Beiträge von Narrator Italiae

    Natürlich war die kleine Gruppe nicht unbemerkt geblieben. Die Männer starrten die junge Frau an. Was man mit der so alles anstellen konnte und Geld schienen sie auch noch zu haben. Sehr gut. Ja das würde heute wohl noch ein vergnüglicher Abend werden. Immer wieder starrten die Männer das junge Ding also an und machte sich ihre nicht jugendfreien Gedanken.


    Dann verließen die drei Reisenden die Taverne.


    Doch weit kamen die Drei nicht nach nur wenigen Schritten stellten sich ihnen drei kräftige Männer in den Weg und auch wenn sie dachten, dass sie in die andere Richtung flüchten könnten, so wurden sie eines besseren belehrt. Es gab nur ein kurzes Handgemenge und schon waren die Drei überwältigt. Man nahm ihnen das Geld ab und alles andere was sie Wertvolles bei sich trugen. Dann suchten die Männer nach Siegelringen. „Eh wir haben Glück. Die sind keine Bürger Roms.“
    „Na da ist uns Fortuna doch mal richtig hold.“ sagte der Glatzkopf grinsend und offenbarte damit das Trümmerfeld in seinem Mund, was wohl einstmals Zähne gewesen waren.
    So wurden die Drei nun von der Straße gezerrt und man verschwandt mit ihnen in einem Dunkeln verschlag. „Was meinst du was die auf dem Markt bringen?“ fragte einer.
    „Der Alte nicht soviel. Die Kleine, nun wenn wir mir ihr fertig sind wird ihr Wert wohl auch sinken. Aber den Jüngling, den verkaufen wir nach Rom, der bringt bestimmt eine gute Summe ein.“
    Die nun baldigen Sklaven waren gefesselt und so mussten die beiden Männer auch tatenlos zusehen, wie die Tochter und Schwester weggezerrt wurde. Lange noch würde man die Schrei des armen Mädchens hören.
    In aller Frühe wurde Sofian auf seine Beine gezerrt. Es blieb ihm keine Zeit sich zu verabschieden, Im Morgengrauen wurde er von den Männern die ihn gefangen genommen hatten an einen Sklavenhändler verkauft. Dieser steckte ihn zu den anderen Unglückseeligen in einen hölzernen Käfig und los ging die Reise ins Unbekannte.

    Die beiden Besucher traten ein. Der eine war etwas kräftiger, hatte einen kahlen Kopf, dafür jedoch einen leichten Bartschatten. Er blickte finster drein und zupfte immer wieder an seiner Toga herum - offensichtlich trug er sie nicht sehr oft. Der andere war dagegen schmal und hochgewachsen, seine Toga und sein ganzes Auftreten war makellos - mit Ausnahme der offensichtlich gebrochenen Nase, die wie ein Fremdkörper an der sonst so geordnete Person wirkte.
    "Salve, Aedil Flavius." grüßte letzterer mit leicht näselnder Stimme. "Ich bin Tiberius Aquilianus Privatus, kaiserlicher Procurator der Minen von Populonia. Dies hier ist Numerius Apustius Carbonius, Publicanus für eine der Minen in meinem Amtsbereich." Wie geboten nahmen die beiden Platz. Carbonius sah weiter finster drein, jedoch übernahm sowieso der Procurator das Reden:
    "Wir sind auf der Suche nach einem Advocatus. Wir wollen einen Soldaten der Cohortes Urbanae verklagen, der übel mit uns mitgespielt hat. Sehr übel. Es geht um Körperverletzung, Amtsmissbrauch, Beleidigung, Nötigung und vieles mehr." "Sachbeschädigung nicht zu vergessen!" warf Carbonius noch ein. Es schien geradezu aus dem Procurator herauszuplatzen, denn anstatt Scato erst einmal Gelegenheit zu geben, sich zu dieser Anfrage zu äußern, begann er nach dem Einwurf seines Begleiters sofort zu erzählen: "Der Mann namens Nero Germanicus Peticus war Teil einer Eskorte deines Verwandten Manius Flavius Gracchus Minor. Aus Anlass einer versuchten Flucht eines von Carbonius' Sklaven riss er plötzlich die Leitung der Prüfung an sich. Er beleidigte uns grob, woraufhin wir ihn natürlich zur Ordnung riefen. Allerdings war er offensichtlich verrückt und hielt sich wohl für größer als der Kaiser persönlich. Er reagierte mit weiteren Beleidigungen, beschuldigte uns der Veruntreuung staatlicher Gelder und brach mir unter anderem die Nase. Zu guter Letzt führte er uns wie gemeine Schwerverbrecher nach Rom, wo unsere Qual endlich ein Ende hatte." Privatus atmete durch. "Ich weiß nicht, wie viele Gesetze dieser Spinner mit dieser Aktion gebrochen hat. Deshalb sind wir zu dir gekommen: Wir wollen Genugtuung für diese Beleidigung! Wir wollen, dass dieser Wahnsinnige genauso leidet wie wir leiden mussten!"
    Ein Funkeln war in den Augen des Procurators aufgetaucht. Der Mann wollte ganz offensichtlich Rache!

