Beiträge von Modorok

    Aber er sah ihn nur an, schwieg und erwiederte den Blick. Die Herausforderung blieb weiter darin stehen. Er würde es darauf ankommen lassen. Und wenn er am Ende als Leiche dabei rausgehen würde, wäre er zumindest ein Mann, der stolz sagen onnte, er habe keinen Eid gebrochen, womit er einen Platz in Walhalla bekommen würde und nicht in den finsteren Gestaden von Hel's Reich, die den Eidbrechern vorbehalten waren, die schlimmsten Ecken in ihrem teilweise schönen Reich, die ewige Qualen verhiessen. Er sagte es nicht mehr, aber seine Augen sagten es: Versuchs doch!

    Der Schlag saß und er hatte etwas Knacken gehört. So wie es aussah hatte sich gerade eine Rippe verabschiedet. Der Centurio aber verstand nicht, verstand gar nichts! Sie alle hatten einen Eid geschworen, einen den man nicht ungestraft brach. Und deshalb würde er ihm nichts sagen und er war sich sicher, dass er auch nichts unter Folter sagen würde. "VErsuch es doch," keuchte er nur. Der Eid band ihn! Der Eid zwang ihn zu schweigen, mal davon abgesehen, dass er die Römer genug hasste um ihnen nichts auf die Nase zu binden. Aber das Wichtigste war seine Ehre, die er an den Eid gebunden hatte. Brach er den Eid, brach er seine Ehre und damit war er sowieso nicht mehr würdig zu leben. Modorok hatte genau gewusst, wen er aussuchte und was er von ihnen verlangte. Er würde bestehen! Da war er sicher!

    Da war der Centurio aber schlecht informiert. Er war dabei gewesen, aber das musste man ihm ja nicht unter die Nase binden. Er war sogar in Castra Regina dabei gewesen und bei ein paar Anderen auch. Deshalb schwieg er dazu nur. "Du bist doch so schlau," meinte er spöttisch. "Zumindest hälst Du Dich dafür. Sag Du mir, was ich damit wollte." War schon lustig, dass er ihm den germanischen Namen abgenommen hatte. Der römische war der gewesen, den man ihm damals gegeben hatte. Doch den Gensnamen, den man ihm angezwungen hatte, hatte er danach nie wieder benutzt, obwohl er ein Recht darauf hatte. Selbst die römischen Namen nutzte er nur als Tarnung.
    Herausfordernd, spöttisch und immer noch erstaunlich ruhig sag er ihn an.

    "Du kennst meinen Namen," sagte er und das stimmte. "Mehr muss ich dazu nicht sagen." Dann sah er ihn an und der Hass in seinen Augen wurde langsam weniger, denn er begann sich wieder zu beherrschen. Dafür lag langsam nur noch Spott darin, auch leichter Schmerz von den Wunden, aber dafür musste man ziemlich suchen um den zu erkennen. "Mehr als beleidigen konntet Ihr Römer noch nie. Und währen es nicht Germanen gewesen, die Euch in der Schlacht geholfen haben, dann wärt Ihr nichts weiter als Hasen auf der Flucht." So entspannt es ihm möglich war, aber dennoch auf der Hut, lehnte er sich zurück. "Wer sagt, das ich letztlich wirklich was mit Briefen wollte und nicht meinen Spaß mit dem Weib? Aber sie war nachher doch nicht so ganz mein Geschmack."

    "Kultur liegt immer im Auge des Betrachters," antwortete er trocken. "Ich kenne die römischr Kultur und die römischen Götter und ich kenne Eure Art." Fünf Jahre hatte er im Imperium gezwungenermaßen gelebt. "Und Du glaubst, Römer sind besser? Die pinkeln regelmässig in die Caligae, wenn es ans Sterben geht," meinte er verächtlich. Als der nächste Schlag kam, war er gewappnet und spannte rechtzeitig die Muskeln an, so dass es diesmal nicht so brutal wurde, obwohl es immer noch schlimm genug war. Wieder brauchte er eine Weile, ehe er sich soweit erholt hatte. "Eure Frauen sind mutiger als ihr, Centurio Scipio," sagte er mühsam und immer wieder leicht nach Luft ringend. "Die Praefecta hatte mehr Mumm in den Knochen als Du. Hätte glatt eine Germanin sein können." Dann spuckte er aus und es war auch Blut von der Nase mit dabei. "Was würdest Du sagen, würde ich Modorok als Namen antworten?"

