Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    "Es bot sich an...."


    Das ist alles was er zu Iuvenalis Kommentrierung bezüglich der wenigen Zeit sagt. Es war einfach nicht seine Art, solche Dinge auf die lange Bank zu schieben.


    "Der Magister bot mir in der Tat ein Amt in der Verwaltung des Kaiserhauses an, eine Stelle als Primicerius Notariorum. Es ist noch nicht so deutend wie das Amt des Magister Memoriae, aber es ist ein ehrenvolles Amt und kann für dich der Einstieg für höheres sein."

    Eigentlich war das Feilschen bei einem Händler etwas das seinen Sklaven oder auch Titus überliess, aber hier und jetzt amüsierte ihn die Reaktion des Händlers auf die Einwände, welche die junge Claudierin und und er vorbrachten. Natürlich war zeigte er dieses nicht nach aussen, sein Gesicht blieb Kühl wie gewohnt, er stimmte nur leicht Nickend der Claudierin zu.


    "Vielleicht hast du recht, es wären ja auch nur wenige Schritte die Strasse herunter. Er soll äusserst gute Waren anbieten, man sagt sich, er beliefere auch den Kaiserhof."


    Der Händler hingegen amüsierte sich in keinerweise und da er von der Qualität seiner Waren überzeugt war, trafen ihn die Vorwürfe seiner Kunden auch bei seiner Ehre. "Werte Damen, seit versichert, die Nähte dieser Tunika sind aüsserst stabil und fest, auch wenn sie fein und zierlich wirken mögen. Doch ich versichere euch, werte Dame, diese Tunika wird euch auf jeder Festlichkeit auf das Beste kleiden und euch nie in Verlegenheit bringen. Ich gebe euch mein Wort darauf."


    Das jetzt auch noch das Gespräch auf seinen Konkurrenten kam, dessen Geschäft ihm sowieso ein Dorn im Auge war, machte ihn zwar ärgerlich, aber es weckte auch nur noch mehr seinen Ehrgeiz ein gutes Geschäft zu machen. "Er beliefert den Hof ? Verzeiht, Senator, aber er kleidet höchstens die Küchensklaven des Palastes ein. Meine Waren werden hingegen in den vornehmsten Häusern der Stadt getragen. Durfte ich nicht auch euer Mündel beliefern, Senator ?"


    Wieder an die Claudierin gewandt, steigt er in das Feilschen um den Preis ein. "Ich bin bereit die Tunika euch für 300 Sestertzen zu überlassen, doch bei diesem Preis werde ich keinerlei Gewinn mehr machen."

    Nach dem Aelius Quarto geendet hatte, erbob sich Tiberius Vitamalacus von seinem Platz in einer der hinteren Reihen. Mit gewohnt kräftiger Stimme meldete er sich zum ersten Mal zu Wort.


    "Eine der esten Lektionen, welche mein Grossvater mir lehrte, war, das ein Sohn seinem Vater gehorchen muss und das ein Enkel seinem Grossvater gehorchen muss."


    "Und eine der nächsten Lektionen war, das ein Römer, welcher etwas auf seinen Stand hält, seinen Lebensunterhalt, wie es Aelius Quarto schon sagte, aus den Früchten der Erde bezieht."


    "So ist von meiner seite aus der Vorstoss des werten Volkstribuns eigentlich zu begrüssen...."


    Er machte eine kleine Pause, bevor er weiter sprach.


    "Allerdings,... ich halte diesen Vorstoss für unnötig. Und ich will euch gerne erläuetern warum : Genauso wie es selbstverständlich ist, das ein Sohn seinem Vater gehorcht, ist auch selbstverständlich das ein Senator zum Beispiel kein Lupanar besitzt, dieses soll er doch seinem Klientel überlassen."


    "Und schon bald nach dem unsere Ahnen den König vertrieben hatten, schuffen sie Amt, welches darüber wachen sollte, das besonders die Senatoren nicht ihre tradionelle Lebensweise nicht vergassen : Das Amt des Censors."


    "Wenn es dem Censor, unserem geschätzten Imperator missfällt, mit welcher Art von Geschäft ein Senator seinen Lebensunterhalt verdient, dann ist es doch schon heute so, das er dagegen vorgehen kann."


