Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Einen Moment verharrte er, seine Ohren lauschten in die Nacht, doch scheinbar hatte ihn niemand gehört. Auch wenn er nicht sehen konnte, was auf dem Mauergang über ihm passierte, was er hörte und roch war genug, er wusste genau bescheid, wie weit die Soldaten von ihm entfernt waren, wenn er gleich mit dem nächsten Sprung die Spitze der Mauer erreichen würde.


    Kraftvoll stiess er sich ab und setzte zu seinem nächsten Sprung an. Diesmal war das Geräusch deutlich lauter, als er die Mauerkrone gerade noch mit den vorder Läufen erreichte und sich auf die Mauer zog. Ein schneller Blick nach Links, ein schneller Blick nach Rechts, dann sprang er auf den Holzboden des Wehrganges...

    Tiberius Vitamalacus erwiederte die Meldung des Primus Pilus mit einem knappen, perfekt ausgeführten militärischen Gruss, dann richtete sich sein Blick auf die Probati vor ihm, im Hintergrund hielten sich einige Scriba bereit, mit Schriftrollen in den Händen.


    Schweigend blickte der Legatus in das Gesicht jedes einzelnen Proabti, die kühlen, emotionslosen Augen musterten die Männer, welche hewute Legionäre werden sollten. Dieses Mustern dauerte nur einen Moment, doch Tiberius Vitanlacus wusste auch, das ein solcher Moment für den gemusterten lange wirken musste. Doch dann donnerte seine Stimme wieder über die Köpfe der Probati und über die Köpfe der ganzen Legion hinweg.


    "Probati ! Ihr habt eine schwere Zeit hinter euch ! Ihr kammt als Civilsten und standet Soldaten gegenüber. Soldaten, welche welche die schwierigste Aufgabe von allen hatten : Aus Civilisten auch Soldaten zu machen !"


    "Sie haben euch geschleift und gedrillt ! Sie haben euch an eure Grenzen und darüber hinaus getrieben ! Mehr als einmal wird ein jeder von euch gezweifelt haben, diesen Drill zu bestehen ! Und mehr als nur einer ist diesem Zweifel erlegen !"


    "Doch heute habt ihr es geschafft ! Ab heute seit ihr Legionäre Roms !"

    Es ist ein grosser Sprung, mit dem er den letzten Graben vor der Mauer überwindet und lautlos auf dem schmalen Grat zwischen Mauer und Graben landet. Seine Ohren registrieren die Stimmen auf dem Rundgang über ihm, die laue Nachtluft trug auch den Geruch der Männer zu ihm, dieser typische Geruch von menschlichem Schweiss, getragenem Stoff und Leder.


    Seine Augen wandern nach oben, er sucht eine jener Stellen, an denen er die Mauer überwinden kann. Es sind aus dem Mauerwerk herrausragende Holzbalken, alle nicht gross, ganz im gegenteil, alle eher klein, aber gross genug ihm halt zu geben und als Ausgangspunkt für einen weiteren Sprung zu dienen.


    Dann hat er einen gefunden, er setzt zum Sprung an, erreicht den Vorsprung ...


    Und zum ersten Mal macht er macht Geräusche, in seinen Ohren regelrechten Krach, auch wenn es nur das schwache Geräusch des Holzes ist, das unter seinem Gewicht etwas ächzt.

    Es war ein leise Murren, welches der Tiberier von sich gab, während er sich die bemängelte Stelle ansah und in der Tat noch einen flech vorwand, den er mit einem Tuch rasch weg polierte.


    "Du solltest eigentlich Stubenkontrollen durchführen," erwiederte er, während er der Rüstung einen letzten prüfend zu warf. Ohne sich ihr zu wenden, antwortete er auf ihre Frage : "Nein, was soll mir aufgefallen sein..."

    Das Castellum und sein Umland liegen still da, schon einige Zeit ist die Sonne hinter dem Horizont verschwunden. Doch richtig dunkel ist es in dieser Nacht nicht, in dieser Nacht, die sowieso eine der kürzesten des Jahres ist, denn der Mond steht hoch und hell am klaren Himmel.


    Die Schritte der Milites auf den Gängen des Vallums mögen leise sein, doch immer noch gut zu hören, besonders in das Vorfeld des Castellums, in dem sonst nichts ausser dem Zirren von einigen Grillen zu hören ist. Zumindest für die Ohren der meisten Kreaturen in der Umgebung.


    Doch er hört mehr, er hört fast alles. Er streift durch das Gras vor dem Castellum, er hört wie es sich biegt, noch bevor er es berührt, er hört die Maus, die in einen Erdloch in einem Graben verschwindet.... Und er hört die Schritte des Miles auf dem Vallum.


