Beiträge von Narrator Italiae

    Behutsam streicht der Rex Sacrorum über eines der heiligen Ancilia. Nach der Reinigung durch die Salii am Armilustrium waren sie wieder zurück in dieses Heiligtum gebracht worden, wo sie bis zum nächsten Frühjahr aufbewahrt und bewacht werden würden. Früher war er selbst Mitglied der Sodalität der Salii gewesen, doch sein Amt als Rex Sacrorum hat ihn weiter geführt. Dennoch ist er der Bruderschaft noch immer verbunden und lässt sich keinen ihrer Festzüge entgehen. Es dauert eine Weile, bis in der kleinen Räucherschale vor dem Abbild des Stadvaters Mars die letzten Lorbeerzweige verbrannt sind, sein eigenes, ganz privates Opfer an den Gott. Der Rex Sacrorum streicht sich den Zipfel seiner Toga vom Kopf und richtet das Kleidungsstück.


    Anschließend tritt er auf die Tür zu, wendet sich dann jedoch noch einmal um. Er geht zu einem Ancilium, richtet es gerade, und strebt sodann mit einem Lächeln dem Ausgang des Heiligtums zu.



    http://imperium-romanum.info/i…gs/cdcopo-rexsacrorum.png

    Zitat

    Original von Quintus Caecilius Metellus
    "Geht das auch ein bißchen genauer? Welche Seitenstrasse? Und bei wem, in welchem Gebäude?" Der Tonfall des Miles ließ erahnen, daß seine Geduld immer noch sehr strapaziert war und daß sein Gegenüber hätte noch längst nicht genug erzählt hatte, um ihn irgendwie zurfrieden zu stellen.


    "Hinter dem Iseum..."


    Vor innerer Qual verzog er das Gesicht, er konnte sich auch gleich selbst erwürgen, wenn er noch mehr verriet. Vielleicht sollte er einfach versuchen den Miles niederzuschlagen... nicht das er eine Aussicht auf Entkommen hatte, aber wenigstens würde der Tod schnell und nicht überraschend kommen.

    Zitat

    Original von Quintus Caecilius Metellus
    "Und wo lieferst du den "Kram", wie du sagst, immer ab? - Und sag mir nicht, daß weißt du nicht so genau, oder du kannst es nicht beschreiben!!!"


    Erst spielte er ja mit dem Gedanken einfach zu behaupten, er hätte es vergessen, am liebsten hätte er das ja auch, aber er fürchtete sich vor den Konsequenzen. Dieser grobschlächtige Kerl von einem Soldaten würde ihn wahrscheinlich in seinem Übereifer eine Antwort aus ihm herauszubekommen, schlichtweg umbringen.


    "In einer Seitenstrasse der Via Tusculana. Dort ist immer wenig los..."

    Als die beiden Männer der Cohortes urbanae die Straße verlassen hatten, löste sich ein Mann aus dem Schatten eines Hauses und näherte sich dem Tatort. Hektisch durchwühlte er die Gegend auf der Suche nach einem wichtigen Stück, dass er hier verloren hatte.


    Als er nichts fand flüchtete er fluchend die Straße hinab. Wenn er das seinem Auftraggeber berichtete, saß sein Kopf bei weitem nicht mehr so fest, wie vorher.

    Schon im Morgengrauen des noch jungen Tages war die Priesterschaft des Mars in einem feierlichen Zug durch das erwachende Rom in die Richtung des campus martialis geschritten, wo am heutigen Festtag des Kriegsgottes ein ganz besonderes Ereignis stattfinden sollte: Wie jedes Jahr am fünfzehnten Tag des Octobers würde hier in einem Rennen zwischen zwei Pferdestreitwagen der siegreiche ermittelt werden, um dann das rechte Tier des siegreichen Zweispanners zu Ehren des Mars zu opfern. Die älteren Bürger Roms, welche sich an diesem kühlen, aber wolkenlosen Herbsttag schon zahlreich eingefunden hatten, wussten auch den Enkeln oder Söhnen zu berichten, dass dieser Festtag als Sühneopfer in der alten Zeit gefeiert worden sein soll. Nicht umsonst rechnet man die Ahnherren des stolzen römischen Volkes bis zu den Trojanern zurück, welche durch des listenreichen Odysseus' Idee mit einem Pferd genarrt wurden und den Krieg um ihre Stadt verloren.


