Beiträge von APOLLO

    Der Herr der schönen Künste widmete sich heute wie so oft lieber den Künsten, als sich mit den Niederungen der Sterblichen abzugeben. Allerdings wurde er dann doch schon wieder in Mogontiacum angerufen... SCHON wieder! Als er sich das Opfergebet durch den Kopf gehen ließ, lächelte er mitleidig. Ein ganzer, teurer Schafbock für eine solche Frage! Was interessierten ihn die Toten oder die Träume der Sterblichen? Gab es dafür nicht Pluto, Mania, Proserpina, Orcus und wie sie alle hießen? Zwar hatte er auch schon einmal die Erinnyen losgehetzt (damals auf den armen Orestes), aber letztlich musste er eindeutig feststellen, dass dieser Fall nicht in seine Zuständigeit fiel. Denn an einer Seuche war das Kind nicht gestorben, der Tod war seine Sache nicht und ein Orakel benötigte man auch nicht gerade, wenn es um die Identifikation von Geistern ging.


    Somit zuckte er nur hilflos mit den Schultern und blickte wieder auf seine geliebte Leier. Das einzige Mal, als er Pluto beneidet hatte, war der Tag gewesen, als Orpheus ihn besucht hatte... aber wegen dieser seltenen Freude würde er bestimmt nicht die Aufgaben der Totengötter übernehmen!


    Die Leber des Lammbocks war dunkel gefärbt, fast ein bisschen ins Gräuliche gehend. Und ganz hinten links gab es eine kleine Verhärtung.

    Apollo saß mit seiner Leier auf der Wolke und trällerte gedankenverloren ein Lied, bei dem er das leise Rieseln eines germanischen Wetterphänomens besang. Während er einen Vers an den anderen setzte, bemerkte er plötzlich, dass er wieder einmal versehentlich einen Orakelspruch zum besten gegeben hatte: Freue dich, s'Christkind kommt bald... jaja, selbst hier in Mogontiacum sollte es angeblich schon Anhänger dieser seltsamen Religion geben...
    Noch hatte er aber fast 300 Jahre Zeit, sich über den guten alten Kult zu freuen und so blickte er herab auf das Mädchen, das heute seinen Tempel aufgesucht hatte. Schon wieder gab es keine bare Münze, aber Blümchen waren natürlich auch nett... vor allem um diese Jahrezeit! Sonst fehlte aber ein bisschen Glanz an diesem Opfer, sodass der Herr der Orakel das nicht für ausreichend erachtete, ein klares Zeichen zu senden.
    Der arme Aedituus würde Schwierigkeiten haben, das Opfer zu bewerten, denn auch wenn klare negative Omen fehlten... gute gab es auch keine zu finden! Oder doch?
    Lieber schaute er hinauf zur Sonne, für die er als Phoebus Apollo natürlich auch zuständig war. Ob sie wenigstens die germanischen Wälder zum Glänzen bringen konnte?

    Mit großem Wohlwollen hatte Apollon verfolgt, dass der Iulier ihm vor geraumer Zeit eine neue Raststätte auf seinen Reisen durch Rom errichtet hatte und tatsächlich pfiff bisweilen der Wind durch den Raum, wenn der Gott der schönen Künste sich dort aufhielt.


