Beiträge von POTITUS VESCULARIUS SALINATOR

    Ad
    Cohortes Praetoriae



    Hiermit erteile ich den Cohortes Praetoriae den sofortigen Marschbefehl, um als Unterstützung zum Heer des Laberius Maturus zu stoßen. Die Cohortes Urbanae und die Infanterie der Classis Misenensis wird in Rom zurückbleiben, um eventuelle Volksaufstände wegen der Getreideknappheit niederzuschlagen und um zur besonderen Verfügung zu stehen.


    Die Cohortes Praetoriae werden für die Dauer der Schlacht dem Kommando des Laberius Maturus unterstellt!


    Ich erwarte, dass meine Leibgarde ihren Dienst tut und alles daran setzt, die Rebellion gegen den legitimen Imperator Caesar Augustus niederzuwerfen und die Aufständischen zu bestrafen!


    Potitus hatte endlich Nachricht bekommen! Die Praetorianer standen bereit, die Cohortes Urbanae waren fertig, nur die Classis fehlte noch! Deshalb hatte er wieder einen kleinen Kriegsrat einberufen, nur enge Vertraute, die Militärkenntnisse besaßen! "Langsam läuft uns die Zeit davon! Ich habe Bericht aus Patavium, dass Maturus dort angekommen ist!" erklärte er die Situation, was der Ab Epistulis sofort mit einem sarkastischen Kommentar bedachte: "Ja, er hat die Stadt geplündert. Wie vernünftig!" Zwar hatte der Kaiser sich ebenfalls sehr gewundert und es nicht für die beste Entscheidung seines Feldherrn gehalten, aber die Dinge waren nun, wie sie waren! "Sinn und Unsinn dieser Aktion können wir nach dem Krieg diskutieren! Die Frage ist, ob wir jetzt Rom entblößen und alles nach Norden werfen!" Maturus Minor, der sowieso schon wegen des Kommentars etwas angesäuert aussah und seinen Vater vertrat, da er mit diesem in engem Kontakt stand, meldete sich. "Die Legionen meines Vaters sind stark! Und was ist überhaupt mit Marius Turbo? Hat er Cornelius Palma fest im Griff?" "Seine Meldung kam gestern: Er sitzt in Thebae fest, wo scheinbar eine kleine Abordnung des Cornelischen Heeres den Durchgang blockiert. Keine echte Gefahr, aber er lässt sich Zeit!" erklärte der Ab Epistulis sofort, was den Vescularier noch einmal wütend auf den Tisch hauen ließ. Ausgerechnet das, wovon sie im Moment am wenigsten hatten, gönnte sich sein ehemaliger Waffengefährte! "Das ist mir zu riskant! Meine Späher berichten, dass sich da irgendetwas am Mare Adriaticum zusammenbraut! Wir machen einen Kompromiss: Die Praetorianer schicken wir zu der unmittelbaren Bedrohung, den Rest behalten wir vorerst hier!"
    "Eine gute Idee! In der Bevölkerung brodelt es ohnehin wegen der Getreideknappheit und ich würde irgendeine militärische Einheit in der Hinterhand behalten, glaube ich!" meldete der Consul zufrieden. Er hatte offenbar vollstes Vertrauen in seinen Adoptivvater! "Classis und Cohortes Urbanae allein werden das Heer von Cornelius Palma aber kaum aufhalten können!" wandte der Ab Epistulis nachdenklich ein, doch der Kaiser machte nur eine wegwerfende Handbewegung. "Es genügt, wenn sie ihn so lange aufhalten, bis Maturus nach der Niederwerfung der Rebellen im Norden hierher kommen kann, um uns zu entsetzen! So wird's gemacht!" Und so wurde es gemacht!

    Potitus überlegte kurz. "Wie steht es um unsere Kasse? Haben wir noch genug Geld, um die Truppen zu bezahlen, bis dieser verdammte Krieg vorbei ist?" Das war immerhin eine kriegsentscheidende Sache, denn unbesoldete Soldaten kämpften nicht! Und immerhin stand in Norditalia die wichtigste Münzpräge des Imperiums!

    Potitus nickte. Die Aufklärung des Mordes an Valerianus war für ihn eher eine Art Privatinteresse. Die Staatsinteressen konnte das kaum beeinflussen! "Gibt es noch mehr Neuigkeiten? Melden deine Spitzel irgendwelche unvorhergesehenen Gefahren?" ging er schließlich zum letzten Punkt über.

