Beiträge von Narrator Italiae

    Trotz aller Lockerheit der beiden Duumviri wurde nun erst einmal der Name des Kandidaten sorgfältig notiert, damit alles seine Ordnung hatte. Mit einem bedeutungsvollen Nicken bestätigte der andere Duumvir derweil die Erfüllung der genannten Kriterien. "In der Tat, die Auflagen sind trefflich erfüllt und zweifellos wird deine Kandidatur in der Curia eine besondere Beachtung finden", resümierte er dann und schloss gleich eine Vorhersage mit an. "Wirst du jemanden als deinen Amtskollegen vorschlagen?"

    "Salve, Iulius Dives", antwortete der eine Duumvir und der andere nickte freundlich dazu. "Stürmisch wie immer", kommentierte er dann wenig später vergnügt. "Setz' dich doch erst einmal hin! Du kannst es wohl gar nicht abwarten." Schmunzelnd warteten die beiden Männer, bis der Iulier Platz genommen hatte. "Lass' mich raten: Du hast entweder eine säuberlich schriftliche Aufstellung über die Erfüllung aller Voraussetzungen dabei oder möchtest sie uns nun verbal vortragen", riet dann wieder ersterer, wie sich der Iulier das weitere Gespräch wohl vorgestellt hatte.

    Servius Caesius Tertullus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/12.jpg


    Hüben wie drüben alles eine Frage der Formalie, dachte sich der Decurio, und ließ zusammen mit seinen Männern die Waffen bei den Pferden um dem Wachhabenden zum Legaten zu folgen. Dass er sofort zum höchsten Tier der Legion gebracht wurde wunderte ihn schon etwas, normalerweise waren die Offiziere der Legion so beschäftigt, dass Nachrichten meist erstmal bei irgendeinem einfachen Hund abgeliefert wurden bevor sie zum Legaten durchdrangen. Aber beschweren würde er sich sicherlich nicht.

    "Salve", grüßte der Beamte zurück und deutete dann mit einem Nicken in RIchtung Amtsstube der Dummviri. "Sind bei da. Ist aber gerade schon jemand anderes drin, so dass du etwas warten musst", erklärte er dann.


    Es dauerte eine Weile, bis sich die Tür öffnete und jener Mann heraustrat. Er wirkte zufrieden und schien demnach ein gutes Gespräch mit den beiden Duumviri gehabt zu haben. Er nickte Iulius Dives zu, den er aus dem Stadtrat kannte und verließ dann das Gebäude. Mit einer Geste bedeutete der Beamte dem wartenden Iulier, dass er jetzt wohl eintreten kann.

    Bürger der Stadt Ostia!!



    Hiermit geben wir, die Duumviri von Ostia, bekannt, dass am


    ANTE DIEM IV NON SEP DCCCLXII A.U.C. (2.9.2012/109 n.Chr.)
    und
    ANTE DIEM III NON SEP DCCCLXII A.U.C. (3.9.2012/109 n.Chr.)


    die Wahlen für die Ämter der Stadtverwaltung, namentlich der Magistrate und Duumvirn stattfinden.


    Jeder, der die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt und sich berufen fühlt, Ostia zu verwalten und zu repräsentieren, möge seine Kandidatur bis zum ANTE DIEM XV KAL SEP DCCCLXII A.U.C. (18.8.2012/109 n.Chr.) der Stadtverwaltung bekanntgeben.


    Wahlberechtigt ist gemäß §1 des Pars Tertia der Lex Municipalis Ostiensis jeder römische Bürger, der Ostia seinen Wohnsitz nennt und der den Cursus de Rebus Vulgaribus bestanden hat.



    Servius Caesius Tertullus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/12.jpg Als sie Mantua schließlich erreichten, waren Decurio Caesius Tertullus und seine Männer der Erschöpfung nahe. Und das, obwohl sie nicht einmal die komplette Strecke von Augusta Vindelicum bis hierher hinter sich gebracht, sondern nur die Nachrichten von Männern ihrer eigenen Legion aufgenommen während sie selbst südlich der Alpen vor Verona die Augen auf und die Stellung hielten. Aber auch von Verona war es ein guter Marsch, vor allem wenn man sich dergleich beeilte wie sie es getan hatten, die Informationen waren schließlich nicht gerade unwichtig.


