Beiträge von Modorok

    Es kam auf der einen Seite überraschend, aber auf der anderen auch wider nicht. Es war doch klar gewesen, dass die Römer einfach so zuschlagen würden ohne mit der Wimper zu zucken. Erman hatte noch Glück im Unglück und konnte dem Speer ausweichen als dieser genau auf ihn zuhielt und dann in einem Baumstumpf stecken blieb, aber Hraban war zu langsam, was vielleicht auch an seiner Körperfülle gelegen haben mochte. Der Speer durchbohrte seinen Bauch und er kippte wie ein Sack auf die Seite, allerdings war er nicht sofort tot und atmete noch. Neben ihm lag sein Sax und seine Finger versuchten noch nach dem Griff zu greifen, aber die Schmerzen lähmten ihn zu sehr, dass es ein Unterfangen ohne große Chance war. Die anderen kniffen ihre Augen zusammen und erhoben weiter ihre Waffen, nun ging es wirklich Aug um Aug und Mann um Mann, auch wenn sie in der Überzahl waren.


    Folcwart hob sein Sax und zeigte damit genau auf den Römer. Er fixierte ihn mit seinem Blick und schien ihn damit zusätzlich durchbohren zu wollen. Langsam begann er ein paar Schritte zu tun und versuchte so den Römer zu umkreisen. Das Grinsen von ihm mochte er auf keinen Fall und es würde ihm noch vergehen, spätestens dann wenn er mit aufgeschlitzter Kehle auf dem dreckigen Waldboden lag. Seine Gedanken waren bei den Göttern, dass sie ihm ihren Segen schenkten und diesen Römer zugrunde gehen ließen.


    Die anderen 4 Germanen waren nach dem Fall von Hraban nicht mehr ganz so ruhig und der Zorn darüber stand in deren Augen und mit lauten Gebrüll begannen sie die Römer anzugreifen, bewusst, dass sie 7 gegen 4 stehen hatten. Erman versuchte den einen Römer einen Schlag zu versetzen, der in Ellenbogenhöhe lag.

    Folcwart
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    Die Germanen ließen sich von dem Raben nicht ablenken, wie er sich in die Lüfte erhob von seinem Aussichtspunkt. Ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war würde sich noch herausstellen. Seine Finger schlossen sich immer fester um den Griff seines Saxes, aber er ließ sich seine innerliche Anspannung nicht äusserlich anmerken, dazu war er zu geübt. Er wollte ihnen nicht zeigen was er dachte, alles was sie sehen würden war der Hass der in seinen Augen stand und dort loderte und brodelte. Die Germanen verteilten sich und gingen noch ein kleines Stückchen auseinander, damit sie nicht zu dicht nebeneinander standen und ein einfacheres Ziel abgaben, denn soe mussten die Römer entscheiden wo sie zu zweit und wo alleine draufgingen, aber Folcwart kümmerte sich darum nicht, denn er brauchte sich darüber keine Gedanken zu machen, denn sie beide hatten einen stummen Vertrag geschlossen, dass nur sie gegeneinander kämpfen würden und das, auf Leben und Tod. Sein Sax schimmerte Stumpf im Licht und lag ruhig in seiner Hand, auch als die beiden Römer sich bereit machten ihre Zahnstocher zu werfen. Jeder hob seine Waffe ob Ger oder Sax und jeder war sich bewusst, dass das Leben schnell zu Ende sein konnte, aber das gleiche galt auch für diesen Abschaum vor ihnen.


    Folcwart hob seine freie Hand ein wenig an, damit die anderen noch nichts unternahmen, es sollten die Römer sein, die anfingen, nicht sie. Viel würden sie gegen die Zahnstocher nicht ausrichten können, ausser auszuweichen oder dagegen zu schlagen, was aber auf die Geschwindigkeit ankam.


    Er sah dem Römer herausfordernd und direkt in die Augen und wartete ab ob er endlich den Mumm hatte etwas zu unternehmen, denn es war doch bekannt, dass Römer so ungeduldig waren und so zeichnete sich langsam ein leichtes Schmunzeln ab.