    Heute aber wurde er durch eine besonders unkonventionelle Bitte herbeigeholt und hörte tatsächlich mit wachsendem Erstaunen zu. Als Heiler der Liebe? Seit dieser Ovidius Naso seine Remedia Amoris verfasst hatte, glaubten das einige Sterbliche! Natürlich hatte das in gewisser Weise etwas für sich... Bevor der unsterbliche Leierspieler aber einen Entschluss fassen konnte, ob er sich dazu durchringen konnte, ploppte plötzlich Amor auf seiner Wolke auf. Mit einem schelmischen Grinsen sah er den Gott der Heilkunst an:
    "Ein so schönes Paar - das wäre doch schade, Onkel!"
    "Aber sieh doch, wie der darunter leidet! Und er ist mir ein so treuer Diener! Was hast du dir nur dabei gedacht? Und wie unproduktiv diese Beziehungen immer sind...", klagte Gott der Orakel.
    "Lass uns einen Wettbewerb daraus machen... sagen wir..." Amor schien angestrengt nachzudenken, dann materialisierte sich in seiner Hand ein Bogen und ein Köcher. "...im Bogenschießen, warum nicht? Wem es gelingt, einen Pfeil auf die Spitze des Capitoliums-"
    "Dir ist bekannt, welche Wirkung meine Pfeile entfalten?", unterbrach ihn der Herr des Lichtes.
    "Tja, da sind die Wirkungen von meinen schon angenehmer...", gab der Gott der Liebe spöttisch zurück.
    Doch diesmal konnte der Bewahrer der Hirten und Herden leicht kontern: "Das sieht man ja an diesem armseligen Geschöpf!" Dennoch griff auch er nach Bogen und Pfeil. "Aber wie du willst: Welches Ziel?"
    Amor hatte prompt eine Idee: "Die Spitze des Iuppiter-Tempels auf dem Capitolium?"
    Der Schutzherr aller Stadtgründer legte seine makellose, göttlich strahlende Stirn in Falten. "Erstens wird Vater darüber keineswegs erfreut sein. Und zweitens hat mein geliebter Jünger Octav- Augustus ihn damals extra repariert! Überhaupt wird die Sache in Rom zu viel Aufmerksamkeit erregen!" Immerhin gab es genügend Mitglieder des Pantheon, denen diese Stadt sehr am Herzen lag. Abgesehen davon waren göttliche Wettbewerbe nicht erst seit den blutigen Folgen der Miss-Olymp-Wahl eher unbeliebt...
    "Nun, dann nehmen wir meinetwegen... Phokeia - ob da die Pest oder die Liebe ausbricht, interessiert keinen Menschen!", gab der schalkhafte Liebesgott zurück.
    Apoll seufzte. Wenn seine Pestpfeile trafen, hatte er nur zu oft keine Ruhe mehr, gerade im Osten. Aber diese unsterbliche Spielernatur würde ohnehin nicht aufgeben, sodass er schließlich zustimmte: "Gut, auf das Persergrab. Wir schießen abwechselnd!"
    So nahm der göttliche Wettbewerb seinen Lauf. Wie er ausging, würde man leicht erkennen können, wenn man Neuigkeiten aus der Heimatstadt der Iulii Caepiones hörte. Schon bald würde sich zeigen, ob diese Stadt mit einer fürchterlichen Seuche für die Heilung ihres Sohnes von den Qualen der Liebe bezahlen musste...


    Doch lange blieb den Sterblichen nur, die ovidischen Empfehlungen zu befolgen und sich ganz praktisch dem Liebhaber zu entziehen...

    Als der Weihrauch sein Näslein kitzelte, blickte Apollo erstaunt von seiner Wolke herab auf die Sterblichen in seiner Stadt, die sich wieder einmal um ein Opfer mühten. Das Angebot war reichhaltig und lecker, denn wann bekam man schon einmal einen Lammbock angeboten?


    Von der Ewigkeit her betrachtet war er natürlich ein Zugereister im römischen Imperium, doch waren die bekanntlich gern römischer als die Römer selbst. Dazu war Apollo als Gott der schönen Künste aber natürlich ein vollendeter Ästhet, und so bemerkte er sofort den klitzekleinen Versprecher: "die weitere Opfer darbringen"? Was sollte denn das bedeuten?
    Aber als Ästhet lag ihm natürlich auch sein Kultpersonal auf Erden am Herzen und dieser stattliche junge Mann mit seinem harmonischen Gesicht war dem greisen Livianus Pythermon natürlich um Längen vorzuziehen! Und da er offensichtlich eine Art Prüfung absolvierte, war der große Apoll in seiner Huld dazu bereit, über den kleinen Schnitzer hinwegzusehen.


    Stattdessen versteckte er in die Vitalia des Lammbockes eine kleine Weissagung über die Zukunft des jungen Helvetiers... Immerhin war er ja auch der Gott der Orakel!

