Beiträge von Modorok

    "Wün...sche... es... mit.. Schwert... in ... Hand!"
    Er musste sich anstrengen für das Reden und es war schwer für ihn, physisch wie psychisch.
    "Dein.. Ehrenwort," stieß er heraus.
    Dann wartete er ergeben, was der Mann sagen würde. Er würde alles sagen, nun, zumindest das, was sie vermutlich selbst bald rausfinden würden. Er wusste nicht, wie lange er weg gewesen war, aber er war sich sicher, dass die Germanen bereits am Sammelpunkt waren. Deshalb würde die Zeit wohl noch reichen. Wenigstens einen Teil seiner Ehre wollte er behalten. Hoffte er, zu behalten.

    "Tö...tet... mich...," antwortete der Germane nur gepresst und unter Pein. Er wusste, er würde nicht mehr lange aushalten und ab einem gewissen Grad an Schmerz ist jeder bereit alles zu gestehen, damit dieser nur endlich aufhörte.
    Er keuchte.

    Wenn es denn noch ging, so war der Germane nun noch bleicher geworden und Übelkeit machte sich in ihm breit. Er würgte und wenn auch fast nur Galle hervorkam, so ergab er sich dieses Reizes. Er bekam keine Luft mehr, da er schwer keuchend und die Schmerzensschreie verhindernd verkrampfte und so verdrehten sich seine Augen und fürs Erste nahm ihn gnädige Dunkelheit auf. Sein Körper, sofern in der jetzigen Lage möglich, entspannte sich und nur noch schweres Atmen war zu vernehmen. Blässe, Schweiß und das Ergebnis vor und unter seinem Körper blieben.

    Heisser Schmerz kam in Wellen über ihn und er schrie auf. Er hatte es verhindern wollen, aber er hatte keinen Einfluß mehr darauf. Er brüllte den Schmerz aus sich raus. Die Sinne wollten ihm für einen Moment schwinden, aber sie taten ihm nicht den Gefallen.
    Wie sollte er diese Schmerzen ertragen können? Sicher, er war groß und die Götter hatten ihn mit einer Menge Stärke ausgestattet, aber wie sollte er so etwas ertragen? Aber er musste. Oh Ihr Götter, gebt mir Kraft betete er und merkte dabei nicht einmal, dass er es beinahe wimmernd leise aussprach.
    Wie lange würden sie ihn quälen? Wie lange foltern? Und wie lange würde er es selber durchhalten? Ein wenig noch? Oder viel?
    Wann endlich würden sie ihn töten und er von dem Zwiespalt erlöst sein?

    Die Schmerzen der Schläge waren hart, zumal die Hände von den Fesseln sowieso schon schmerzten. Auch die Kopfhaut schmerzte und das Wissen, dass das Pugio ihn immer noch zum Krüppel machen konnte war stets präsent.
    Der Germane war mittlerweile blass und biß die Zähne bei jedem Schlag etwas mehr zusammen. Die Kiefermuskeln arbeiteten und Schweiß rann ihm hinunter. Die Augen weiteten sich mit jedem Schlag etwas und es war unendlich schwer einen Schrei zu verhindern.
    Er wollte sie laut verfluchen, aber er schwieg lieber. So sehr es ihn anstrengte und unendlich viel an Beherrschung kostete, die er langsam zu verlieren drohte.

    Sei gegrüßt Ataulf. Große Kunde trafen über Dich ein und ich bin froh, Dich auf unserer Seite zu wissen.
    Er lud ihn ein sich zu setzen und reichte ihm ein Trinkhorn mit Met.
    So sprich denn, Du dürftest Dich hier besser auskennen als manch anderer und für guten Rat bin ich immer zu haben. Auch hätte ich ein paar Fragen zu Einschätzungen Deinerseits. Du weisst, ich habe ein Thing einberufen und je mehr wir jetzt wissen und beschliessen um so einfacher ist es alles zu koordinieren.

    Die Letzten derer, die in Raetia gekämpft hatten, waren fast am Ziel dieser Etappe. Alle hatten durch Boten bereits erfahren, was in Germanicum passiert war und alle waren heiss darauf den Römern den Garaus zu machen. Und alle waren stolz auf die Männer, die dort ihr Leben gelassen hatten, in einem Himmelfahrtskommando ohne Wiederkehr.
    Ein Bote wurde ausgesandt Bescheid zu geben, dass der letzte Trupp noch in der Nacht ankommen würde und man mochte ihnen einen Lagerplatz zuweisen.