    Heute erschienen überraschend zwei Personen zur Salutatio, die bisher noch nie in der Villa Flavia Felix aufgetaucht waren. Ihr Äußeres ließ durchaus auf Wohlstand schließen, obwohl einer von beiden eine krumme, frisch verheilte Nase hatte. Sie meldeten sich beim Nomenclator als Numerius Apustius Carbonius und Tiberius Aquilianus Privatus an und baten darum, den Aedil Flavius Scato in einer juristischen Angelegenheit zu sprechen.

    Nachdem offenbar niemand noch einmal sprechen wollte und während der Verurteilte seinem Centurio überstellt wurde, erhob sich Stertinius Quartus von seinem Richterstuhl und schritt mit einem knappen Gruß an den Ankläger sowie einigen etwas freundlicheren Grüßen an einige der anwesenden Offiziere im Zuschauerraum vorbei zum Ausgang. Noch einmal erklang die leicht schnarrende Stimme des Optio an der Tür und die Soldaten nahmen Haltung an. Dann leerte sich der kleine Saal.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    wird der Miles
    NERO GERMANICUS PETICUS


    mit Wirkung vom
    ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLXVII A.U.C. (2.6.2017/114 n.Chr.)


    durch Urteil des Militärgerichts
    unter Vorsitz des Praefectus Urbi
    mittels Missio Ignominiosa
    UNEHRENHAFT
    aus dem Dienst der
    COHORTES URBANAE
    entlassen


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    Mit seinem Sklaven im Schlepptau schlurfte der beleibte Mann mal wieder auf das Forum um seine neusten Nachrichten unters Volk zu bringen.


    Der letzte Kampf der Spiele ist vorbei. Die Spiele fanden einen würdigen Abschluss.


    Bei der Feierlichkeit des Flavius Scato ist die Kaiserin anzutreffen. Außerdem Hat der Flavier seiner Verlobung mit Claudia Sassia bekannt gegeben.


    Das Kaiserpaar ist auf einem privat Besuch bei den Claudier. Und liebe Leute ich muss euch sagen, dass man mir hat zu dass das Kaiserpaar sich über derartige Einladungen immer freut.
    Im Militärprozess gegen den aufmüpfigen Germanicus würde ein Urteil gesprochen.


    Hier machte der Mann ein Paus bevor nun seine Stimme über das Forum donnerte


    Miles Nero Germanicus Peticus wird zunächst an seine Einheit überstellt, um durch seinen vorgesetzten Centurio den nötigen Strafmaßnahmen für Insubordination unterzogen zu werden und anschließend einer weiteren Bestrafung für sein unwürdiges Gebahren vor diesem Gericht. Anschließend wird er unehrenhaft aus dem Exercitus Romanus entlassen.


