Beiträge von Valeria Amatia

    Sie nimmt einen kräftigen Schluck vom Wein und holt tief Luft, bevor sie sich eine Antwort einfallen läßt.
    "Wär der Aufenthalt wirklich die geeignet gewesen um darüber zu reden? Irgendwo im vorbeigehen wenn du einmal ein paar Minuten keinen Dienst hast und er auch gerade nicht?
    Und ich hab dich nicht in Germanien angesprochen, weil ich ein Donnerwetter von dir befürchtet hab. Ich hab geahnt, du wirst nicht damit einverstanden sein und wollt nicht, daß wir uns dort streiten und ich dann die ganze Zeit wo wir uns sehn deinen bösen Blick ertragen muss."

    "Tschuldige, ich wollt dich nich so anfahren. "
    Hilfesuchend schaut sie zu Sev. Jetzt ist es soweit, sie weiß wirklich nicht mehr wem sie was glauben soll, was sie machen soll und so ein unangenehmes flaues Gefühl breitet sich in ihrem Magen aus.
    "Vielleicht habt ihr sogar recht."
    Traurig schaut sie auf das gute Essen, jeder Hunger ist ihr vergangen und sie will sich nur mehr im Bett verkriechen.

    Langsam kommt sie der Verzweiflung nahe. Sie weiß ja auch nur das, was ihr von Cyprianus erzählt wurde und hofft immer stärker, mit der Beschuldigung von Victor nicht falsch zu liegen.
    "Aus der Luft gegriffene Behauptungen? Er erzählte mir, er wurde angegriffen und die Männer drohten ihm, wenn er nicht die Finger von mir lassen wird. Und allen anderen außer euch zweien isses doch egal, mit wem ich mich einlasse. Also wer wird es gewesen sein? Reg dich nich über seinen Brief auf, klar war er nach dem Angriff in Rom nicht gut auf euch zu sprechen."

    Das Klopfen schreckte sie auf, und sie nahm geschwind brav Platz, bevor Ioanna eintrat."Hallo!", begrüßt sie sie tut gelaunt.
    "Ich bin auch noch nicht lange hier und Medeia mußte kurz noch weg, sie kommt aber gleich wieder. Meinte sie zumindest."
    Sie deutet auf das Obst das da steht und beginnt dann zu grinsen.
    "Ich ahne schon was auf uns zukommen wird. Du auch?"

    Ihre Schultern fallen immer mehr nach unten. Verflucht, Sev schafft es wirklich, sie unsicher zu machen und langsam weiß sie wirklich nicht mehr, was sie antworten soll. Irgendwie hat er ja recht und trotzig murmelt sie nur "Bessere Partie, pah." Als ob man so einfach jemanden findet, mit dem man zusammenpasst.


    Die Worte "Erpressung" und "Drohung" lassen sie aber gleich wieder aktiver sein.
    "Hör nicht auf ihn. Da gab es keine Erpressung und Drohung." Sie wendet verärgert den Blick von Vic ab, aber dann deutet sie anklagend mit ihrem Kopf wieder in seine Richtung. "Doch, eigentlich gab es eine Drohung. Cypri wurde in Rom bedroht und so wie er es mir erzählte, hatte Vic seine Finger dabei im Spiel!" Jetzt war sie fuchtig, verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie schaut böse zu Victor und wartet darauf, daß Sev mit Vic zu schimpfen beginnt.

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Die Praeposita stand auf, um mit Nahkti das Zimmer zu verlassen, als in dem Moment das Klopfen ertönte. Mit wenigen Schritten war sie an der Tür angelangt und öffnete sie. "Ah, Amatia. Flink wie der Wind! Komm doch herein."