    Potitus legte den Kopf schief. Ein bisschen mehr politisches Geschick hatte er von seinem Praefectus Praetorio schon erwartet! "Weil Aelius Quarto der Bruder des Kaisers ist! Man könnte auch denken, dass er für manche vielleicht als Nachfolger zur Diskussion stehen könnte, bei Hercules!" Was natürlich nicht hieß, dass man nicht auch die anderen Verdächtigen an die Öffentlichkeit zerren musste! "Aber die anderen beiden können ja auch verraten werden. Und für Vinicius will ich einen Schauprozess! Leite das in die Wege!" Der Kaiser konnte jetzt jeden Beweis seiner Rechtmäßigkeit brauchen!


    Legatus Augusti cursu publico
    Medicus Germanicus Avarus

    Casa Germanica
    Roma



    N. NEGIDIUS MED GERMANICO AVARO S.D.


    Salve Legatus, der Imperator Caesar Augustus erwartet dich zu einem persönlichen Gespräch ANTE DIEM XIII KAL NOV DCCCLXII A.U.C. (20.10.2012/109 n.Chr.) zur vierten Stunde. Du wirst in die Domus Flaviana vorgelassen werden.


    Im Auftrag der Kaiserlichen Kanzlei


    Numerius Negidius
    ~~Primicerius ab epistulis der Admistratio Imperatoris~~


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    Curator operum publicorum
    Quintus Germanicus Sedulus

    Casa Germanica
    Roma



    N. NEGIDIUS Q GERMANICO SEDULO S.D.


    Salve Curator, der Imperator Caesar Augustus erwartet dich zu einem persönlichen Gespräch ANTE DIEM XIII KAL NOV DCCCLXII A.U.C. (20.10.2012/109 n.Chr.) zur vierten Stunde. Du wirst in die Domus Flaviana vorgelassen werden.


    Im Auftrag der Kaiserlichen Kanzlei


    Numerius Negidius
    ~~Primicerius ab epistulis der Admistratio Imperatoris~~


    [Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]


    Potitus legte den Kopf schief. "Ich würde es lieber gleich machen. Wenn wir noch ewig damit warten, wird das ziemlich seltsam aussehen und wir sollten lieber alle Zweifel ausräumen!" bestimmte der Kaiser. Dann aber zum nächsten Thema! Unverfänglich fragte er: "Wie sieht es mit deiner Erkundungsmission aus?" Salinator wusste ja nicht, dass Proximus schon von dem Beschwerdebrief wusste!

    Potitus nickte. "Gut!" Dann überlegte er einen Moment. Irgendwas hatte er wegen Proximus noch gehabt! "Wo wir grade dabei sind: Hast du dich schon von Aelius Quarto losgesagt? Jetzt, wo er zu den Rebellen übergelaufen ist, wäre es ja schon riskant, mit so jemandem in Verbindung gebracht zu werden!" Außerdem wollte der Kaiser, dass der Kommandeur der Cohortes Urbanae über jeden Zweifel erhaben war!

    Potitus legte den Kopf schief. Von der Domus Augustuna hatte er gar nichts gesagt! "Erstmal reißen wir nur die Domus Aeliana ab! Die Domus Augustana ist ja noch ganz hübsch, oder?" Er sah sich kurz um. Das Gebäude stammte ja noch von Domitian und war keine fünfzig Jahre alt! "Und wegen dem Geld... das werden wir von den eingezogenen Gütern der Rebellen finanzieren, sobald der Krieg vorüber ist! Für den Anfang können wir aber auch die Zusatzeinnahmen aus der Besteuerung der Patrizier nehmen!" Dass der Kerl von der Finanzverwaltung nichts von den neuen Regelungen wusste, ahnte der Kaiser ja nun wirklich nicht!

    Potitus legte den Kopf schief. "Naja, sowas ist eigentlich nicht Aufgabe der Cohortes Urbanae!" sagte er. Genaugenommen lag es ihnen sogar relativ fern! "Das heißt, prinzipiell ist mir egal, wer da ermittelt! Aber die Anklage solltest schon du übernehmen! Es gibt ja keinen staatlichen Ankläger mehr und zumindest zu meiner Zeit gab es auch keinen in der Castra Praetoria!" Außerdem war es wohl kaum ein Beweis von Vertrauen, wenn man nur seine Dienstpflichten zu erfüllen hätte!

