Beiträge von Valeria Amatia

    "Salve Margarita!" begrüßte sie sie erfreut.
    "Ja, ich habe mich schön langsam schon zurecht gefunden.
    Ich hatte mir das Leben hier etwas lebhafter vorgestellt, aber die ruhigen Zeiten werden sicher auch irgendwann vorbei sein."


    Dann grinste sie leicht und sagte in etwas leiserem Ton "Ich habe heute sogar den Caesar gesehen."
    Und sprach wieder in normaler Lautstärke weiter: "Zwar nur von hinten, aber ich hab ihn heute das erste Mal gesehen!" grinste sie Margarita noch weiter an. Für diese klang das sicherlich banal, aber Amatia hatte sich wie ein kleines Kind gefreut, diesen wichtigen Mann so nahe zu erleben, wenn auch nur von hinten.


    "Gibt es etwas Besonderes zu tun für mich?"

    Erleichtert nach dem gelungenen Opfer folgte sie Sinona hinaus.


    "Es ist als ob ich ihn schon Ewigkeiten kenne ..." und wieder konnte sie sich der Schwärmereien nicht erwehren.
    "Als ob er mir vertraut wäre, für mich geschaffen.
    Kennen ... eigentlich kennen tun wir uns erst seit kurzem. Aber das macht nichts."


    Amatia war in diesem Moment froh, damals auf dem Markt zufällig auf die Priesterin gestoßen zu sein, eine nette Person.
    "Du hast mir mit dem Opfer schon genug geholfen. Ich danke dir nochmals.
    Außerdem weiß ich auch nicht wie du mir helfen kannst.
    Ich bin optimistisch und werde mich selbst so gut es geht um ihn bemühen."

    "Du kennst ihn?"
    Kurz stößt sie einen Seufzer aus, wie jedesmal wenn ihre Gedanken zu ihm schweifen.


    Etwas beängstigt sah dann aber, wie Sinona immer mehr zu opfern sammelte. An sich nicht verwunderlich, sie wird kaum glauben können dass sich so ein Mann mit Amatia einlässt. Aber sie selbst war sicher, mit dem Opfer an die Göttin kann es nur gut werden.

    Der Caesar war also vor einigen Tagen vom Urlaub zurückgekehrt. Nur kurz hatte sie das Glück einen Blick von hinten zu erhaschen, die restliche Zeit schaffte es das Paar wirklich gut, dem Personal keine Arbeit zu machen und nicht viel von sich zu zeigen. Ob der Caesar seine Lehre beim Prätorianer-Geheimdienst gemacht hatte? Das Zeug dazu hätte er sicher, so gut wie er darin ist sich zu verstecken.


    Eine kleine Ablenkung, auch durch Arbeit, käme er ihr aber derzeit gelegen. Noch immer sind die Spiele im gange, noch ihr Liebster nicht von Hispania zurückgekehrt. Und so blieb ihr nach dem Opfer an die Venus, das sie gebracht hatte, nur ein wenig Träumerei und Gedankenspielerei. Wie könnte sie ihrem Liebste eine kleine Freude machen...

    Sie nahm die Trauben in die Hand, spielte etwas damit während sie noch immer überlegte ob sie es wirklich sagen soll. Vielleicht musste es wirklich sein?


    "Na gut. Du wirst ihn sicher kennen. Mein Herz gehört "
    sie flüsterte den Namen in Sinonas Ohr. Niemand brauchte es hier laut hören, auch wenn kaum jemand im Tempel war.


    Schmunzelnd, schon allein sein Name zauberte immer ein Lächeln auf ihre Lippen, wartete sie darauf ob es von ihr eine Reaktion gibt und wie es nun weitergeht.

    “Ich danke dir.“ und das zeigte ihr glücklicher Gesichtsausdruck auch deutlich.


    “Ich war noch nie hier und deshalb bin ich auch noch etwas unbeholfen was das Ganze angeht.
    Aber ...“
    … sie überlegte kurz und schaut etwas skeptisch … “Du musst für die Opferung doch keinen Namen kennen, oder?“

    “Oh, nein, die Männer will ich mir nicht fernhalten.
    Ganz im Gegenteil. Ich erhoffe mir Beistand von den Göttern, zu erfüllter Liebe zu gelangen.“


    Mit verträumtem Blick sagte sie dies, im Gedanken war sie wieder ganz ihm verfallen.


