Vielleicht war es die Aussicht darauf, die Reise nach Tarraco in angenehmer Gesellschaft zu machen, die mich dazu verleitete, mich kurz in ihrem Blick zu verlieren, das schüchterne Lächeln darin zu geniessen. Iczh bereute es nicht, mich entschlossen zu haben, mal wieder in meiner Taberna nach dem rechten zu sehen.
"Gerne werde ich dir und deinem Gefolge meinen Schutz anzubieten, auch wenn die Strasse von Carthago Nova nach Tarraco als recht sicher bekannt ist," antwortete ich ihr, "auch wenn die Provinz nicht mehr von den Praetorianer wimmelt. Sie haben den Aufstand in Corduba niedergeschlagen und sollen die Haupttäter nach Rom gebracht haben. Dort wird ihnen wohl der Prozess gemacht."
Manchmal fragte ich mich, ob ich nicht einiges hätte verhindern können, wenn ich damals in der Zeit nicht meine Sorge um Calpurnia im Wein ertränkt hätte. Ich erinnerte mich, das mir im suff ein Aushang aufgefallen war, auf den ich im nüchternen Zustand sicher reagiert hätte. Aber, Vergangen war Vergangen, ich wollte die Gegenwart geniessen und das tat ich auch.
"Es ist wirklich angenehm, das Leben auf dem Land, ich habe meine Kindheit und Jugend in einer Villa Rustica in Gallien verbracht," sinnierte ich, mein Gegenüber dabei nicht aus den Augen lassend, beobachtete wie ihr Finger mit dem Weinglas und dem wein zu spielen schien, "ob es nun ein schöner Sommerabend ist, die Sonne hinter den Hügeln verschwindet, oder ein Morgen im Winter, wenn in der Nacht Schnee gefallen ist und dieser noch unberührt da liegt. Doch etwas ganz besonderes ist es auch, wenn man den Lärm Tarracos hinter sich lässt, langsam einen Hügel hinauf steigt, der Lärm der Stadt immer weiter weg ertönt und man dann, auf der Spitze des Hügels über die Ebene blickt, durch die sich der Ebro schlängelt. Gerade in diesen Tagen, kurz vor der Weinlese, herrscht dort ein wunderbare Ruhe, noch keine Arbeiter stören einen und überall hängen schon reife Trauben an den Weinstöcken...."