Beiträge von Narrator Italiae

    Der Praetor machte ein zufriedenes Gesicht. Offenbar entwickelte sich die Anhörung ganz nach seinen Vorstellungen.


    "Ich stelle fest, dass über den Anklagepunkt der Bedrohung keine Uneinigkeit zwischen den Parteien besteht. Der Beschuldigte hat den Vorwurf in vollem Umfang zugegeben. Ich schlage vor, wir einigen uns auf eine Wiedergutmachung und verzichten in diesem Punkt auf eine weitere Verhandlung. Ich schlage einen Betrag in Höhe eines zu erwartenden Strafmaßes von 500 Sz. vor."


    Fragend blickte er zwischen den beiden Seiten hin und her, bevor er weiter sprach.


    "Bezüglich der Klage auf üble Nachrede scheint es noch Uneinigkeit zu geben. Ist die klagende Seite in der Lage, die behauptete üble Nachrede aus den Senatsprotokollen zu zitieren?"

    "Dann nehme ich an, dass du die Abrechnung dieses Bauprojektes besonders sorgfältig prüfen wirst, nicht wahr?" erkundigte sich der Curator Rei Publicae und erläuterte auich gleich den Grund für dieses Anliegen. "Senatoren sollten in wirtschaftlichen Dingen vorbildlich sein und die Städte gegenüber den Senatoren ebenfalls."


    “Palaemon? Septimius? Lucius? Ah, mein Vetter, der heißt auch Lucius!“, sagte der alte Tribun. Ein wirklich bemerkenswerter Zufall war das natürlich nicht, bei der geringen Zahl römischer praenomina, also Vornamen. Da hießen viele 'Lucius'.
    “Ich kann ihn nicht leiden, meinen Vetter!“, fügte er hinzu.


    Doch dann trug er den genannten Namen in die Urkunde ein, unterzeichnete sie, rollte sie zusammen und hielt sie Tiridates Castor hin, der von jetzt an also Lucius Septimius Palaemon heißen sollte.


    “Hier, deine Entlassungsurkunde.“


    Aber da fiel ihm noch etwas ein. Er schob einen Stapel Schriftrollen beiseite und fand, wonach er suchte.


    “Ach, hier ist noch etwas... In Anerkennung deiner besonderen Verdienste bekommst du zum Abschied noch eine Torques. Meinen Glückwunsch!“


    Jetzt hielt er ihm beides hin; die Urkunde und den schweren Silberreif. Immerhin war er dazu dann doch aufgestanden, obwohl eine öffentliche Verleihung durch den Praefectus Classis ohne Frage sehr viel glanzvoller gewesen wäre.





    Sim-Off:

    Bitte beachte beim Einloggen den geänderten Namen und habe noch etwas Geduld, denn Deine neue gens muss noch im System angelegt werden.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ENTLASSE ICH
    TIRIDATES CASTOR


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III NON AUG DCCCLIX A.U.C.
    (3.8.2009/106 n.Chr.)
    .


    NACH ABLAUF SEINER DIENSTZEIT


    EHRENHAFT
    AUS DER
    CLASSIS MISENENSIS


    Für besondere Taten während der Dienstzeit wird er ausgezeichnet mit einer
    TORQUES (SILBER)


    Dem Codex Militaris gemäß, werden ihm und seinen Nachkommen darüber hinaus die römischen Bürgerrechte verliehen und sein künftiger Name als Bürger Roms soll lauten:
    LUCIUS SEPTIMIUS PALAEMON



    Kaeso Anteius Auruncus [NSC]
    in Vertretung des Praefectus Classis

    "Junge Männer können durch ihre Taten nur wachsen und dazu lernen", befand der Curator Rei Publicae und sah es als durchaus lobenswert an, dass sich ein junger Duumvir mit einem solchen Projekt befasste. "Wenn er als junger Mann zum Duumvirn ernannt wird, scheint man ihm einiges zuzutrauen und vielleicht wird es nicht der letzte Tempel sein, den er errichten lässt. Seinen Namen sollten wir uns vielleicht merken." Der Tonfall, in dem der Senator sprach, ließ keinen Zweifel daran, dass er sich den Namen würde merken wollen. Allerdings schien er zu keiner Zeit unverbindliche Aussagen zu machen oder leere Floskeln zu verwenden.


