Beiträge von MINERVA

    Minerva hielt sich oft in den Tempeln ihrer Städte auf, auch wenn die Menschen dies nicht bemerkten. Sie mochte sowohl Athen als auch Rom und liebte es, den kultivierten und klugen Menschen bei ihrem Tagewerk zuzuschauen. Als dieser Iunius Tacitus ihren Tempel betrat, der sich in letzter Zeit öfters an sie gewandt hatte und ihr allerlei Versprechen gemacht hatte, setzte sie sich federleicht auf den Kopf ihrer grossen Statue. Nun würde sich zeigen, ob dieser Mensch nicht bloss klug denken und reden konnte, sondern auch seine Versprechen halten würde. Ein Kalb, hatte er ihr zugesagt und in der Tat wurde gerade ein solches zum Opfer bereitet.


    Gespannt schaute Minerva zu. Es war ein schönes Tier, das ausgesucht worden war und Iunius Tacitus hatte sich heute auch schön gemacht.


    Als das Tier ausblutete und der Aedituus danach die Eingeweide betrachtete, sorgte sie dafür, dass alles in Ordnung war. Gleichzeitig hauchte sie einen kleinen Kuss in die Richtung der kleinen Menschlein unter ihr. Diesen würden sie vermutlich als unerklärlichen Luftzug oder als leichtes Kräuseln auf der Haut spüren und sich fragen, ob dies die Göttin sein könne oder ob ihnen bloss ihre Sinne einen Streich gespielt hatten.

    Zitat

    Original von Cnaeus Decimus Casca
    “Ich verehre Minerva sehr und es wäre mir eine wahre Freude, ihr alle meine Kraft zur Verfügung zu stellen...“ Sie war eine wunderbare Göttin. Doch das dachte ich auch von Fortuna und Iuno, doch Minerva fesselte mich am meisten. Sie war derartig vielseitig, dass es ein wahres Wunder war und ich hatte schon früher festgestellt, dass sie so gut wie alle meine Bedürfnisse abdeckte.


    Minerva hatte eigentlich ganz anderes vor gehabt und wollte sich lediglich am Klatsch und Tratsch der sterblichen ergötzen, welche sich teilweise wohl selbst als Götter sahen die unter sterblichen wandelten.
    Als der hübsche Decimus jedoch ihren Namen erwähnte, huschten ihre Augen und Ohren schnell in Richtung des Mannes, der sich ihr verschreiben wollte.
    Wohlwollend lächelte sie, sollte er ihr Folgen, so würde sie stets ihre schützende Hand über diesen Mann halten.

    Doch, ja.. Minerva blickte wohlwollend auf das Opfer, schließlich hatte man sich ja akribische Mühe gegeben und alle Regeln befolgt die es zu befolgen gab. Darüber hinaus war es ein prächtiges Tier welches dort auf dem Altar lag sodass der Göttin ein kurzes zufriedenes Lächeln entfloh.. Wie eigentlich immer wenn sie derartig bedacht wurde.
    Der sterbliche würde durchweg positive Zeichen in den Innereien entdecken können, das Opfer wurde ohne murren angenommen und Minerva war zufrieden.


    Minerva haderte ein wenig mit dem Fluch der Tiberia. Einerseits hatte sie das Treiben und den Zwist zwischen den Geschwistern nicht unbedingt gänzlich mitbekommen, war aber geneigt dem armen Ding die Erfüllung dieses Fluches bis zu einem gewissen Punkt zu gewähren. Auf der anderen Seite war ihr Bruder bereits in der Vergangenheit sehr auf sie bedacht, sodass sie noch nicht bereit war eine Partei zu ergreifen. Sie würde sich dass Spektakel auch weiterhin anschauen, und ihre Entscheidung abwägen. Beide Seiten würden gut daran tun müssen zu ihrer Zufriedenheit zu agieren.

    Zitat

    Oh, Minerva. Was hast du dir da nun wieder ausgedacht?


