Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Sie schien sich wirklich auf einen Besuch dort zu freuen, ihr Gesicht strahlte eine geswisse kindliche Freude aus. Doch der Blick zum Himmel zeigte ihm, das es für diesen Tag schon zu spät war.


    "Für heute ist es schon etwas zu spät. Doch in den nächsten Tagen werden wir diesen Besuch machen."


    Also lenkte er ihre Schritte weiter zurück zur Villa Tiberia, die sie auch bald darauf erreichten.

    Natürlich würde er sie jetzt entlassen, es war besprochen, was zu besprechen war. Ausserdem, nach der ganzen Geschichte beim Essen, würde er nicht nochmal den gleichen Fehler machen.


    So nickte er leicht.


    "Natürlich kannst du gehen, Albina. Wenn du etwas brauchst, weisst du, wo du mich findest."


    Dann fiel ihm noch etwas ein.


    "Wie wäre morgen mit einem Besuch der Tierhändler beim flavischen Theater ?"

    "Ich danke dir. Wo es mich nun hin verschlägt, liegt allein beim Imperator. Doch als Soldat kenne ich es auch nicht viel anders."


    Er hatte sich noch ganz entschlossen, wer hier in der Villa der Ansprechpartner für Macer sein würde, sollte dieser in seiner Abwesenheit nach Sklaven fragen. Das würde auch daran liegen, wohin es ihn verschlagen würde.


    "Gracchus wird aufjedenfall wissen, welchen Sklaven ich als Vorarbeiter der Gruppe sein wird, den ich dir zuverfügung stellen werde."

    Er schob jetzt wirklich erst einmal alle Gedanken an das, was ihm zuvor aufgefallen war beiseite. Cato konnte er doch trauen, und auch Albina hatte ihm bisher kein Anlass zum Misstrauens gegeben. Also, sollte er sich lieber der guten Nachricht von Albina erfreuen.


    "Das freut mich zu hören, damit machst du der Familie Ehre."


    Eine gute Bildung war etwas, das nicht schlecht war, sich wirklich vorteilhaft auf eine junge Dame auswirkte. Mochte eine berufliche Tätigkeit von manchen als negativ angesehen werden, wer aber eine dumme, ungebildet Ehefrau suchte, sollte garnicht erst an der Porta klopfen.


    "Wenn es in Zukunft gute, angemessene fortführende Kurse geben sollte, solltest du ach an diesen teilnehmen."

    Die kleine Kammer liegt im Wirtschaftstrakt der Villa Tiberia, geht wie die anderen Unterkünfte der Sklaven von einem langem Korridor ab. Die Tür der Kammer ist wie die alle anderen sehr massiv und nur von aussen durch einen Riegel zu verschliessen.
    In der Kammer selbst befindet sich neben zwei Betten und zwei kleinen Kisten noch ein Tisch mit einer Schüssel als Waschgelegenheit. Ansonsten ist die Kammer leer, an einer Wand hängt noch eine Öllampe, an der Stirnwand liefert noch ein kleines Fenster etwas Licht.

    Er wurde schon skeptisch als Cato erwähnte, warum er zu spät erschienen war. Sich so einfach zu rechtfertigen, das war nicht wirklich die Sache von Cato. Fast schien es ihm, Cato hätte das absichtlich gesagt, und er hätte ursprünglich etwas anderes geplant zu sagen, etwas, das Albina nicht gewollt hatte, das er es sagt.
    Aber, Cato kannte Albina nicht, was hätte er sagen können, das sie in Verlegenheiut gebracht hätte. So schob er diese Gedanken erst einmal zur Seite, das leichte Lächeln verliess sein Gesicht nicht, auch wenn hinter dieser Fassade ernste Gedanken ihre Runde gemacht hatten.


    "Es freut mich zur hören, das du an diesem Kurs teilgenommen hast. Hast du schon ein Ergebnis der Prüfung ?"


    Verschwieg Cato ihm etwas ? Und wenn ja, was ? Das sah Cato nicht wirklich ähnlich, ausser....

    Er hatte sich gerade Cato mit einem fragenden Blick zugewandt, als Albina sich zu Wort meldete. Und dieses Verhalten erstaunte ihn, ein sich so einfach einmischen sah ihr doch garnicht ähnlich. Zu dem schien sie Nervös oder zumindest schien es ihr unangenehm zu sein.


    "Einem Moment noch, Albina...."


    Dann wandte er sich an Cato.


    "Gibt es noch etwas wichtiges zu sagen ? Ansonsten kannst du dich gerne zurück ziehen...."

    Er wusste zwar nicht wann die nächsten Spiele Abgehalten wurde und das fehlen von Kandidaten für das Aedilat in der nächsten Legislatur bedeutete, das es wohl auch noch dauern konnte. Doch früher oder später musste es wieder Spiele geben.


    "Spiele sind in der Tat sehr spannend, auch wenn sie dir vielleicht zunächst recht blutig erscheinen mögen. Aber es bietet auch die Möglichkeiten, demn Volk die Leistungen unserer Truppen nahe zu bringen."