    "Der Baubetrieb meines Senatskollegen Germanicus Avarus ist in den Bau involviert, nicht wahr?" erkundigte sich der Curator weiter.

    Während Bagoas, der Fahrer vom letzten Platz, nach dem überqueren der Ziellinie sofort in Richtung der Boxen verschwand, gönnten sich die anderen Fahrer alle noch eine mehr oder weniger verdiente Ehrenrunde. Sie wollten die Stimmung genießen und sich natürlich auch noch einmal in langsamerer Fahrt den Zuschauern präsentieren.


    Während der Runde fuhren alle Fahrer einmal in die Nähe des Sieger, um Demyados zu seinem Erfolg zu gratulieren. Proteneas nutzte die Gelegenheit, um danach in lockerem Trab wenigstens auf der Ehrenrunde einmal ganz vorne zu fahren, nachdem er das Rennen ansonsten die meiste Zeit im Mittelfeld verbracht hatte. Perikles hielt seinen Wagen dagegen sogar vor dem Teil der Tribüne an, auf dem seine Anhänger saßen und rief ihnen irgend etwas zu, was man im Lärm aber kaum verstehen konnte. Immerhin konnten ihn so die Zuschauer recht nahe sehen und feststellen, dass er ziemlich verschwitzt war. Das Rennen hatte wohl nicht nur seinen Pferden, sondern auch ihm alles abverlangt und den anderen Fahrern ging es auch kaum anders.

    Noch einmal schüttelte der Procurator den Kopf. "Nein, dafür haben wir keine eigenen Arbeiter. Ich habe ein paar verlässliche Leute, die mir bei der Buchführung zur Hand gehen, beziehungsweise die mir als Schreiber ohnehin zur Verfügung stehen. Aber um den Rest kümmern sich die Lieferanten und Transporteure selber. Es gibt ja ein ganzes Gewerbe, das nur davon lebt, Säcke und Amphoren durch die Gegend zu tragen."


    “Hä?“
    Schwerhörig war der alte Tribun zu allem Übel auch noch. Kein Wunder, dass man ihn kaum noch zur See fahre ließ.


    “Ah, Castor, Tiridates Castor, ja, ja.“


    Er kramte in den Unterlagen, die auf seinem Tisch verstreut herumlagen.


    “Ach, hier ist es. Ich habe hier deine Entlassungsurkunde. Du hast der Classis und damit Rom treu gedient. Hast dir das Bürgerrecht verdient. Muss aber noch deinen Namen eintragen. Dein Name... also so, wie du als römischer Bürger heißen wirst.“


    Er sah den scheidenden Gubernator fragend an.




    In der vorletzten Runde drehten zwei Fahrer noch einmal richtig auf. Zum einen Demyados, der das Rennen noch nicht aufgegeben hatte und nun plötzlich doch wieder fast neben dem führenden Perikels auftauchte. Zum anderen Dahippus, der zum Ende der vierten Runde noch auf dem letzten Platz gelegen hatte und sich nun plötzlich auf dem dritten Rang wiederfand. Der Ärger über den Aussetzer seiner Pferde in der zweiten Runde saß sicher tief bei ihm und wahrscheinlich hätte sein Rennen tatsächlich völlig anders ausgesehen, wenn dort Demyados und nicht er hätte klein beigeben müssen. Demyados fuhr dagegen nun noch um den Sieg mit und brachte seine Pferde bis zum Ende der Runde fast noch gleichauf mit dem Führenden, dessen Tiere nun langsam am Ende ihrer Kräfte zu sein schienen. Hinten konnte Bagoas das Rennen dagegen schon aufgeben und Pigor Secundus startete einen letzten Versuch, doch noch einmal einen Überholversuch gegen Proteneas erfolgreich abzuschließen.