    Damit war für ihn diese Vorstoss erst einmal beendet und es war nicht nötig sich damit auf zu halten, das die Formulierung des Entwurfes in seinen Augen auch nicht besonders gut war und bei einer Umsetzung sich neue Probleme auftun würden.


    "Wenn es dir," ergänzte er noch mit blick auf den Volkstribun, "also missfällt, welchen Geschäften ein Senator nach geht , so kannst du dies dem Imperator vortragen. Dazu brauchen wir keine ergänzung im Gesetzestext."

    Auch Tiberius Vitamalacus war an diesem Tag auf dem Forum am Tempel der Concordia erschienen. Als er erschien, waren schon unzählige Menschen auf dem Forum anwesend, das Gerücht das der Imperator selbst erscheinen würde, hatte dazu geführt das das Volk noch zahlreicher erschien.


    Tiberius Vitamalacus wäre auch erschienen, ohne die Anwesenheit des Imperators, war er sich doch der Bedeutung des Festtages bewusst und fühlte er sich dem Tempel der Concordia verbunden, traf sich doch dort seine Bruderschaft. Und das der Imperator erschien, erfreute ihn natürlich.


    Scheinbar mühelos bahnte er seinen Weg durch die Menge, bis er jenen Platz erreichte, welche für seinen Stand vorgesehen war.

    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Ich habe diesbezüglich keine Eile. Aber wenn er interessiert ist, dann kann er gerne bei mir vorsprechen, ja.“


    Tiberius Vitamalacus nickte knapp.


    "Dann möchte ich nicht mehr deiner wertvollen Zeit beanspruchen."


    Sicher, er hätte noch diese oder jenes höfliche wort mit dem Senator wechseln können, ein Gespräch über die nächsten Rennen anfangen zum Beispiel, aber das war nicht seine Art.


    "Aelius Quarto, ich danke dir für dieses Gespräch. Vale."

    Titus
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    Eigentlich war das eine gute Frage, ob es da jemand gab, der ihn erwartet. Irgendjemand war da ja immer, der Haushalt der Villa hatte unzählige Sklaven die auch zu so später Stunde noch etwas zu tun hatten. Aber diese Leute waren ihm egal,...
    Doch sein Tribun könnte wach sein, der schlief doch eh kaum. Und von dem würde er sich bestimmt was an hören müssen. Und wenn da Rahel wäre ? Wer weiss, was dieser fette Jakobus schon alles mit ihr angestellt hatte.


    "Wenn du willscht,... kannscht noch mit rein kommen," sagte er, auf Celeste herab blickend.

    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Ich verstehe.”
    Erneut strich sich Aelius Quarto durch den Bart, bevor er antwortete:
    “Für die Position des Magisters Memoriae fehlt es deinem Verwandten leider noch an der nötigen Erfahrung, fürchte ich. Die Verhältnisse in einer fernen Provinz wie Asia lassen sich nicht mit denen in Italia oder gar in Rom vergleichen. Aber ich könnte ihm die Anstellung als Primicerius Notariorum anbieten. Dieser Posten ist nicht so gut dotiert, aber zweifellos ebenfalls ehrenvoll und als Einstieg in eine Karriere am Kaiserhof sehr geeignet. Sollte er sich dort bewähren, wäre ein späterer Aufstieg nicht ausgeschlossen.“


    Tiberius Vitamalacus überlegte nicht lange. Zwar wäre ihm das von Ihm voregeschlgene Amt für seinen Verwandten lieber gewesen, weniger aufgrund dessen Dotierung, als der grösseren Bedeutung, aber er zweifelte nicht daran, das sein Verwandter auch als Primicerius Notariorum gute Arbeit leisten würde und sich so für höhere Ämter Empfehlen würde.


    "Ein in der Tat ehrenvolles Amt. Ich werde Iuvenalis darüber informieren, aber ich zweifle nicht daran, das er berits für diese Aufgabe ist. Soll ich ihn dann sogleich zu dir schicken ?"

    Damit war für Tiberius Vitamalacus die Sache für heute erst einmal erledigt. Gewohnt knapp verabschiedete er sich.


    "Prudentius, man sieht sich."


    Dann kehrte er zurück in das Tablinium, allerdings nicht ohne zuvor sicher zustellen, das ein Sklave anwesend war, welcher die Praetorianer aus dem Haus führen würde.