    Seine Schritte sind leise, selbst die Maus hat ihn nicht gehört, sie verschwand als sie die Calligae des Miles hörte. Doch die Wand vor ihm, die er überwinden muss, ist hoch, herunter kommen mag leichtfür ihn sein, doch herauf und das ungesehen, das wird schwer werden,...


    Sim-Off:

    Wer will, der soll...... :)

    Tiberius Vitamalacus liess seinen Blick durch die Runde wandern, jeden einzelnen noch einmal ermutigend das Wort zu ergreifen, doch schien keiner noch eine Frage stellen zu wollen.


    "Wenn keine weitere Fragen bestehen, dann schreiten wir zur Abstimmung
    !"

    Gründlich musterten der Tiberier die Eingeweide der Tieres, überprüfte ob nichts fehlte, ob keine schwarzen oder andersartig negativ zu deutetenden Stellen zu sehen waren. Doch so gründlich er auch schaute, konnte er nichts finden.


    Tiberius Vitamalacus reichte die Schale dem Tempeldiener zurück, trat einen Schritt vor, hob die Arme und sprach die erlösenden Worte :


    "Litatio!"


    Dann trat er langsam rückwärts zurück, schlug die Kapuze zurück, liess sich den Mantel wieder abnehmen und seinen Helm reichen.


    Er blickte zum Primus Pilus.


    "Lass die Probati vortreten !"

    Als der Tribun geendet hatte, erklangen die Cornichen der Legion, sie hallten laut über ds Feld und trugen ihre Signale bis in die stadt hinein. Die Tempeldiemer hatten diesen Moment nervös erwartet, hatten sie doch die Aufgabe das Opfertier ruhig zu halten sollten. Nichts wäre unpassender, ein schlechteres Omen als das laute Blöcken dieses Opfertieres, einem prachtvollen roten Stier. Doch das Tier gab keinen Laut von sich.


    Dann verstummten die Cornichen und gaben so das Zeichen, das nun das Opfer beginnen würde. Im Hintergrund erklang zuerst leise, dann lauter werdend, gedämpfte, würdevolle Musik. Ein Tempeldiener näherte sich Tiberius Vitamalacus mit einer Waschschale, andere hielten sich bereit die Opfergaben zu bringen und das Opfertier wurden langsam auf seine Position gebracht.


    Der Legatus nahm seinen Helm und Umhang ab, reichte ihm einen Tempeldiener, dann wusch er seine Hände in der Schale, welche ein weiterer Tempeldiener ihm gereicht hatte, benetzte auch sein Gesicht, um so die rituelle Reinheit sicher zustellen. Als Zeichen, das er nun der Opferherr war, legte ihm der erste Tempeldiener einen weissen Mantel um, dessen Kapuze tief in sein Gesicht ragte.


    Dann wandte er sich dem nächsten Tempeldiener zu, der ihm ein eine geöffnete Schachtel darbot, in der sich Weihrauch befand. Der Legatus nahm diesen, drehte sich zu der Opferschale neben sich.


    "Als Dank für für deinen Beistand für uns und unsere Feldzeichen im letzten Jahr, rufe ich dich an, Mars, Gott des Krieges, Vater von Romulus und Remus."


    Langsam und Würdevoll liess er den Weihrauch in die Opferschale fallen, dann drehte er sich wieder rechts um, nahm die nächsten Opfergaben, Wein und Kekse, entgegen, drehte sich zürück.


    "Steh auch im nächsten Jahr unsere Feldzeichen bei, oh Mars, Gott des Krieges, Vater von Romulus und Remus."


    Vorsichtig legte legte er die Opfergaben ab, in der Opferschale schwellte der Weihrausch langsam vor sich hin, im Hintergrund wurde das Flötenspiel langsam lauter und dann wurden das Opfertier heran geführt.


    Der Kopfe des Tieres war prachtvoll mit roten Wollbinden geschmückt, über seinem Rücken lag ein rote Wolldecke. Während sich der Legat dem Tier zuwandte, befestigeten die Tempeldiener die Ketten an den Beinen des Tieres an den im Boden eingelassenen Befestigungen.


    Langsam umrundet der hochgewachsene Tiberier das Tier, musterte es gründlich. Natürlich gab es nichts zu bemängeln, schliesslich waren die Tiere sorgfältig ausgesucht worden. So musste er nur einmal nicken und erneut reichte man ihm die Schale in der er sich die Hände wusch und reichte ihm auch das malluium latum, mit dem er sich die Hände trocknete.


    Tempeldiener gingen die Reihen der Soldaten ab, beschrenkelten diese mit Wasser.


    Jetzt machten sich die Tempeldiener daran, den Schmuck der Tiere zu entfernen und der Victimarius reichte dem Opferherren sein Opfermesser und erneut umrundete dieser das Tier, strich dabei mit dem Messer über den Kopf des Tieres. Dann reichte er das Messer zurück.