    Sim-Off:

    Hach für euch sind wir nackisch :D

    Folcwart
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    Folcwart, der mit seiner 5 Mann starken Gruppe gekommen war, war auch derjenige gewesen, der den Ger geworfen hatte. Leider daneben, aber auch nur, weil der gute Mann einfach auf die Seite gesprungen war. Das war wirklich ärgerlich, denn er hätte sich doch einfach aufspießen lassen, wäre schneller gegangen, als nun auch noch zu kämpfen. Er blickte seinen Feind genau in die Augen und grinste nicht, nein er blieb einfach stehen und zog in aller Ruhe sein Sax. Sollte der Römer nur kommen und seinem Untergang entgegen gehen. Es wäre die gerechte Strafe dafür, dass sie sich einfach hier in den Gebieten aufhielten wo sie doch eigentlich rein gar nichts verloren hatten. Das war ihr Land, ihres, ihres, ihres. Er bewegte seinen Kopf etwas hin und her und ein leises Knacken war zu hören, er war bereit und würde bis zum letzten Tropfen Blut in seinem Körper kämpfen. Die anderen 5 verteilten sich ein wenig, damit sie genügend Spielraum hatten um gegen die Römer anzutreten und sich nicht selber zu verletzen. "Hel wird euch alle holen und wir werden ihr dabei helfen" raunte die Stimme von Folcwart den Römern entgegen. Ob sie es verstanden war ziemlich unwahrscheinlich.


    Das Eichhörnchen welches seiner Nuss noch hinterhergetrauert hatte blicke verdutzt von seinem Baum hinunter und wollte sich das alles nicht wirklich antun, deswegen verschwand es schnell in seinem Bau und kuschelte sich in seinem Schwanz ein.



    Diotger und Co
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    Diotger und seine beiden Germanen waren ja nun auch bewaffnet aus ihrem Versteck gekommen und würden sich den Römern stellen. Zwar waren sie alle, beide Gruppen, in der Unterzahl, aber Römer hatten auch ihre Schwächen und diese würden sie auch ausnutzen. Vielleicht gelang es ihnen ja auch einen zu kaschen und mitzuschleppen, Hmm was die Römer wohl für ihresgleichen zahlen würden? Sicher nichts, da müssten sie sich schon einen von Rang und Namen nehmen. Römer waren die eigenen Leute doch sicher egal. Die 3 Germanen bezogen Stellung und warteten nur auf einen Angriff der Römer, denn sie waren sicher nicht so dumm als erstes zuzuschlagen.

    Er würde ihn für diesen Fehler vierteln und das wusste Elmar auch. Wie konnte man nur so einen Fehler begehen und sich bewegen? Das begriff Diotger nicht wirklich und Bodward war einfach nur erstarrt und bewegte sich keinen Deut von der Stelle, das Ger in seinen Händen. Er war ein guter Kämpfer wie sie alle, aber es war ziemlich aussichtslos gegen 13 Römer zu kämpfen wenn die anderen ihnen nicht zur Hilfe kamen. Aber hier lag die Betonung ganz deutlich auf wenn, denn woher sollten sie denn wissen, dass die Römer ihnen in die Falle gegangen waren und sie nun selber in einer saßen? Wenn sich Diotger richtig erinnerte standen die 6 Mannen von seiner Gruppe ein Stück weiter von hier und schauten da nach, dass die Römer nicht in eine falsche Richtung ritten, denn der Plan war ja gewesen, dass sie hier her kommen sollten um ein paar Pfähle in den Bauch zu bekommen, was ja eingetreten war, aber das was nun geschah war ausserplanmäßig und völlig inakzeptabel.


    "Was bei Loki faselt der Kerl da?" fragte Diotger flüsternd einen der anderen, aber keiner von ihnen sprach auch nur ein Wort Latein und so musste er sich mit ratlosen Gesichtern vergnügen. Na toll.


    Diotger konnte gut das Schimmern der Waffe erkennen und hob sein Sax nun ein wenig vom Boden auf, aber er versuchte immer noch keine unüberlegte Bewegung zu machen, denn vielleicht war das alles auch nur ein Trick der Römer um sie aus ihrem Versteck zu locken, vielleicht wussten sie nicht, dass sie noch hier waren und das Geräusch hätte auch von einem Tier stammen können.


