Beiträge von Narrator Italiae

    Der Schlag traf und Sadales fiel überrascht dreinblickend hinten über wo ER regungslos liegenblieb. Der Schlag hatte IHN hart getroffen. Für einen Moment sah ER nur Sterne und dann gar nichts mehr. Aus der Wunde tropfte langsam aber stetig sein Blut auf die dreckige Straße der Subura. Sadales Polxemidas befand sich nun im Gewahrsam der CU und würde sich vor dem Gesetz für seine Taten verantworten müssen.

    Sadales schlug zu und traf. Damit hatte ER nicht gerechnet. Natürlich ließ die Reaktion nicht sehr lang auf sich warten. Doch aufgeben wollte er nicht.
    "Ergeben? Ich mich?"
    ER lachte herzhaft auf und versuchte einige Schritte zurückzugehen.
    "Ich ergebe mich nie."
    Nur langsam drang der vom Stich verursachte Schmerz in sein Bewusstsein. Es hatte einige Zeit gedauert bis der neu verursachte Schmerz den anderen deutlich überlagerte und ER mitbekam was geschehen war. Sein Bein sackte weg und Sadales kam auf den Knien zu ruhen. Der Ruck an seinem Mantel tat das übrige dazu. Dennoch würde er sich nicht ergeben und versuchte einen neuerlichen Schlag zu führen. Halbherzig und ums Gleichgewichthalten bemüht, war dieser Versuch nicht der Kräftigste.

    Der Weg bis zur Gasse schien unendlich lang. Es waren nur wenige Schritte, aber dennoch zog es IHN fort von den Geschäften, die er noch zu tun hatte. Was dann jedoch passierte, damit hatte ER nicht gerechnet. Kaum in der Gasse angekommen, ging alles schnell. Er wurde zu Boden gedrückt, die Lupa hinfort gerissen und gerade als er dachte, dass es sein Ende war, bemerkte er, dass das Gewicht auf ihm weniger wurde und auch die Griffe sich lockerten. Diese Chance nutzte ER. Seine kräftige Statur gab IHM einige Vorteile und so wand ER sich frei und versuchte sich aufzurichten.
    "Ich werde mich nie ergeben. Das könnt ihr vergessen.
    Etwas zu schnell wand ER sich um und kam etwas ins straucheln. Als ERer zu Boden gedrückt wurde, was ziemlich unsanft geschah, hatte ERer sich wohl den Knöchel verletzt und konnte nun nur schwer laufen. Also musste der Plan geändert werden. Wer war es noch einmal gleich gewesen, der IHM hier aufgelauert hatte? Ach ja...So gut ER konnte, baute ER sich vor dem einen Mann Decimus Serapio auf und drohte ihm, wenige Momente später schleuderte ER ihm auch schon seine Faust entgegen. Ziel war das Gesicht...

    Da man in der kaiserlichen Landvilla nun ausreichend über den bevorstehenden Besuch des Bruders des Kaisers informiert war, wurde der Reisewagen nicht nur von den Wachen, sondern wenig später auch von gleich mehreren Dienerns empfangen. Man sorgte für eine Unterbringung des Wagens samt der Tiere und führte den hohen Besucher samt seiner Begleitung ins Gebäude. Durch mehrere Räume und Korridore führte der Weg, auf dem die Gäste auch Gelegenheit hatten, ihre Mäntel abzulegen. Schließlich war der kleine Speisesaal erreicht, in dem der Kaiser offenbar heute sein Abendessen mit seinen Gästen einnehmen würde. Öllampen brannten, die Polster auf den Clinen frisch und einladend. Der Kaiser war noch nicht anwesend.

    “Aaaalle FÜNFZIG!!! Neuer Rekord!!!“
    Die Stimme des Herrn der Spiele erhebt sich über die tobende Menge, überschlägt sich vor Begeisterung.
    “Alle fünfzig hat Quintus zur Strecke gebracht!!“, verkündet Arax von der Bühne seines Fasses aus in alle Richtungen. “Es gibt keine Überlebenden! Damit ist Quintus der unangefochtene Sieger!“
    Die Besitzerin des Katers steht inmitten der Arena, hält ihren Kämpfer auf dem Arm und krault ihn hinter den Ohren. Ihre Gefolgschaft brüllt Beifall, man fällt sich in die Arme und bejubelt diesen aussergewöhnlichen Kampf.
    Doch da schrillt die Stimme einer dicken Dienstmagd durch das Getöse. “Betrug!“ keift sie, und deutet mit fleischiger Hand anklagend auf Arax und seine Helfer. “Ich habs genau gesehen, da hat sich noch was bewegt! Die wo's gezählt haben, die haben tote Ratten dazugelegt! Betrug! Die wolln uns bescheißen, die wolln unsern Ultor fertigmachen!“
    Schnell wird dieser Ruf aufgenommen, Ultors zahlreiche Anhänger lassen nichts auf ihren Helden kommen, und auch den schon sicher geglaubten Wettgewinn will sich keiner entgehen lassen. Der Lärm schwillt bedrohlich an, Fäuste werden geballt, mit Knüppel gedroht.