    Apollo legte interessiert die Harfe beiseite, als die Bewohner seiner Stadt mit Ochsen durch die Gegend zogen, nachdem sie schon Iuppiter & Co. geopfert hatten. Irgendwie hatte er manchmal das Gefühl, dass er trotz seiner ständigen neuen Leier-Kompositionen und der stets modischen Gewandung ein wenig außer Mode kam. Heute aber offensichtlich nicht, denn ein ganzer Ochse wurde ihm dargebracht!


    Allerdings erinnerte er sich doch noch sehr gut, dass man ihm eigentlich keinen Ochsen versprochen hatte, sondern einen Eber! Das war nun irgendwie Etikettenschmuggel, selbst wenn der Ochse wohl teurer war...
    Die Leber war ein wenig verfärbt, dazu hatten die Innereien einen etwas seltsamen Geruch, der den Haruspex nachdenklich stimmen würde.

    Wieder einmal weilte Apoll in Germanien auf, weshalb er sich extra einen Bart hatte wachsen lassen, den er sich gerade kämmte, als ihn die flehenden Worte aus Mogontiacum erreichten. Zufrieden blickte er von seiner Wolke herab auf die Kultgemeinde: scheinbar war ja die ganze Stadt zusammengekommen! Das kam hier zwar öfter vor, denn immerhin stand die Stadt unter seinem besonderen Schutz. Aber heute war eigentlich kein Termin dafür!


    Neugierig hörte er sich deshalb die neuesten Pläne seiner Kinder an und nahm dann den Eber in Augenschein, den man ihm als Gegenleistung für seine Hilfe anbot. Das Tier war ganz stattlich und die Aussicht auf ein weiteres Tier vielversprechend. Allerdings waren Staatsangelegenheit ein Feld, in dem er sich kaum auskannte, denn außerhalb von Mogontiacum hatte er eigentlich nirgendwo solche Aufgaben zu verrichten. Aber seinen Kindern zuliebe würde er es diesmal versuchen, vielleicht hörte der alte Iuppiter ihm ja zu, wenn er ganz lieb fragte. Und sich seinen Bart wieder abschnitt.

    Zitat

    Original von Lucius Tiberius Lepidus


    Der Gott der schönen Künste erinnerte sich immer gern an die großen Zeiten, als Divus Augustus noch auf Erden wandelte - schon damals, als sie keine direkten Kultgenossen gewesen waren, waren sie ein tolles Team gewesen. Die Schlacht von Actium war einer ihrer größeren Coups gewesen.


    Dass man ihn nun wieder daran erinnerte, ließ ihn ein melancholisches Lied klimpern, das er zum Triumphzug Octavians geschrieben hatte, während er zugleich das Opfer annahm: Die Vitalia würden gesund sein und höchstens ein zwei winzige schwarze Flecke aufweisen, die man unter dem ganze Blut aber kaum sah.

    Auf seiner Wolke sitzend hielt Apollo in seinem Saitenspiel inne und blickte hinab auf die beschauliche Civitas, die ihm erst im letzten Monat so fleißig geopfert hatte.


    Diesmal gab sich der Duumvir aber wieder einmal größte Mühe und es schmeichelte Apollo, dass man ihm die ganze Stadtkasse anvertraute. So eine Ehre hatte er nicht allzu oft, obwohl die Idee, Diebe mit seinen Pestpfeilen zu strafen, gar nicht schlecht war.


    Vorerst widmete er sich aber doch lieber wieder den schönen Künsten. Hoffentlich gab es in dieser Stadt bald wieder ein paar schicke Ludi!


    Die Eingeweide waren in gutem Zustand, allerdings sprudelte das Blut beim Schlachten nicht ganz so stark, wie man sich das erhoffte.

    Wenn Apoll sich in Germania aufhielt, so liebte er es, sich in den kühlen Quellen zu baden, auf einem Stein zu sitzen und bei selbstproduzierter Musik seine heilenden Kräfte ins Wasser abzulassen. Deshalb nannten die Germanen ihn auch Grannus oder Mogon und verehrten ihn primär als Heilgott.