    *plopp* machte es als eine Nuss oder Eichel auf den Helm eines der Römer fiel und dann auf dem Boden landete. Wann anders wäre es sicher unbedeutsam gewesen, aber in einer solch angespannten Situation konnte man da schon ausrasten oder etwas ähnliches und dabein war es nur ein kleines, bauschiges Eichhörnchen welches von Ast zu Ast hüpfte und versuchte seinen Wintervorrat aufzufüllen, und nun hatte es eine gute Nuss verschwendet. Ärgerlich.


    Doch was war das? Auf der anderen Seite hinter den Römern tauchten auf einmal 6 Gestalten auf. Es waren die 6 Gestalten die zuvor noch Wache schieben mussten, aber sie hatten die Römer ja gesehen und wollten sich bestimmt nicht den Augenschmaus entgehen lassen, wenn sie in die Falle tappten. So flog ein Ger eines Germanen durch die Luft und landete genau neben dem Anführer der Gruppe und blieb im Waldboden stecken, wackelte noch einen Moment hin und her und dann erstarb auch diese bewegung. Die Germanen hatten sich mit Ger und Sax an den Weg gestellt und warteten nur.


    Diotger nahm diese Wendung mit einem Grinsen hin und stand nun ebenfalls auf so, dass man ihn sehen konnte. Die beiden neben ihm folgten seinem Beispiel und hielten ihre Waffen nach oben. Als Bodward die Römer angrinste konnte man mit gutem Auge sehen wie schlecht sieine Zähne doch waren. Die Römer waren immer noch genügend Schritte von ihnen entfernt und es würde sicher Interessant werden.




    edit: Signatur *augenverdreh*

    Diotger
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    Ja so hatten sie ja nicht gewettet. Diotger beobachtete die Römer wie sie von ihren Pferden stiegen und ihre Umgebung musterten. Hmm er zählte sie durch und meinte 13 ausgemacht zu haben. Das war eine Menge für drei Germanen, aber wenigstens waren sie nicht mehr auf den Gäulen und durch ihre Rüstung bestimmt nicht so schnell wie die drei hier. Seine Finger fassten fester um den griff des Saxes und zu gerne wollte er einen dieser kleinen Besatzer in zwei Teile schlagen, aber sie mussten aufpassen und lieber in Deckung bleiben.


    Es schien ihm fast als wollte der Anführer mit seinen Blicken sie alle aus ihrer Deckung ziehen und so fixierte er die Römer durch den Spalt wodurch er guckte. Sein Hass war groß und vielleicht würde ihm das zu seinem Verhängnis werden, aber noch hatte die Stunde nicht geschlagen und die Nornen würden ihm sicher den richtigen Weg weisen und ihn noch nicht zu den Göttern schicken. Er würde kämpfen und ganz sicher nicht wie ein feiger Hund von dannen rennen. Er war Germane und diese gaben nicht einfach so auf. Fest biss er seine Zähne aufeinander, dass die andern beiden schon fast ein mahlendes Geräusch hören konnten. Die beiden waren nicht weniger angespannt als Diotger selber.


    Elmar
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    Angespannt beobachtete Elmar erst die Römer und sah dann Diotger an. Er griff ebenfalls sein Sax fester und bewegte sich etwas, was allerdings dazu führte, dass dieser kleine Trottel auf einen morschen kleinen Ast trat, welcher unter seinem Gewicht in zwei Teile zerbrach. Sofort rührte er sich nicht mehr und kniff die Augen zusammen. Das würde Ärger geben, sollten sie das überleben.


    Diotgers Kopf fuhr auf der Stelle zu ihm rum, und wenn er sich nicht so gut unter Kontrolle gehabt hätte, dann wäre das Sax durch die Brust des anderen gegangen. Doch sein Blick sagte mehr als alle Worte auf der Welt.