    Eigentlich hatte Minerva sich gar nichts ausgedacht. Ihre Gedanken weilten noch zu sehr in den taktischen Wirrungen und Winkelzügen des gerade erst beendeten Bürgerkriegs, um sich derart auf einzelne Sterbliche konzentrieren zu können, dass sie eine solche Familienzusammenführung bewerkstelligte – die ja doch ein Minimum an Planung erfordert hätte.


    Aber sie hatte auch nicht unbedingt etwas dagegen, wenn Sterbliche glaubten, sie hätte bei derlei Zufällen ihre Finger im Spiel. Angelockt von dem Opfer, das einer der beiden Männer bereits dargebracht hatte, sehr erfreut über die Tatsache, dass es zur Abwechslung mal keine Bitte gegeben hatte, sondern einfach nur so an sie gedacht worden war, verweilte sie noch ein wenig und betrachtete die beiden bei ihrem Gespräch... bevor sie eine ihrer Eulen hieß, leicht mit den Flügeln zu schlagen, um so die beiden Sterblichen von einer angenehm warmen Brise umschmeicheln zu lassen. Dann lenkte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Geschehnissen um den Sieger des Bürgerkriegs und künftigen Kaiser Roms.

    Mit sorgenvoller Miene betrachtete Minerva seit einiger Zeit die Geschehnisse, die das Reich in ihrem Griff hielten. Ein Krieg zog auf... und obwohl Minerva durchaus Gefallen daran fand, die Feldherren bei ihren taktischen Überlegungen zu beobachten und hin und wieder Anreize für einen Geistesblitz zu geben, obwohl sie gerne den Schlachtaufstellungen und Manövern zusah, die wie auf einem Spielbrett nach Belieben der Spieler hin und her geschoben wurden – hier stand Römer gegen Römer. Welcher Gott könnte daran wohl reinen Gewissens Gefallen finden. Auch wenn sie zugeben musste, dass es seinen Reiz hatte dabei zuzusehen, wie sich diese Gegner miteinander maßen... die sich alle so ähnlich waren in Ausbildung und Wissen, nur in Erfahrung nicht immer.


    Aufmerksam wie sie zur Zeit also ohnehin war, was die Belange im Reich anging, dauerte es nicht lange, bis der süßlich schwere Duft von Weihrauch ihre Sinne nach Ostia lenkte, wo sie einen Opfernden vorfand. Einen Soldaten, einen schmucken Centurio, herausgeputzt, auch wenn er ihr persönlich in seiner Uniform besser gefallen hätte. Ein Dank und eine, nein, zwei einfache Bitten waren es, die der Sterbliche äußerte, dargebracht mit einem hübschen, weißen Schaf. Minerva beschloss, das Opfer anzunehmen und dem Sterblichen seine Bitte zu gewähren... seine erste. Was die zweite betraf, würde sie sich die Sterbliche zumindest einmal mit wohlwollendem Blick ansehen. Die Eingeweide wiesen keinen Makel auf, und Minerva sandte dem Soldaten ein Gefühl von Bestimmtheit, von Selbstvertrauen.