    Dieser Zeitgenosse hatte daran allerdings scheinbar kein Interesse, denn solch eine unmotivierte Gebetshaltung hatte der göttliche Kithara-Spieler selten gesehen. Im Gegenzug gab es allerdings ungewohnt reiche Gaben, sodass Apollo kurz an dem aufsteigenden Rauch der verbrannten Vitalia schnupperte, diese dann für gut befand und beschloss, das Opfer anzunehmen.


    Der Haruspex fand eine intakte Leber und hatte kurz das Gefühl, eine schwingende Saite zu hören.

    Von seiner flauschigen Wolke herab blickte Apoll auf seinen Tempel hinab und legte die Kithara beiseite. Ein richtiger ganzer Ochse, ganz für ihn allein! Ob dieser Sesterzenzähler sich dafür aus der Stadtkasse von Ostia bedient hatte? Aber das war nun sicherlich nicht die seinige Sorge...


    Ein kühler Windstoß umspielte den Opferaltar. Die Innereien zeigten keinen Makel.


    Der Gott der Künste wandte sich unterdessen wieder der Kithara zu. Die Musik war ihm doch die willkommenste unter den Künsten.


    *pling*

    Auf seiner Wolke liegend betrachtete Apollo mit gelindem Desinteresse das Treiben des Sterblichen in der Villa Flavia und zupfte dabei nachdenklich seine Kithara. Eigentlich war er ja nicht gerade ein großer Staatsgott der Römer, daher betrachtete er sich eigentlich als nicht zuständig!
    Dann bemerkte er, dass eine ganze Menge anderer Götter auch schon dabeistanden und offensichtlich ein ähnliches Geschenk wie er erhalten hatten. Und wenn er es sich recht überlegte, war das Lamm eigentlich keine schlechte Gabe! Daher zuckte er mit den Schultern und nahm sie an. Und weil er Orakelgott war, versteckte er auch noch gleich eine Weissagung in der Leber - allerdings so gut, dass wohl nur ein erfahrener Haruspex sie herauslesen konnte!
    Mit einem nachdenklichen Blick auf die anderen Götter meinte er dann: "Ich glaube, ich überlasse dieses staatstragende Zeugs lieber euch! Holt mich, wenn er eine Stadtgründung plant!" Damit schwebte er wieder davon, um an seinem neuesten Lied zu feilen.

    Wie hübsch war es doch, auf einer flauschigen Wolke zu sitzen und die Kithara zu spielen! *plingplingpling*


    Kleinere, sanfte Windstöße kamen auf und verebbten in einem Rhythmus, der den Sterblichen verborgen blieb.


    Und wie süß der Nektar mundete an so einem schönen warmen Frühlingstag. Fast schon zu schade, um auf die Erde zu gehen und irgendwelche Opfer anzunehmen von den Menschlein, die meist ohnehin nur der Pflicht wegen in sein Tempel kamen.


    Wie auch dieses Menschlein? Nein, dieses hatte etwas auf dem Herzen und erhoffte sich Linderung. Mitleidig blickte Apollo auf den jungen Mann. Sicher auch, weil dieser ihn an Leto, seine Mutter erinnerte. Das Opfer wurde angenommen.

    *krachknirsch* Die gebrannte Ambrosia schmeckte vorzüglich und der eisgekühlte Nektar passte harmonisch dazu. Vom lukullischen her also hatte Apollo keine Beanstandungen zu melden.


    Nur einige Sterbliche störten ihn in seinem Vergnügen, in dem sie ständig dazwischenquatschten. So konnte man doch keine Aufführung genießen! Ob ein leichter Sandstoß in ihre Münder sie zum Schweigen bringen würden? *pling*


    Ein leichter Windstoß kam auf und verebbte wieder.

