Beiträge von Lucius Didius Crassus

    Anscheinend hatte in ganz Hispania seit Jahren kein Privathaushalt sein Wassergeld gezahlt, bzw. überhaupt eine Rechnung bekommen. Jedenfalls schloss ich das aus der Staubschicht, die auf dem Stapel Rechnungen gelegen hatte. Aber gut, das würde sich ändern...


    Ich legte die Rechnung, die ich gerade in der Hand hielt erst mal weg und widmete mich dem jungen Scriba des Proconsuls. Ich mochte den Flavier verachten, das war aber kein Grund, seinem scriba gegenüber unfreundlich zu sein.

    "Salve, Atius Severus. Setz dich doch,"
    begrüsste ich ihn mit einem Lächeln und deutete auf den Stuhl vor mir. "Etwas zu trinken ?"

    Und so passierte es auch, bald darauf bestiegen wir eines jener Schiffe, die regelmässig an der Küste Hispanias entlang fuhren.


    Den Kapitän kannte ich noch aus jenen Tagen, in denen ich als kleiner Scriba durch den Hafen gewandert war. Daher war es einfach und unkompliziert kurzfristig eine Passage nach Tarraco zu bekommen und der Kapitän war zuverlässig.


    Ich blickte vom Heck des Schiffes zurück auf die Stadt, die mir so viel bedeutete, in der ich so lange Jahre gelebt hatte und in die ich immer wieder gerne gereist war.


    [Sim-off]
    So,... das wars wohl für Carthago Nova, ein Abschied der mir nicht leicht fällt. :(


    Ich habe immer gerne in dieser Stadt gespielt, vieles schöne hier erlebt und mich eigentlich immer hier wohler gefühlt, als in anderen Städten. Wenn es für mich und meine IDs eine Heimatstadt im IR gibt, dann ist das CN.


    Also dann, Carthago Nova,.. machs gut und bis bald. =)
    [/simoff]

    Etwas hatte mir ja davor gegraut, dieses neue Officium zu beziehen und dann noch ein Officium, das lange von einem Mann belegt worden war, der sieine Zeit hauptsächlixh in den Lupanaren der Stadt verbracht hatte.


    Und so hatte ich ein Officium vorgefunden, das von einer Staubschicht belegt war. Welch ein Graus,.... bis ich den Stapel von offenen Wasserrechnungen fand.


    Als es klopfte, sah ich auf und rief : "Herein "

    Es erstaunte mich, wie Fremd ihr das Leben hier im Hafen von Carthago Nova war, ein Trubel und ein Geschäft, das die Stadt, meine Heimatstadt, am Leben erhielt. Und immer wenn ich in der Stadt war, zog es mich auch hierher.


    Und ihr kleines Gedicht zauberte ein freudiges Lächeln auf mein Gesicht.


    "Schöne Zeilen," meinte ich mit, musste in diesem Moment einem Hafenarbeiter ausweichen, der zwei schwere Amphoren trug und einen schwankenden Gang hatte. "Pass doch auf, die schnösel," polterte der Mann, den ich aber keinerlei weitere beachtung schenkte.


    Ich lenkte lieber unsere Schritte an einen ruhigeren Quai, an dem ein Schiff lag, das schon beladen war und wohl in den nächsten Stunden auslaufen würde.


    "Wie wäre es," fragte ich spontan," wenn wir die Reise nach Tarraco in einem Schiff machen ?"

    Vielleicht dachte der Flavier, er würde leichtes Spiel haben, mich wieder aus dem Amt zu jagen, da ich vom Wasserbau nichts verstand und ich meine Arbeit vernachlässigen würde, doch da irrte er.


    Noch bevor ich irgendein Officium bezog, machte ich mich auf, vor Ort mir ein Bild der lage zu machen. Und wo war es besser zu beginnen, als im Wassercastellum, dort wo das Wasser des Aquaeduktes ankam, es gespeichert und auf die Anschlüsse der Stadt verteilt wurde.


    Noch auf dem Weg dahin, an dem ich an zahlreichen Brunnen vorbei kam, überlegte ich, ob die Erbauer des Castellums des Rat des Sextus Iulius Frontinus befolgt hatten, und die drei Abflüsse in verschiedenen Höhen angebracht hatten, damit eben die Versorgung der öffentlichen Brunnen immer gesichert war und bei Knappheit zunächst die privaten Anschlüsse kein Wasser mehr bekamen.

    Es war nicht weit von der Taberna Stella Mare zum Hafen, eigentlich musste man nur zwei Schritte tun und man würde ins Wasser fallen. Da wir allerdings die Taberna durch den Seiteneingang verlassen hatten, waren es ein paar wenige Schritte mehr.