    Und noch einmal schwoll die Stimme des Ausrufers an
    Er gilt damit als infame Person.


    Er wurde wieder leiser. Ansonsten ist in unserem Rom alles friedlich und beschaulich.
    Dann setzte er zu seiner üblichen Verabschiedung an.


    Heute ist nicht aller Tage ich komm wieder keine Frage.

    Erneut kratzte sich der Praefectus Urbi an der Augenbraue und schien nachzudenken. Sein Blick wanderte zwischen dem Angeklagten und dem flavischen Zeugen hin und her. Es folgte ein griesgrämiges Nicken, das erkennen ließ, wie wenig Freude ihm dieser Prozess bisher gemacht hatte.


    "Dann habe ich genug gehört und komme hiermit zur Urteilsverkündung. Der Angeklagte Miles Nero Germanicus Peticus wird der Insubordination für schuldig befunden. Ich habe genug gehört und gesehen, um diesen Anklagepunkt als erwiesen anzusehen. Der Angeklagte hat hier selber eindrucksvoll bewiesen, dass er die Kommandogewalt des Manius Flavius Gracchus Minor zu keinem Zeitpunkt anerkannt hat. Ich habe nicht genug gehört, um auch die Anklagepunkte der Meuterei und des Verrats als erwiesen ansehen zu können. Ich halte diese Punkte zwar nicht für unglaubwürdig, die Anklage ist aber die Beweise für diese Vergehen schuldig geblieben, was insbesondere auf den Punkt des Verrats zutrifft." Stertinius Quartus atmete einmal tief durch, bevor es weiter ging. "Kommen wir zum Strafmaß: Miles Nero Germanicus Peticus wird zunächst an seine Einheit überstellt, um durch seinen vorgesetzten Centurio den nötigen Strafmaßnahmen für Insubordination unterzogen zu werden und anschließend einer weiteren Bestrafung für sein unwürdiges Gebahren vor diesem Gericht. Anschließend wird er unehrenhaft aus dem Exercitus Romanus entlassen." Stertinius Quartus lagen noch einige Worte auf der Zunge, die er hätte persönlich an den Angeklagten richten können, aber er würdigte ihn keines weiteren Blickes. Stattdessen wandte er sich an den jungen Flavier. "Flavius, ich empfehle dir, dich in deinem Auftreten und Verhalten schulen zu lassen, wenn du noch einmal das Kommando über Soldaten erhalten oder auch nur eine hitzige Debatte im Senat überstehen möchtest. Du hast gesehen, welche Folgen an Mangel an Autorität in der Armee haben kann. Unter anderen Umständen kann so etwas auch dich auf die Anklagebank bringen."


    Damit war der Prozess für den Praefectus Urbi beendet. Er wartete nur noch kurz ab, ob sich einer der Beteiligten zu einem Schlusswort melden wollte.

    Wieder unterbrach der Summa rudis, doch Ferox schüttelte entschlossen den Kopf - er wollte keinen Arzt, sondern weiterkämpfen! Mit einem markerschütternden Kriegsschrei stieß er seinen Dreizack in Richtung des Gegners, der zwar seinen Schild hochriss, von der Wucht des Stoßes jedoch zurücktaumelte. Einen Moment schien er sich zu sammeln, dann wagte er seinerseits einen Sturmangriff, schlug mit seinem Schild den Dreizack beiseite und rammte das Kurzschwert in Richtung des Retiarius, der gerade noch rechtzeitig wegducken konnte und blitzschnell den Dolch zückte, um Tigris von unten zu attackieren. Doch auch dieser Angriff ging ins Leere und die beiden Kontrahenten trennten sich unverletzt.