    Das unterdrückte Schmunzeln entging dem Tiberier nicht und er ahnte den Grund dafür. Doch Tiberius Vitamalacus war nicht nur en Senator, sondern er war auch ein Soldat und Offizier, der viel von seinen Leuten verlangte, aber auch bereit war, viel für sie zu tun. Und so war es für ihn selbstverständlich, das er Luciana nicht im Carcer der Praetorianer versauern liess.


    "Ich werde dich aufjedenfall in einigen Tagen in der Castra aufsuchen."


    Es war nicht als Drohung formuliert, das wäre bei einem Praetorianer wohl vergeblich. Aber seinen Worten zeugten von grosser Entschlossenheit.


    "Sollte mir noch etwas eonfallen, werde ich es dich dann wissen lassen."


    Langsam erhob er sich, stellte dabei das Glas neben sich.


    "Mir persönlich ist diese Intrige des Terentiers zuwieder, er beschmutzt so ein ehrenwerte Amt und dazu die Ehre von anständigen Soldaten. Und ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Ermittlungen."


    Kurz machte er eine Pause, bevor er fortfuhr.


    "Wenn Du und deine Männer die Villa verlasst, so würde ich euch bitten, dies unauffällig durch den Seiteneingang zu tun. Dies könnte auch deinen Ermittlungen nutzen, denn solange der Terentier nicht erfährt, das Luciana ihn hintergangen hat, kann sie dir von grösseren Nutzen sein."

    Den Ausführungen seines Gegenübers stimmt er mit einem lerichten Nicken zu. Rom war eine grosse stadt und wer hier ohne eine Familie im Hintergrund unterwegs war, konnte leicht verschwinden und die Garde des Imperators hatte sich in der Vergangenheit den Ruf erworben, das sie nicht gerade zimperlich war. Nun, aber das war er auch nicht.


    "Jemand, der nicht das Bürgerrecht hat und keine Familie oder einflussreiche Freunde, kann schnell in dieser Stadt verschwinden, weil niemand ihn oder sie vermisst. Da wirkt die Castra Praetoria schnell sehr bedrohlich...."


    Manchmal fragte er sich, wie viele Leute jeden Tag in der Stadt verloren gingen, zumindest Titus war seit längerer Zeit schon verschollen. Doch wenn jemand in der Castra Praetoria war, dann wusste er schliesslich, wo er zu suchen hatte.


    "Das Luciana verschwindet, davon gehe ich nicht aus. Denn auch wenn sie sich gerade meinen Anweisungen wiedersetzt hat und ihr ein paar Tage im Carcer nicht schaden, steht sie denoch noch unter meinem Schutz. Ich werde sie daher in den nächsten Tagen im Carcer besuchen."

    Titus
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    Wieder musste Titus leicht lachen, aber vorsichtiger als zuvor. Irgendwie mochte er diese kleine Frau, obwohl der Zusatz klein eigentlich auf jeden zutraf, mit dem der Hüne zusammentraf.


    "Isch könnt` immer noch `ne halbe Centurie Barbaren verkloppen..."


    Vielleicht lag es an der geringen Menge Blut, welche den Wein in seinen Adern verdünnte, das er zu dieser Aufschneiderei neigte, die doch recht typisch für manche alten Soldaten war.


    "Du hascht aber recht,.. wir sinn gleisch da."


    Er bog um eine Ecke, betrat so die Strasse in der sich der Seiteneingang der Villa Tiberia befand.


    "Da gehtsch rein..."

    Schon als Verres den Kasten geöffnet hatte, wusste Tiberius Vitamalacus, das er seine Vermutung, sein Verdacht, das Verres einst ein Soldat war, stimmte und das der Pugio in dem Sklaven das auslöste, was er beabsichtigt hatte. Als ein Mann, dem ein offnes Wort lieber war, als eine geheuchelte Höfflichkeit, störte ihn das bisherige verhalten von Verres kaum und so erledigte er dieses Thema mit einer schlichten Handbewegung.


    "Verres, ich bin von Kindesbeinen zu einem Soldaten erzogen worden. Natürlich kannst du lügen, können deine Worte Falsch sein, aber deine Art zu kämpfen, spricht dafür, das du zu einem Soldaten Roms ausgebildet worden bist."


    Er war ernst, sein Blick gewohnt durchdringend, aber denoch freundlich.