    "Eher Dich," antwortete er ruhig und trocken, als er den Fausthieb in die kurzen Rippen bekam und keuchend und würgend nach vorne klappte. Zum Glück war die letzte Mahlzeit schon eine ganze Weile vorbei, weshalb der Centurio um eine schon mal gegessene Ansicht herum kam. Dennoch brauchte er eine Weile, ehe er sich wieder halbwegs aufrichten konnte. Nun stand in seinen Augen nur noch kalter Hass. "Gegen Bären kämpfen ist immer noch besser als Euch Speichelleckern in den Arsch zu kriechen," antwortete er etwas angestrengt und starrte ihn eine Weile an. Ehe der Römer aber noch einmal zuschlagen konnte, sagte er nur: "Nenn mir zuerst Deinen, dann überlege ich es mir vielleicht."


    Sim-Off:

    Scipio - Postfach - Voll ;)

    Sie hatten ihn zwei Flure weiter erwischt und auch wenn er in der daraus resultierenden Prügelei einiges ausgetilt hatte, hatte er leider auch einiges eingesteckt und neben einigen geprellten Rippen eine gebrochene Nase. Das Atmen fiel ihm schwer und seine Schultern fühlten sich an, als würden sie gleich aus den Gelenken gerissen. Als er saß, hob er den Kopf und leckte sich das Blut von den Lippen. Ungerührt, mit leicht geöffnetem Mund um besser Atmen zu können, sah er den Centurio an. Als dieser seinen Ausraster bekam, wünschte er sich eigentlich nur was für die Ohren, aber ansonsten sah er ihn nur stoisch an und wartete, dass er fertig wurde. Dann zog er den rechten Mundwinkel nach oben und antwortete: "Mehr als Euch lieb ist." Die Worte klangen ruhig aber auch voller unterdrücktem Hass und Kälte. Doch er hatte nicht vor sich auf das Niveau des Römers hinab zu lassen. Auf die restlichen Fragen antwortete er nur: "Was denkst Du?"

    Blondschopf nickte und grüßte den Mann freundlich, aber innerlich feixte er sich eins, denn er hatte noch immer die Waffe und das war gut so. Manche Soldaten waren einfach nur dumm. Naja, eigentlich die Meisten. Vor ihm der Centurio, hinter ihm der Optio, der ging um die Wache zu holen. Draussen ein oder zwei Wachen? "Ja, man teilte mir mit, dass ich der Beschreibung des Gesuchten entspreche, oder zumindest ansatzweise. Eine schreckliche Sache, die da passiert ist, wirklich. Ich hoffe, es wurde niemand ernsthaft verletzt?"
    So hatte er noch keine Chance, er musste erst unauffällig an seine Waffe kommen, wober er sich mit den Händen auf den Rücken verschränkend so stellte, dass es möglich war mit ein wenig Geduld. "Aber selbstverständlich," erwiederte er und nannte gerade seinen Namen. "Die Römer nennen mich Flavus Vitulus," als die Wache den Raum betrat. In dem Moment hatte er seinen Dolch und er wusste, jetzt oder nie. Er riß ihn raus und seinen Körper herum, stach, nach einem kleinen Augenblick, vielleicht ein Herzschlag lang, taxieren, der Wache das Messer in den Hals und zog es im selben Atemzug wieder raus. Er hatte das Erkennen in seinen Augen bemerkt und grinste innerlich grimmig.
    Noch ehe der Römer überhaupt bemerkte, was mit ihm geschah, war er bereits vorbei an ihm, sah wie er sich fast in Zeitlupe an den Hals griff um dem Blutstrom Einhalt zu gebieten und riß die Tür auf. Das geschah so plötzlich, dass die Wache davor völlig überrascht wurde und er stach seitlich der einen in den Arm und schlug mit der geballten Faust nach dem anderen und traf dessen Wange mit ziemlicher Wucht. Ihm war es nicht wichtig sie auszuschalten, brauchte nur den Moment der Überraschung um an ihnen vorbei zu kommen. Der Weg nach rechts war frei.
    Und dann rannte er!

    Folcwart
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    Das war ja widerwärtig, als der Römer, der die ganze Zeit nur Latein gesprochen hatte auf einmal seine Sprache sprach. Sie war mehr als nur schlecht und es war eine sehr große Beleidigung für seine Ohren. Die Römer hatten wieder einmal keine Ahnung, welch Ehre es war ein Krieger in einem Stamm zu sein, schließlich war er auf keinem Feld und bestellte es, sondern kämpfte für Freiheit und Gerechtigkeit und was taten die Römer? Sie dachten nur ans Erobern und an sonst nichts weiter. Folcwart sammmelte etwas Speichel und spukte es auf den Boden um endlich diesen Blutgeschmack los zu werden, dabei hätte er fast den Römer getroffen und grinste, was etwas abstrakt aussah durch seine Verletzungen und dem ganzen Blut. "Ich bin Krieger und noch mehr und wenn ihr was wisse wollt dann stellt anständige Fragen, vielleicht bekommt ihr dann auch eine Antwort." Seine Stimme war immer wieder unterbrochen weil er Luft holen musste, denn durch die Nase war es so gut wie unmöglich geworden und so schnell würde er ihnen nicht verraten wie er zu seinem Rich Modorok stand. "Ein Krieger zu sein ist eine große Ehre."