    Nun folgte der traditionelle Wortwechsel zwischen Opferherr und Victimarius.


    "Agone ?"


    "Age !"


    Die Messer durchschnitt die Kehle der Tieres, Mars rotem Stier. Es war ein sauberer, glatter Schnitt und das Blut floss reichlich. Tempeldiener machten sich daran in Schalen dieses aufzufangen.


    Das tödlich verletzte Tiere ging langsam zu Boden, kein Laut drang aus ihren Kehlen und bald darauf war das Tiere tot, die Plattform um die Tiere herum mit Blut getränkt. Dann öffnete der Schlächter sein Tier und entfernte die Innereien, welche er in die Patera legte. Dann machte er sich daran, das restliche Tier zu zerlegen.


    Ein Tempeldiener hielt derweil die Spendenschale Tiberius Vitamalacus hin, der die ihm dargebotenen Innereien eindringlich musterte.


    Schweigen herrschte, nur das Flötenspiel der Tempeldiener erklang, während alles auf die erlösendenden Worte wartete.

    "Danke, Praefectus !"


    Der Legatus nahm die Meldung des Praefectus mit einem militärischen Gruss entgegen und liess diesen sich in die Reihe der Stabsoffiziere einreihen. Noch einmal wanderte der Blick des Tiberiers über die angetretene Legion, bevor er einen Schritt vortrat und seine Stimme erhob.


    "Legionäre der Prima !"


    "Noch ist es nicht lange her und wir standen mitten im Krieg !"


    "Noch ist es nicht lange her, da führten wir unseren Adler durch die staubigen Weiten Parthias !


    Die Stimme hallte über die Köpfe der Soldaten hinweg, jedes Wort schien mit bedacht gewählt.


    "Noch ist es nicht lange her, da stürmten tausende und aber tausende Reiter auf unseren Adler ein !


    "Mit blinder Wut und wildem Eifer wollten sie uns unser Heiligstes entreissen. Ihre Waffen forderten einen hohen Blutzoll ein und lichteten die Reihen der Prima. Und fast schien es, als würde der Adler in ihre Hände fallen."


    "Doch auch unsere Gladii zollten ihnen Tribut, war wir doch bereit unseren Adler bis zum letzten Tropfen Blut und bis zum letzten Atemhauch zu verteidigten."


    "Und vor allem : Die Götter waren mit uns ! Mars war mit uns ! Mars gab uns die Kraft, die Feinde niederzustrecken !"


    "Und heute, da wir unsere Feldzeichen ehren, wollen wir, wie schon in der Schlacht vor Edessa, Mars anrufen, und ihn für seine Unterstützung danken."

    Etwas stutzte er innerlich, als der Annaeaer erwähnte, das Decimus Livianus die Legion verlassen hatte. Denn das war keine Formulierung, die er Angesichts des ungewissen Verbleibs des früheren Legatus benutzt hätte. Doch musste sich eingestehen, das er selbst nicht wusste, welches Wissen von Edessa bis nach Rom gelangt war. Der Weg war weit gewesen und hatte gewisse viele Möglichkeiten geboten, auf der sich eine Nachricht verfälschen konnte.


    So nahm er den dargeboten Wein entgegen und stimmte in den Trinkspruch ein :


    "Auf den Augustus, auf Rom und die legio"


    Dann nahm er einen kleinen Schluck und setzte dann zu sprechen an.


    "Mögen dir, Tribun, die Götter auf deinem weiteren Weg gewogen sein!"

    Eine Frage kam mir heute :


    Wie ist der Cognomen jenes Marcus Antonius, der mit Caesar durch Gallien zog und wohl Cleopatras letzter Liebhaber war ?


    Ich finde die Cognomen vieler seiner Verwandter,.. aber eben nicht seinen...

    Im Hintergrund bereiteten die Tempeldiener alles für das kommende Opfer vor, heute würde Mars ein roter Ochse dargeboten werden, auf das Mars der Prima und ihren Feldzeichen auch in im nächsten Jahr gewogen sein würde. Wie immer hatte man nach dem makelostem Tier gesucht und war dann auch beio einem kleinen Bauern gut eine Tagesreise von Mantua entfernt fündig geworden. Schon einen Monat zuvor war der Ochse in einen Stall im Castellum gebracht worden und hatte dort nur das beste Futter bekommen. Man hatte selbst einen Medicus nach ihm sehen lassen, um sicher zu gehen, das die Schau der Eingeweide keine bösen Überraschungen bringen würde.


    Doch all das passierte im Hintergrund oder war im Hintergrund passiert, auf der Tribüne standen bislang neben den Honarationen der Stadt nur der Legatus und sein Stab, auch wenn man mit einem gründlichen Blick die Ringe erkennen konnte, an denen später der Ochse gehalten werden würde. Tiberius Vitamalacus stand gerade da, er bergrüsste die Aufmarschiereden Truppen und Feldzeichen mit perfekten militärischen Gruss.