    "Ja,... ich glaube dir und ich möchte dir helfen, das du dich erinnerst. Auch wenn ich dich warnen muss, das dir vielleicht nicht gefällt, an was du dich erinnerst."


    Die Hand des Tiberiers legte sich auf Verres Schulter.


    "Du magst ein Sklave sein, Verres, doch ich werde dich nicht anders behandeln, als ein Miles, der unter meinem Kommando steht."

    Die Theorie das die "scheinbar" geringe Fruchtbarkeit der Oberschicht mit dem Blei aus dem die Leitungen sind zu erklären, halte ich für ertwas überholt, das, so weit ich weis, bleihaltige Gefässe in der antike weit verbreitet waren, es hätte also alle treffen müssen. Obendrein sind Bleisalze in der Regel schwer löslich, das heisst, ein Bleirohr würde in relativ kurzer Zeit mit einer Bleisalzschicht überzogen und im Wasser selbst ist kaum Blei enthalten.


    Ich denke, das ganze hat eher ein paar andere Gründe. Zum einen war die Oberschicht sicher besser informiert und so konnten ungewollte Schwangerschaften besser vermieden werden.


    Und dann liegt es sicher auch an der Heiratspolitik. Wenn rein politisch Ehen geschlossen werden, dann führt das unweigerlich dazu, das Männer und Frauen verheiratet werden, die sie kaum leiden können, sich gegenseitig hassen und auch abstossend findet. Das man mit so einer Person kaum das Bett teilt, wenn man denn nicht muss, das sollte verständlich sein.
    Das rein biologische Bedürfniss war damals das gleiche wie heute und in der Gesellschaft in der Antike war Sexuallisiert sicher nicht so tabuisiert wie in späteren Zeiten.
    Was liegt es da nahe, das dieses Bedürfniss mit einer anderen Person gestillt wird ? Möglichkeiten sollten beide Ehepartner genug haben, allein schon unter den Sklaven des Hauses gab es genug potenielle Partner für ein par schöne Stunden hier und da.


    Wenn eine Sklavin dann von einem Domine schwanger wird,... Who cares ? Dieser "Bastard" berreichert einfach die Menge der Sklaven, wird v`ll, wenn der Vater es will, beizeiten freigelassen und ein wenig protegiert, aber würde sicher nicht ein offizieller Erbe.
    Bei der Ehefrau wird es schon schwieriger, denn das sie Schwanger ist, kann sie im Haus kaum verbergen und wenn dieser weiss, das er schon lange nicht mehr mit ihr geschlafen hat, wird er dieses Kind niemals als seines anerkennen. Also ist es für die Ehefrau besonders wichtig zu wissen, wie sie nicht schwanger wird....
    Sollte es denoch passieren, kann natürlich sie das Glück haben, das der Mann zu dieser Zeit gerade weit weg weilt,..oder aber er, um das ansehen nach aussen zu wahren, bei der Vertuschung mitmacht. So kann die Ehefrau die Zeit der Schwangerschaft auf einem Landsitz verbringen und dder "Bastard" wird dann in die Hände einer Sklavin gegeben,....


    Egal wie es im Detail passiert, im Endeffekt führt dies dazu, ohne irgendwelche Einflüsse auf die Fruchtbarkeit der Oberschicht und ungebremster Sexualität, in den Ehen eben dieser Schicht kaum Kinder geboren werden.


    Ach ja,... und die von mir geschilderten Gedankenspiele zeigen natürlich wieder mal, das es zu allen Zeiten für die Väter einfacher war, sch der Verantwortung zu entziehen....

    Ruhig und gelassen schenkte er Wein in zwei Glässer und wie es seine Gewohnheit war, verzichtete er darauf seinen Wein zu verdünnen. Eines der Gläser reichte er Prudentius Balbus, das andere behielt er bei sich, während er sich wieder setzte.


    "Ich weiss nicht, ob es dir hilft, ewas ich dir zu sagen habe, kann ich doch grossteils nur das Wiedergeben, was mir Luciana berichtet hat, aber ich hoffe es kann dir helfen."


    Er nippte er etwas am wein, blickte eine Weile in das Glas, bevor er er wieder zu sprechen ansetzte.