    "Salvete...", grüßte er die Männer am Tor, als sie sich diesem näherten, "..ich bin Servius Caesius Tertullus, Decurio der dritten Turma der einundzwanzigsten Legion unter dem Kommando des Legatus Caius Flaminius Cilo. Ich komme, um den Offizieren der Legio Prima Nachricht von unserem Kommandanten zu überbringen."
    Und um endlich mal unter was anderem als dem freien Himmel zu schlafen.


    DECRETUM CONSULUM


    Wahltermin für die Magistrate der Stadt Rom.


    Die Bestimmungen lauten:
    Der Wahltermin wird festgesetzt auf ANTE DIEM IV NON SEP DCCCLXII A.U.C. (2.9.2012/109 n.Chr.) und ANTE DIEM III NON SEP DCCCLXII A.U.C. (3.9.2012/109 n.Chr.) .


    Kandidaten können ihr Interesse ab sofort und spätestens am ANTE DIEM XV KAL SEP DCCCLXII A.U.C. (18.8.2012/109 n.Chr.) gegenüber einem der amtierenden Consuln erklären, welcher die Kandidatenlisten erstellt.


    Die Ernennung der neuen Magistrate erfolgt spätestens ANTE DIEM IX KAL OCT DCCCLXII A.U.C. (23.9.2012/109 n.Chr.) .




    In den sehr frühen Morgenstunden, noch lag der Morgendunst in dichten Schwaden über den Wiesen und Feldern, rumpelten drei von schweren Ochsen gezogene Karren durch die Straßen Mantuas und zum Stadttor hinaus. Jeder dieser Karren war mit einer großen Anzahl von offenbar schweren Säcken beladen. Bewaffnete Männer begleiteten diesen Wagenzug. Niemand von den Menschen, die diese Karren sahen, ahnte, dass in den Säcken nur Sand transportiert wurde. Niemand sah diese Wagen am Nachmittag an einer einsamen, verdeckten Stelle von der Straße abbiegen. Die Wagen trennten sich voneinander, fuhren über Umwege zum Fluss, entsorgten den Sand und fuhren letztendlich zu ihren jeweiligen Höfen zurück. Die Bewaffneten zerstreuten sich und kehrten nach und nach unauffällig in ihre Häuser zurück. Getreide aus Mantua kam jedenfalls niemals in Rom an.


    Ad
    Titus Decimus Varenus
    Notarius a rationibus
    Admistrationis Imperatoris
    Roma
    Italia



    Salve, Notarius Decimus!


    Mit großer Freude kann ich Dir mitteilen, dass zeitgleich mit diesem Schreiben drei Wagenladungen Getreide Mantua in Richtung Roma verlassen haben. Mehr können wir leider nicht senden, da wir bereits die Legio I mit einer größeren Menge Getreide versorgt haben. Die nun noch vorhandenen Vorräte reichen so gerade noch aus, um die Bevölkerung zu versorgen. Gerne hätten wir noch mehr gesendet, doch die Ernte war nach den vielen Todesfällen durch die Seuche leider ausgesprochen schlecht.


    Trotz allem wird Mantua stets nach Kräften Rom und den Kaiser unterstützen!


    Mögen die Götter über uns allen wachen!


    Servius Pinarius Victor
    Duumvir Matua





    Sitzung des Ordo Decurionum ID IUL DCCCLXII A.U.C. (15.7.2012/109 n.Chr.)


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    Erneut stand eine Sitzung des Ordo Decurionum auf dem Plan und der leitende Duumvir hatte gleich zu Beginn der Sitzung wieder einmal eine besondere Person vorzustellen. "Ich darf heute in unseren Reihen den Eques Paullus Germanicus Aculeo begrüßen, der sich um unsere schöner Stadt in besonderem Maße verdient gemacht hat, indem er 5000 Sesterze für die Renovierung unseres Theaters bereitgestellt hat." Er machte eine Pause für den angemessenen Applaus, den es dafür geben sollte. "Ich denke, es hat niemand etwas dagegen, wenn er aufgrund dieses außerodentlichen Engagements und in Anbetracht der Tatsache, dass er ein Eques des römischen Reiches ist, ab sofort als Teil dieses Gremiums mitwirken darf." Wieder eine Pause für einen Applaus oder eventuelle Proteste und ein Zeichen an den soeben genannten Mann, dass er selber das Wort an die Versammlung richten solle.

