Potitus begrüßte Lucanus wie immer mit einem breiten Grinsen, während der Nomenclator den passenden Namen einflüsterte. "Neuigkeiten? Was für Neuigkeiten gibt es denn, Iulius?"
Beiträge von POTITUS VESCULARIUS SALINATOR
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Potitus nahm die Meldung fast regungslos entgegen und seine Mimik verdunkelte sich nur kurz. Dann kehrte aber das strahlende Lächeln zurück und er sah von einem Rekruten zum nächsten. "Männer!
Ihr habt die besondere Ehre, dem Kaiser hier im Herzen des Imperiums zu dienen! Die Legionen draußen wehren grausame Barbaren ab, die nur darauf warten, den Limes zu übertreten und rechtschaffene Römer und ihre Frauen niederzumetzeln!
Hier in Rom aber lauert ein mindestens genauso gefährlicher Feind: das Chaos! Ihr alle wisst, dass Banditen in den Straßen und Gassen der Stadt lauern, dass es selbst für uns gefährlich ist, uns in bestimmte Bezirke zu wagen!
Doch viel gefährlicher als alle Banditen, Straßenräuber und Diebe zusammen sind jene Elemente, die versuchen, unseren geliebten Staat in Unordnung zu bringen! Männer, die den Pöbel gegen unseren geliebten Kaiser aufhetzen und im Verborgenen Umstürze planen bedrohen unsere geliebte Ordnung und den Frieden des gesamten Imperiums! Deshalb seid ihr hier im Herzen des Imperiums stationiert als die besten Männer, die Rom aufzubieten hat!
Ich ermahne euch also am Beginn eurer Dienstzeit, treu zu Rom und zum Kaiser zu stehen! Als Soldaten des Kaisers seid ihr zugleich seine Klienten und somit niemals außer Dienst! Haltet also eure Ohren offen und seid jederzeit bereit, diesen Staat mit der Waffe in der Hand zu verteidigen, sei es gegen einen aufrührerischen Bettler oder gegen einen mächtigen Senator!"
Die Stimme Salinators war bis zum Ende immer dramatischer geworden. Nun aber erwartete er den Jubel der Soldaten, ehe es weiterging: Einer der Liktoren trat vor und begann, die Namen der einzelnen Rekruten zu verlesen. Darunter auch den des Iullus Octavius Ofella.
Dann ergriff wieder der Praefectus Urbi das Wort. "Hiermit ernenne ich euch alle zu Milites der Cohortes Urbanae. Bekräftigt dies mit dem heiligen Eid auf den Imperator Caesar Augustus, unseren immer siegreichen Feldherrn!" -
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIERNENNE ICH
IULLUS OCTAVIUS OFELLAMIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM V KAL MAI DCCCLXI A.U.C.
(27.4.2011/108 n.Chr.).ZUM
MILES - COHORTES URBANAE[Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/SiegelCuPUPVS.png]
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Potitus grinste, als Varus ihn ein bisschen unsicher begrüßte. "Ave Annaeus! Auch mal wieder da?" Natürlich war der Vescularier tatsächlich etwas unzufrieden mit seinem a libellis! Aber sicherlich würde dieser gleich eine schöne Ausrede präsentieren!
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Die Klienten wurden wie jeden Morgen in das protzige Atrium geführt, wo sie einige Zeit warten mussten. Dann endlich schwoll die Lautstärke der Gespräche etwas an und die vordersten Männer schienen eine Schlange zu bilden. Dann marschierten alle nacheinander am Stuhl des Hausherrn vorbei, sodass auch Lucanus an die Reihe kam...
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Original von Lucius Quintilius Valerian
Valerian trat vor den Schreibtisch des Scribas. "Centurio Lucius Quintilius Valerian. Hier ist die Liste der Männer, die ihre Grundausbildung abgeschlossen haben. Der Praefect sagte mir neulich, daß er selbst die Ernennung vornehmen möchte." So ganz konnte Valerian es zwar nicht glauben, aber man konnte ja nie wissen.
Der Scriba nahm die Liste, musterte sie kurz und meinte "Gut, ich leite das weiter!" Dass sie den Praefectus persönlich interessierte, war allerdings mehr als unwahrscheinlich! -
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Original von Lucius Quintilius Valerian
"Sehr wohl, Praefect. Die Schmierfinken festnehmen, die diese üblen Parolen gegen den Kaiser an die Wände schreiben." Natürlich war es unmöglich, diese zu finden. Aber Valerian als ehemaliger Praetorianer hielt sich durchaus für fähig, einen Sündenbock zu finden. Oder auch zwei. Und es war nicht mal die Rede davon, die Schmierfinken zu erwischen, die jene viel böseren Schmierereien über Salinator angepinselt hatten. Das war noch viel besser, die konnte er also selbst dann laufen lassen, wenn er sie zufällig erwischte! Fast hätte er gegrinst. Gerade noch rechtzeitig konnte er es unterdrücken. Hoffentlich sah der PU das verräterische Zucken der Mundwinkel nicht.
