Es lag vielleicht daran, das mit dem Erscheinen von Cato in ihm Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend wieder auch kamen. Und es waren die guten Erinnerungen, die Zeiten, in den sie zu dritt zusammren mit Lucius durch die Villa gerannt waren, die Zeiten in der warmen Küche der Villa an kalten Wintertagen. Und vorallem an Catoas Mutter, Mara, die Köchin der Villa und die warme Seele der Villa.
Aufjedenfall war der sonst kühl wirkende Tiberius Vitamalacus ziemlich gelöst und gelassen. Und so geschah es, das das passierte, was wahrscheinlich keiner der Anwesenden erwartete hätte. Der hochgewachsene Mann trat noch einen Schritt vor, legte seine Arme um Cato und umarmte ihn wie einen alten Freund.
"Willkommen zurück, Kleiner," sagte er, klopfte Cato dabei auf die Schulter, "und lass uns die ganze Sache vergessen."
Ja, er hatte seinem Sklaven verziehen. Und irgendwie tat es ihm gut, hatte er doch Mara damals versprochen auf ihren Sohn aufzupassen, hatten Cato und er doch viel mitgemacht.
"Und was Miriam angeht, darüber reden wir später," flüsterte er ihm noch ins Ohr. "Und jetzt hol dir was zu trinken."
Lächelnd liss er Cato los, wandte sich wieder an seine Cousine. Wenn er etwas von ihrer Verwirrung gemerkt hatte, dann zeigte er das in keiner Weise. Er wirkte einfach gelassen.
"Ich war damals ein kleiner Junge," erzählte er, während er sich wieder setzte, "und dieses Verstecken war wohl auch ein Teil meiner Ausbildung. Jedenfalls kann ich dank dessen, mich auch sehr lautlos bewegen."