    Sein Blick lag auf dem Adler, den sie vor Edessa fast verloren hatten und für ihn stand fest, das es nur Mars zu verdanken war, das der Adler heute noch vor ihnen stand...

    Direkt vor den Toren der Stadt hatte man Vorbereitungen für das öffentliche Opfer der Legion an diesem Tag getroffen.


    Um Tausende Soldaten mitten in der Stadt auf dem Forum antreten zu lassen und dann noch zahlreichen Bewohner der Stadt zu erlauben als Zuschauer daran teilzunehmen, dazu reichte der Platz auf dem Forum von Mantua nicht aus und daher hatte man ein freies Stückland vor der Stadt gewählt.


    Während des Marsches durch die Stadt hatten Tiberius Vitamalacus und die Stabsoffiziere die Parade zunächst verlassen, um vor der Legion am Sammelplatz zu erscheinen. Die Zeit reichte noch auf der erhöhten Bühne um die Honorationen der Stadt zu begrüssen, sich kurz zu vergewissern das alles für das Opfer bereit stand und dann die aufmarschierende Legion mit ihren Feldzeichen vorran mit militärischem Gruss zu empfangen.

    Fast wäre dem Legatus ein ungehaltenes "Mach ich natürlich" von den Lippen gekommen, was eine Reaktion gewesen wäre, die ihm eigentlich ferngelegen hätte. Doch statt etwas zu sagen, kümmerte er sich sofort um das Innere der Rüstung und tat so, was sein Sklavin von ihm verlangte, was eigentlich auch nicht zu ihm passste.


    Stattdessen polierte auch das innere der Rüstung und hielt diese dann hoch.


    "Zufrieden ?"

    "Dann solltest du in der Tat dich an die arbeit machen," meinte der Legatus nüchtern, beinahe streng. Einzig sein Blick liess erahnen, das er sich um seine Cousine etwas sorgte. "Ich werde dir einige Sklaven zur Hilfe schicken."


    Knapp wandte er sich an Arvinia.


    "Wir sollten Albina nun in Ruhe lassen."


    Er wandte sich um und verliess den Raum. Kurz darauf kamen einige Sklaven um Albina beim packen zu helfen.

    Der Legatus hatte zur Verabschiedung des Tribuns kurzerhand die Stabsoffiziere und jene Milites* zusammenrufen lassen, welche in der Principia anwesend waren. Es sollte auch keine grosse Zeremonie werden, sondern eine kleine aber dennoch formelle Verabschiedung.


    Zusammen mit dem Tribun trat er auf den Innenhof, hielt er zügig auf das Podest zu, grüsste die Anwesenden militärisch knapp und setzte zu sprechen an.


    "Meine Herren, wir verabschieden heute Annaeus Modestus. Tribun, möchtest du einige Wort sagen ?"


    Sim-Off:

    * sprich: der Stab muss, von den anderen wer will, der darf gerne =)

    Warum hatte er Cato nicht einen Brief aus Parthia geschrieben ? Oder warum hatte er nicht einfach Mania nach direkt nach Rom geschickt ? Warum hatte er sie einfach auf die lange Reise quer durch Parthia mit genommen ? Natürliuch war es sein Recht gewesen, schliesslich war Mania eine Sklavin seiner Familie. Doch, dessen war er sich in diesem Moment bewusst, es war reiner Eigennutz gewesen, der ihn dazu gebacht hatte, sie mitzunehmen und diese unsägliche Situation hervor zurufen.


    "Es ist meine Schuld," sagte er leise zu seiner Verlobten, den kurzen Moment der Zweisamkeit geniessend, de es hier trotz der zahlreichen Umstehenden gab. "Ich bete zu den Göttern, ds du recht hast,...."


    Erst bei dem Erscheinen des Medicus verfiel er wieder in seine Position und Haltung des Legatus. "Sie hat ihr Bewusstsin veloren," meinte er knapp in seinem Gewohnten Befehlston.


    Legionarius Appius Bavius Cattullus
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    Parthia war heis gewesen, heiss und trocken. Und seit diesen Tagen hielt sich Cat ungewöhnlich lange in den kaltenm Beckem der Thermen auf. Als er das letzte mal von einem Feldzug in den hohen Norden zurück gekehrt war, da war es umgekehrt gewesen, da hatte er stundenlang im heissen Wasser verbracht.


    Heute aber lehnte er am Beckenrand und lachte laut auf als der junge Probati ins Wasser stieg.


    "Kleener, wenn du das kalt nennst,... ich kann dir sagen, bei den Pikten isses kälter..."