    Wieder führte der Hoplomachus den Angriff und sein Schwerthieb wurde durch den Dreizack gebremst. Geistesgegenwärtig rammte er jedoch seinen kleinen Rundschild in die Magengrube von Ferox, der ächzte und sich zurückzog. Obwohl keine Wunde zu sehen war, schien der Hieb ihn gut getroffen zu haben - er atmete heftig und wirkte beinahe, als müsste er erbrechen.
    Doch mit einem Kampfschrei schüttelte er seine Schmerzen ab und sprang geradezu auf seinen Gegner zu, der aber auswich, sodass der Retiarius in den Sand stürzte und sich elegant abrollte. Sein Ziel war allerdings das Netz, das in greifbarer Nähe lag und das er nun wieder aufnahm. Er grinste ein blutüberströmtes Grinsen - seine Schnittwunde an der Wange war ja unbehandelt! Wieder warf er sein Netz frei - doch diesmal traf es Tigris perfekt und wickelte sich um Helm, Schwertarm und Oberkörper. Mit einem Satz war Ferox bei ihm und rammte dem verwirrten Gegner seinen Dreizack in die Brust.
    Die Götter hatten allerdings Mitleid mit dem tapferen Hoplomachus, wie es schien. Zwar brachte ihn der Schlag aus dem Gleichgewicht, doch glitten die Spitzen offensichtlich an den Rippen ab. Im Fall versuchte Tigris zwar noch einmal, den Retiarius zu treffen, doch als er aufschlug, trat Ferox ihm das Schwert aus der Hand und zückte erneut seinen Dreizack. Tigris war besiegt.

    "Und welche Art der Fragen ich in einem Prozess unter meiner Leitung zulasse, ist alleine meine Sache. Der Zeuge braucht die Frage nicht zu beantworten." Stertinius Quartus war der spöttische Blick des Angeklagten nicht entgangen, aber beunruhigen ließ er sich davon auch nicht. "Ich werde die Zeugenvernehmung der Verteidigung unverzüglich beenden, wenn du dich nicht an den Rahmen der Prozessordnung hältst."

    Als der Kampf endlich wieder freigegeben wurde, hatte Ferox seine Strategie offensichtlich geändert - auch ein Star-Gladiator konnte nicht ewig herumspringen, wie es schien. Die beiden Kämpfer umkreisten sich nun ähnlich wie ihre Vorgänger. Nun war es an Tigris zu fintieren und Ferox, der ja keinen Schild hatte, musste zurückweichen. Doch er gab sich keineswegs zaghaft - wieder machte er von seinem Netz Gebrauch und schleuderte es gegen seinen Feind. Doch er verfehlte und das Gebilde fiel erfolglos in den Sand - Ferox hatte losgelassen. Mit beiden Händen umklammerte er nun den Dreizack und versuchte, den Hoplomachus durch kräftige Stöße auf Distanz zu halten. Doch trotzs einer Wunde bewies auch Tigris beachtliche Wendigkeit: Geschmeidig tauchte er unter einem weiteren Stoß durch, der nur seinen Federbusch durchschlug, machte einen Schritt nach vorn und teilte einen kräftigen Seitenhieb aus, der zwar an der Armschiene des Retiarius abglitt, aber oben über die flache Schutzplatte weitersauste und endlich Ferox' Kopf traf. Durch die Ablenkung war die Wucht gebremst, doch prallte die Waffe offensichtlich am Wangenknochen des Retiarius ab, der getroffen aufschrie.

    Stertinius Quartus ließ den Angeklagten nicht lange gewähren. "Mäßige dich in deinem Tonfall! Du wirst dem Zeugen nur Fragen stellen, die sachlich relevant sind. Du wirst keine Behauptungen über ihn aufstellen und keine Anschuldigungen gegen ihn vorbringen. Er ist als Zeuge geladen, nicht als Angeklagter!" Die Mimik des Praefectus Urbi ließ keinen Zweifel daran, dass er keine weitere Entgleisung dulden würde.

