Beiträge von Valeria Amatia
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"Was??
Du armes Kind."Sie blickte kurz zur Wache hin. Mit dem wollte sie sich jetzt besser doch nicht anlegen.
"Nein, es geht um etwas anderes.
Ich habe einen Brief, den du für mich bei jemandem abgeben würdest. "Sie griff in ihre Tasche und holte ein paar Murmeln in verschiedenen Farben heraus, hielt sie ihr hin. In der Hoffnung heute noch Kinder mit solchen Kleinigkeiten bestechen zu können wie es bei ihr früher war.
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"Ne, bist kein Süßer, bist ein stattlicher Mann." und grinste ihn dazu an.
Den Hunden wuschelte sie über die Ohren und gab ihnen noch einen herzhaften Klaps auf die Seiten und drehte sich wieder zu Vic.
"Jetz lass mich doch, den beiden gfällts und von dir kriegens ja keine zarten weiblichen Hände zu spürn.
Gut. Komm her, Brücherchen, lass dich nochmal drücken und dann bin ich wech."
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Sie stellte sich vor ihn und griff ihm an die Schulter.
"Weißt du was? Du bist süß wenn ich dich fertig mach.
Sei immer so süß und ich komm dich sicher öfter besuchen."Und kurzes Zwinkern und schon ging die Packerei weiter.
"Den Kaiser hab ich noch nich gesehn.
Hm, hab heut eigentlich nur unwichtige Leut dort gesehn. Waren aber alle ganz nett zu mir."Sie betrachtete ihr Zeug und überlegte.
"So, ich denk das wärs.
Raser, Blaader!! Her mit euch, Frauerl will sich verabschieden!"
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Ihr Herz pochte als sie sein "Herein" vernahm und die Tür öffnete. Da stand er, wenige Schritte vor ihr. Sie registrierte zwar noch eine Person im Zimmer, aber kein Blick wurde für den verschwendet.
“Salve!“
Sie versuchte überrascht zu spielen.
“Verzeiht die Störung. Ich hab mich in der Tür geirrt.“
Es war nicht ganz die Wahrheit, aber eine gute Ausrede. Dumm wäre sie, wenn sie jetzt nicht die Gelegenheit ergreifen würde, nicht nur bildlich.
Sie geht auf ihn zu und gibt die Hand zum Gruß.“Publius Decimus Lucidus, nicht wahr?
Es freut mich, dich endlich kennenzulernen.“Dabei hielt sie noch immer seine Hand, und wollte sie in Wahrheit auch nicht mehr loslassen. Aber die Situation wurde doch etwas unangenehm. Besonders dieser Mann hinter ihnen war störend.
“Aber ich störe euch nur.
Verzeiht nochmals."
Seine Hand ließ sie nun los und warf ihm zum Abschied ein Lächeln zu."Man sieht sich sicherlich bald wieder.“
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Amatia hatte also ihre wichtigsten Sachen eingepackt und war bereit ihre Stelle als Cubicularius anzutreten. Laut Margarita sollte ihr eigentlich ein Zimmer gerichtet werden in dem sie wohnen wird. Zuerst überlegte sie, ob sie gleich in den Wohntrakt gehen sollte und dort nach jemandem suchen. Dann entschied sie sich aber doch zuerst nochmals den Decimus Mercator aufzusuchen, der war anscheinend für ihre Einstellung zuständig.
Sie war schon auf dem Weg zu seinem Officium, die Nummer XXV hatte sie sich schon das letzte Mal gemerkt und war schon kurz davor, anzuklopfen, doch dann kam ihr ein Gedanke.
Man kann doch sicherlich mal ganz ungewollt XXV mit XXIV vertauschen, so ein kleiner Ier schleicht sich gern heimlich in die Erinnerung. Und die Räume sahen sowieso von außen alle gleich aus.
Was sie jetzt gleich macht, brachte sie zu schmunzeln, aber wieso sollte sie es nicht tun.Sie klopfte also an und wartete.
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"Hallo? Ich hab ja gesacht ich such mir eine Arbeit.
Die hab ich jetz. Beim Kaiser!"Sie konnte ihre Freude nicht verberben und warf sich schwungvoll zu Victor auf die Liege.
"Und dort muss ich halt dann immer sein wenn mich wer braucht.
Jo, ich weiß, die Sache mit dem immer dort sein ist irgendwie schade. Wir beide konnten uns noch gar net richtig kennenlernen und ich lass dich auch wirklich ungern wieder allein ...