    Potitus nickte. "Ich hatte an eine Domus Vescularia gedacht. Als Ergänzung quasi!" Und als ewiges Denkmal für ihn und seine Familie! "Das Inventar aus der Domus Aeliana, richtig! Das ziehen wir ein! Vielleicht kann man ja noch was davon gebrauchen!" Aelius Quarto war ja sowieso ein Verräter! Warum also nicht?

    Potitus grüßte den Primicerius knapp. "Salve! Wo ist Plennius Flamininus?" Normalerweise sprach er immer direkt mit dem Abteilungsleiter! Aber im Grunde war es ja egal! Er machte eine wegwerfende Handbewegung. "Egal, das kannst du auch erledigen! Ich habe Umgestaltungspläne für den Palatin! Und dazu brauche ich Platz! Und dazu muss ich die Domus Aeliana abreißen!" Er wartete gespannt ab, wie der kleine Bürokrat vor ihm reagierte.

    Potitus ließ den Tribun ein Weilchen warten. Dann aber wurde er vorgelassen und der Kaiser begrüßte ihn in seinem repräsentativen Officium. "Salve, Iulius. Ich habe dich wegen ein paar Dingen einbestellt. Zuerst das einfachste." Er machte eine kurze Pause. "Wie ich hörte, hast du Claudia Catilina angezeigt. Aber im Namen der ganzen Cohortes Urbanae?"

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    DECRETUM IMPERATORIS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III ID OCT DCCCLXII A.U.C.
    (13.10.2012/109 n.Chr.)


    erkläre ich zur Herstellung einer Steuergerechtigkeit im Imperium Romanum das Decretum Imperatoris vom ANTE DIEM X KAL OCT DCCCLV A.U.C. (22.9.2005/102 n.Chr.) über die Befreiung der patrizischen Gentes von allen Steuern mit sofortiger Wirkung für aufgehoben.


    - DCCCLXII A.U.C. -


    Potitus erschien persönlich im Senat. Das war schon lange nicht mehr geschehen! Aber die letzte Abstimmung war ein Schlag ins Gesicht gewesen! Er musste reagieren! Zur Sicherheit erschien er mit einer großen Abordnung seiner skythischen Leibwache und trug einen vergoldeten Brustpanzer unter der purpurnen Toga. Die Consuln machten ihm gehorsam Platz, als er zielstrebig auf das Podest mit den Sellae Curules zuhielt und vor diesen stehen blieb. Die beiden Liktoren am Eingang schlossen das Portal und postierten sich davor, jetzt wurde deutlich, dass ihre Rutenbündel heute mit Äxten ausgestattet waren. Dann begann Salinator seine Rede mit zornigem Blick: "Senatoren!


    Vor einigen Tagen fand hier in diesen ehrwürdigen Hallen eine Frechheit statt, wie ich sie in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt habe! Der Senat stellte sich geschlossen gegen seinen Kaiser! Er hat leichtfertig die Stabilität und Ordnung unseres Staates aufs Spiel gesetzt und das für ein Häuflein Familien, die auf kaum etwas als ihre großen Namen verweisen können! Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, was?



    Wie lautet der § 18, Absatz 1 des Codex Universalis?" fragte er in Richtung Maecilianus Sermos, der pflichtschuldig aufzubeten begann:


    "Der Imperator Caesar Augustus ist das Staatsoberhaupt des Imperium Romanum und als solches sind seine Anweisungen allgemein absolut bindend. Der Senat hat ausschließlich nur beratende Funktion gegenüber dem Imperator Caesar Augustus."


    "Sehr richtig!" fuhr der Kaiser fort. "Ich werde es nicht dulden, dass ihr aus Egoismus und Geiz das ganze Imperium blockiert! Ihr habt lange genug arrogant und fett in euren Villen gesessen, während das arme Volk auf der Straße buckeln muss und mit seinem sauer verdienten Geld eure fantastischen Pöstchen und Posten finanziert!" Er machte eine kleine Pause und sah kurz in die Reihen der Senatoren. "Ich wollte ein Zeichen setzen, dass Senat und Kaiser mit einer Stimme sprechen, gerade in so schwierigen Zeiten, in denen ein Patrizier, ein Kaisermörder, dreist nach dem Thron grabscht! Ich habe euch meine Hand zum Bunde hingehalten, aber ihr habt darauf gespuckt und damit nicht nur mich, sondern auch das Andenken unseres geliebten Valerianus und aller anderen Kaiser beschmutzt!