    “Pax meine Freunde, Pax!“ versucht Arax die Menge zu besänftigen. “Wenn hier Zweifel bestehen, werden wir die Auszählung eben noch einmal vor aller Augen widerholen...“
    “Du steckst doch mit denen unter einer Decke!“
    “Ultor ist der Sieger!“
    “Nieder mit Quintus! Reißt dem Drecksvieh die Beine aus!“
    Arax findet kein Gehör, seine Stimme geht einfach unter im Gebrüll der aufgepeitschten Menge. Er blinzelt verblüfft, versucht dagegen anzuschreien, ringt nervös die knotigen Hände. Unvermittelt geht eine Bewegung durch die Menschenmasse, ein Streben auf Arax zu, und bevor der von seinem Fass herabsteigen kann, wird er schon herabgezerrt, verschwindet einfach in der wogenden Menschenmasse. Stoff reißt, ein Schwall von Sesterzen ergießt sich auf den schmutzigen Boden, Münzen rollen zwischen den Füssen der Besucher hindurch.
    “Da! Arax hat sich bestechen lassen!“
    “Trottel! Das ist das Geld für den Sieger!“


    Wie auch immer. Es beginnt ein wildes Haschen nach dem Geld, ein Greifen und Schubsen, ein Schlagen und Boxen, und wie ein Stohfeuer breitet sich die Gewalt von diesem Punkt über den ganzen Platz aus, eskaliert immer mehr. Fäuste krachen gegen Kiefer, Knüppel werden geschwungen, auch Messer und Sicae gezückt. Ultoranhänger kämpfen gegen die Fährmannsbande, die Quintus unterstützt, Niedersubura-Bürger gegen Obersubura-Bürger, jeder gegen jeden. Mitglieder verfeindeter Banden begleichen alte Rechnungen, und Plünderer versuchen, den Buchmachern die Wetteinsätze abzunehmen.
    Stände werden demoliert, die Arena praktisch in Stücke gerissen um sich mit den Brettern gegenseitig den Schädel einzuschlagen. Blut fließt, Knochen brechen, Schreie hallen über den Platz, Schmerzenslaute, Kreischen und Splittern. Panische Gestalten fliehen aus diesem Hexenkessel, der ein oder andere Verückte aber eilt hinzu um mitzukämpfen.
    Und so endet das große Rattenbeissen in einer gewaltigen Prügelei und Messerstecherei, versinkt in einem brutalen Chaos.
    Wer nun wirklich der Sieger war, und ob Arax zu Recht von der Meute halbtot geschlagen wurde, das wird sich nie ganz klären lassen. Aber es wird in den kommenden Wochen in der Subura das Gesprächsthema Nummer eins sein.

    Der Schreiberling hörte dem Sklaven mit gewichtiger Miene zu und nickte bedächtig. "Was heißt 'Er ist hier'? Hier in Misenum?" erkundigte er sich, wartete aber nicht ernsthaft auf eine Antwort. Sein Blick ging zum Fenster, um am Sonnenstand die Tageszeit zu schätzen, da er zu faul war um aufzustehen und auf die Uhr zu schauen. "Der Imperator Caesar Augustus wird deinen Herrn zum Abendessen empfangen", entschied er dann nach einem weiteren Blick auf einen wichtig aussehenden Plan auf seinem Tisch.

    Der angesprochene Wachsoldat machte ein gekonnt neutrales Gesicht und hatte tatsächlich nur die Hälfte verstanden. Was aber nicht weiter störte, denn wie fast jeder Wachsoldat war er darauf trainiert, bestimmte Stichworte hören zu müssen oder hören zu wollen, nach denen die Besucher sortiert wurden. Hier war es der Name des Bruders des Kaisers in Verbindung mit der Bezeichnung 'Herr' beziehungsweise etwas, was halbwegs danach geklungen hatte.