    Nachdem es ihr angeboten wurde, nickt sie Medeia zu und geht in ihr Zimmer. Es ist immer ein ungewöhnlich spannendes Gefühl, alleine in einem fremden Privatzimmer zu sein, und unmöglich der Neugierde zu widerstehen, sich rundherum genau umzusehen.
    Sie greift sich etwas vom Obst und stellt sich in die Mitte des Raumes um den besten Blick zu haben. Langsam dreht sie sich um Kreis, beobachtet alles, was ihr bisher nur bei Seitenblicken kurz aufgefallen ist, genau und ihr Blick fällt auf eine wunderschöne Vase. Fast magisch angezogen schleicht sie vorsichtig hin Fasziniert von der Schönheit fährt sie mit ihren Fingerspitzen darüber, keinen Gedanken daran verschwendend, daß jeden Moment jemand kommen könnte.

    "Ja nu, wir wolln auch nichts überstürzen. Andere sind auch lange verlobt bis endlich geheiratet wird. :)
    Und wenn er nicht zu den Prätis kommen kann ... werden wir auch einen Ausweg finden. Es gibt nicht nur in Germanien Legiones. Und wer weiß, vielleicht geh ich wirklich nach Germanien, so schlecht ist das Land auch nicht."
    Der Gedanke läßt sie innerlich schaudern, aber man kann sich sicher daran gewöhnen. Ihre Blicke folgen den noch immer ungewaschenen Fingern von Sev.
    "Schmeckts dir?"

    Die Worte ihres Bruders überraschen sie, eigentlich hat sie mit heftiger Gegenwehr gerechnet. Aber ganz überzeugt war er noch nicht, und so versucht einen möglichst lieben Blick aufzusetzen.
    "Schau, ich bin noch nichmal verlobt weil ich zuerst noch mit euch reden wollt. Das Heiraten danach kann ja schnell gehn, das Verloben vorher ist aber der wichtige Schritt. Und ich weiß, er darf noch nicht. Aber wie gesagt, vielleicht kommt er zu den Prätorianern und macht bald dort Karriere. :)
    Dann kann ich in Rom bleiben. Ob ich dann auch weiterhin im Kaiserpalast bleibe, werden wir sehen."

    Ihr Blick wandert zwischendurch auch immer wieder zu Vic, auf dessen Reaktion sie besonders gespannt ist.

    "Schmeckts euch?" Sie versucht es noch mit Verzögerungstaktit, aber es hat alles keinen Sinn. Sie seufzt noch einmal geräuschvoll und nimmt endlich den Mut zusammen, das Thema anzusprechen.
    "Ich möchte heiraten."
    Ihr ist einfach keine bessere Einleitung eingefallen.
    "Und ihr habt ihn sogar schon beide kennengelernt. Cyprianus. Ihr hattet sicher einen guten Eindruck von ihm. Er ist ein wirklich netter Mann, erfolgreich, ist in der Legio, war schon im Cursus Honorum und wer weiß, vielleicht kommt er sogar einmal zu den Prätorianern. In Germanien oben habe ich ihn wieder getroffen. Naja, jedenfalls hat er mich gefragt, ob ich ihn heiraten möchte und natürlich möcht ich das, aber ihr zwei bedeutet viel für mich und ich habe ihm nicht zusagen können, ohne davor mit euch darüber zu reden. Und er hat Manieren, er hat sich sogar schon mit dir, Vic, in Verbindung gesetzt deswegen, hab ich gehört. Er wäre sicher immer gut zu mir. Und würde gut nach mir schauen."
    Sie setzt einen treuherzigen Blick wie ein Dackel auf.
    "Also?"

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Ihr Schreibtisch war immer noch mit den ganzen Arbeiten der letzten Monate zugedeckt, was sich wohl auch in den nächsten Wochen kaum ändern würde. Seufzend lehnte sich Medeia zurück und sah zu dem jungen Sklaven, der an ihrer Seite saß und ebenfalls die Schreibarbeiten mit bearbeitete. "Lauf und hol Ioanna. Außerdem sieh mal, ob Amatia etwas Zeit hat!"


    Die Chefin hat gerufen und so steht Amatia schon kurz darauf vor der Tür und klopft.