    "Mimimimimiiiiii." Apollo saß auf einer Wolke mit seinem Lieblingsspielzeug, der Kithara, die er gerade stimmte. Doch eine Saite war um einen Halbton zu tief, das betrübte den Gott der Musiker. *Pling*


    Ein Windstoß kam auf und verebbte wieder.


    Mit geübtem Griff spannte der Gott die Saite, bis der exakte gewünschte Ton gefunden und die Kithara eine vollendet harmonische Tonfolge spielte. Das erfreute den Gott der Musiker und er konnte sich nun dem Opfer zuwenden. Neugierig lugte er hinunter. Also eigentlich hätte er auch gerne ein Stier gehabt, ein Kalb angesichts der Spiele, die man zu seinen Ehren veranstalten wollte, kam ihm da schon ein wenig mickrig vor. *Pling*


    Erneut frischte der Wind auf und wirbelte etwas Sand auf.


    Nun gut, er war gnädig gestimmt, das Opfertier hatte keine Makel und er hatte schon den Nektar kalt gestellt und die Ambrosia knabberfertig gerichtet. Allerdings erwartete er sich jetzt von den Sterblichen ein gutes Unterhaltungsprogramm.

    Es war einmal an einem dieser Tage, an dem eine große Schlacht tobte. Und es begab sich, dass sich zwei Götter zusammmen fanden. Sie waren von so gegensätzlicher Natur, man hätte nie vermutet, dass sie je miteinander sprechen würden. Noch viel weniger hätte man gedacht, dass diese beiden sich zu einem philosophischen Gespräch zusammenfänden.


    So kam es also, dass sich der Gott der Heilung anschickte, eine Schlacht zu besuchen. Viel hatte er schon davon gehört und wollte nun sich davon überzeugen, was es hier so zu sehen gab. Die Römer kämpften gegen diese eigentümlichen Parther. Eigentlich recht gute Kämpfer, wie er sich still eingestehen musste, aber natürlich lag sein Hauptaugenmerk auf jenen Schlachtteilnehmern, die an ihn glaubten und - natürlich - die ihm opferten. Während er nun so schaute und guckte, wen er alles heilen sollte und musste, denn als Gott waren einem ja vorher ein paar Opfergaben dargebracht worden, die man in seiner Auswahl berücksichtigen mussten, tauchte ein Zweiter neben ihm auf. Es war Pluto, der sich schon des Öfteren als Gegenspieler entpuppt hatte. Denn die Seelen ins Jenseits zu bringen lag nicht unbedingt im Interesse des Apollo.


    Apollo: Salve Pluto. Ich hatte mich wirklich schon gefragt warum du noch nicht hier warst, als ich kam.
    Pluto: Es ist wirklich eine große Überraschung dich hier zu sehen, Apoll. Hat dich deine Neugierde hierher geführt oder möchtest du dir anschauen wie man richtig mit dem Bogen umgeht?


    Die Antipathie, die zwischen beiden herrschte, war unübersehbar. Der Blick nach unten auf das Schlachtfeld wurde von pedantischem Schweigen begleitet. Es war schließlich der Gott der Heilung, der die angespannte Stille durchbrach.


    Apollo: Sie werden sich sicher fragen, wie es in der Welt nach dem Tod aussieht.


    Es dauerte einen Moment bis Pluto bemerkte, dass mit ihm gesprochen wurde.


    Pluto: Wie meinst du das?
    Apollo: Nun ja. Sie werden sich sicher fragen wie das Leben nach dem Tod aussieht, wie es so ist. Es kam bisher niemand zurück, um ihnen darüber Auskunft zu geben.
    Pluto: Es stellt sich die Frage ob sie überhaupt in diese Welt kommen.


    Darauf erntete Pluto einen so verwunderten Blick Apollos, dass dieser fast umfiel vor Lachen. Nie wäre Apollo auf den Gedanken gekommen, dass Soldaten nicht in die Unterwelt begleitet würden.