    Nachdem die beiden Kontrahenten die Arena verlassen hatten - die letzten Meter stützte Audax sogar den humpelnden Scorpio - trat zuerst eine kleine Musikkapelle auf, die ein heiteres Stück zum Besten gab.


    Dann legte sich wieder Stille über die Arena, als sich das Portal öffnete und erneut der Summa rudis ins Rund trat.
    "Bürger von Rom!
    Zu Ehren der Divi Ulpii folgt nun der Höhepunkt dieses Arenentages! Begrüßt Tigris, den Helden der Arena, fünffacher Sieger in den Arenen Roms!"

    Er hob den Arm und der Jubel schwoll an, während sich wie von Geisterhand das Tor öffnete und der strahlende Hoplomachus ins düstere Licht des wolkenverhangenen Tages trat. Er trug seinen kleinen, runden, aber prächtig bemalten Schild in der Hand, den er dem Volk stolz entgegenstreckte. Von dort grinste eine bärtige Grimasse dem Publikum entgegen, die wohl der Bartfrisur des Gladiators nachempfunden war. Auch sie war zu sehen, denn er trug seinen Helm mit dem leuchtend roten Federbusch noch in der Armbeuge. Sichtlich genoss er das Bad in der Menge, doch der Schiedsrichter fuhr fort:
    "Gegen ihn wird antreten Ferox von der Ludus Dacicus! Dem großen Tigris ebenbürtig, kampferprobt und selten besiegt! Applaus für Ferox!"
    Wieder öffnete sich eine Falltür und mit einem gewaltigen Satz sprang der Retiarius hinaus. Breitbeinig stellte er sich auf und ließ mit geschickten Handbewegungen sein Netz über dem Kopf aufschnappen und sich wieder zusammenziehen. Es war überdeutlich, dass beide Kämpfer erfahrene Schaukämpfer waren, die dem Publikum etwas bieten wollten.
    Als die beiden Kontrahenten sich trafen, wirbelte Ferox seinen Dreizack herum und ließ ihn kurz vor dem Gesicht des Hoplomachus zum Halten kommen. Die ersten Reihen mochten sehen, dass Tigris dafür nur ein spöttisches Lächeln übrig hatte. Er griff nach seinem Helm und setzte ihn auf. Dann deutete er eine leichte Verneigung vor seinem Gegner an und beide gingen Seite an Seite auf die Kaiserloge zu.
    "Ave Caesar! Morituri te salutant!" riefen sie wie aus einem Mund und präsentierten ihre Waffen.


    Diese wurden natürlich wieder geprüft - diesmal war der andere Consul an der Reihe, dann konnte der Kampf endlich beginnen. Die Wasserorgel spielte düstere Töne, während die beiden sich bereit machten und der Summa rudis endlich das Zeichen gab:
    Ferox zeigte sich gewohnt wendig - wo immer Tigris sich hinwandte, sprang er beiseite und täuschte mit seinem Dreizack Angriffe an. Bis Tigris seinen Schild gehoben hatte, war er aber schon wieder weiter gesprungen und begann von Neuem - eine zermürbende Taktik, doch Tigris war nicht umsonst einer der besten Gladiatoren Roms. Routiniert parierte er jeden Schlag ohne ein Anzeichen von Ermüdung.
    Dennoch unterlief ihm bald ein Routine-Fehler: Als Ferox etwas heftiger als zuvor zustieß, hielt der Hoplomachus seinen kleinen Schild nicht fest genug und der Dreizack glitt ab und traf ihn an der Brust. Zwar sprang Tigris geistesgegenwärtig zurück, doch hinterließ Ferox' Angriff drei Stiche auf seiner nackten, rasierten Brust. Aus der Ferne war nicht recht zu erkennen, wie schwer er getroffen war, doch immerhin zogen sich bald erste rote Linien in Richtung Sand.
    Davon unbeeindruckt fuhr Ferox mit seiner flinken Strategie fort und umschwirrte den schwer gepanzerten Hoplomachus wie ein Bienenschwarm. Immer wieder ließ er nun auch das Netz vorschnellen, doch Tigris wich jedes Mal zurück. Als er dann aber einen Stoß mit seinem Kurzschwert vorstieß, wickelte sich das Netz doch um seinen Helm mit der breiten Krempe. Sofort versuchte er sich zu befreien, und stolperte zurück - doch Ferox nutzte die Situation gnadenlos aus und versetzte ihm einen Stoß mit dem Dreizack, der Tigris im Bauchbereich traf.
    Sofort war der Stab des Summa rudis zwischen den beiden Kämpfern und unterbrach das Duell. Eilig kamen Sanitäter herbeigeeilt und verbanden die blutende Bauchwunde des Hoplomachus. Sie hatte wohl nicht die gut ausgebildete Muskulatur des Gladiatoren durchstoßen, doch blutete sie schon heftiger als der erste Treffer. Ferox wandte sich unterdessen der Menge zu und hob triumphierend seinen Dreizack, dessen Spitzen schon rot gefärbt waren.