    Im Kreis seiner Priester ist es denn auch der flamen Martialis, der durch seine besonders markante Erscheinung hervorsticht, ein hochgewachsener, kräftiger Mann in den besten Jahren, mit trainiertem Leib, der unter seiner Kleidung gut zu erkennen ist - die von seiner Frau gewebte Toga mit einer Bronzespange gehalten, dazu das pileus, die aus dem Fell eines Opfertieres hergestellte Kappe. So manche Frau am Straßenrand - denn auch diese waren bei einem solch wichtigen Feiertag anwesend - blickte der stattlichen, so virilen Gestalt des flamen Martialis mit einem Seufzen hinterher, denn trotz des vollständig geschorenen Haars wirkte dieser Mann anziehend und attraktiv, vielleicht mochte es auch das ein oder andere Augenzwinkern sein, das einer schönen Frau am Straßenrand gegolten hatte. Nicht umsonst war Mars der männlichste aller Götter, dessen Liebe zwar Venus gelten mochte, dessen Blick aber niemals nur allein auf eine Frau gerichtet sein konnte.


    So erreichte der Zug der Priesterschaft schließlich das Marsfeld, und viele Bürger, die unterwegs den Straßenrand gesäumt hatten, schlossen sich ihnen an, um ebenso noch Platz auf den aus Holz errichteten Sitzrängen zu finden. Einige besonders Vermessene boten gar im Verstohlenen Wetten darauf an, welches Pferd es am heutigen Tage treffen würde, denn wo ein Risiko, da auch ein kluger römischer Geschäftsmann, der daraus sein Kapital zu schlagen vermochte. Doch auch am Marsfeld selbst hatten sich bereits viele Bürger versammelt, die neugierig dem Ausgang des Pferderennens harrten. Der flamen Martialis nahm seinen Platz auf der für die Priesterschaft vorgesehenen Empore im Kreise der anderen Marspriester ein und blickte über das Marsfeld, ließ die Atmosphäre einige Momente lang auf sich wirken, bevor er die ersten Worte seines Gebetes sprach, welches gleichsam offiziell den Festtag beginnen würde.


    "Mars, Du Behüter unserer Stadt, Du Vater Roms, Schlachtenzieher und Lebenswirker. Schenke uns an Deinem heutigen Tag die Kraft in Gestalt des Pferdes, welches Dir zu Ehren geopfert wird, wähle unter den beiden Gespannen jenes, welches Dir am Besten gefällt, denn nur für Dich haben wir uns eingefunden, Dir zu huldigen und Deinen Namen vieltausendfach zu nennen, auf dass das Echo in alle Ewigkeit erklinge!"
    Sein Arm hob sich, und unter dem tosenden Beifall der Menge nahmen die beiden Streitwagen, deren Lenker aus den Nachwuchstalenten der bekannteren Rennställe aus Rom stammten, schnell Fahrt auf und bogen in einer gewaltigen Staubwolke um den ersten in den Boden gerammten Pfosten, der als Wegmarkierung diente. Es schien der perfekte Tag für eine Feier, und während die Wagen die erste Runde gedreht hatten, strömten immer mehr Menschen zum Marsfeld, um das anschließende Opfer nicht zu verpassen.

    "Ich"**hust*"weiß keine Namen. Ich bring den Kram immer nur zum gleichen Ort. Ich kenne niemanden, gar niemanden, keinen Namen, nicht mal einen Spitznamen."


    Er legte alle Überzeugung die er hatte in diese Worte und hoffte der Miles würde ihm glauben. Wie wahrscheinlich war es denn, dass ein kleiner Fuhrmann etwas entscheidendes wusste?

    Ausser mit einem Blick, als würde er gleich tot umfallen, erwiderte er den Anfall des Miles mit keinem Ton. Wie auch? In seiner jetzigen Position war er viel zu sehr damit beschäftigt die Zähne zusammenzubeißen, um nicht vor Schmerz loszuheulen, als dass er noch ein Wörtchen hätte sagen können.

    "Ich weiß von nichts..."


    Verdammt, verdammt, verdammt! Entweder wollte der Miles nicht verstehen oder er war wirklich zu dämlich zu kapieren, dass er nicht reden durfte, wenn er noch ein bisschen an seinem Leben hing.


    Die Angst kroch im jetzt wieder bis zum Hals und schnürte ihm fast die Kehle zu, wenn er jetzt gefoltert werden würde, dann würde er bestimmt den Namen seines Kontaktmannes verraten und dann war es aus mit ihm.


    "...so glaub mir doch!"

    "Finden vielleicht einige, niemals alle und bestimmt niemand Wichtiges, aber jetzt habe ich schon mehr gesagt, als für den Seitz meines Kopfes gut ist."


    Er verstummte wieder und dachte kurz an seinen Vater, der hatte ihn immer davor gewarnt ohne ein Gebet an Merkur loszufahren, aber nein, es sollten ja nur noch zwei Lieferungen sein und bis jetzt war alles gut gegangen, warum dann ein Gebet oder womöglich noch ein Opfer an einen Gott verschwenden, den man eh nicht brauchte. Oh grausames Schicksal...


    "Im Carcer bin ich wenigstens sicher..."

    Jetzt hätte er fast vor Wut über seine verdammte und götterverfluchte Situation heulen mögen. Dieser Miles dachte wohl es wär alles so einfach auf der Welt.


