eng zu nehmen, meine Wenigkeit ist ab Montag für vier Tage abwesend

    Ja diese Art der Bauplatzweihung hatte etwas. Sie erinnerte Avarus an sehr frühe Reisen ins ferne Germanien. Dort tanzte man auch um eine Lichtung und beschwor die Götter ganz ähnlich. So fremd waren sich Rom und Barbaria garnicht. Mal abgesehen davon, das es drüben jenseits des Rhenus keine Hypokaustenheizung gab und auch sonst so einiges im dörflichen Ambiente nachzuholen war.


    Als ihn Sedi anflüsterte, spach auch er leise zurück. Immerhin wollte er keinen stören:


    "Sicherlich nicht, Sedulus. Sie haben hier keinen Tisch, wo sie das Tier fachmännisch aufschneiden können, das Blut in die Gefäße laufen kann und letztlich die Gebeine rein vor dem Sand der Erde bleiben. Wir werden sicherlich gleich die Verkündung hören."


    Beruhigte der Onkel den Neffen. ;)

    "Das ist gut, denn er will unsere Haustüre sicherlich bezahlen, nachdem er in ihr herumgepuhlt hat... vorhinst kam der Türsklave desswegen ganz aufgewühlt zu mir. Ohne Frage wäre mir das Loch beim nächsten Ausgang aufgefallen und wahrscheinlich hätte ich die falschen Schlüsse dazu gezogen!"


    Also doch ein Nichtsnutz und Kaputtmacher. :P


    "Ein Amulett von Callidus also, das sie von ihrer Mutter bekam. Das wirft erneut Fragen in mir auf. Du weißt wir müssen vorsichtig sein, was die Fraktion der Schnorrer und Hausierer betrifft.... hm... erster Anhaltspunkt ihre Mutter, kennst du sie oder muß man sie vom Namen her kennen oder war sie nur ein leichtes Mädel mit dem dein Bruder eine Orgie verbrachte?"


    Avarus blickte düster drein. Selbst wenn jene Mutter keine Hure gewesen war, blieb diese Tochter unehelich und damit ein Basdard. Wie verhielt man sich einer ausgestoßenen der Gesellschaft gegenüber?


    "Was wenn sie es nur gestohlen hat? Callidus ist damals in Germanien einfach verschwunden. Er hinterließ keine Geschichte und wurde schließlich für Tod erklärt. Gut möglich, das das Mädel mit ihm selbst in Kontakt war und sich diese Version ihres Lebens ausgedacht hat."


    Na klar wollte Sedi eine Nichte oder einen Neffen haben, aber Avarus war skeptisch, das diese aufgetischte Geschichte wahr war. 8)

    "Ahja, Decimus Verus der Nichtsnutz... ich dachte er wäre bei der Classis untergekommen?! Hmm" brummte der Onkel und nickte nur, als Sedulus sich setzen wollte. Warum auch nicht. So entledigte er sich wenigstens ein kleines Bissel von der Unruhe, die er mit rein geschleppt hatte.


    Im besagten Moment blickte Avarus auf. Er wußte nicht, was er von der Sache halten sollte. Es war durchaus möglich, das Callidus ein 'Döschen in Ehren' geöffnet hatte, doch wie und wo würde im Verborgenen bleiben, denn jener Sohn seines Bruders Traianus war in Germanien als tot erklärt worden.


    "Hat sie irgendwas dabei gehabt, was ihre These stützt. Was sie uns als Tochter unserer Gens erkennen läßt?"


    Wollte der Onkel gespannt wissen. Weitere Fragen wollte er erstmal noch nicht stellen und so den Neffen nicht mit jener Art der Kommunikation überhäufen.

    Der Besitzer dieses Zimmers war noch nicht lang darin, denn eigentlich hatte er den Tag im Garten verbracht. Es mußten die Büsche, die Gestöcke, die Bäume verschnitten werden bevor die ersten Knospen ans Tageslicht kamen. Avarus legte den Sklaven nahe, was alles runter geschnitten werden sollte und kümmerte sich selbst um die Saat des kleinen Kräuterbeetes direkt am Haus. Zwar befanden sich auf seinen Ländereien ganze Felder mit wohlduftenden Kräutern, aber der Weg bis Rom war einfach zu weit, um an seinem Ende noch von frischen Gewürzen zu sprechen. Daher baute er all jene Zutaten einfach im Garten des Hauses an und erfreute sich beim Essen über eine angenehme Würze, die auch durch eben frische Kräuter gewährleistet wurde.


    Als es nun klopfte, saß er hinter dem Schreibtisch und döste vor sich hin. Avarus wußte nicht gleich, mit welchen Arbeiten er beginnen wollte und ließ sich daher durch den Kopf gehen, was er überhaupt zu tun hatte. Ansich riss die Leine nie ab, denn es gab immer was zu tun. Doch jetzt wo das Klopfen seine Gedanken durchdrungen hatte, konnte er eben auch damit anfangen.


    "Herein!" rief er also laut und machte sich für einen Gast zurecht, der wohl aus dem Haus kam, denn sonstige Anmeldungen lagen dem Senator nicht vor. Er mochte es auch nicht von Klienten oder Anderen ohne vorherige Absprache oder zumindest einer Notiz aufgesucht zu werden. Dann mußte er aus dem Stegreif entscheiden und dies wiederum war immer so eine wage Ballance zwischen Geben und Nehmen.