    Diotger
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    Diotger und die anderen beiden hörten die Hufe der Pferde schon von weitem, auch wenn es gedämpft wurde durch den Waldboden, so war das Geräusch unverkennbar. Wieviele es wohl waren? Der Boden bebte leicht, oder zumindest waren die Schwingungen zu spüren und Diotger merkte wie er schweißnasse Hände bekam. Er war wirklich aufgeregt, weil er diese schmierigen Römer endlich bluten sehen wollte. Sie hatten hier nichts verloren und sollten endlich wieder in ihr Land verschwinden und das seinige in ruhe lassen. Er war Modorok treu ergeben und freute sich auf noch so viele Sachen die sie anstellen konnten. Ja sie würden es schaffen die Römer in die Flucht zu schlagen, da war er sich sicher.


    Vorsochtig legte er seine Finger an die Lippen um den anderen anzudeuten, dass sie still zu sein hatten und sie sich auf keinen Fall bewegen durften. Seine Finger waren fast schwarz vor Dreck und nachdem er sie von den Lippen genommen hatte legten sie sich um den Griff von seinem Sax, welches auf dem Boden lag. Bodwald ergriff sein Ger und Elmar, der sich als erstes gespannt über die Lippen leckte, fasste ebenfalls sein Sax, aber es war nur eine Vorsichtsmaßnahme, denn sie wollten sich ja nicht zu erkennen geben, aber sicher war sicher.


    Die Römer kamen näher und das Herz von Diotger schlug immer schneller. Sie mussten in die Falle gehen, sie mussten es einfach. Er wagte es nicht einmal zu blinzeln, denn er wollte es sehen, er wollte seine Augen offen haben wenn die ersten von ihenen von den Holzpflöcken aufgespießt wurden und qualvoll starben. Die Pferdehufe kamen näher und dann konnten sie die Römer aus der Ferne sehen. Wie weit waren sie von der Falle weg, vielleicht 20 oder 30 Meter, es war schwer zu sagen, aber sie konnten sehen, durch die Büsche und an einem alten knorrigen Baum vorbei. Noch zwnzig Schritte, 15 Schritte, 10 Schritte, 5,4,3,2,1.


    Die Laute der Pferde und sicher auch der ein oder andere erstickte Schrei eines Römers erklang wie Musik in den Ohren der Germanen und Diotger blickte zufrieden auf das Chaos dort unten, denn für die Römer war es genau das. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, welches von schmutzigen Spuren gezeichnet war. Sterben sollt ihr alle, alle habt ihr verstanden? gingen dir Gedanken in seinem Kopf um. Sie konnten die Blicke der Römer spüren, doch waren sie nicht doof sich so einfach zu erkennen zu geben.



    edit: Sig wech

    Wie gut, dass Germanen auf dieser Seite alle zusammenhielten, oder zumindest fast alle. Die einen standen Schmiere, die anderen machten irgendwelche bösen Sachen und andere wiederum lenkten notfalls Römer und anderes Gesindel ab, sollten sie sich wagen hier entlang zu kommen.


    Mittlerweile hatte der Herbst Einzug gehalten und es fielen die Blätter in allen möglichen Farben von den Bäumen. Wenn man sich hier im Wald befand konnte man eigentlich sagen, dass es Blätter regnete. Alle möglichen Farben hatten sie von Rotgold, Rot, Braun bis hin zu Gelb, aber die Männer, die mitten auf dem Pfad standen hatten für die Schöhnheit, die sich ihnen bot kein Auge. Sie waren mit ganz anderen Dingen beschäftigt, denn ein Bote hatte ihnen gemeldet, dass eine Gruppe von Römern sich hier her gewagt hatte und man wollte ihnen ein nettes Willkommensgeschenk machen. Allerdings war dazu Eile geboten und die legten sie nun auch an den Tag.


    "Elmar wie lange brauchst du denn noch? Jetzt mach endlich hinne und schipp gefälligst schneller oder muss ich dir Beine machen? Mann, mann, mann, da ist mein alter Vater aber schneller als du und was ist mit dir Bodward? " meckerte Diotger rum und trieb die beiden Männer in dem Loch zur Eile an. Das Erdloch war nicht so tief wie er es sich erhofft hatte, denn dazu war die Zeit zu knapp, aber es würde ausreichen den Römern eine Lektion zu erteilen die sich gewaschen hatte. "Wir machen ja schon, aber wenn du helfen würdest ginge es vielleicht noch schneller", murmelte Elmar und schippte grade wieder Erde aus dem loch, welches ihm bis zur Hüfte reichte. Sie hatten einfach zu wenig Zeit und mussten weiter machen.