    Aber auch die Fauna des Imperiums wurden gerne in der Arena gezeigt und in der Tat war die Vorbereitungszeit der Spiele eine grosses Vergnügen gewesen. Besonders als er die Raubtiere ausgesucht hatte, die er später in den Tierhatzen hatte zeigen lassen.


    "Es ist wirklich eine der angenehmeren Aufgaben gewesen, auch wenn sie mit einem doch erheblichen finanziellen Kraftaufwand verbunden gewesen waren."


    Er blieb stehen, denn ihm war ein Gedanke gekommen.


    "Doch du must nicht bis zu den nächsten Spielen warten, wir könnten uns auch vorher einmal die Strasse der Tierhändler ansehen."

    Es lag vielleicht daran, das mit dem Erscheinen von Cato in ihm Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend wieder auch kamen. Und es waren die guten Erinnerungen, die Zeiten, in den sie zu dritt zusammren mit Lucius durch die Villa gerannt waren, die Zeiten in der warmen Küche der Villa an kalten Wintertagen. Und vorallem an Catoas Mutter, Mara, die Köchin der Villa und die warme Seele der Villa.
    Aufjedenfall war der sonst kühl wirkende Tiberius Vitamalacus ziemlich gelöst und gelassen. Und so geschah es, das das passierte, was wahrscheinlich keiner der Anwesenden erwartete hätte. Der hochgewachsene Mann trat noch einen Schritt vor, legte seine Arme um Cato und umarmte ihn wie einen alten Freund.


    "Willkommen zurück, Kleiner," sagte er, klopfte Cato dabei auf die Schulter, "und lass uns die ganze Sache vergessen."


    Ja, er hatte seinem Sklaven verziehen. Und irgendwie tat es ihm gut, hatte er doch Mara damals versprochen auf ihren Sohn aufzupassen, hatten Cato und er doch viel mitgemacht.
    "Und was Miriam angeht, darüber reden wir später," flüsterte er ihm noch ins Ohr. "Und jetzt hol dir was zu trinken."
    Lächelnd liss er Cato los, wandte sich wieder an seine Cousine. Wenn er etwas von ihrer Verwirrung gemerkt hatte, dann zeigte er das in keiner Weise. Er wirkte einfach gelassen.
    "Ich war damals ein kleiner Junge," erzählte er, während er sich wieder setzte, "und dieses Verstecken war wohl auch ein Teil meiner Ausbildung. Jedenfalls kann ich dank dessen, mich auch sehr lautlos bewegen."

    Eigentlich war für ihn das Bereitstellen von Hilfe für öffentliche Aufgaben eine reine Selbstverständlichkeit, genauso so wie er bereit war sein Leben und das seiner Nächsten dem Imperium zu opfern. Vielleicht war das mittlerweile altmodisch, und man verliess sich in Rom nun darauf, das andere es tun würden, aber er würde sein Haltung nicht ändern.


    "Es freut mich, wenn ich dir behilflich sein konnte. Und es gut so wissen, das die Wasserversorgung der Stadt nun in guten Händen ist."


    Das nun auch Gracchus auf den Weg war, gut in einer Position untergebracht zu sein, erfüllt ihn auch mit einer gewissen Genugtuung.


    "Ich habe in der Tat den Imperator gebeten, mich wieder einer Legion zu zu teilen. Doch auch wenn ich nicht mehr in der Stadt sein sollte, wird man hier in der Villa bescheid wissen."

    Es war wohl Albinas Glück, das die Aufmerksamkeit des hochgewachsene Soldaten zum allergrössten Teil Cato gehörte, denn sonst hätte er sicher deutlich nachgefragt. So aber musterte er Cato von oben bis unten, erhebt sich langsam.
    "In der Tat, Cato und ich haben unser früher immer wieder gemeinsam vor meinem Ausbilder versteckt."
    Er antwortete ernst, aber denoch schwang eine gewisse Gelassenheit mit in der Stimme. Was er allerdings bei Cato sah, gefiel ihm, die Zeit auf den Feldern hatte sich bezahlt gemacht, Cato schien kräftiger und auch selbstbewusster.


    Er tellt sich vor Cato, blickte auf ihn herab.


    "Ich hoffe, du hast gelernt aus deinem Fehler. Noch mal so was,.. "


    Er liess die Drohung offen, wollte Albina ersparen, das erneut das Gespräch auf das Kreuz geführt wurde. Cato würde aber wissen, das er bei dessen nächsten Fehltritt nicht mehr mit dem Leben davon kommen würde, denn der Ton liess da keine andere Möglichkeit.

    Er war ein aufmerksamer Beobachter, so war es nicht verwunderlich, das er registierte, das Albina ungewöhnlich auf Catos Stimme reagierte. Doch noch mass er dem keine Bedeutung zu, vielleicht war Catos Stimme ähnlich einer ihr bekannten Stimme. Er beschloss, zwar ein Auge darauf zu werfen, aber jetzt galt seine Aufmerksamkeit seinem Sklaven und langjährigen Gefährten.


    "Cato. Du bist endlich zurück. Tritt vor !"


