Messalina beschrieb die ganze Szenerie recht anschaulich - allerdings war Occia sich nicht ganz sicher, ob das für einen x-beliebigen Bürger die normale Behandlung war, denn wenn ein kleiner Plebejer Mercurius sein Lämmchen für eine gute Reise darbrachte, wurde normalerweise nicht gleich ein Heer von Staatssklaven aufgefahren. Dann hatte er normalerweise seinen eigenen Sklaven oder seinen Sohn dabei, der alles auf einmal machen musste.
"Wenn Lusticus der Consul oder ein Pontifex ist, dann ist das alles richtig, genau - aber ich habe ja nach einem Staatsopfer gesagt, glaube ich..."
schärfte sie deshalb nochmals ein und überlegte dann, was als nächstes auf dem Programm stand.
"Dann gehen wir einmal ins Detail. Ein zentraler Punkt jedes Opfers ist das Opfergebet, denn sonst weiß die Gottheit ja nicht, warum sie das Lämmlein bekommt. Dieses wird traditionell stets laut ausgesprochen, denn wer flüstert oder stumm betet, gerät leicht in Verdacht, jemanden zu verfluchen. Außerdem sollte man sich nach Abschluss des Gebets niemals nach links wenden - das bringt Unglück.
Weißt du, aus welchen Teilen so ein Gebet besteht?"