    Nun steckten sie die angespitzen Hölzer in den Boden der Falle und als sie damit fertig waren stiegen sie aus dem loch wieder raus. Gute 2 1/2 Meter war es lang und breit fast genauso viel, aber halt nicht zu tief, aber es würde nette Verletzungen geben, zumindest hofften sie es, denn das Loch reichte ihnen wenigstens bis an die Hüfte. Nun bedeckten sie es mit einem ausgedienten Fischernetz und begannen das Laub zusammenzuglauben um es auf dem Netz zu verteilen. Das Netz war an kleinen Stöckchen an den Seiten befestigt so, dass es nicht auffallen würde. Hier halfen sie alle mit und kamen schon ins Schwitzen, dabei war es nicht grade warm. "Ich hoffe die kommen auch wirklich diesen Weg entlang. Aber eigentlich sollten sie und dann sehen sie was sie davon haben werden. Sie haben nichts anderes verdient und ich will das Blut hier drinnen sich sammeln sehen."


    Man konnte richtig den Hass spüren, den er auf die Römer verspürte. Die Falle war getarnt und nun mussten sie sich nur noch verstecken, wenn sie es beobachten wollten. Nun kam es auch darauf an wie schnell sie sein würden, dieser Römerlein. Herbst war eine wirklich gute Jahreszeit, Laub ohne Ende, und Fallen waren gut getarnt. Grinsend verschwanden die drei Germanen und suchten sich ein Versteck zwischen den Büschen die hier zur Genüge wuchsen. Sie wussten, dass es gefährlich war hier zu bleiben, aber sie konnten sich das auch nicht entgehen lassen und würden wenn es so weit war Modorok davon erzählen. Vielleicht ehrte er sie ja sogar. Hände reiben ließen sie sich also auf dem Boden nieder und warteten, und warteten und warteten.

    Ein kleiner Wachturm am Limes, nicht weit von der Grenze von Raetia nach Superior entfernt! Es ist mitten in der Nacht und ein nasskalter, weil regnerischer Wind umweht diesen. Das Wetter ist grauselig. Der Regen so dicht, dass man nicht wirklich weit sehen kann und der Wind laut genug um die meisten Geräusche zu übertünchen. So bemerkt auch niemand die kleine Gruppe Germanen, die sich dem Turm nähern. Warum sollten sich auch bei diesem elenden Sauwetter, wo man nicht mal den ärgsten Feind rausstellen würde, irgendwelche Leute draussen rumtreiben.
    Diese Unachtsamkeit sollte der kleinen Besatzung auf dem Turm leider zum Verhängnis werden. Hätte einer von ihnen überlebt, wären sie wohl für ihr Verhalten von den Vorgesetzten getötet worden. So aber blieben nur die Leichen der Männer zurück, alle an den Orten und fast sogar in den Positionen, in denen sie sich befunden hatten, als man sie tötete. Und es sah schon etwas makaber aus, wie ein Mann gerade dabei war, die Hand im Schritt, seinen Geschäften nachzugehen und er mit durchgeschnittener Kehle an der Wand dann lehnte. Oder zwei Männer im Würfelspiel vertieft, die Würfel noch in der Hand.
    Hätten die Leute, die die Toten am nächsten Tag finden sollten, bereits den Begriff Horror und Hollywood gekannt, sie hätten das Gefühl gehabt in einem solchen Szenario gelandet zu sein. Oder vielleicht auch in einem Psychothriller. Wer weiss das schon. Doch anbetracht dessen, das Samhain nicht mehr weit war, war ja alles möglich.
    Die Männer um den Rich Modorok herum jedenfalls hatten ein angenehmes Vergnügen darin gehabt bekannt zu geben, dass man sich niemals zu sicher fühlen sollte.