    “Ich weiß, irgendwann wird sie sich erfüllen, doch für eine kleine Hilfe von Venus wäre ich trotzdem dankbar.“

    Sie freute sich, als Sinona auf sie zukam. Jemand der sich auskennt.


    “Salve Priesterin!“ grüßte sie und lächelte sie an.


    Die Frage von Sinona irritierte sie dann aber einigermaßen. Noch nie davon gehört und nichteinmal im Gedanken gelang es ihr, den Namen zu rekonstruieren.


    “Äh, nein, ich glaube nicht.


    Eigentlich bin ich gekommen um der Venus ein Opfer zu bringen. Naja, und ich wusste nicht was als Opfer geeignet ist und hab jetzt diese zwei Sachen mitgebracht. Liege ich sehr falsch?“


    Sie hielt ihr jetzt auch den Hasen entgegen, der gelangweilt von Amatia an den Ohren gepackt in der Luft hing.


    Sim-Off:

    Hatte in der Theoria Romana bei Venus etwas davon gelesen und dachte, probiers mal. :)
    „Beim Einbruch der Dämmerung wurden ihr beim Erscheinen des Planeten im Westen, porrum (vermutlich eine orientalische Zwiebelart), Lauch oder Knoblauch am Altar geopfert.“

    Amatia begab sich an einem sonnigen Nachmittag in den Venus-Tempel. Sie hoffte zumindest, ihn gefunden zu haben und hier richtig zu sein.
    Es war Zeit für ein Opfer, fand sie, für ihre unerfüllte Liebe. Und hoffte hier auf jemanden zu treffen, der ihr dabei helfen kann. Zu unerfahren in solchen Dingen ist sie. Dementsprechend lange überlegte sie auch was denn das richtige Opfer sein sollte.
    Sie hatte das Gefühl schon einmal von Knoblauch in Zusammenhang mit Venus gehört zu haben, war sich aber nicht sicher und brachte so neben dem Gemüse auch einen herzzerreissend niedlichen Hasen mit, der ihr eigentlich für Venus passender vorkam.
    Etwas von den zweien sollte nun also geopfert werden.

    Der Kaiser hatte sich still und heimlich nach Hispania zu diesen ominösen Spielen abgesetzt, der Rest der Kaiserfamilie noch immer auf Urlaub auf Capri und im Kaiserpalast für sie dementsprechend wenig Arbeit. Angeblich waren alle wichtigen Leute seit dem Wochenende in Hispania und so fehlte noch ein Interessantes Stück für sie im Kaiserpalast. Ob der Brief wohl noch rechtzeitig angekommen war? Zu gern würde sie seine Reaktion darauf sehen.


    Sie hatte kurz überlegt ob sie nicht auch vielleicht nach Hispania reisen soll. Es gäbe einige gute Gründe dafür. Ihr Bruder, die Spiele, und dann natürlich er. Aber eine Reise war zu teuer und so wollte sie sich die Zeit am Mercatus etwas vertreiben.


    Der unbekannte junge Mann, der ihr bei ihrem letzten Besuch am Mercatus in die Arme gelaufen war – oder war es umgekehrt? – kam ihr wieder in die Gedanken, als sie an der gleichen Stelle vorbeiging. Schade dass sie sich seit dem nicht mehr gesehen haben. Auch wenn kein Vergleich zu „ihm“, hätte es doch ein netter Zeitvertreib werden können.

    "Kenne ich nicht."


    Um den Mund waren deutliche Spuren aller Obstsorten zu sehen. Fast war Amatia versucht, ein Tuch zu nehmen, draufzuspucken und sie abzuwischen. Sie ließ das mit dem Spucken dann doch sein und gab ihr nur ein Tuch.


    Dann packte sie das Geschirr wieder in den Korb und verabschiedete sich.


    "So meine Kleine. Ich gehe wieder.
    Ich danke dir nochmals und grüße deinen Herrn von mir."


    Schon einige Schritte entfernt rief sie nochmals zurück
    "Und verlier den Brief ja nicht!"
    und ging.

    "Deinen Herren fragen wo er wohnt, brauchst du nicht.
    Seine Arbeitsstelle ist hier im Palast.
    Wo er wohnt, könnte auch ich dir erklären."


    Sie schaute ihr dabei zu, wie sie das Eis richtig verschlang. wie schön es doch war, Kindern eine Freude zu machen.


    "Aber sag, wer ist eigentlich dein Herr?"

