Potitus verfolgte die Rede und das Opfer schweigend. Dabei stellte er wieder einmal fest, was für ein hervorragender Fang Decimus Serapio war! Auf diesen Mann konnte man sich einfach 100% verlassen! So blieb es ihm nach der Litatio nur noch, ein paar wenige persönliche Worte zu finden:
"Praetorianer!
An diesem Tag bin ich stolz darauf, Euch als meine getreuen Soldaten vor mir zu sehen, wie ihr unerschrocken für mich in die Schlacht zieht. Ihr alle wisst, wofür ihr kämpft und euer Praefectus hat es gerade eben auch noch einmal in Erinnerung gerufen: ihr seid die Elite der Armee und es ist die Aufgabe der Besten, sich für die richtige Sache einzusetzen!
In den jungen Jahren unserer großartigen Republik war es die Aufgabe des Praetors, in den Krieg zu ziehen, weshalb wir bis heute den Sitz des Feldherrn Praetorium nennen! Mit ihm zogen seine Liktoren in den Krieg und schützten ihn auch im Feindesland. Ihr steht in den Fußstapfen jener Männer! Der Praetor aber ist nicht nur Feldherr, sondern auch Richter und seine Liktoren waren es, die auch im Feldlager die Urteile vollstreckten!
Als oberster Richter verkünde ich deshalb heute nochmals mein Urteil: Diese Rebellen, die aus dem Norden gekommen sind, sind gemeine Verbrecher, nicht besser als Strauchdiebe, die unsere geliebte Heimat mit Blut besudeln! Sie haben den größten Banditen unter sich zum Rädelsführer ausgewählt, der losgezogen ist, um römisches Blut zu vergießen! So ein Verhalten kennt nur ein Urteil: den Tod!
Also geht und vollstreckt mein Urteil! Seid meine Fasces und züchtigt diese Banditen! Zeigt ihnen, was mit denen passiert, die Rom herausfordern!" Seine Stimme war immer lauter geworden und nun brüllte er geradezu in die Menge. Ein gelungener Auftritt!