Beiträge von Modorok

    Erkundungstrupps der Germanen waren weit verstreut. Nur hier und da liessen sie wirklich größte Vorsicht walten. Abusina war in ihrer Hand, Castra Regina wurde belagert, Celeusum bekam auch schon besucht, wurde aber nur Großteils verheert.
    Ein Erkundungstrupp der Reiterei befand sich gerade westlich von Celeusum, als ein einzelner Reiter auf sie zugestürmt kam.
    Reiterei! Römer! Sieht nach einer Ala aus.
    "Wie viele?"
    Ganze Einheit!
    "Ulfgard...."
    Der Angesprochene nickte, wandte sein Pferd um und preschte los.
    Eine ganze Ala, da mussten mehr her.
    "Gut, wir werden sie beobachten. Nötigenfalls locken," grinste der Anführer der Gruppe.
    Die anderen nickten und grinsten auch. Dann ritten sie, auf Abstand und bedacht darauf nicht sofort entdeckt zu werden, der Ala ein Stück entgegen.

    Was Dir zusteht, werden andere entscheiden. Du wurdest auserwählt den Göttern geopfert zu werden und vorher, nun, wir werden sehen.
    Er schwieg und brachte das Pferd in Richtung des Dorfes.

    Er sah zu ihr runter, grinsend. Dann steckte er das Schwert weg und beugte sich runter. Schweigend hob er sie über die Schulter und brachte sie zu dem Pferd, legte sie darüber und schwang sich drauf.
    Versuche lieber nichts. Es würde alles nur noch schlimmer machen.

    Er war für einen Moment überrascht. Einen langen Moment. Dann aber stiess er einen grellen Pfiff aus und das Pferd stieg mitten im Lauf auf die Hinterhand und wieherte schrill. Es stieg ein weiteres Mal und ein drittes Mal, bis die Last vom Rücken war. Dann trabte es ein Stück zur Seite.
    Der Krieger ging auf die Frau zu und hielt sein Ger gezückt, drückte es ihr an die Kehle.

    Komm runter! Es nützt Dir doch sowieso nichts.

    Er sah sich um und sah einen Stein. Vom Pferd springen war das eine, sie im Auge behalten das Zweite und nach dem Stein greifen, zielen und werfen das Letzte. Von einem Grinsen abgesehen.

    Ein kurzer Blick zurück, die Erkenntnis, das sie wegrannte und ein Wink an einen der Reiter, der sofort umdrehte und lospreschte. Hinter ihr her.
    Nur wenig Zeit brauchte er und er war auf ihrer Höhe.

    Sehr schön! Nicht mehr rein!
    Das sagte er mit einem eigenartigen Grinsen und das Grinsen seiner Männer war mehr als eindeutig. Natürlich wussten sie, was die Frage bedeutete.
    Wir werden uns wiedersehen, Alrun.
    Den Namen betonte er eigenartig, dann trieb er langsam das Pferd Richtung Haus des Rich.

    "Das ist mir bekannt, Rich.
    Er dachte sich, dass Du mit Deinen Mannen in diesen Bereichen," er legte eine römische Karte aus und deutete auf eine Region von Confluentes aus Ostwärts, "für regelmäßige Angriffe auf den Limes, auch größere, Sorgen kannst. Störfaktoren, aufreibendes Angreifen und alles, was in diese Richtung geht. Ablenkung und mehr.
    Für den ganz großen Schlag braucht es noch ein wenig Zeit und die will er durch solche Aktionen bekommen. Und sie verängstigen, bis ins Mark."

    Auserwählt geopfert zu werden.
    Er betrachtete sie noch eingehender, sich von ihrer Rede nicht beeindrucken lassend. Sie amüsierte ihn sogar fast.
    Bist Du noch rein?


    Der Krieger räusperte sich und er winkte ihm zu, das sie sofort kommen würden.

    Er sah sie an, kalt und dann, dann lächelte er. Auf ganz eigenartige Art und Weise.
    Die Auserwählte. Die Götter werden sich freuen.
    Allerdings meinte er das Auserwählte anders, als andere es meinten.
    Er sah in ihr die Geisel, die er den Göttern zu opfernd gedachte und so betrachtete er sie jetzt auch. Abschätzig, kalt und doch mit etwas ganz Besonderem im Blick.
    Er wollte einem seiner Männer ein Zeichen geben, entsann sich dann aber dem Gastrecht, denn der Krieger war zurückgekehrt um sie durchzuwinken.
    Sein Blick blieb an ihr hängen.
    Komm mit!

    Er wurde noch mißtrauischer.
    Von wo genau dort?
    Dann drehte er das Pferd leicht, zwang sie dadurch einen Schritt zur Seite zu Treten und führte das Pferd genau auf gleiche Höhe.
    Und woher kennst Du meinen Titel? Kein Ampsivarier war bei der Versammlung.
    Sein Blick fraß sich in ihre Augen.
    Du bist die Römerin, stellte er lapidar fest.

    "Er entsendet mich mit Grüßen und der Frage, ob die Chattuari noch immer gewillt sind gegen die Römer zu kämpfen. Mit ihm und den seinen Seite an Seite.
    Ja, als er mich entsandte, hatte seine Truppe gerade zwei Kohorten den Ahnen übergeben und war dabei sich den Cohors und der Legio entgegenzustellen.
    Durch seine Taktik und das Geschick der Götter hat sich eine Ala, unter der Führung eines Germanen, auf die Seite unserer Sache gestellt."

    Seine Augen verengten sich. Sein Blick wurde noch prüfender.
    Woher kommst Du?
    Seine Stimme war warm und hatte zugleich einen Klang, der das Gefühl weckte, dass soeben ein kalter Windhauch über die Haut fuhr. Sein Blick war mißtrauisch. Irgendetwas sagte ihm, dass sie nicht die war, die sie vorzugeben schien.

    "Sei gegrüßt Heerführer der Chattuari. Mein Fürst, der Rich der Hermunduri, und Kuningaz schickt mich zu Dir. Er kämpft gerade gegen die Römer in der Region, die diese Raetia nennen."

    Modorok musterte sie eingehend. Schweigend. Seine Männer taten es ihm nach, aber musterten sie ebenso, wenn auch offensichtlicher.
    Dann beugte er sich vor. Seine Augen trafen die ihren. Sein Blick war kalt und zugleich doch glühend.
    Wer bist Du?
    Seine Stimme war ernst, nicht unfreundlich, aber auch nicht sonderlich freundlich.

    Langsam schweifte sein Blick an den Palisaden entlang und blieben auf einer Frau haften, die da in der Nähe saß. Sein Pferd stampfte unruhig auf der Stelle und er musterte sie ernst, prüfend und mit kaum einer Regung im Gesicht, Nur die Augen verrieten ihn.

    Langsam ritt der Kuningaz Modorok auf das Dorf zu, wo er die Geisel einzufordern gedachte. Eine Römerin, bereit für die Götter zu opfern, auch wenn sie vielleicht anderer Meinung wäre. Eine Römerin, bereit seinen Männern vorher noch zur Freude zu gereichen.
    Ein Dutzend Männer begleiteten ihn und so kamen sie am Tor an. Dort mussten sie warten, ehe man sie einliess, denn auch hier galt es der Tradition genüge zu tun.

    Der Bote folgte dem Mann und meinte nur.
    "So viele Männer bleiben nicht unentdeckt. Nicht auf dieser Seite, nicht in diesen Zeiten."

    "Ich bin Dagobert, Dagulfs Sohn. Modorok ist der Kuningaz und Rich der Hermunduri. Er führt gerade 10.000 Mann gegen die raetischen Römer."