    Der jedoch schien sich seine Kräfte beziehungsweise die seiner Pferde gut eingeteilt zu haben und konnte in der letzten Runde noch einmal beschleunigen. Damit ging er nicht nur lässig einem weiteren Duell mit Pigor Secundus aus dem Weg, sondern brachte auch noch einmal Dahippus in Bedrängnis. Nach dessen Aufholjagd nach der Mitte des Rennens waren dessen Pferde mit ihren Kräften auch sichtbar am Ende und er musst noch einmal um seinen Platz kämpfen. Nach vorne hatte er ohnehin keine Chancen mehr, da auch der vor ihm fahrende Demyados noch Reserven hatte und die schnelle Fahrt aus der letzten Runde unvermindert fortsetzen konnte. Und auf den letzten Schritt der Bahn schaffte er es damit tatsächlich noch, den führenden Perikles abzufangen und mit nicht einmal einer halben Länge Vorsprung vor Perikles das Rennen für sich zu entscheiden! Dahinter wurde es noch knapper und Proteneas kam einen Hauch vor Dahippus ins Ziel, der nach seinem tollen Start mit dem vierten Platz nun alles andere als Zufrieden sein konnte. Pigor Secundus und Bagoas blieben die Plätze fünf und sechs und eine Menge gesammelter Erfahrung für die nächsten Rennen.


    Der alte Tribun saß hinter seinem ebenso alten Schreibtisch auf einem harten Stuhl, der auch schon die besten Tage hinter sich hatte. Tief beugte er sich über eine Schriftrolle, denn er sah inzwischen schlecht. Nicht mehr lange, dann würde er seinen Dienst endlich quittieren und sich auf dem Landgut zur Ruhe setzen, dass er sich von seinem Entlassungsgeld kaufen wollte. Noch war es jedoch nicht so weit und bis dahin musste er sich hier, auf dem Flottenstützpunkt, um Pergament- und Papyruskram kümmern. Aber andere würden vor ihm die Flotte verlassen. Das musste er heute noch erledigen.
    Doch viel lieber hätte er in diesem Moment die Planken eines Dreideckers unter sich gespürt und die salzige See auf der Zunge geschmeckt.









    Zur Halbzeit des Rennens in der vierten Runde war es dann doch soweit und Dahippus fand sich auf dem letzten Platz wieder. Von den Problemen mit seinen Pferden war er sichtlich genervt, aber aller Einsatz der Peitsche und der Zügel nütze bisher nichts, um die Tiere wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Immerhin konnte er sich damit trösten, nicht ganz zufällig von Bagoas überholt worden zu sein. Nachdem dieser den Start völlig verpennt hatte, drehte er jetzt nämlich auf und schnappte sich gleich auch noch Pigor Secundus, der kurz zuvor mal wieder mit Proteneas aneinander geraten war und erneut das Nachsehen hatte. Vorne jagten sich derweil weiter Perikles und Demyados, wobei letzterer wieder etwas näher an seinen Kontrahenten heran kam.


    Diesem gefiel das aber offenbar gar nicht und unter lautem Gebrüll seiner Anhänger auf den Rängen trieb er die Pferde seines Gespanns noch einmal kräftig an und zog in der nächsten Runde gleich wieder ein gutes Stück nach vorne weg. Dafür hatte hinten der arme Dahippus seinen Pferden nun doch endlich wieder beibringen können, dass sie auf den Geraden geradeaus und in den Kurven einen Bogen nach links laufen sollten und schon konnte er wieder aufholen. Seine Pferde schienen denen seiner Gegner deutlich überlegen zu sein, wenn sie denn eben in die richtige Richtung liefen. Die Aufholjagd von Bagoas entpuppte sich dagegen als Stohfeuer, denn auch Pigor Secundus musste er wieder passieren lassen, so dass er sich erneut auf dem letzten Platz wieder fand.

    In der zweiten Runde fuhr dann Dahippus doch noch zum führenden Demyados auf und auch diese beiden schenkten sich nichts. In einer waghalsigen Aktion zog Dahippus eindeutig den Kürzeren und fiel gleich mehrere Plätze zurück, als zwei seiner Pferde plötzlich nach rechts ausbrachen und er sie nur mit Mühe wieder in die Bahn bringen konnte. Aber auch Demyados kam nicht ganz unbeschadet davon und musste an der Wende eine so ungünstige Bahn nehmen, dass sich Perikles an ihm vorbei schieben konnte. Der kleine schwarzhaarige Spanier schien eine Menge Freunde zum Rennen mitgebracht zu haben, die nun auf der Tribüne eifrig "Pepe! Pepe!" skandierten. Offenbar war das sein Spitzname.


