Er hatte in seinem Leben schon viel durchgemacht, er hatte viele Menschen sterben sehen, und so hatte er es gelernt, mit seiner Trauer umzugehen. Mehr als einmal hatte er heute an jernen Tag, nein, an jene Tage, von Novas Tod denken müssen. Damals hatte er es gewusst, das es passiert war, noch bevor er davon erfahren hatte, die Mitteilung von Germanus war nur die letzte Gewissheit gewesen.
Als er Albinas Hand auf seinen Arm spürte, blieb er unvermittelt stehen, nur ganz kurz vor einen Haufen von Tierexkrementen. Er sah zu seinen Cousine herunter, seine Hand legte sich unweigerlich auf ihre Hand auf seinem Arm. Sein Gesicht war ernst, aber denoch lag ein warmer Ausdruck in seinen Augen.
"Ich danke dir, Albina. Ich habe gelernt, das der Tot zum Leben gehört und dort, wo Lupus nun ist, ist er an einem besseren Ort. Sicher ist es leichter, wenn der Vater vor seinem Sohn dort eintrifft, aber auch meinem Grossvater war dies verwehrt."
Zumindest hatte Lupus ihm nicht die Schmach bereitet, wie dies sein Vater seinem Grossvater bereitet hatte.
"Aber, ich galube, ich habe schon geahnt, das Lupus tot ist, noch bevor man mich davon unterrichtet hat. Wenn es die Götter gut mit dir meinen, bereiten dich die Götter langsam auf den Tod eines ahnen Menschen, senden dir kleine Zeichen. Es erleichtert nicht den Schmerz, aber man lernt besser damit umzugehen."
Er sprach offen zu ihr, denn er schätzte seine kleine Cousine, vielleicht mehr als die meisten seiner Verwandten. Noch offener hatte er nur mit Helena gesprochen, ihr hatte er berichtet, wie der Tod seines Sohnes ihn berührt hatte, denn sie kannte die ganze Geschichte, die Albina nicht kannte.
"Aber nun, lass uns dieser Gasse widmen," meinte er leicht lächelnd, und die Hand löste sich wieder von ihrer. "Wir sind hier damit du die Tiere siehst, die hier verkauft werden. Wenn du glück hast, kannst du einen Elefanten sehen."
Er deutete auf das naheliegendste Gebäude, ein grosses Tor führt auf einen Hof, links und rechts davon sind kleine Geschäfte, in denen Käfige mit grossen Hunden sind.
"Das dort sind nur Wachhunde, aber bei diesem Händler habe ich damals Wölffe und sogar zwei Bären erworben...."
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Titus bleibt gelangweilt stehen, er fragt sich, warum er überhaupt mit muss, wenn Verres mitkommt. Er schweigt die ganze Zeit, er ist kein man der grossen Worte. Aber ihm entgeht auch nicht, das Verres albina nicht aus den Augen lässt, was ihn aber nicht verwundert, schenkt er der Cousine seines Tribuns immer wieder einen Blick.
"Sie iss`n heisser Feger nich war ?" meint er zu Verres, ihn, für seine Verhältnisse, leicht anstossend. "Wenn ich dürfte, dann würd ich mich glatt mal an sie ran machen...."
Nur die Tatsache, das sie die Cousine seines Tribuns ist, hält ihn davon ab, noch frecher zu sprechen.
"Cato ? Das is`kein neuer Sklave, der is nur wieder zurück. Den kennt der Tribun schon länger als mich...."