    Doch dann waren wir auch schon mitten drin, fast jeder Liegeplatz war belegt und überall wurden Schiffe be- und entladen. Hier im Hafen war immer leben und umwerfend vielfältige Geräuschkullise, in die sich die Rufe der Aufseher mit dem Ächzen der Träger, dem Aufschlagen von Kisten und Amphoren und dem Kreischen der Möven mischte.


    "Ich komme gern hier heunter in den Hafen," meinte ich zu Laevina an meiner Seite, "auch wenn es schwer ist glauben, ich kann hier sehr gut nachdenken. Ich glaubem, ich denke hier jeden Stein der Kai und Hafenanlagen."


    Aus dem Gespräch einiger eingesessenen Händler, die ich natürlich kannte, drangen ein paar Fetzen zu mir :
    "8000" "Unglaublich..." "ausbluten..."
    Wäre ich allein, hätte ich mich vielleicht zu den Händelern gesellt und mit ihnen ein paar Worte gewechselt. Aber meine Aufmerksamkeit galt allein meiner Begleiterin.

    Sie war so dicht vor mir, das ich einen Moment mit dem Gedanken spielte, mich ein kleines Stück vorzubeugen und ihr einen leichten Kuss zu geben. Aber ich liess es, denn ich es war mir klar, das es nicht nun unpassend wäre, sondern auch unweigerlich dazu geführt hätte, das ich zumindest während eines Rundganges durch den Hafen auf ihre Gesellschaft verzichten müsste, wenn nicht sogar auf ihre Gesellschaft in Zukunft überhaupt.


    Und das wollte ich ganz und gar nicht.

    "Dann lass uns gehen,"
    meinte ich leise, dabei jeden Moment ihrer Nähe einfach geniessend. "Aber so, das ich meinen Vater nicht ansehen muss, denn dann müssten wir ihn zu uns bitten."


    Aber das war nich besonders schwer, denn ich kannte mich in meiner Taberna nur zu gut aus und wusste, wie ich gehen musste um die Taberna zu verlassen, ohne allzu bewusst nicht in Sevys Richtung zu blicken.

    Und so führte ich sie in hinaus, in den Hafen der Stadt, die meine Heimat war.


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    Edit : Link eingefügt

    Als sie mein Angebot annahm, spürte ich förmlich, wie mein Herzschlag kurz hüpfte, auch wenn ich mir die Ursache dafür nicht wirklich erklären konnte, denn schliesslich hatte sie nur meine Einaldung angenommen, ein paar Tage in unser Casa unterzukommen.


    "Sei unbesorgt, meine Familie wird nichts dagegen haben, im Gegenteil wir legen grossen Wert auf die Gastfreudfreudschaft in Carthago Nova," erwiederte ich ihrem Einwand, "wir lieben diese Stadt, schliesslich waren sowohl ich, als auch mein Vater Duumvire dieser Sadt."


    Ich war festentschlossen, ihr noch vor unser Abreise nach Tarraco meine eigentliche Heimatstadt Carthago Nova zu zeigen, die Stadt und auich den Hafen, den ich so liebte.


    Als sie allerdings erwähnte, das ich von einem Mann beobacht wurde, stutzte ich nur kurz, denn ich war in der Stadt doch ziemlich bekannt. Neugierig machte es mich schon. Wer weis, voelleicht wollte der Flavier schon nach meinem Leben trachten.


    Ich drehte mich aber nicht um, sondern nutzte die Spiegelung in der Weinkaraffe, um den unbekannten in Augenschein zu nehmen. Und als ich Sevy erkannte, musste ich schmunzeln und beugte mich vor, stützte meine Ellenbogen auf den Tisch. Mit einem Lächeln auf den Lippen, das sich in meinen Augen wiederspiegelte, sag ich sie an.

    "Das ist mein Vater, Didius Sevycius,"
    sagte ich leise und ergänzte neckisch : "Wir können ihn zu uns an den Tisch bitten, oder aber uns aus dem Lokal stehlen und uns den Hafenb ansehen."

    Aufmerksam verfolgte ich ihre Worte, liess sie dabei nicht aus den Augen, ich konnte nicht anders, denn ihre Schönheit hatte es mir angetan, auch wenn ich ihr gegenüber das erst mal nicht erwähnen würde. Während ich ihr zu hörte, diesen Moment der Schwäche interessiert registrierte, stellte ich mir die Frage, warum mir ihre Schönheit so zu sagte, denn in meinem Leben hatte ich schon viele schöne Frauen gesehen, dennoch wirkte die Schönheit von Laevina ganz besonderes auf mich.