Potitus würdigte Valerian keines Blickes mehr. "Dann verschwinde jetzt!" -
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Original von Titus Decimus Verus
"Nun," begann Verus gewohnt vorsichtig. "Ich konnte auf einer Feierlichkeit aufschnappen, dass er dich als Mittel zum Zweck sieht und wohl erst einmal Macht gewinnen wollte, wozu er auch immer Macht gewinnen wollte. Dies konnte ich nicht hören. Ich vermute nur, dass er sich bereits gegen dich gestellt hat, da ihm nun mehrere Legionen unterstehen. Er hat das, was er wollte. Du bist für ihn nichts weiter als ein Mittel. Zudem kritisierte er deutlich deine Politik im Umgang mit dem Kaiser. Er erwähnte sehr häufig den Sohn des Kaisers. Mehr konnte ich wahrlich nicht hören."
Potitus schüttelte verwirrt den Kopf. Modestus zu trauen war natürlich prinzipiell falsch, aber so unvorsichtig konnte der Mann nicht sein, dass er so etwas einfach offen auf einer Feier äußerte! Außerdem hatte er sich bisher als recht loyal erwiesen und dabei auch die Missgunst anderer Senatoren riskiert! "Verstehe. Ich werde dem nachgehen!" erwiderte er deshalb schon etwas zugeknöpfter. Wahrscheinlich versuchte Verus sich beliebt zu machen, indem er seine Feinde ans Messer lieferte! -
Potitus kam zu spät. Die Männer standen eine ganze Weile in der Frühlingssonne Roms, ehe zuerst die skythischen Leibwachen des Vesculariers auftauchten und dann die breite Gestalt Salinators selbst, gehüllt in einen goldenen Feldherrenpanzer, zu sehen war. Außerdem hatte er auch wieder seine 24 Liktoren mitgebracht, um seine Autorität zu unterstreichen.
Ohne den Centurio eines Blickes zu würdigen baute er sich vor den Rekruten auf und betrachtete sie mit einem vergnügten Grinsen.
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Potitus nickte nur. "Ja, ich bin sicher, dass du ein tüchtiger Junge bist!" Und natürlich konnte er immer gute Männer brauchen, die in den Schaltzentralen der Macht seine Augen und Ohren waren! Aber zuerst musste sich zeigen, wie er sich machte...für einen Stationarius gab es schon Möglichkeiten, sich zu bewähren! "Dann wünsche ich dir eine gute Reise!" Damit war das Gespräch von Salinators Seite aus beendet.
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Potitus' Augen blitzten auf, als Valerian die Standpauke so einfach über sich ergehen ließ. Viel besser gefiel es ihm, wenn der Centurio sich kaum zurückhalten konnte! Aber da er ihm diesen Gefallen nicht tat, ging Salinator zu einem neuen Befehl über. "Ich habe noch eine Aufgabe für dich: Ich habe gehört, dass irgendwelche Schmierfinken Parolen gegen den Kaiser an Wände schreiben. Ich will, dass du sie findest und einsperrst!" Diese Aufgabe war selbstverständlich kaum zu bewältigen, da es unzählige Graffiti in der Stadt gab und dementsprechend auch unzählige Schmierfinken. Aber das würde wenigstens ein Anlass sein, den Quintilier auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen!
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Potitus grinste weiter. Einen Stationarius als Klienten zu haben war nie schlecht! Vielleicht konnte er ja die eine oder andere Spitzelaufgabe für ihn übernehmen! "Hm, danke, dass du mich informierst! Ich habe im Moment nichts, aber ich werde mich bei dir melden, wenn du irgendetwas für mich tun kannst." Er lehnte sich zurück und schien einen Augenblick nachzudenken. "Wenn du meine Hilfe brauchst, dann scheue dich ebenfalls nicht, mir einfach zu schreiben!"