    Amatia hatte nun das Eis mit verschiedenen Früchten für das kleine Mädchen organisiert, in einen unauffälligen Korb gepackt und ging damit vor den Palast.
    Dieses Mal vorsichtshalber etwas weiter von der Palastwache entfernt, die über ihr letztes Gespräch dort nicht sehr erfreut waren.


    "Schau was ich dir gebracht habe.
    Angenehm kaltes Eis, mit Erdbeeren, Zitronen und anderen guten Sachen. "


    Sie schaute die Kleine kurz ernst an.


    "Ich hoffe du wirst hineingelassen.
    Kann ich darauf vertrauen, dass du die Nachricht überbringt? "

    Ihre Sonnensuchtaktik und noch ein leichter Duft der letzten Mahlzeit hatten Amatia tatsächlich nach kurzem die Culina finden lassen.
    Auch hier niemand. Von der letzten Mahlzeit bereits alles wieder sauber abgeräumt, das Geschirr hing an den Wänden, nur noch der Duft von gebratenem Fleisch und Fencheln in der Luft.


    Leise verfluchte sie sich selbst für die Idee ein junges Mädchen zu bestechen. So ein verwöhntes Kind. Will Eis. Sie hätte sagen sollen, sie hat nichts mit dem Kaiserhof zu tun und kann es ihr nicht besorgen. Aber jetzt, sie wollte die Kleine auch nicht enttäuschen, sie rechnete schon damit und freute sich doch so sehr darauf.


    Gut, also nächste Taktit: Vorratsraum suchen.
    Kurz schossen ihr Gedanken durch den Kopf, war es Diebstahl was sie hier tat? Gezielt lenkte sie ihre Gedanken aber Schritt für Schritt in die Legitimität, bis sie zum Schluss kam, sie darf doch selbst auch hier speisen, fast die ganze Kaiserfamilie zur Zeit nicht hier, und wer weiß wie lange sich das Eis noch halten würde. Also wäre es fast Verschwendung, es nicht einem guten Zweck - auch wenn dieser absolut eigennützig war - zuzufügen.


    Der Vorratsraum war sogleich gefunden, und was ihre Augen hier erblickten, ließ sie kurz erfürchtig erstarren. Noch nie hatte sie in einem Haus soviel Verlockendes gesehen. Aber jetzt war keine Zeit zum Schwärmen.
    Eine Tonschale mit Deckel war schnell gefunden, ebenso ein wenig Obst verschiedener Sorten, sie nahm wirklich nur ein wenig. Kinder essen nur kleine Portionen - wenn sie schon bei den Murmeln falsch lag, sollte hoffentlich das noch stimmen.
    Nach ein wenig Suchen fand sie denn auch die Kühlkammer. Sie hob den Deckel, der schon fast Ausmaße einer Tür hatte, an, und siehe da, tatsächlich gab es Eis. Nicht allzuviel, und es lagerte sicher auch schon eine kurze Weile hier - was ihr wieder das Gefühl gab, nichts Allzuschlimmes zu tun. Geschwind richtete sie etwas in der Schale an, drehte sich nochmals um zur Kontrolle, keine Spuren zu hinterlassen, legte alles in einen Weidenkorb und ging damit vor dem Palast.

    Sie saß eine Weile auf einer Steinbank, im Gedanken tief versunken, bis sie ein nervender Sonnenstrahl, der gerade erst um die Ecke kam, wieder in die Realität zurückholte.


    "Das Eis!" fiel ihr plötzlich wieder ein.


    Ein Rundumblick um sich hat wie vorhin keine anderen Personen gesichtet, es war also Taktik gefragt.
    Früher Nachmittag, die Sonne stand etwa im Süden, also sollte die Culina irgendwo auf Seite des Palastes hinter ihr liegen. Und sie machte sich auf die Suche.

    Amatia ist zu ihrem Dienstantritt gekommen und in der guten Hoffnung alleine in den Wohnungstrakt marschiert, hier jemandem zu begegnen der ihr weiterhelfen kann.
    Konzentriert versucht sie den Weg, den sie mit Margarita gegangen war, nachzuvollziehen, aber es gelang ihr nicht.
    Auch sah sie keine Menschenseele in den Gängen, beschloss also nach einiger Zeit sich im Garten etwas hinzusetzen.

    Eigentlich wollte Amatia sich bei dem netten Verwalter vom letzten Mal - war sein Name Mercator ? - anmelden, sie hoffte er zeigt ihr ein Zimmer für sie. Nachdem aber vor der Tür schon jemand wartete, grüßt sie nur kurz und geht alleine in den Wohntrakt.