    Eine Runde später zeigte sich, dass Dahippus seine Pferde immer noch nicht richtig unter Kontrolle hatte. Er verlor noch einen weiteren Platz und musste aufpassen, nicht noch vom bisherigen Schlusslicht Bagoas überholt zu werden, der das Rennen ansonsten bisher völlig verschlafen hatte. Vorne baute Pepe dagegen seinen Vorsprung souverän aus und ging mit mehr als einer Wagenlänge Vorsprung in die nächste Runde. Verbissen kämpfte hinter ihm Demyados darum, nicht jetzt schon den Anschluss zu verlieren.

    Nach dem Opfer strömten viele der Zuschauer in das Stadion, wo andere schon die ganze Zeit gewartet hatten. Auch die Fahrer hatten das Opfer nicht selber verfolgt, sondern die Zeit bei ihren Pferden an den Startboxen verbracht. Alle waren recht aufgeregt, denn keiner von ihnen war bisher ein Rennen dieser Größe gefahren. Alles in allem war es zwar auch nur ein Trainingsrennen unter verschärften Bedingungen und niemand brauchte Angst haben, gegen übermächtige Gegner keine Chance zu haben, aber natürlich wollten sich alle Fahrer vor so viel Publikum im besten Licht präsentieren.


    Sechs Fahrer sollten an den Start gehen und die Auslosung der Startplätze ergab, dass Demyados ganz links starten würde, daneben Pigor Secundus, Bagoas, Proteneas, Perikles und ganz rechts als letzter in der Reihe Dahippus. Einen oder zwei Helfer hatte jeder dabei, die nun die Gespanne in die richtigen Boxen führten und den Lenkern noch die letzten Glückwünsche mit auf den Weg gaben. Dann fiel von der Ausrichtertribüne der berühmte Lappen und der Startmechanismus gab den Weg frei. Eine Staubwolke erhob sich und mit zunehmender Geschwindigkeit wurde das Donnern der Pferdehufe und das Rumpeln der Wagen immer lauter. Den besten Start erwischte wenig überraschend der Fahrer auf der Innenbahn, der einfach nur geradeaus fahren musste, ohne sich um den Rest zu kümmern. Doch dahinter ergab sich gleich nach dem Start eine muntere Rangelei um die weiteren Plätze, die sich auch nach der ersten Wende noch nicht beruhigte, sondern auf der anderen Geraden noch weiter ging. Durchaus überraschend hatte es Dahippus, der ganz außen gestartet war, bis zur Wende schon ein gutes Stück nach vorne geschafft und bis zum Ende der ersten Runde schob er sich sogar auf den zweiten Platz und geriet dabei sogar fast noch mit dem Führenden Demyados aneinander. Weiter hinten bedrängten sich dagegen Proteneas und Pigor Secundus, die beiden jüngsten Fahrer im Feld, schon recht heftig, wobei mit Proteneas der ältere der beiden erst einmal die Oberhand behielt.

    Der Curator Rei Publicae blickte kurz auf, erkannte seinen Mitarbeiter, lächelte und machte eine einladende Geste. "Selbstverständlich. Tritt näher und nimm Platz." Dann wandte er sich dennoch erst seiner gerade aktuellen Arbeit zu, denn er unterbrach sie nicht gerne plötzlich. Erst als er einen Punkt erreicht hatte, an dem er sie zur Seite legen konnte, tat er dieses und wandte sich wieder dem Besucher zu. "Was gibt es aus den Städten zu berichten?"

    Vor das Spektakel im Stadion hatte der Festkalender jedoch ein Stieropfer gesetzt, um dem primären Zweck der Veranstaltung gerecht zu werden und Neptun um Wasser zu bitten, das den Tiber wieder auffüllen sollte. Vom Forum Boarium her kommend schlängelte sich daher eine Prozession die Straße hinauf und dann zwischen den Laubhütten auf dem Marsfeld hindurch bis zu dessen westlichem Ende, wo vor dem Stadion das Opfer vollzogen werden sollte. Als Opfertier zog ein weißer Stier mit im Zug und wer wollte, der konnte glauben, dass dessen Fell zu Ehren des Flussgottes leicht bläulich schimmerte. Wie die meisten Opfertiere trottete er etwas dumpf vor sich hin und hatte ganz sicher noch etwas anderes zu trinken bekommen als nur Wasser.