    Für den Wachsoldaten war damit klar, dass der Bote eingelassen und dem Vorzimmer der Schreibstube vorgeführt werden konnte. Dort wurde er dann noch einmal genauer nach seinem Anliegen befragt. Dass der dortige Schreiberling neben Latein auch Griechisch sprach, half in diesem Augenblick allerdings vermutlich nicht weiter.

    Fest lag das tiefe Fundament im Untergrund.
    Mächtig standen darauf die dicken Grundmauern.
    In ihrem Kern waren sie aus Puzzolan, Sand, Fels- und Kalkgestein, dem Opus caementitium. Sie waren verkleidet, mit einem Mauerwerk aus Ziegeln.
    Stützende Quermauern leiteten die enorme Last zusätzlich in den Boden.
    Diese Last, dass war die Kuppel, die sich über der Rotunde erhob.
    Die Rotunde, dass war die künftige Kaiserhalle des im Bau befindlichen Ulpianums.


    Seit dem Frühjahr, den ganzen Sommer über, und bis tief in den Herbst hinein war die Kuppel langsam in den Himmel gewachsen.
    Wie hatte man es gemacht?
    Ein verwirrendes Trägerwerk aus Bohlen und hölzernen Säulen trug eine Verschalung. In die wurde das Opus caementitium gegossen, dem man an der Basis zunächst wenig, aber je höher es hinauf ging immer mehr gebrochenen Bimsstein beimengte, um das Gewicht zu verringern. Denn der poröse Bims aus Campania war viel leichter als Granit und Kalkstein.


    Die Furcht vor einem Einsturz der gewagten Konstruktion war groß.
    Hatten Menschen jemals zuvor eine solch gewaltige Kuppel gebaut?
    Eine perfekte Halbkugel war das, exakt 30 gradi [22,23 m] im Durchmesser und 29 gradi am Scheitelpunkt hoch. Dort hatte man ein Loch gelassen, dass opeion, mit einem Durchmesser von ganz genau 6 gradi.


    Aber das alles war nun, Anfang December, unter schier endlosen Bahnen gewachster Leinen verborgen. Sie sollten den Regen abhalten.




    Titus Statilianus Taurus beaufsichtigte die große Baustelle. Er fürchtete den Winter. Er fürchtete den Regen. Er fürchtete den Frost.
    Die Kuppel war erst spät im Jahr fertig geworden. Reichte die Zeit?
    In Rom gefror das Wasser auch im Winter nur selten. Aber wenn dies geschah, dann musste der Opus caementitium ausgetrocknet sein. Denn sonst drohte der Frost das frische Gemäuer zu sprengen und alles wäre vergebens gewesen.
    Er bangte an jedem Tag.
    Unruhig und gereizt lief er über die Baustelle. Immer wenn der Himmel bedeckt und wolkenverhangen war, überlegte er, ein großes Feuer im Inneren der Rotunde entzünden zu lassen, ein Feuer, dass die wärmende Sonne ersetzte, die jetzt, im December, fast immer aus blieb. Und doch tat er es nie, denn der Ruß hätte die jungfräulich verputzten Wände geschwärzt.


    Die Kuppel war fertig. Aber würde sie den Winter überstehen, so dass man sie im kommenden Frühjahr mit Platten aus Kupfer verkleiden konnte?

    Es waren zwei interessante Angebote und Sadales überlegte einen Moment. Beides hatte estwas. Doch schließlich siegte die dunkle Gasse. Ein Zimmer, das würde IHN zu weit wegführen und ER hatte hier noch andere Dinge zu erledigen als nur dem Rattenbeißen zuzuschauen. Aufträge galt es einzusammeln und abzumachen. Davon musste der Lebensunterhalt bestritten werden.
    "Die dunkle Gasse, meine Süße, dorthin können wir gern gehen und ich bin gespannt was du so drauf hast.
    Sadales zog sie noch dichter zu sich. Die auf der Hüfte liegende Hand gab IHMja diese Möglichkeit. Von dem anderen Trubel bekam der Mann nichts mit. Die Augen waren nur auf die Frau gerichtet und er im Moment unwachsam.

    Caius Vibius Papus


    Das Lächeln des Vibiers gefror, als Durus seine Freundlichkeit so unfreundlich erwiderte. Er hielt sich für einen sehr sympatischen und angenehmen Menschen, weshalb er beschloss, die Reaktion auf die schlechte Laune des Consuls zu schieben - wahrscheinlich wegen des langen Weges aus Rom!