    Etwa ein gemütlicher Tagesritt nördlich des Limes, mitten im Gebiet der Chatten, wartete der einstige Kuningas, den auch immer noch eine Menge Germanen als solchen ansahen, auf die kleinen Trupps, die er ausgesandt hatte um zu testen, wie sehr man die Römer ärgern konnte.
    Er war Gast bei einem chattischen Rich, der im Bergland eine kleine aber fruchtbare Gaue unter sich hatte. Der Fluß Lagona floß nur wenige hundert Meter vom Dorf des Richs entfernt durchs Tal und Modorok stand auf dem bewaldeten Hügel, auf dem sich das Dorf verteilte und sah in die teils überschwemmte und sumpfige Senke hinab, in der der Fluß in den letzten Wochen durch den immer wieder kehrenden Regen, stark angeschwollen und schon lange über die Ufer getreten war.

    Augen zu und durch, das war gerade das Einzige, was er tun konnte. Aber mit großer Überzeugung und Selbstbewusstsein wäre das kein Problem. Da war er sich sicher. Und so folgte er gezwungenermaßen den Männern.

    Er hatte noch nicht mitbekommen, dass seine Kameraden tot waren, obwohl er in dem Moment den Schrei Walhalla hörte. In dem Moment wandte er sich leicht in Richtung seines Kameraden, einfach wegen der Ehrerbietung oder des Schrecks oder warum auch immer, doch damit ging er dem Stich halb aus dem Weg und so traf er ihn nur an der Seite, drang aber dennoch tief ein. Sein Sax fiel auf den Boden und er sah etwas erstaunt auf die Waffe in seiner Seite. Dann rutschte er langsam an der Wand entlang nach unten.


    Sim-Off:

    Übrigens: das Sax oder der Sax ;)

    Sim-Off:

    wahh.. nächste Mal bitte mit Übersetzung, meiner Einer ist kein Lateiner und musste erst mal 3 Leute fragen was das heisst ;)


    Jetzt wollten die ihn auch noch umzingeln? Sowas von unhöflich. "Du denkst, dass das nötig sein wird?" fragte er höflich. Und dabei überlegte sein Kopf fieberhaft und plötzlich hatte er eine Idee, Gefährlich, vielleicht dumm, aber die einzige Möglichkeit. "Nun gut, sehr unhöflich, aber nur zu, geht voran," sagte er freundlich.

    Folcwart
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    Er verstand wirklich kein Wort und war sich fast sicher, dass die Römer ihm nicht glauben würden. Sie waren verbohrte Dickschädel und wollten den Germanen ihre Sprache in den Kopf hämmern, ein Grund warum er sie verachtete und gegen sie kämpfte. Sie unterdrückten sein Volk, versklavten es und drängten ihnen Sprachen und Kleidung auf. Mehr als den Tod hatten sie also auch nicht verdient. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper, als der eine Soldat auf ihn nun zutrat. Verwundert sah er ihn an, weil er in seiner Sprache zu sprechen begann. Ein leicht kehliges Geräusch kam aus seinem Mund, was einem Lachen gleichkommen sollte und er war erpischt darafu ihm an die Gurgel zu springen. "Wir geben unseren Gefangenen ein warmes zu Hause, ein weiches Bett und gutes Essen," heuchelte er mit gefährlich blitzenden Augen und dachte sich nebenher Wir schlagen euch die Köpfe ab und stecken sie auf Pfähle um dann die Wege mit zu säumen und deinen Kopf würde ich als Trophäe mit nach Hause bringen.
    "Folcwart und ich bin Krieger, einer der besten wie man sieht. Von dir kann man das nicht behaupten", sagte er verächtlich.

    "Ja, ja, wirklich schlimm sowas," nickte er bedächtig und dann sah er erstaunt auf. "wirklich? Na wenn das nicht man eine Geschichte ist, mit der ich noch bei meinen Enkeln prahlen kann. Wirklich erstaunlich. Wirklich!" Er nickte und schmunzelte leicht, obwohl es ihm schwer viel den Hass zu bändigen. "Dann nur mal zu. Wo gehts hin? Zur regia oder woanders hin?"


    Sim-Off:

    Bevor ihr mich dahin bringt erst mal eine Frage: Ihr tragt alle Eure Scutum, oder?