    Die Erläuterungen hatten Stertinius Quartus nicht überzeugt. "Nun gut. Leumundszeugen lasse ich nur zu, wenn es keine Tatzeugen gibt. Das ist hier nicht der Fall. Der Optio wird also nicht befragt. Und der Tiro war dir zur Tatzeit unterstellt und ist somit kein unabhängiger Zeuge. Das müssen wir uns allen also auch nicht antun. Er wird also auch nicht befragt."


    Sim-Off:

    Außerdem wurde Marcius Felix in dem Thread nie namentlich erwähnt. Nachträglich NSCs zu erfinden, die angeblich dabei gewesen sind, lassen wir in diesem Fall nicht zu.


    Nach dieser Entscheidung lehnte er sich zurück. "Du kannst nun mit der Befragung der anderen Zeugen beginnen. Und beschränke dich dabei auf die hier zur Rede stehenden Taten und Anschuldigungen!" Bei der Unerfahrenheit des Verteidigers schien dem Praefectus Urbi dieser Hinweis notwendig.

    "Hab' ich schon beim ersten Mal verstanden", brummte der Beamte zurück, der mit dem Rücken zum Besucher vor einem Regal stand und bedächtig Wachstafeln sortierte. Schließlich drehte er sich um.


    "Du willst ein Schiff anmelden? Name? Liegeplatz? Ladung?", brummte er weiter und griff nach einer weiteren Tafel auf einem Tisch.

    Die Länge der Zeugenliste trug nicht unbedingt dazu bei, dass sich die Laune des Praefectus Urbi besserte, aber er bemühte sich, seine Neutralität zu wahren. Trotzdem sparte er nicht mit Rückfragen, da er dem Angeklaten eine gewisse Unerfahrenheit in Fragen der Prozessführung unterstellte. "War der von dir genannte Optio denn überhaupt anwesend, als die hier besprochenen Vorkommnisse passiert sind? Oder was dürfen wir sonst von seiner Vernehmung als Zeuge erwarten?"


    Sim-Off:

    Zitat

    Original von Nero Germanicus Peticus
    "SO" Lucullus Marcius Felix, natürlich nur wenn das in Ordnung geht."SO"


    Den Zusatz verstehe ich nicht.

    "Ich denke, er wird meinen Namen kennen. Ich bin immerhin der Aedilis Curulis." antwortete der Aedil lächelnd. Seine Amtszeit neigte sich außerdem schon dem Ende zu - vielleicht würde dieser Menecrates sowieso erst bei seinem Amtsnachfolger vorstellig werden!

    Sim-Off:

    Du müsstest ein Konto beantragen.