    "Na gut, Du hast Recht - regeln wir erst das Protokoll."


    meinte er daher schließlich und lächelte weiter.


    "Uns in Tibur geht es eigentlich recht gut. Das Hercules-Heiligtum brummt wie eh und je, wir haben sogar das Theater etwas renoviert - du erinnerst dich sicher! Wir haben aber inzwischen eine neue Sybille seit damals, sie ist aber auch recht gut. Unserer Bevölkerung geht es ebenso gut und auf dem Forum boomt das Leben."


    Er sog die Luft durch die Zähne ein, als wolle er Raum für Zustimmung oder Bewunderung abwarten, dann jedoch fuhr er mit etwas gesenkter Stimme fort


    "Eine Kleinigkeit hätten wir allerdings doch...es geht um den Vesta-Tempel. Du erinnerst dich sicher, oben auf der Akropolis. Und der Tempel ist etwas baufällig geworden. Lucius Gellius hat ihn gebaut, vor vielen, vielen Jahren inzwischen. Und für diesen Tempel bräuchten wir ein klein bisschen Geld, wenn's möglich wäre. Wie ich gehört habe, kannte dein Großvater Gellius ja sogar - es wäre ihm sicherlich sehr recht, wenn du das Andenken dieses großen Mannes ehren würdest, indem du seinen Tempel sanierst."


    Natürlich hatte Papus sich im Voraus informiert: Gellius war zwar nicht unbeding ein Freund des Tiberius Ahala gewesen, doch die Beziehung war herzlich gewesen und in Tibur offenbar bekannt. Und vielleicht ließ sich durch solche Familien-Erinnerungen ja etwas Geld aus dem Ärmel leiern...




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    Caius Vibius Papus


    Vibius Papus war bereits vor vielen Jahren Duumvir der Colonia Tibur gewesen. Damals war er jedoch noch wesentlich jünger, dynamischer und vor allem besser aussehender gewesen. Vieles hatte sich seitdem verändert, zwar weniger in Tibur, dafür aber umso mehr in Papus, besonders an seinem Gewicht. Offenbar war er etwas lange eine Lebemann gewesen, der sich mit festlichen Gelagen und Angebereien die Freizeit versüßte. Ein Großmaul war er immer noch, doch nun plagte ihn die Gicht und er schnaufte schon, wen er mehr als drei Stufen gehen musste, weshalb er sich inzwischen mehr aufs Jammern verlegt hatte.


    Nichtsdestotrotz war er auf seine alten Tage noch einmal zum Duumvir gewählt worden und durfte daher gemeinsam mit seinem Kollegen erneut auf Tiberius Durus treffen, an den er sich noch gut erinnerte.


    "Tiberius, wie schön, dass wir uns wieder treffen! Wie geht es dir?"


    fragte er überschwänglich und hätte der Tiberier nicht auf seiner Sella Curulis gesessen, hätte er ihn wohl auch noch umarmt und geküsst.




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    Sadales wirkte für eine gewisse Zeit hin und her gerissen. Zum einen waren die Kämpfe noch nicht zu Ende und ein Gewinn war abzuholen und zum anderen gab es hier diese Frau. Welchem Bereich sie entstammte wusste ER genau, dennoch wer würde so etwas schon von der Bettkante schubsen? ERganz sicher nicht und so nickte Sadales nur kurz und folgte Lysandra.
    "Wohin gehen wir beide denn? Aber lass uns ja nicht zu weit gehen, ich habe hier nachher noch einiges zu tun."
    ER legte seine eine Hand um die Hüfte der Frau znd folgte ihr. Natürlich achtete er auf den Weg und hoffte inständig nicht zu weit weggebracht zu werden. Wenn ja, müsste ER wohl intervenieren und den Weg verkürzen.

    "Genau so machen wir das. Wir sehen uns ja ohnehin auch in ein paar Tagen im Senat, spätestens dann kann ich Octavius Victor ansprechen oder dir schon mitteilen, wie das Gespräch mit Flavius Piso verlaufen ist", ergänzte der Curator Rei Publicae noch.


    Damit war das Gespräch aus seiner Sicht dann auch abgeschlossen und er hatte den Eindruck, dass es Macer ähnlich sah. "Wenn deine beiden Anliegen damit dann abgeschlossen sind, danke ich für deinen Besuch und bin gespannt, was mir der Platz auf der Kandidatenliste für die Cura Aquarum letztlich wirklich bringt."