    Endlich kam auch Modorok an. Einige fehlten noch, aber die Boten hatten bereits mitgeteilt, das wohl innerhalb der nächsten 24 Stunden alle Gruppen ankommen würden.
    Er berief, für den morgigen Tag um die selbe Zeit einen Thing ein für die Stammesfürsten und Anführer der einzelnen Gruppen.
    Es gab viel zu besprechen und in spätestens 3 Tagen wollte er losschlagen. Er hoffte, dass alle mitspielen würden.

    Er biss die Zähne zusammen. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn, aber er schwieg. Hass und Schmerz waren in seinen Augen zu sehen und er senkte den Kopf, damit er diese Sch.... nicht weiter betrachten musste.
    In Gedanken verfluchte er sie alle und wäre seine Lage nicht so ernst gewesen, hätte er sicher über das grausame germanische des Römers gelacht.

    Sim-Off:

    Bin dann da, wie unschwer feststellbar ;)


    Aha, er versuchte den Harten zu mimen. Es würde wohl schwer sein hier durchzuhalten. Aber er musste einfach.
    Ein Krüppel? Nicht sehr verlockend. Aber da würde er schon rauskommen. Was Anderes wäre es, wenn er seinen Schwur brechen würde. Das würde ihn auf Ewig verdammen.
    Er musste durchhalten! Er musste einfach! Egal wie brutal sie werden würden.
    Es tat schon jetzt weh und der Zug an den Haaren trieben ihm die Tränen in die Augen, aber er musste durchhalten.
    Bemüht teilnahmslos blickte er dem Römer in die Augen.

    Der Mann, gezeichnet vom Schmerz und doch immer noch irgendwie stolz, versuchte ohne Angst den Römern zu begegnen.
    Zumindest blieb es ihm erspart ihnen zunächst ins Antlitz zu gucken.
    Die Position, die sie ihm antaten war schmerzhaft und unbequem und er konnte sich denken, was sie mit ihm vorhatten. Aber er hatte vor zu schweigen, konsequent. Er hatte den Schwur geleistet, wie alle anderen, er würde nicht seine Ehre verlieren. Hoffte er zumindest!
    So wartete er und schickte ein Gebet an die Götter, auf dass sie ihm die Kraft und den mut gaben. Oder den Tod!

    Da waren die ersten Truppen und bereits um die 10.000 Mann waren versammelt. Doch in den nächsten zwei bis drei Tagen würden hier das Doppelte und Dreifache kommen.
    Gut, es war nicht so beeindruckend wie vor Jahrzehnten die großen Schlachten, mit den immensen Massen an Kriegern, aber alle waren zuversichtlich, dass es reichen würde und das sie die Römer vernichten würden.
    Und alle waren Kampfbereit und Kampfwütig.

    Ein letztes Aufbegehren, ein letztes Metzeln, auf beiden Seiten, dann gab es nur noch ein paar versteckte Boten ausserhalb der Stadt, die darauf warteten ihren Auftrag erfüllen zu können und sich ärgerten nicht selber ins Geschehen eingreifen zu können. Aber Schwüre sind stärker als Rache und Ehre stärker als Hass. Modorok hatte das richtig erkannt, als er all seine Männer hatte schwören lassen.
    Es war an der Zeit, dass die ersten Boten sich auf den Weg machten.
    Im Schutz der Natur schlichen sie sich fort, während die Anderen weiterhin Germanicum beobachteten.

    Nicht alle Römer waren so vorsichtig und viele verloren ihr Leben beim Eindringen in die Häuser. Meist waren es nur die ersten Beiden, die es zu später verstanden, manchmal auch einer mehr, selten weniger. Die Germanen waren nicht zimperlich und wollten so viele wie möglich mit sich nehmen.
    Ein paar standen an guten Stellen und schossen mit Pfeil und Bogen auf die Römer. Zwar waren es meist nur Glückstreffer, aber auch jene brachten hier und da die Römer zu Fall.
    Etwa hundert Germanen hatten schon den Weg nach Wallhalla angetreten, aber da waren noch mehr und für jeden Germane ging mindestens ein Römer mit auf die andere Seite, manchmal auch mehr. Viele wurden verletzt von den Ersteindringern und konnten sich am Kampfe nicht mehr beteiligen.
    Und wie auch schon im Wald, kämpften die Germanen hier bis zum letzten Blutstropfen.