Aber am Kaiserhof!! Stell dir das vor!Ich bin noch immer ganz ... woah.
Ich geh gleich zusammenpacken."Sie war aufgeregt wie ein kleines Mädchen und stand mit einem Satz von der Liege auf um alles vorzubereiten.
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Ich auch bitte.
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Bestens gelaunt kehrt Amatia vom Kaiserpalast zurück nach Hause und rief gleich:
"Huhu! Victor! Stell dir vor, die nehmen mich dort!"
"Ich bin jetz offiziell Cubicularius am Kaiserhof. Mann, hört sich schon gut an."Sie machte ein paar Schritte und dann ...
"Aua! Verdammt! Auf was bin ich ausgerutscht?"
Sie rieb sich die rechte Pobacke.
"Wäh, da liegen noch Fleischrestl am Boden. Hab ich stundenlang Geschirr abgewaschen damit die Viecher dann vom Boden essen müssen?"
Mit einem vorwurfsvollen Blick schaut sie die Hunde an.
"Und ihr verwöhnten Tölen, könnt nich einmal den Boden ordentlich sauberlecken."Ein wenig genervt stand sie auf.
"Aua"
"Jo, also ich bin nich mehr lang hier. Werd nämlich bald zu arbeiten anfangen, und dann nur selten da sein."
Sie fragte sich, ob Vic sie überhaupt grad gehört hatte.
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Amatia war kurz etwas sprachlos vor Freude aufgenommen zu werden und fasste sich erst langsam wieder.
"Ich danke dir! Und bin mir sicher, ich werde euch nicht enttäuschen."
"Ich werde bald wieder hier sein und meine Arbeit antreten."
Sie verabschiedete sich mit einem herzlichen Händedruck von Margarita und ging zur Casa.
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Der Garten war tatsächlich wunderschön. Sie konnte nicht anders als kurz stehenzubleiben. Wie große Lust hatte sie sich dort einfach in das Gras zu legen und die Gedanken schweifen zu lassen ... an ihn.
Aber schnell fing sie sich und folgte Margarita wieder.
"Ich hatte eine Anstellung bei einer angesehenen Familie in Gallia. Man könnte sagen die rechte Hand der Hausherrin. Sie hatten ein großes Anwesen. Und fünf Kinder. Es war oft sehr ..." anstrengend würde sich nicht gut machen "... es war interessant und man erlebte einiges mit ihnen." -
Die Vorstellung hier zu arbeiten gefiel ihr immer besser.
"Ich habe nur einen Bruder in Rom, die andere Familie ist weit verstreut. Und nein, ich bin auch nicht verheiratet, habe also keine Verpflichtungen.
Ich kann bzw. könnte also ganz für die Arbeit da sein." -
"Aber ich habe doch auch manchmal Ausgang, oder?"
Immer verfügbar? Gerade wo ich meinen so netten Bruder in Rom kennengelernt habe?"Aber das mit der Verschwiegenheit ist klar. Ich bin keine große Tratschtante, man kann sich also auf mich verlassen."
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Sie nickte wieder.
"Wie alt ist der kleine Sohn des Caesar?
Und müsste ich auf ihn auch manchmal aufpassen?Und noch eine Frage habe ich: ich würde die ganze Zeit hier sein? Dh auch schlafen und alles?"
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Amatia trottete hinter Margarita hinterher, schaut immer wieder links und rechts und ist begeistert. Hier zu arbeiten wäre wirklich toll.
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"Ich danke euch.
Sie war überrascht, wie gut es lief und wie schnell sie auch gleich den Palast gezeigt bekommt.
Die Frau mit dem fast unaussprechlichen Titel schien ganz nett zu sein.
Amatia nickte und folgte ihr.
"Es freut mich, dass eine Stelle frei ist."Vielleicht sollte sie jetzt etwas Werbung für sich machen.
"Und ich würde mich wirklich freuen, hier dienen zu dürfen. Die Kaiserfamilie soll ein angenehmer Arbeitgeber sein."
Eigentlich hatte sie noch nichts davon gehört, aber soetwas zu sagen schien ihr gerade passend.
"Was wären meine Aufgaben?"
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"Salve!
Ich hoffe ich bin bei euch richtig. Mein Name ist Valeria Amatia.Ich bin seit kurzem in Rom und auf der Suche nach Arbeit. Und da wollte ich fragen, ob es Bedarf am Kaiserhof gibt.
Vielleicht als Kindermädchen, als Dienerin oder ähnliches?"