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Original von Lucius Quintilius Valerian
Das waren zwei Fragen. Valerian wartete noch, bis der Praefect sich ausgetobt hatte. Innerlich schäumte er vor Wut, doch äußerlich war er die Ruhe selbst. Auch sein Ton war sehr ruhig als er antwortete, so schwer das auch fiel. Am liebsten hätte er diesem Fettkloß einfach die Kehle durchgeschnitten. Es wäre nur ein kurzer Moment. Er hatte die Waffe dazu. Sie waren allein. Valerian schluckte schwer. "Ja, Herr. Das ist richtig. Gemäß Deinem Befehl. Es dauert nur noch wenige Tage, da wir gerade den letzten Ausbildungsabschnitt beginnen. Möchtest Du selbst die Ernennung vornehmen, Praefectus?" Vielleicht wollte Salinator die Jungs ja auf sich einschwören. Zuzutrauen war ihm das. Besser wäre natürlich für die jungen Soldaten, wenn sie nur auf den Kaiser schwören mußten.
Potitus machte eine wegwerfende Handbewegung. "Natürlich!" Auch wenn Valerian aber versuchte, dem Herunterputzen zu entgehen, ließ Salinator sich nicht davon abbringen. Dafür hatte er ihn schließlich nach Rom geholt! "Die Ausbildung hat viel zu lange gedauert! Ich bezahle auch dich nicht dafür, dass du die Rekruten ewig ausbildest! Es laufen auch genug Banditen und Aufrührer herum, die eines Centurios bedürfen, Quintilius!" -
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Original von Titus Decimus Verus
"Der Curator Rei Publicae Vinicius Lucianus, Decima Seiana, wie bereits erwähnt und ich vermute auch Annaeus Modestus, dessen Worte auf einer privaten Feier deutlich zweideutig und kritisch waren. Er scheint ein Opportunist zu sein." Annaeus Modestus zählte ohnehin zu den persönlichen Feinden des Verus. Wenn dieser beseitigt wurde, kümmerte dies Verus wenig, da Modestus auch Verus übel nachgespielt hatte. Nun war es gesagt. Den Rest konnte er schützen. Doch Salinator wollte Namen und diese sollte er bekommen. Doch in Verus Augen spiegelte sich, dass er einige Namen zurückhielt, um diese zu schützen. Zweifel keimten immer weiter.
Potitus wartete ungeduldig. Als die Liste dann kam, blickte er Verus überrascht an. "Vinicius Lucianus? Annaeus Modestus?" Besonders der letzte Name war wirklich eine Enttäuschung! Salinator hatte gehofft, dass er mit Modestus einen verlässlichen Mann hatte! "Was meinst du mit zweideutig und kritisch?" Vielleicht gefiel ihm aber auch nur eine bestimmte Amtshandlung nicht... -
Potitus saß wie immer auf einem geradezu thronartigen Stuhl und ließ die Klienten an sich vorbeiparadieren. Als Flavus an die Reihe kam, flüsterte der Nomenclator Salinator den Namen ein und der Praefectus Urbi grüßte ihn mit einem breiten Grinsen. "Iulius, lange nicht gesehen! Wie geht es dir?"
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Original von Titus Decimus Verus
Verus nickte ernstlich. Konnte er Seiana so für ihren Verrat bestrafen? In Verus erwachte eine Stimmung, die er vorher noch nicht kannte. Es fühlte sich gut an, sich derartig zu rächen. Seiana hatte ihn fallen lassen und nun ließ er sie fallen. Seiana würde für ihre Arroganz ihm gegenüber bluten. Nein, viel mehr stellte sie wirklich eine Gefahr für Verus und Salinator dar. Sie war eine kalte Furie, die in ihrer Arroganz wohl auch über Leichen ging, das wollte Verus verhindern. "Nicht nur, dass ihre Acta immer mehr kritisch wird, nein, sie selbst verlautete als wir uns noch nicht entzweit hatten, dass sie dich verabscheute. Sie benutzt die Acta, wohl gemerkt unsere Staatszeitung, die unsere Meinung vertreten sollte, gegen uns, um eventuell ein Komplott gegen dich vorzubereiten. Ihre Worte von damals lassen mich jetzt immer noch erschaudern. Sie hasst dich und mich. Wer ihre kalte Art kennt, weiß darum, dass sie bereit ist alles zu tun, um ihren Willen durchzusetzen. Zudem gibt es immer mehr Hinweise, dass in Rom Entwicklungen abzusehen sind. Ich habe mit vielen Männern gesprochen und Gespräche belauscht, die überaus kritisch sind. So eine Kritik kann schnell in einen Bürgerkrieg oder noch schlimmer ein Attentat auf dich umschlagen. Ohne dich, wird Rom im Chaos versinken. Wir müssen handeln. "
Potitus hörte aufmerksam zu. Scheinbar gab es eine kleine Fehde zwischen Verus und Seiana, aber die Warnung war so gefährlich, dass man sie nicht einfach abtun konnte! Wenn hinter der Fassade der Acta wirklich eine Verschwörung geplant wurde, war das ungeheuerlich! "Ich werde den Acta und dieser Decima auf den Zahn fühlen. Aber von wem hast du sonst Kritik gehört?" Er sah den Procurator forschend an. "Du weißt, dass solch eine Kritik Hochverrat ist! Du darfst in diesem Fall also auch Freunde nicht schonen!" Nun war der Blick geradezu durchdringend. -
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Original von Lucius Quintilius Valerian
Also betrat er das Officium, salutierte zackig, wie es sich gehörte. "Salve Praefectus. Centurio Lucius Quintilius Valerian meldet sich befehlsgemäß."