    "Finden? Festnehmen? Wer glaubst du sind die, dass du sie so einfach festnehmen kannst?


    Die letzten Worte flüsterte er nur noch, denn eigentlich hatte er schon längst resigniert und sich dem grausamen Schicksal ergeben.


    "Wer glaubst du bin ich...?"

    Ha, vielleicht war es sogar besser für länger im Carcer zu verschwinden, wer weiß ob man ihm glauben würde, dass er nichts verraten hat. Obwohl, wenn sich schon hier den Raum anguckte wollte er lieber Tod sein als 20 Jahre lang jeden Tag mit einem eingeritzten Strich zu markieren.


    "Ich wag es nicht...."

    Verdammt und er hatte schon gehofft, der Miles wollte ihm ein Geschäft vorschlagen. Aber so... er schüttelte nur den Kopf, lieber ein zwei Gliedmaßen verlieren, als den Kopf. Danach senkte er ihn wieder, was für eine besch...eidene Situation, die Götter mussten ihn wahrlich verflucht haben.

    Was erwartete der Miles eigentlich jetzt von ihm? Worauf wartete er? Dass er sich hier und jetzt in die Tunika machte? Hätte er vielleicht, wäre er nicht zwei Minuten bevor er zur Stadtmauer kam noch in den Büschen verschwunden. Dass der Miles auf eine Herzatacke seinerseits drängte war auch nicht so wahrscheinlich, obwohl wenn der Zuständige für Informationsbeschaffung wirklich dem gesagten entsprach, würde er sowieso nicht lange überleben, schon seine Mutter hatte immer gesagt, dass er zu schwächlich für ein ehrliches Handwerk wäre, aber irgendwas verraten sollte er bestimmt noch können.


    Drei Sekunden lang blickte er dem Miles bei diesen Gedanken noch in die Augen, dann blickte er zu Boden und scharrte mit dem linken Fuß auf dem Boden herum.

    Irgendwie fühlte er sich ertappt, obwohl es wahrscheinlich sowieso eine blöde Idee gewesen wäre, dem Miles das Gladius zu stehlen und in den Rücken zu rammen; wobei die Idee gar nicht mal so schlecht war... nur die Chancen für den Erfolg, die waren es.


    Auspacken? Was sollte er denn auspacken, wenn er jetzt was erzählte, ws überhaupt? dann konnte er sich sicher sein, sollte er jemals hier heraus kommen, als Fischfutter im Tiber zu enden. So schüttelte er jedenfalls nur den Kopf und versuchte ein "Ich sag nichts!" hervorzubringen, aber mehr als ein Krächzen kam nicht heraus; ein gewaltiger Kloß saß ihm im Hals.

    "Oh, vielleicht berührt er mich!" wünschte sich Serafina, eine germanische Edellupa, zu ihrer Freundin, die heftig nickte.
    "Bestimmt! Du musst nur deinen...Charme sprühen lassen, dann klappt das ganz bestimmt!"
    Beide sahen sich an und kicherten, dann huschten sie schnell an einem alten Mann mit einem Jungen an der Hand vorbei und begaben sich zu den Gladiatoren. Der Alte erklärte dem Jungen gerade, wie er damals in der XII. gedient hatte.
    "...und dann, mein Junge, war es eines Tages soweit: Die erste Schlacht. Damals war ich natürlich noch viel jünger, so jung wie diese Burschen dort", erklärte er und zeigte zu den Gladiatoren. "Jung und Kräftig, nicht so wie heute. Damals brauchte ich noch keinen Stock, um......"
    Der Junge aber hatte nur Augen für die Gladiatoren. Er wünschte sich, später auch einer zu werden.

    "A geh, a bissel Äkschn hat noch keinem g'schadet", sprach ein Peregrine zu seinem Nachbarn, der daraufhin geflissentlich nickte. Die Hatz war gut, das fanden beide. Und doch waren sie gespannt, welchen Höhepunkt diese Hatz bieten würde.


    In einiger Entfernung knutschten zwei Sklaven auf den hinteren Rängen ganz unverblümt. Auch sie mochten Action, aber eben auf eine etwas andere Art...

    "Mactator! Ich will ein Kind von dir!!" schrie die Freundin Alypias nun vollkommen entgeistert und mit einer kraftvollen Stimme, die so gar nicht auf ihren zarten Körper schließen ließ. Alypia erschrak so sehr, dass sie beinahe von ihrem Sitz fiel, und konnte ihre närrische Freundin gerade noch an der Tunika packen und sie somit daran hindern, zum Rand der Manege zu klettern - oder gar hinein!
    "Setz dich!" zischte sie ihr aufgebracht zu, woraufhin sie einen bitterbösen Blick erntetete.
    "Du verstehst davon nix!" meinte ihre Freundin und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Alypia seufzte nur wieder und sah wieder dem Spektakel zu.