    Gut, die Ausrede von Vic war gar nicht schlecht. Schon will die den Mund aber aufmachen und Sev waschen schicken, da besinnt sie sich doch wieder. Immerhin wollte sie gerade heute schauen, daß ihre Brüderchen ihr wohlgesinnt sind, also lächelt sie nur gequält und geht in die Küche.
    Ein Tscheppern ist zu hören gefolgt von einem verdammt, aber dann kommt sie schon mit dem Hauptgang daher. Frisch aus dem Ofen ist es ohnehin noch heiß und kann am Tisch etwas auskühlen, während die andern sich noch mit dem Vorspeisen Gusto machen.
    "So, meine Lieben! Heute gibt es was ganz Feines. Karnickel. Aber verbrennt euch nich die Finger dran. Frisch aus dem Ofen."
    Sie setzt sich, schaut den beiden zu. Ein paar Happen und dann sind sie ihr erlegen und geben keine Widerworte wenn sie die Hochzeit anspricht. Gut, wahrscheinlich sind diese Hoffnungen mehr als übertrieben, aber schön wäre es, wenn es so kommen würd.

    "Ihr seid ja geschwind wenns ums Futter geht."
    Sie nimmt ebenfalls Platz und schaut lustvoll auf das Essen vor ihr. Ihr Blick kreuzt die Hände der beiden.
    "Habt ihr euch die Finger gewaschen?
    Sicher nicht, ihr Ferkel!"

    Sie steht auf, beugt sich zu Vic und nimmt ihm das Essen aus der Hand.
    "Marsch!"
    Und mit Nachdruck folgte noch ein scharfes "Sofort!"

    Heute war es also soweit. Die Brüder (hoffentlich) zuhause und hatten Zeit für ein nettes Essen mit erstem Gespräch.


    Amatia hat groß eingekauft, lauter feine Sachen, Stunden in der Küche verbracht, auch wenn es an sich etwas beruhigendes für sie hatte, doch mit einem mulmigen Gefühl, wenn sie an die Aussprache mit der Familie dachte.


    Brot, Schinken stehen schon mal auf dem Tisch in der Mitte des Raumes, der Wein ist gut gekühlt und hoffentlich auch wirklich so gut, wie ihn der Verkäufer angepriesen hat.
    Das Kaninchen auf winterliche Art, ein ganzes davon, denn die Schulter, so wie es in der Acta stand, reichte auf keinen Fall für die Horde, garte inzwischen noch im Rohr aber der Duft erfüllte schon das ganze Haus.


    Noch einmal versucht sie im Gedanken sich vorzubereiten, was sie sagen soll, aber irgendwie leidet unter der Nervosität ihre Konzentration und so beschließt sie, es mal auf sich zukommen zu lassen, und ruft zum Essen.


    "Essseeen!!

    Zitat

    Original von Vibius Valerius Victor
    "Victor ist wieder beim Circus bei den Wagenrennen. Die ganze Zeit schon, am Abend kommt er ganz spät nach Hause und morgends geht er früh weg. Ich weiß auch nicht, was aus dem Jungen noch einmal werden soll. Wenn er so weitermacht, dann bleibt er noch lange Commentarius."


    Flaccus muss nicht lange überlegen, als Amatia nach seinen Wünschen fragt. "Oh ja, ich wünsche mir Tauben auf saurem Kohl, umgeben von Weinbeeren, das hat meine liebe Argonautica immer gekocht. Oder waren es Enten? Kannst du dich noch erinnern? Ah, das waren noch Zeiten. Damals war einfach alles besser..."


    "Ähm ... ja, ich werd mir etwas einfallen lassen.
    Wenn die Wagenrennen wieder vorbei sind.
    Also, Oppa, machs gut und paß auf das Haus auf!"

    Sie klopfte ihm auf die Schulter und ging wieder.