Potitus saß in seinem Officium hatte scheinbar überhaupt nichts zu tun. Als der Centurio eintrat, schien er ihn aber einfach zu ignorieren. Erst nach der Meldung sah er auf und betrachtete Valerian feindselig. "Quintilius, du kommandierst eine Ausbildungs-Einheit, richtig?" Ohne die Antwort abzuwarten, fuhr er direkt fort. "Wie lange dauert das noch, bis die neuen Rekruten zum Miles befördert werden können? Die wurden nicht angemustert, damit sie ewig auf dem Exerzierplatz herumtollen!" Seine Stimme wurde immer wütender, obwohl dies natürlich ein vorgeschobener Grund war, den Centurio herabzustauchen! Aber dafür war er ja nach Rom gekommen: Als Prügelknabe für Salinator! -
Potitus gähnte, als die Verhandlung beendet wurde. Für solche Schmierenkomödien hatte er wirklich keine Zeit! Aber noch viel schlimmer war es, dass nun noch ein langwieriges Opfer hinterherkam! Salinator nutzte die Zeit, noch einmal seine neuen Liktoren zu begutachten. Wirklich ein erhebendes Gefühl, von so viel Amtsgewalt begleitet zu werden!
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Original von Titus Iulius Flavus
Nun, das war dann ja schnell vorbei dieser Besuch. Gut, dann musste er halt morgen in der Früh noch schnell zu seinem Patron. Deshalb antwortete er:"Gut, dann versuche ich Morgen noch schnell bei ihm vorbei zu kommen. Ich wurde nämlich nach Aegypten versetzt und wollte meinen Patron darüber informieren und fragen ob er dort irgendwelche Aufgaben für mich hat."
Da der Scriba in erster Linie für geschäftliche Dinge zuständig war, nickte er nur. "Das wird ihn bestimmt freuen, wenn er dich wieder trifft! Vale!" -
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Original von Titus Decimus Verus
Verus nickte. "Die Artikel in letzter Zeit, zum Beispiel über meine neue Position als Procurator wirken ein wenig zynisch fast schon verleumdend. Es ist das Zusammenspiel der Worte, die recht so wirken wollen, dass ich fehl am Platze in diesem Posten bin und diesen Posten nur dir zu verdanken hätte. Natürlich verdanke ich dir diesen Posten aber die öffentliche Meinung wird dahingehend beeinflusst, dass ich völlig von dir abhängig wäre. Auch weitere Artikel scheinen diesen Tenor zu tragen. Die Acta ist sehr feindlich dir gegenüber eingestellt. Ich befürchte, dass dies nur die Spitze eines Schwertes ist, das uns langsam in den Rücken getrieben wird. Zudem gibt es Gerüchte, dass es Kreise gibt, die dir und deinen Entscheidungen sehr kritisch gegenüberstehen. Es wäre nicht das erste mal in der Geschichte des Reiches, dass man eine Regierung austauschen lässt, durch Attentate oder schlicht politischer Diskreditierung," machte der Beamte seiner Angst Raum. "Ich fürchte, dass Decima Seiana als eine der mächtigsten Frauen Roms ihre Macht missbraucht."
Potitus nickte anfangs gelangweilt. Für ihn war Verus auch genau das, nämlich ein kleiner Speichellecker! Aber natürlich hieß das nicht, dass er nicht nützlich war oder man ihn etwas schützen musste! Am Ende seiner Klage flossen doch Dinge ein, die einen beleidigten Beamten unwichtig werden ließen. "Wovon sprichst du da? Hast du Hinweise auf eine Beteiligung Decimas an einer Verschwörung? Oder hast du überhaupt Kenntnis von so etwas?" Wenn dies der Fall war, musste er es auf der Stelle sagen! Dass er damit nicht früher gekommen war!