    Pluto: Ich habe mich gefragt, ob der Tod auf dem Schlachtfeld überhaupt ein guter Tod ist. Im Grunde sind sie doch alle selbst daran Schuld. Sie folgen ohne zu fragen einem Feldherrn, der ihnen befiehlt andere Menschen anzugreifen. Sie stürzen sich in das Getümmel und lassen ihr Leben. Da der Tod fast schon Gewissheit ist, bin ich zu der Entscheidung gekommen, dass sie Selbstmord begehen und somit haben sie kein Anrecht auf die Nachwelt.


    Völlig verwundert stand Apollo nun da und fragte sich ob das Oberstübchen seines Mitgottes noch ganz in Ordnung war. Er wusste darum wie gefährlich es werden konnte, wenn Götter der Philosophie anheim fielen. Doch es gab hier wohl keinen Weg drum herum. So verschwand die Schlacht und die sterbenden Männer gänzlich aus dem Blick der Götter. Sie hatten etwas zu besprechen. Zu alledem auch noch etwas Wichtiges.


    Apollo: So kannst du doch aber nicht denken. Sie ziehen aus, um dem Reich Ruhm und Ehre zu bringen und sicherlich auch nicht mit dem Wunsch hier zu sterben.
    Pluto: Papperlapapp. Sie kommen hierher und kämpfen. Der Tod ist doch schon fast Gewissheit. Für mich ist das ein Selbstmordkommando.
    Apollo: Aber, so kannst du das wirklich nicht sehen. Sie gehen zur Legion oder den Auxilliareinheiten um Rom zu dienen...
    Pluto: Sie wissen aber schon dort, dass es in eine Schlacht gehen kann. Sie müssen ja nicht zu den Truppen, wenn sie nicht sterben wollen. Es bleibt bei Selbstmord.
    Apollo: Wer soll dann aber die Römer und ihr Reich verteidigen? Wenn sie wissen, dass sie nach einer Schlacht nicht in die Unterwelt kommen, geht doch keiner mehr zu den Truppen.
    Pluto: Aber sie wissen es doch nicht.


    Wieder sah Apollo ziemlich überfahren drein. Hielt Pluto die Menschen wirklich für so dumm? Nun gut...sie waren es zum großem Teil auch, aber einige waren doch auch ganz pfiffig und die würden das sicher bemerken.


    Apollo: Du solltest die Menschen nicht unterschätzen. Die merken eine ganze Menge.
    Pluto: Ich bleibe dabei....Selbstmord.
    Apollo: Das ist aber kein Selbstmord. Angenommen du hast Recht, sie wissen, dass sie sterben und könnten auch damit rechnen. Aber sie haben doch auch manchmal Familie. Eltern, Geschwister, Frau oder Kinder. Die wollen doch dann wissen wo sie mit ihren Vätern, Brüdern oder Männern reden können.
    Pluto: Hätten sie diese davon abgehalten, dann wüssten sie wo sie mit ihnen sprechen können. Nämlich zu Hause.


    Pluto grinste breit. Bisher hatte er auf jedes Argument Apolls ein gutes Gegenargument bringen können. Zumindest aus seiner Sicht. Apoll hingegen war sich noch immer nicht so sicher, dass Pluto auf einer seiner Reisen nicht doch etwas an den Kopf bekommen hatte und nun nur noch Blödsinn redete. Also startete er einen neuen Klärungsversuch.


    Apollo: Also gut. Nehmen wir mal an, du hättest mit allem Recht...
    Pluto: Das müssen wir nicht annehmen, das habe ich sowieso.
    Apollo: Wir nehmen jetzt einmal an, dass du Recht hättest. Wie viele Seelen würden dann auf einmal auf der Welt herumgeistern. Die würden sich ja irgendwann auf die Füße treten. Das kann doch keiner verantworten.


    Hier stutzte Pluto nun. Daran hatte er noch nicht gedacht. Das wäre auch nicht gut. Die ganze Welt voller Geister und Seelen. Das würde definitiv Ärger geben.


    Pluto: Ich bleibe aber dabei, dass es Selbstmord ist... ah...stirbt da nicht gerade der, der dir vor drei Tagen noch geopfert hatte und deinen Beistand erbat? Ich glaube, der ist schon ein Fall für mich.