    Ekkeharti hatte Glück gehabt, wie auch einige andere. Ein Pfeil hatte ihn gestreift, aber nicht wirklich verletzt. Nun tauchte er neben dem Schiff auf und es schien ein wenig den Anschein zu haben, als wären die Römer abgelenkt, denn er glaubte zu bemerken, dass das Schiff etwas vom Kurs abkam. Aber das konnte auch aus seiner veränderten Sichtweise resultieren. Er sah die Bordwand hoch und fragte sich, wie sie da was tun konnten und hoffte, dass die Männer am Ufer sich nicht nur nicht zeigen würden, sondern ihre Schleudern und Gere einsetzen würden. Wobei er auf die Entfernung die Schleudern empfehlen würde.
    Wie viele Römer mochten an Bord sein? Würden seine Leute da reichen? Wie weit konnten sie sie vom Wasser her unterstützen? Die Ruder, ja, wenn sie an diesen hochklettern konnten? Aber sie waren nicht mal eine Hand voll, gerade fünf, die sich mit ihm in der Nähe aufhielten, der Rest war ans Ufer geflüchtet oder tot. Aber insgesamt sechs Mann konnten zur Not für ziemlichen Ärger sorgen. Aber nur, wenn seine Kameraden am Ufer die Initiative ergriffen.

    Um was für Stämme handelt es sich dabei? Mattiaker? Die waren nie etwas Anderes als Speichellecker! Toutonen? Nun, auch bei denen ist der Verrat an ein freies Germanien nicht neu, wenn auch nicht immer gegeben. Aber sie Dir meinen eigenen Stamm an. Selbst die sind zu Speichelleckern Rom geworden, noch ehe wir in den Kampf zogen, noch ehe die Idee überhaupt geboren wurde. Er spuckte aus und ins Feuer und sah Notker dann an. Erzähl mir mehr! Vor Allem Details!

    Sim-Off:

    Böses Notker :D


    Der Wald sah soweit gut aus und er hatte auch gegen ein paar Stunden Pause nichts einzuwenden. Diotger, einer seiner Männer, brachte mit zwei Weiteren einige Schläuche Met und so setzten sie sich zusammen. Na dann erzähl mal. Ich bin gespannt, bekam ich doch nicht so viel mit in den letzten Monaten, wie ich es gerne gewollt hätte, doch auch zu Hause musste einiges geregelt werden.

    Du solltest wissen, dass ich immer auf der Hut bin, mein Freund. Nun gut, gestand er leicht zerknirscht. Was die Mattiaker betrifft, hätte ich es mehr sein müssen. Dan aber lächelte er auf eine ganz besondere Art. Gib den Römern den Glauben vor sich einen unbescholtenen Händler mit schönstem Bernstein in seinem Säckle zu haben und er glaubt Dir alles. Als Notker von den Informationen sprach, horchte er jedoch auf. Ich bin gespannt sie zu hören, Notker, wahrlich gespannt. Lass uns einen Rastplatz suchen und dann erzähl mir davon. Das nächste Thing ist noch weit, wird es erst nach der Ernte stattfinden. Bis dahin werde ich meine Neugierde wohl nicht im Zaum halten können.

    Sim-Off:

    Hoffentlich ;)