    "Luciana steht seit einiger Zeiz quasi in meinen Diensten, sie sollte für mich ganz allgemein Augen und Ohren offenhalten. Doch über die Wichtigkeit gut informiert zu sein muss ich dir sicher nichts erzählen. Vor einiger Zeit kam sie dann zu mir und berichtet über das, was in der Zwischenzeit vorgefallen war."


    Wieder machte er eine kleine Pause, trank noch einen Schluck.


    "Sie berichtet mir, das der Terentier sie beauftragt hatte, Kontakt zum Proconsul aufzunehmen, um festzustellen, ob dieser irgendwelche kaiserfeindlichen Handlungen betrieb. Ich vermute einmal, das der Terentier den Proconsul gerne in in der Nähe jener Wirrköpfe sehen wollte, von denen man aus Corduba hört. Es war ihr wohl recht leicht gelungen, engen Kontakt mit dem Proconsul zu knüpfen, beide schienen sich aufanhieb symphatisch zu sein. Aber wie zu erwarten, konnte sie keine Hinweise auf umstürzerlerische oder kaiserfeindliche Aktivitäten finden..."


    Nochmal machte er eine Pause, seine Worte waren wie so oft wohl gewählt und die Stimme war gewohnt gelassen und sachlich, mit einem leichen, aber unüberhörbaren militärischen Unterton.


    "Ihr ist wohl recht schnell klargeworden, das sie mit der Annahme des Auftrages einen Fehler gemacht hatte und nachdem sie ihrem Auftraggeber berichtet hatte, das sie nichts herrausfinden konnte, kam sie sofort zu mir. Da der Terentier ihr wohl nicht glaubte und nicht auszuschliessen war, das er ihr nach dem Lebentrachten würde, habe ich sie hier untergebracht. Und natürlich schickte ich einrn Boten in das Haus des Proconsuls hier in Rom, um ihn über die Umtriebe des Terentiers zu informieren."


    Er schüttelte Leicht den Kopf.


    "Ich wünschte, sie wäre dir gegenüber nicht so verschlossen, denn eigentlich war sie zur zusammenarbeit bereit."

    Tiberius Vitamalacus hatte an diesem Tag soviel gearbeitet wie schon lange nicht mehr und ihm stand immer noch etwas Schweiss auf der Stirn. Unzählige Sklaven mit Wildschweinbraten zuversorgen konnte anstrengender sein als ein zwanzig Meilen Marsch in voller Ausrüstung.
    Und während Verres den Kasten öffnete, blieb er im Türrahmren stehen, füllte ihn fast komplett aus. Sicher, das Geschenk das er Verres gemacht hatte, war ungewöhnlich und die meisten Herren hätten sich es wahrscheinlich nicht getraut, ihren Sklaven eine solche Waffe in die Hand zu geben. Aber er war überzeugt, das Verres nicht als Sklave geboren war, sondern bevor er sein Gedächnis verloren hatte ein Soldat gewesen war.


    Und somit war er in zweifacherweise mit seinem Sklaven verbunden, war er nich selbst ein Soldat und sah alle Soldaten als seine Brüder an, nein, er hatte auch selbst einmal sein Gedächnis verloren.


    "Dieser Pugio stammt von einem Legionär der IX., der im Kampf gegen die Germanen fiel, keine zehn Schritte von mir entfernt."


    Und kurz blitzten die Erinnerungen an die Schlacht wieder auf, wie er im Schildwall stand, der Schlachtenlärm seine Sinne betäubte und überall der Geruch von Blut.


    "Er hatte keine Verwandten, so habe ich ihn erworben."


    Er machte eine kurze Pause, blickte dabei Verres an.


    "Etwas sagt mir, das du eigentlich ein Soldat bist und ich will das du diesen Pugio nun besitzt. Vielleicht hilft dir das vertraute Gefühl einer WAffe in deiner Hand..."


    Aus eigener Erfahrung wuste er, wie es ihm geholfen hatte, im Castellum der IX. in Terraco wieder das zu tun, zu dem er in seiner Jugend erzogen worden war.

    Eine gnaze Weile verging, dann öffnete sich die Tür. Im Türrahmen blieb Tiberius Vitamalacus stehen und blickte auf seinen Sklaven herab.


    "Verres, du bist eben so schnell verschwunden, ich konnte dir dein Saturnaliengeschenk nicht geben."


    Er hielt ihm einen Kasten aus edlem Holz hin, vielleicht gut einen halben Meter lang, halb so breit und halb so hoch.