    Passend zum Anlass spielte auf dem Platz vor dem Stadion eine Wasserorgel, wie man sie sonst vor allem aus dem Amphitheater kannte, wo sie die Gladiatorenkämpfe untermalte. Hier draußen klang sie bei der schlechteren Akustik nicht ganz so beeindruckend, zumal es nur ein kleines Exemplar war, aber immerhin ersparte sie so den Flötenspielern etwas an Arbeit, während die Priester und Opferhelfer mit der Vorbereitung des Opfers beschäftigt waren. Das Opfer selber wurde routiniert vollzogen. Ein Gebet ehrte Neptun, lobt die Fülle des Wassers, das jeden Tag in die Stadt kam und das Wasser der Meere, auf dem jeden Tag Schiffe voller Waren nach Rom kamen, und bat dann um noch mehr Wasser, auf dass die Trockenheit ende und der Tiber seinen Tiefstand wieder verlasse. Der Opferstecher und seine Helfer taten ihren Dienst und der Stier hauchte planmäßig sein Leben aus. Das Blut ergoss sich in eine Schale wie das Wasser an einem regnerischen Tag in die Kanäle.

    Den Beamten interessierte es nicht im Mindesten, was der Senator für angebracht hielt, ließ dies aber mit stoischer Miene nicht erkennen. Stattdessen gab er zu verstehen, dass er genug Informationen erhalten hatte. "Ich bitte um einen Augenblick Geduld", verkündete er, erhob sich und verschwand im Nebenraum.


    Nach einer Weile kam er zurück, begleitet von einem anderen Mann, der eher zur Dienerschaft zu gehören schien. "Der Imperator Caesar Augustus wird deinen Bericht morgen vormittag entgegen nehmen. Es kann für die Nacht ein Gästezimmer für dich bereitet werden, sofern dies notwendig ist."

    Die letzte Runde, und ein Fahrer legte noch einmal mächtig zu. Allem Anschein nach hatte er seine Pferde geschont. Jetzt trieb er sie mit Macht vorwärts, zu einem fulminanten Endspurt.
    Wer es war?
    Es war Maximus Didius Metellus!
    Am Ende der fünften Runde hatte er noch auf dem letzten Platz gelegen und am Ende der sechsten auch nur auf dem vorletzten.
    Aber seine direkten Konkurrenten hatten ihre Pferde ermüdet. Sie konnten nicht mehr zulegen.
    So kam es, dass Didius Metellus in der letzten Runde nicht nur Mehaf hinter sich hielt, sondern auch noch Tolimedes und seinen factio-Kollegen Halil Torkebal überholte und auf dem fünften Platz landete.


    Doch was geschah vorne?
    Alexandros aus Serdica hatte die Kräfte seiner Pferde aufgezehrt. Mit letzter Anstrengung kamen sie ins Ziel und retteten ihm mit Müh' und Not den dritten Platz vor Fortunatus, der sich letztlich doch ganz knapp mit dem vierten Rang zufrieden geben musste.
    Patroklos' zweiter Platz war ungefährdet.
    Aber allen voran und mit beeindruckendem Vorsprung kam Felix ins Ziel und siegte.


    Es war sein erster Sieg bei einem großen Rennen und der erste Sieg für die factio Albata seit vielen, sehr vielen Jahren. Welch ein Triumph für die Weißen und welch ein Lohn für ihre Beharrlichkeit und ihre Geduld!


    Noch einmal das Ergebnis der Wagenrennen zu den ludi Apollinares des Jahres DCCCLIX a.u.c.:
    1. und Sieger: Felix, factio Albata
    2. Patroklos, factio Aurata
    3. Alexandros aus Serdica, factio Praesina
    4. Fortunatus, factio Albata
    5. Maximus Didius Metellus, factio Russata
    6. Halil Torkebal, factio Russata
    7. Tolimedes, factio Veneta
    8. Mehaf, factio Veneta


    Der Beamte verzog keine Miene und ließ sich nicht anmerken, ob diese Antwort schon ausreichend war um zu bestimmen, ob und wann der ehemalige Statthalter zum Kaiser vorgelassen wurde. Stattdessen fragte er weiter. "Wird dein Bericht politische oder militärische Fragestellungen beinhalten, die eine rasche Reaktion des Kaisers erfordern? Werden sich Informationen wiederholen, die bereits in schriftlicher Form vorliegen?"