    Der Anführer der Männer im Wasser sah das Schiff in dem Moment, wo Ariald es ihm zurief. Sechs der Männer waren an ihm vorbei, er stand in der Mitte der Furt und vier weitere waren auf dem Weg zur Mitte. Er konnte jetzt nur an die Männer im Fluß denken und hoffen, das jene am Ufer für ihre eigene Sicherheit sorgen würden und sich gut genug versteckten. So blieb ihm nicht viel als zu schreien: "Runter! Tauchen!" Das würde nicht alle retten, das wusste er. Zumal nicht alle schwimmen konnten, aber Ekkeharti sah nur darin die Möglichkeit die meisten zu retten, zu sammeln und vielleicht gar zu einem Gegenschlag auszuholen. In dem Moment hörte er schon das Sirren der durch die Luft fliegenden Pfeile und die ersten fünf tauchten unter, er mit ihnen. In kräftigen Zügen versuchte er aus der Schußbahn zu gelangen und spürte, wie neben ihm die Pfeile ins Wasser drangen. Neben ihm, vor ihm und hinter ihm. Einer streifte ihn am Arm, hatte aber nicht mehr genügend Wucht und verursachte nur ein kaputtes Hemd.
    Andere hatten nicht so viel Glück. Bis auf zwei waren alle untergetaucht und suchten ihr Glück im Schwimmen, manche auf das östliche, manche auf das westliche Ufer zu. Einer der Männer war nicht rechtzeitig abgetaucht, sondern hatte irritiert auf das Schiff gesehen. Er bezahlte es mit einem Pfeil in der Brust und sank nach hinten, trieb, die Arme und Beine von sich gestreckt, nun langsam mit blicklosen Augen gen Himmel gewandt, in der Strömung. Ein zweiter versuchte noch ins Wasser zu hechten, wurde aber von drei Pfeilen in Arm, Rücken und Bein getroffen. Er war nicht tod, aber diesem sehr nahe, denn nun lag er bäuchlings im Wasser und folgte seinem Kameraden gemächlich amRande der Strömung.
    Jene, die unter Wasser ihr Heil in der Flucht suchten, kamen zum größten Teil ohne Verletzungen davon und so gelangte die Hälfte der Gruppe noch an die linke Seite des Schiffs und die restlichen wieder ans Ufer, wo sie, aber nur sie, nicht die gut versteckten anderen Germanen, entdeckt werden konnten, so lange sie nicht die Böschung hoch kamen. Die links vom Schiff jedoch waren beim ersten Auftauchen zu weit verteilt und beim nächsten fast alle direkt neben, wenn auch noch einige Meter entfernt, dem Schiff. Ariald ergriff seinerseits nun wohl die Initiative am Ufer. Zumindest war das Ekkehartis große und momentan einzige Hoffnung, denn wenn die Römer sie sehen würden, hätten sie keine große Möglichkeit mehr.

    Als er in der Mitte des Flusses war, winkte er zurück zum Ufer, damit die Ersten ihm nachfolgen konnten, denn nun würden sie sich beeilen müssen, damit die Sonne noch nicht zu hoch stand. Langsam folgten die ersten und schon bald waren die ersten fünf, sechs an ihm vorbei.

    Er riß sein Pferd rum, die Hand an der Waffe und musste dann leise Lachen, als er ihn erkannte. Notker! Die Wanen und Asen mit Dir, mein Freund! Über den Limes sollte er mich führen. Ein wenig umschauen und sehen, wie es bei den Rotröcken so läuft.

    Es war so weit. Nun konnte man fast gefahrlos den Rhenus queren und die Furt dabei nicht aus den Augen verlieren. Die erste Gruppe machte sich langsam bereit und man sprach sich noch leise ab, denn die restlichen sollten noch abwarten und sich versteckt halten, man konnte ja nie wissen. Der Anführer der ersten Gruppe nickte den Leuten zu und ging ans Ufer. Momentan war nichts auf dem anderen Ufer zu sehen und auch der Fluß war ruhig. Langsam ließ er sich ins Wasser hinab, welches ihm bis zur Hüfte ging.

    Es war noch früh und leichter Nebel lag über dem Fluß, der noch Dunkel vor ihnen lag. Die Gruppe der Germanen stand am Ufer und beratschlagte sich noch abschliessend, denn es gab schon das ein oder andere noch zu beachten. Dann teilte man sich auf und machte die Reihenfolge fest. Dennoch wollte man noch etwas warten, bis es ein wenig heller war, damit man nicht plötzlich auf etwas stieß, auf das man nicht stoßen wollte.
    Und so saßen sie schweigend in der Nähe des Ufers und warteten auf die Dämmerung, die nur langsam durch den Nebel drang.

    Nachdem er Einar sein Dorf übergeben hatte, war er mit einer Handvoll Männer aufgebrochen. Zunächst war sein Ziel der Limes, denn er wollte dort einige Dinge in Erfahrung bringen und überprüfen. Danach würde man dann weiter sehen. Eine Weile lang fragte er sich auch, ob er diesen nicht queren sollte und dann mal die einzelnen Ortschaften abklappern sollte. Solange sie nicht aggressiv aktiv wurden, sollten sie ja keine Probleme bekommen. Ausserdem hatte er sich seit dem vergangenen Sommer auch verändert, so dass es fraglich war, ob man ihn noch erkannte.