    Das werde ich nicht akzeptieren! Ihr wollt keinen Bund? Gut, könnt ihr haben! Ich brauche euch nicht! Ihr seid ein Puppentheater, gestützt auf irgendwelche Traditionen und Privilegien! Aber was nützt ein Senat, der seinen Aufgaben nicht nachkommt? Der nicht integriert, sondern spaltet? Garnichts! Deshalb werde ich ab jetzt eben ohne euch regieren! Ich habe genug Freunde und Klienten, die ich zu Senatoren machen kann, damit sie die paar senatorischen Posten übernehmen können und dem Volk die Fassade des funktionierenden Staates aufrechterhalten können! Ab sofort werden andere Saiten aufgezogen!


    Ich werde die Senatsliste nochmal einer kritischen Prüfung unterziehen, um Platz für loyale Senatoren zu schaffen, die dieser Institution Ehre machen! Und ich kann euch versichern, dass sehr klar verzeichnet ist, wer die Frechheit besaß, gegen meinen Antrag zu stimmen!" Er funkelte die Consulare und Praetorier, die ganz vorn saßen, böse an. "Und wenn ihr mich blockiert, blockiere ich eben euch! Kraft meiner Tribunicia Potestas werde ich jeden einzelnen Antrag, der in diesem Raum gestellt wird, ablehnen! Gesetze werden ab sofort auf dem Palatin beschlossen!"


    Einen Moment überlegte der Vescularier, ob er zum Abschluss noch auf den Boden spucken sollte, wagte das aber doch nicht. Stattdessen gab er seinen Männern ein Zeichen und marschierte grußlos durch den Saal auf die Tore zu. "Und übrigens: Das Dekret von Iulianus ist natürlich aufgehoben! Und ich erkläre diese Sitzung zum Staatsgeheimnis gemäß Codex Iuridicialis! Wer versucht, diese Sache hier hinauszuposaunen, um das Volk zu verwirren, den werde ich ohne Gnade hinrichten lassen!" Damit öffneten die Liktoren das Portal und der Kaiser, umgeben von Leibwächtern und Liktoren, marschierte davon.

    Potitus nickte. "Gut, melde mir, wenn deine Truppen bereit sind!" Der wichtigste Punkt heute war ja das Unterstützungsheer für Maturus gewesen! Plötzlich kam dem Kaiser aber noch etwas! "Und findet mir heraus, was mit Aelius Quarto passiert ist! Pompeius Imperiosus berichtete mir, dass er geflohen ist! Das müssen wir ausschlachten! Am besten an die Acta, wenn deine Leute nähere Umstände herausgefunden haben! Ich könnte mir eine Schlagzeile wie 'Brudermord?' vorstellen!" Zwar war das nicht direkt die Aufgabe der Praetorianer, aber die hatten ja sicher die Sklaven in Gewahrsam!

    Potitus legte den Kopf schief. "Der gute Silanianus wusste schon, warum! Wen sollte ich damit beeindrucken? Die Sklaven Roms?" fragte er. Das alles war ihm schon wirklich nicht sehr einleuchtend! "Würde das nicht die Gerüchte schüren, ich selbst hätte irgendetwas mit dem Mord an Valerianus zu tun? Immerhin würde vor allem ich selbst profitieren, wenn keine neuen Sklaven für die kaiserliche Landvilla gekauft werden würden!" Richtig, die Villa in Misenum! Eigentlich war sie überflüssig! Wenn, dann lieber gleich nach Baiae! "Da fällt mir ein, dass wir die Villa verkaufen sollten, wenn die Ermittlungen beendet sind! Aber egal. Die Sklaven werden bis auf diejenigen, die wir für unbedingt noch brauchen, hingerichtet! Sprich mit meinem Vilicus hier in Rom und kläre, wen wir brauchen und wen nicht!" Wenn er recht überlegte, konnte er ja kaum ruhig schlafen, wenn diese Sklaven, die nicht gegen Valerianus' Tod unternommen hatten, hier frei herumwuselten!