    Er deutete knapp auf die Stelle neben seinem Tisch und wandte sich noch mal an Albina.


    "Albina, dies ist Cato. Er ist in meinen Diensten seit meiner frühesten Kindheit. seine Mutter war unsere Köchin in Gallien."


    MAIORDOMUS
    -------------------------------------


    Es dauerte nicht lange, da öffnete der Maiordomus die Tür zum Hof. Natürlich erkannte er Cato, hatte er ihn doch selbst damals auf den Weg nach Misenium geschickt. Und ein Sklave mit einem halb zernarbten Gesicht vergass er schonb garnicht.


    "Du bist spät dran, der Domine hat dich schon längst zurück erwartet."


    Schon jetzt war der Maiordomus ungehalten, doch als er an Cato herab blickte, wurde er richtig ärgerlich.


    "Wie siehst du eigentlich aus ? Hast du dich bei den Schweinen gesuhlt ?"


    Das Cato jetzt nicht die Peitsche zu spüren bekam, lag einfach daran, das es dem Maiordomus klar war, das der Haussherr es nicht schätzte, wenn seine persönlichen Sklaven ausgepeitscht worden. Und der hier war schon sehr persönlich...


    "Beweg dich und mach das du ins Tablinium zu ihm kommst..."

    Er nickte nur leicht, denn es stimmte, er hatte sich die Sache gut überlegt und war sich sicher, das es die richtige Entscheidung. Und es gab nur eine Person, von der er sich von seinem Vorhaben bringen lassen würde und das war Helena selbst. Er war nicht mehr der Junge, dem sein Grossvater noch befehlen konnte, wen er denn zu heiraten gedachte.


    Sie bogen um eine Ecke, es war nicht mehr weit bis zu der Villa Tiberia. An einer Kreuzung blieb er stehen, deutete die kleine Querstrasse herunter, die den Blick auf das flavische Theater freigab.


    "Bald wirst du hoffentlich gelegenheit bekommen, dort unten spekrakuläre Spiele zu sehen."


    Da sie erst in der Stadt angekommen war, musste er davon ausgehen, das sie das flavische Theater noch nicht von innen gesehen hatte.


    "Dort in der Nähe befindet sich auch eine Strasse, in der Tiere aller Art verkauft werden. Als ich damals Aedil war, habe ich dort zwei Bären und ein ganzes Rudel Wölfe für die Spiele erworben."

    Das Thema Sklavenbestrafung sollte genug besprochen sein, und er merkte auch, das es ihr unangenehm wäre, sollte er das Thema weiter ansprechen. Aber da alles gesagt war, was zu sagen war und sie auch das Gespräch auf etwas anderes lenkte, beliess er es.
    wenn er erstaunt über ihre Frage war, so zeigte er es nicht, er zeigte auch sonst kaum eine Regung.


    "Die Frage sei dir gestattet,"antwortete er, "mein vierzigster Geburtstag ist nicht mehr wirklich fern."

    Der Hauptgang näherte sich dem Ende und er war versucht Albina den Rest zu ersparen, gerade weil auch Iuvenalis soich zurückgezogen hatte. Doch er liess es, beschloss aber, später ein paar Worte mit Iuvenalis zu wechseln.
    Und während der Hauptgang abgetragen wurde, setzte er das Gespräch mit Durus fort.


    "Ich kann es dir nur Empfehlen, ein Tribunat anzustreben. Auch wenn du nicht dazu verpflichtet bist, sähe ich es doch gerne, wenn die Mitglieder meiner Familie sich nicht auf den Privilegien ihres Standes ausruhen."


    Zum Abschluss des Abends wurden Nüsse, Feigen und Obst aufgetragen.

    Er nickt leicht bei den Ausführungen Macers, deckt sich doch das gesagte mit den Ergebnissen seiner kurzen Inspektion. Gerade die dünne Pertsonaldecke hatte ihn damals schon Sorgen bereitet.


    "Sollte bedarf bestehen, könnte ich dir zeitweise einige Sklaven zur Verfügung stellen."


    In der Villa Tiberia gab es genug Sklaven, und manchen würde etwas Arbeit unter der Erde sicher nicht schaden, denn Haussklaven, ähnlich wie die Herren selbst, neigten schnell dazu sich für etwas besseres zu halten. Und da er seine Verwanden schlecht als Arbeiter anbieten konnte....


    "Mein Cousin Tiberius Gracchus hat im übrigen das Interesse geäussert, hier in Rom als Aquarius tätig zu sein. Er war bislang in Hispania tätig. Ich habe ihn ein kurzes Empfehlungsschreiben ausgestellt und ihn an dein Officium verwiesen."


    Dann beschreibt er kurz wie er bei seiner Expedition vorgegangen war.


    "Wir sind mit einem Boot einen der grossen Känale entlang gefahren der in den Tiber mündet. Wir sind diesem gefolgt mit zur grossen Cloacina unter dem Forum, dort wo sich auch der Tempel der Venus Cloacina befindet. Entlang dieser Srecke habe ich mir auch die Nebenkänalöe und zuflüsse angesehen."