    Der Curator Rei Publicae nickte zustimmend. "Ja, das wäre sehr nett. Wenn dein Klient schon morgen käme, könnte ich wohl nicht sagen, ob ich seine Dienste wirklich benötigen werde. Ohne größere Projekte habe ich schließlich keinen Bedarf für einen Architectus."

    Nachdem Ultor gewonnen hatte, zog es IHN nicht weiter. Auch der nächste Kampf sollte seiner Aufmerksamkeit bedürfen und ER schenkte es ihm auch. Der Kampf war fesselnd und überraschend gewesen. Die Menge schwieg und ER genauso, hielt hier und dort den Atem an. So kam es, dass unbemerkt plötzlich eine Dame neben IHM stand und so gleich mit ihrem Handwerk begann. Die ersten Versuche sie zu ignorieren, weil sie störte, gelangen ihm nicht lang. Das Mädel wusste, was sie tat und bald gehörte ihr seine volle Aufmerksamkeit.
    "Sag meine Hübsche, wer bist du?"

    Ad Curator Viarum
    Gaius Octavius Victor


    Curator Rei Publicae s.d.


    Lieber Kollege, vor einiger Zeit sprachen wir in meinem Büro über ein Straßenbauprojekt zwischen Sulmo und Larinum, welches du beginnen wolltest. Du fragtest dabei auch nach meiner Unterstützung, sowohl in finanziellen Belangen als auch in Form von Personal. Wie ist es nun um dieses Projekt bestellt? Ist ein Beginn der Umsetzung nahe, oder ist das Projekt im Sande verlaufen?


    Über eine kurze Nachricht würde ich mich sehr freuen


    "Trotz mangelnder Erfahrung im Baubereich ist das wirklich keine ganz schlechte Ausgangslage", fasste der Curator Rei Publicae seinen Eindruck zusammen. "Octavius Victor war vor einiger Zeit bezüglich eines Straßenbauprojektes bei mir. Sollte daraus tatsächlich etwas werden, könnte ich ihn in diesem Bereich gebrauchen, sofern Octavius Victor sich da hereinreden lassen will. Andere Bauprojekte gibt es derzeit nicht, für die ich einen Architectus bräuchte."


    Der Curator Rei Publicae lehnte sich zurück. "Ich werde mich mal erkundigen, was Octavius Victor macht. Und du schickst mir diesen Flavius Piso vorbei, damit ich ihn persönlich kennenlernen kann. Einverstanden?"

    Der Curator Rei Publicae lächelte kurz, als Macer ihm die Schuld an der Reihenfolge der Themen zuschob und blickte dann wieder nachdenklich, als der eigentliche Wunsch vorgetragen wurde. "Hat er ein Studium der Baukunst absolviert? Wenn er in der Administratio tätig ist, nehme ich nicht an, dass er allzu viel Erfahrung in Bauprojekten mitbringt, nicht wahr? In welchem Bereich ist er bisher tätig?" erkundigte er sich dann nach den Qualitäten des Mannes.

    Der Curator Rei Publicae atmete hörbar ein und schien von dieser Anfrage etwas überrascht zu sein. "Die Frage kommt etwas unerwartet", gab er dann auch sogleich zu und setzte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf. "Ich hatte bisher nicht mit dem Gedanken gespielt, eine Ortsveränderung zu brauchen. Andererseits kann es nicht schaden, den eigenen Namen bei neuen Posten zumindest ins Gespräch gebracht zu wissen. Daraus, ob man dann berücksichtigt wird oder nicht kann man immerhin ablesen, wie es um das eigene Ansehen bestellt ist." Als langjähriger Senator war der Curator Rei Publicae auf diesem Gebiet unzweifelhaft ein alter Hase, der sich zu positionieren wusste, wenn er wollte. "Ja, wenn du mir diesen Gefallen tatsächlich tun möchtest, dann kannst du mich auf die Liste setzen. Aber ich ahne, dass du mir den Preis für diesen Gefallen mit deinem zweiten Anliegen vorsetzen wirst."

    "Du bist der Gast, also beginnen wir mit dem, was deine Arbeit betrifft", entschied der Curator Rei Publicae. Mit seiner Arbeit musste er sich später ohnehin beschäftigen und falls Macer ein Anliegen hatte, dass einer sofortigen Bearbeitung bedurfte, konnte er das dann gleich anschließen.