    Apollo richtete seinen Blick geschwind auf das Schlachtfeld zurück und es war tatsächlich so. Der hatte ihm geopfert. Schnell machte er sich auf den Weg zu diesem um sein Opfer nicht unnötig erscheinen zu lassen.


    Pluto: Du musst dich nicht so beeilen. Er gehört schon mir. Sieh doch nur. Er sieht schon fast tot aus.
    Apollo: Geh weg und lasse mir meine 10 Augenblicke. Dann darfst du dich seiner annehmen. Überlebt er aber, lässt du ihn in Ruhe.


    Pluto hingegen konnte sein Spiel nicht lassen und erschien dem armen Wurm. Live und in Farbe. Mit einem süffisanten Grinsen, stand er neben ihm.


    Pluto: Na? Haben wir eine Nahtoderfahrung?



    Wieder einmal sieht man, dass es nichts als Ärger bringt wenn sich Götter in der Philosophie versuchen. Es ist einfach ungesund für die Menschen, wenn die Götter anfangen über bestimmte Dinge wie den Selbstmord nachzudenken. Fast wäre der Mann gestorben. Aber nur fast. Denn Apollo war noch zur rechten Zeit gekommen und konnte ihn von Plutos Hand reißen. Der Gott der Heilung nahm sich von nun an vor keine Gespräche solcher Art mehr mit Pluto zu führen.


    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann versucht Apollo noch heute solchen Diskussionen aus dem Weg zu gehen und Pluto... Apollo in solche Gespräche zu verwickeln.

    Felix hier.
    (Ich will mich grad net als Felix einloggen, weil nur ein paar min Zeit, und ich bin mir sicher du hast es eilig meine Antwort zu erhalten... ;) )


    Erst mal willkommen zurück - ich kenn dich auch noch von früher - damals war ich aber noch Claudier. Es ist derzeit etwas eng in der Gens (es gibt eine Personenzahl-Beschränkung für Patrizier-Gentes), aber für dich schaut schon ein Plätzchen raus...


    Wo wärst du denn verwandschaftsmäßig gern untergebracht?
    http://www.imperiumromanum.net/stammbaum/show.php?p=29
    Dein alter Charakter hat in der Zwischenzeit eine Menge Kinderlein bekommen (sorry dafür :D), ein 6. Kind wäre eigentlich unrealistisch. (Die Kinder von Nyreti sind btw. alle so zwischen 20 und 40, würd ich sagen.) Wenn du *unbedingt* möchtest von mir aus als 6. Kind, am "meisten Platz" ist aber im Flavius Aetius-Zweig. (Flavia Corelia ist erst seit einer Woche in dabei.)


    /edit: Das Klären der Familienverhältnisse können wir auch nach deiner Freischaltung abschließen, wichtig war jetzt erst mal meine Zusage. Evtl. PN an Secundus Flavius Felix.

    Ein Professor für organische Chemie an der Universität Wien hat mir meinen Namen geklaut... und ich hab prompt an ihn gerichtete Emails bekommen, als ich (auch in Wien) Uni-Angestellter war.
    Manche Leute können halt Physik und Chemie nicht auseinanderhalten. :D


    FLX, inkognito. :)

    Der göttliche Apoll hat es sich nicht nehmen lassen, die in seinem Namen veranstalteten Wagenrennen zu besuchen.


    Und zwar in der Gestalt einer alten, buckeligen Frau, die nun wild gestikulierend und krächzend am Geländer steht, um ihren Fahrer lautstark anzuspornen.


    Hm, welchen Fahrer eigentlich?
    Da grün die Lieblingsfarbe des göttlichen Gottes ist dauert es nicht lange, bis er sich entschieden hat...


    Die Alte schwenkt ihr Praesina-Fähnchen und kreischt:
    'Lupus! Lupus! Zeigs ihnen!'


    Apoll hat noch nie gern verloren. Darum verleiht er Lupus' Quadriga (sprichwörtliche) Flügel, auf dass er auch wirklich gewinnen würde...