    MINERVA war gerade damit beschäftigt einem Philosophen - von diesem natürlich unbemerkt - bei seinen Gedanken zu lauschen als sie den zarten Duft von Weihrauch vernahm. Wie gern hätte sie weiter dem Philosophen gelauscht doch der Weihrauch zog ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich und so begab sie sich zum Ursprungsort der Rauchfahne. Es war Roma. Hier fhlte sie sich besonders wohl und sie fand die Statue von sich auch besonders gelungen. Man konnte sagen, dass die Göttin hier sehr gern war. Als sie nach dem Verursacher suchte, fand sie eine Frau. Das Voropfer gefiel ihr sehr gut. Sie lieh also dieser Sterblichen ihr Ohr. Dass die Frau ein ihr so wichtiges Stück opferte, zeigte sehr deutlich wie wichtig es war. Gespannt lauschte sie den wieteren Worten. Ihre Weitsicht war also gefragt. Sie besah sich die Gedanken näher und tatsächlich war es ein großes Durcheinander. Das Opfer gefiel ihr bisher und diese Frau meinte es ehrlich. Außerdem sah MINERVA auch, dass sie wirklich Hilfe benötigte. Gespannt folgte sie der Frau hinaus. Wenn die Bittstellerin genau in sich hineinhorchte würde sie bemerken, dass die Göttin an ihrer Seite war und eine angenehme Ruhe würde sie erfüllen. Ob sie von dieser Ruhe erfüllt werden würde, hing ganz von ihr ab. MINERVA hat ihr Mögliches getan und wartete weiter ab ehe sie ihr abschließendes Urteil fällen würde.

    Minerva war gerade in einem tiefgreifenden Disput mit Venus verstrickt gewesen als dieser Sterbliche sie rief. In letzter Zeit gelang es ihr selten diese Auseinandersetzungen zu Ende zu führen. Langsam schien sie sich damit abzufinden. Dennoch war sie etwas zornig schon wieder gestört worden zu sein. Ein kurzer Blick und sie schien etwas versöhnt. Man hatte an sie gedacht. Einfach so. Man hatte ihr ein Opfer dar gebracht ohne eine Bitte zu äußern. Das imponierte der Göttin und sie würde geneigt sein dem Sterblichen gewogen gegenüber zu stehen. Dann bemerkte sie, dass die den Mann begleitende Sterbliche lange Zeit vor ihrem Abbild verharrte und es bewunderte. Einen Moment beobachtete sie die Frau und ein Lächeln umspielte die Lippen. Dann verließ sie den Ort wieder um zu Venus zurückzukehren und wollte diesen Streit endlich beenden.

    Minerva gesellte sich zu den beiden anwesenden Göttern. Sie nickte ihnen freundlich zu. Natürlich hatte sie das Gezicke ihrer Kollegin mitbekommen und fragte sich was ihr wohl heute falsches über ihre Leber gelaufen war.
    "Iuppiter, Iuno. Ein Opfer für uns. Es sieht doch ganz gut aus."
    Minerva jedenfalls freute sich darüber, dass man ihr so zeitnah nach ihrer Rückkehr aus der Ägäis bereits ein Opfer brachte und dann auch noch in dieser kleinen Runde.
    "Der Sterbliche gibt sich aber wirklich viel Mühe und ich habe nichts vernommen, dass ihn als unwürdig für diesen Posten erklären würde. Er soll meinen Segen haben."
    Noch einmal schaute die Göttin die anderen beiden an. Der Sterbliche würde auch in diesem Lamm keinen Makel finden und sollte auch das Gefühl haben, dass Minerva an seiner Seite war. Sie würde ihn beobachten.

    Hier bin ich um die kapitolinische Trias zu vervollständigen. Neben Iuppiter und Iuno gehöre ich, Minerva, zu den bedeutensten Stadtgöttern Romas. Ich bin die Schutzherrin der Künstler, Handwerker, Lehrer, Städte und des Ackerbaus. Ebenfalls sagt man mir nach, dass ich die Göttin der Weisheit und der Helden bin. Auch der strategische Krieg liegt mir ebenfalls wie der Frieden. Meine Zeichen? Die kennt ihr sicher. Ich trage einen Helm, einen Panzer, einen Schild und eine Lanze. Der Ölzweig, die Eule und die Schlange sind mir heilig.


    Sollte etwas meinen Zorn auf sich lenken, so solltet ihr euch in Acht nehmen. Auch ich verstehe mich aufs Blitze schleudern und wer weiß wo einer von ihnen landet.


    Meiner Postkarte folgend, kehre ich aus der Ägais zurück. Es war ein sehr schöner Aufenthalt dort. Sehr zu empfehlen.