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    Mit seinem Sklaven in Schlepptau schlurfte der beleibte Mann mit der kräftigen Stimme auf das Forum. Dort angekommen ließ er sich ein Becher Wasser reichen, trank diesen mit einem Zug leer und bestieg das für ihn bereitgestellte Podest. Sein Sklave reichte ihm die erste Tabula, er räusperte sich und erhob seine kräftige Stimme, die nun über das Forum schallte.


    „Hört ihr Bürger Roms, ich eurer Orator bringe euch die neuste Kunde des Reiches.


    Der Prozess gegen Germanicus Peticus liegt in den letzten Zügen und nach dem nun zu erwartenden letzten Wort des Angeklagten erwarten wir mit Spannung das Urteil. Der Ankläger fordert wegen Meuterei, Insubordination und Verrat die Todesstrafe, mindestens jedoch öffentliches Auspeitschen, Unehrenhafte Entlassung aus der Armee, Aberkennung der Bürgerrechte und die Erklärung zum Feind Roms.


    Caius Flavius Scato wurde zum Aedil und Herius Claudius Menecrates zum Praetor gewählt.


    Im Haus des Flaviers findet eine großer Feier anlässlich seiner Wahl statt. Außerdem spendet der Flavier den Einwohnern Roms Brot.


    Unser über alles geliebte Caesar ist gen Osten aufgebrochen. Mögen die Götter ihn beschützen.


    Bei den Gladiatorenspielen zur Einweihung des Ulpianum wurde heute der zweite Kampf beendet. Aktuell wird das Urteil Leben oder Tod für den unterlegenen mit Spannung erwartet. Und viele fiebern nun schon dem nächsten Kampf entgegen.


    Nun meine Herren und Damen kommen wir zu dem was die Stadt bewegt, dem Stadtgeflüster:


    In den Thermen trifft man zur Zeit zwei Claudische Schwestern in einem netten Plausch mit Quintilia Valentina an.


    Ein Octavier hat sich in der Tür geirrt und landete statt in einer Bäckerrei in einem Lupanar, was ihm teuer zu stehen kommt.


    Ein nervöser Flavier beabsichtige gerade um die Hand von Claudia Sassia anzuhalten – Zustimmung der Familie noch offen.


    In der Casa Sergia werden günstige gemütliche Zimmer vermietet.


    Sextus Annaeus Rufus ist nun offizieller Erbe von Kaeso Annaeus Modestus, meine Damen ich sag nur ran an den Mann. Der ist – jung - knackig – reich eine gute Partie.“


    Bei den letzen Worte lachte der Mann laut und dann verbeugte er sich.


    „Dies soll es für heute gewesen sein. Aber heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder keine Frage.“


    Mit diesen Worten stieg er vom Podest und nahm erst mal in einer kleinen Taverne Platz, schließlich musste die Stimme jetzt mit einem guten Wein geölt werden.

    Die Augenbrauen des Stertinius Quartus wanderten sichtlich nach oben, als der Ankläger seine Antwort begann. Glaubte denn hier in diesem Prozess jeder, einfach machen zu können, was er wollte? "Die Erörterung dieser Sachfrage ist nötig, wenn ich sie für nötig befinde!" scheute er sich allerdings auch nicht, den kaiserlichen Ankläger zurechtzuweisen. "Aber ich entnehme deiner Antwort, dass die Anklage tatsächlich anstrebt, die drei Anklagepunkte der Insubordination, der Meuterei und des Verrats gegen einen amtierenden Magistraten in Tateinheit als Bruch des Codex Militaris bestrafen zu lassen und das dazu Beweise durch Zeugenaussage vorgelegt wurden. Das Protokoll wird dies vermerken. Ich danke der Anklage für ihre Ausführungen."


    Damit würdigte er den Ankläger keines weiteren Blickes mehr und wandte sich dem Angeklagten zu. "Du hast den Vorwürfen eben bereits widersprochen. Hast du weitere Beweise für deine Unschuld vorzulegen oder Zeugen zu befragen?"