    "Flaccus Oppa!" Der lange Verzicht auf ihr Rom und die Familie läßt Amatia sich überraschenderweise sogar über die zwei Alten freuen. Und umarmt ihn sogar gern.
    "Schaust doch gut aus. Jetz übertreib nich so. So schlecht hat sich Vic nich um euch gekümmert."


    Geduldig wartet sie, bis er endlich den Brief herausgekramt hat und nimmt ihm ihn aus der Hand. "Kaufen? Zeig mal her!"
    Die ersten Zeilen lesend beginnt sie über das ganze Gesicht zu strahlen, so süß hat Cyprianus geschrieben, nebenher fragt sie ihren Oppa: "Wieso zum Kuckuck tut Saccus sowas ?"
    Bis sie bei den letzten Zeilen angekommen ist und es gar nicht mehr so nett zu lesen ist. Wenn Vic den Brief schon gelesen hat, kommt wohl ein Donnerwetter auf sie zu.
    "Ähm .... Ich nehm an Vic ist nicht da? Das wäre gar nich schlecht." Angestrengt überlegt sie, wie sie dem Donnerwetter am besten ausweichen kann.
    "Opa, morgen komm ich wieder und werd groß aufkochen für die ganze Familie. Habt ihr Wünsche? Wenn nicht werd ich mir was einfalln lassen."

    "Ich bin wieder da!! ",
    ruft Amatia freudig, als sie nach viel zu langer Zeit wieder in der familiären Casa ankommt. Bleibt stehen und wartet darauf von irgendwem der vielen Bewöhner begrüßt zu werden.

    Die Grobarbeit war erledigt, das Gepäck stand zumindest schon einmal dort, wo es hingehörte.
    Die richtige Arbeit, das Auspacken, Reinigen, Wegräumen und alles andere, kommt aber erst auf die Dienerinnen zu. Umso neidischer hört sie zu, als die Augusta den Prätorianern ein paar Tage freigibt.


    Leise in sich hineingrummelnd schaut sie sich um und sucht Ioanna. In dem hektischen Treiben der Diener hat Amatia sie komplett aus den Augen verloren. Die Kleine verirrt sich noch, wenn sie hier alleine gelassen wird.

    Ihr Lacheln verschwindet bei der Antwort von Sev augenblicklich. "Oh. Achso."
    Sie zieht ihre Augenbrauen zusammen. "Ich freu mich ja auch schon darauf wenn wir wieder heimfahren. Und schon gar nicht kann ich etwas dafür, daß wir noch immer hier hängen."

    Amatia sieht das runzelnde Gesicht von Sev. Sie schleicht sich leise von der Seite an ihn heran und stößt ihn leicht in die Rippen. "Du schaust so ernst. Was is mit du?
    Ach komm!"

    Und mit leisem Ton begann sie zu singen: "Eine Schiffahrt, die ist lustig, eine Schiffahrt die ist schön ...", grinst ihn dabei breit an und geht sicherheitshalber zwei, drei Schritte zur Seite.

    Der Wind blies kalt und obwohl sich Amatia gut eingepackt hatte, beginnt sie schon zu frösteln. Langsam immer wieder ein kleiner Tropfen die Nase runterzurinnen und es wird ihr schon peinlich immer wieder mit einem Tuch zu wischen. Vor allem, da sie noch immer im Blickfeld von ihrem hoffentlich baldigen Verlobten ist und er es sehen kann.


    Im Gedanken wo anders nimmt sie doch halbwegs wahr, daß die Augusta schon wieder gehen will. Irgendwie schade, denn sie nimmt nicht an während dem Aufenthalt in Germanien nochmal mit Cyprianus Zeit verbringen zu können.
    Aber bald ist sie in Italien. Und dann .... freudestrahlend stellt sie sich vor, wie sie zuhause von seinem Antrag erzählt ... und der von ihren Brüdern brutal niedergemacht wird. Und ihre Laune ist schon wieder am Boden.


    Sie steht auf wie die anderen und ist bereit der Augusta zu folgen.