Da war er wieder, dieser ewige Disput zwischen in beiden über die ideale Therapie für innere Erkrankungen. Er hasste überhaupt solche Erkrankungen, solche er nicht einfach durch eines seiner zahlreichen Werkzeuge wie Skalpelle, Spatel, Zangen und Sägen behandeln konnte. Nein, er zog eine schöne klaffende Wunde vor, oder einfach ein Knochenbruch. Deshalb hatte er nicht die Praxis seines Vaters in Alexandrier übernommen, sondern war Legionsarzt geworden.
Und dieser Hiob ging ihm einfach auf die Nerven, mit seiner Suche nach neuartigen Erkrankungen und Behandlungsmethoden. Doch das konnte er auch, schliesslich lass er auch regelmässig die neusten Berichte aus Alexandria
"Werter Kollege, wie in den letzten Untersuchungen hergefunden wurde, welche in der letztjährlichen Ausgabe der Acta Novae Philosphiea Medicinae von den Kollegen Theosophus und Alesindus beschrieben wurde, ist bei einem ungleichgewicht der Säfte der aderlass dem Blutegel eindeutig vorzuziehen."
Doch er wandte sich gleich wieder der Behandlung und Untersuchung der Patientin zu. Dazu holte er aus einer mitgebrachten Kiste ein Gerät heraus, welches aus vier Schienen und einen komplexen Mechanik bestand. Recht unsanft schob er dieses Gerät in ihren Mund, betätigte die Mechanik. Ohne das die Patentin ein möglichkeit hatte sich zu wehren, schob dieses Gerät ihre Kiefer aus einander. So hatte Abdul alle möglichkeit, ihren Mundraum und ihren Rachen mit diversen Spateln zu untersuchen. Er ging sehr routiniert vor, Arbeitet immer ganz knapp an der Reizschwelle seiner Patentin. Nach einiger Zeit beendete er die Untersuchung und entfernte sein Untersuchungsgerät.
"Nun, wenn eine Vergiftung vorliegt, dann lässt in diesem Fall im Rachenraum nichts darauf schliessen. Abgesehen davon, das wohl bald einer ihrer Zähne ihr ärger bereiten könnte, finden sich keinerlei Irritationen. Was den Zahn angeht, sollten wir diesen gleich bei dieser gelegenheit ziehen...."
Er beugt sich wieder in seine Kiste, wühlt etwas darin herum und holt ein grosse Zange herraus. Einen Moment hingegen stutzt er, dann legt er die Zange wieder zurück. Scheinbar hat er einen Einfall gehabt, hat sich ein Knoten in seinen Gedanken gelöst, denn er holt ein Metalrohr herraus, das an beiden Enden sich Trichterförmig öffnet. Mit diesem beginnt er den Bauch der Patentin abzuhören. Nach einer Weile sieht er auf, reicht das Instrument seinem Kollegen weiter.
"Mich beschleicht, es könnte einen gänzlich anderen Grund haben. Wenn der Kollege einmal hören möchte ?"
Er wendet sich dann der Patentin zu.
"Wann hat sie denn,... " er macht eine Pause, sucht die richtigen Worte,.." das letzte Mal jenes typisch wiederkehrende Ereignis ?"