    "Aha!", kommentierte der Tribun und machte wohl gedanklich einen Haken an den Fall. Wenn man Leuten eine goldene Brücke baute und diese sie dann nicht nutzen, war ihm das auch egal. Die Wachstafel in seiner Hand reichte er wieder an den Vigilis zurück, der ihn begleitet hatte. Grußlos drehte er sich um und verließ die Zelle, um die nächste aufzusuchen.

    Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    "3 x 3 pedes. Die Größe dürfte reichen." sagte ich nachdenklich. " Den decurio finde ich in seinem Officium? Er darf alles in die Wege leiten, was ich für notwendig erachte, was bis zum Eintreffen des Praefecten geändert werden muss? " vergewisserte ich mich beim Duumvir. " Mir fällt noch etwas ein. Ein entsprechendes Quartier für den Praefecten sollte für die Dauer seiner Inspektion zur Verfügung stehen. Ich würde es vorher inspizieren wollen. Lass mir Bescheid geben. Das wäre es vorerst. Danke für deine Unterstützung ich werde es beim Praefecten erwähnen. Vale bene. Bis zum Eintreffen des Praefecten." ein Gruß von mir. Der Decurio war an der Reihe.


    Der Duumvir runzelte ein wenig die Stirn, als der Soldat nebulös von notwendigen Änderungen sprach, sagte aber nichts dazu. "Ein Quartier kann der Praefectus jederzeit bekommen", sicherte er dann zu, weil dies nun wirklich keine Probleme machte. "Vale!" verabschiedete er sich dann auch zügig, da der Soldat es eilig zu haben schien.

    Zufrieden registrierte der Duumvir, dass er zumindest so etwas wie Interesse geweckt zu haben schien. "Über die Aufnahme in den Ordo Decurionum ohne Magistratur muss der Stadtrat entscheiden und natürlich steht auch dir eine Bedenkzeit zu", antwortet er dann auf die beiden offenen Fragen. Dass das Geld zugewandt werden sollte, registrierte er mit einem Nicken. Er hatte ohnehin nicht erwartet, es gleich hier im Büro entgegen zu nehmen.

    "Unwissen schützt vor Strafe nicht", dozierte der Tribun, der sich von dem angeblichen Schriftgelehrten nicht im mindesten beeindrucken ließ. Die Frage, warum ein griechischer Schriftgelehrter in einem Lederharnisch herumläuft, stellte er nicht. Stattdessen schien die Beschreibung der Waffe zumindest etwas sein Interesse zu wecken. "Was heißt stumpf? Ist sie dazu gedacht, einen Menschen kampfunfähig zu machen oder schleppst du sie nur als Deko mit dir herum so wie eine Frau ihre Ohrringe?"

    Am nächsten Morgen kam ein gelangweilter Tribun vorbei, dem wohl die Aufgabe zugefallen war, jeden Morgen die Ausbeute an Gefangenen der letzten Nacht in Augenschein zu nehmen. "So, wen haben wir hier?" murmelte er mürrisch und halblaut sowohl zu sich selbst als auch zu dem Soldaten, der ihn begleitete und ließ sich eine Wachstafel reichen. "Lucius Duciannus. Waffen tragen im Pomerium." Er musterte den Mann. "Siehst nicht wie der typische Schläger oder Meuchelmörder aus", bemerkte er und ließ dem Mann dann erst einmal Zeit sich zu äußern, ob er überhaupt derjenige war, der auf der Wachstafel stand.

    Der Vigilis beobachtete den Mann scharf, während dieser seine Waffe auf den Boden legte. Als er wieder aufrecht stand, trat er mit einem schnellen Schritt heran und stellte einen Fuß auf die Waffe. Zwei weitere Vigiles kamen hinzu und packten den Mann. "Du bist festgenommen wegen dieser Waffe. Bringt ihn weg." Die beiden Vigiles führten den Mann ab, während der dritte die Waffe aufnahm und seinem Vorgesetzten Meldung machte.

    Die Vigiles führten den Mann, den sie wegen einer verbotenen Waffe am Tor aufgegriffen hatten, hierher und sperrten ihn ein. So kurze Wege hatten sie bisher selten mit Gefangenen gehabt. Aber sie hatten nichts gegen leichte Arbeit.