    "Es wird mir eine Freude sein, dir nach Tarraco geleit zu geben,"
    sagte ich mit meinem dezenten Lächeln auf den Lippen, "und ich bin es, der den Göttern zu Dank verpflichtet ist, denn in Begleitung reist es sich wesentlich angenehmer und unterhaltsamer."


    Was in der Taberna um uns herum geschah, bemerkte ich kaum, was hinter meinem Rücken passierte, bemerkte ich ganz und garnicht. Das Mein Vater Sevy die Taberna betreten hatte, war mir daher entgangen.
    Stattdessen nippte ich etwas an dem Wein, blickte Laevina über den Rand des Bechers an und mir wurde langsam klar, das es nicht ihre Äussere Schönheit war, die mich in den Bann zog, sondern ihre innere Schönheit, die so sehr mit ihrer äusseren Schönheit harmonierte.


    "Auch wenn ich vielleicht vermessen erscheine," sagte ich, denn mir ging ihre Bemerkung über die Unterkunft nicht aus dem Kopf, "würde ich dir anbieten, während deiner Anwesenheit in Carthago Nova im Haus meiner Familie unter zukommen."


    Ad
    Tiberius Vitamalacus
    Legio Prima
    -im Feld-


    Salve Patron,


    ich weiss, du bist kein Freund von blumigen Worten, daher mach ich es knapp:
    Cato hat mich gebeten, mit Flavius Furianus über die Verlobung mit deiner Cousine zu verhandeln und sei versichert, ich habe es zu deiner Zufriedenheit geregelt :


    Sine manus, Form der Confarreatio, eine entsprechende Dos und die Worte am Vorabend von Claudias Verlobung gelten immer noch.


    Anfänglich mochte ich deine Bedenken bezüglich des Flavirs geteilt haben, aber diese konnte innerhalb eines längeren Gespräches beseitigen. Er ist durchaus eine angemessen Partie.


    Cato ist auch darüber informiert, wie es gelaufen ist, so das die Verlobung bald in Rom eingetragen werden wird.


    Vale bene,


    Lucius



    Ad
    Tiberianus Cato
    Villa Tiberia
    Rom


    Vale Kleiner,


    ich hab mit dem Flavier gesprochen und alles nach dem Willen von Quintus geregelt. Auch wenn ich selber den Mann nicht leiden kann, wird er doch ein passender Ehemann für eine Patrizierin sein.
    Dieser Flavier will natürlich, das seine Frau später bei ihm wohnt, aber ich denke, das wird so schnell kein Problem sein, denn so wie ich die Bequehmlichkeit des Flaviers einschätze, wird er nie ein Posten anstreben, der ihm weniger Lebenskomfort bietet, als dies eine Patriziervilla tut.


    Verlobungsfeier wird nichts, aber ich denk, das wird auch nicht schlimm sein. Seine Einverständnisserklärung hab ich angehängt.


    Machs gut,


    Lucius


    Einen Moment fragte uch mich, ob der Flavier sich daran erinnerte, welche Worte mein alter Freund und Patron ihm am Vorabend seiner letzten Verlobung ihm genannt hatte. Ich hatte eine Vorstellung davon, das es eine Warnung gewesen sein musste und eine Warnung meines Patrons war oft leicht mals eine Drohung.
    Aber selbst wenn ich die genauen Worte gewusst hätte, ich hätte sie nicht noch einmal wiederholt


    Stattdessen nahm ich das Schreiben des Flaviers entgegen, legte es auf den Tisch.

    "Nun denn, werde ich mich ans Schreiben machen. Vale !"


    Doch ich stand nicht auf, ich machte mich stattdessen daran, die Briefe zu schreiben. Danach erst würde ich zur Poststelle gehen und die Post aufgeben.

    "Nun, Propraetor, dann sind wir uns ja einig, ich erwarte dann meine Ernennung, damit unser kleines Geschäft wirksam wird," meinte ich lapidar, die unverhohlene Warnung des Flaviers gelassen ignoriend. Sollte er doch glauben, ich hätte vom römischen Wasserbau keine Ahnung und er könnte mich leicht aus dem Amt jagen, aber da irrte er.


    Ich war schon gespannt auf meine erste Inspektion der Wasserversorgung und auf das, was ich da entdecken würde.


    Noch einmal ging ich die Bedingungen durch, die Quintus beigefügt hatte.

    "Das mit der Fehlenden Verlobungsfeier geht so in Ordnung, da men Patron sich eh gerade im Feldzug befindet. Die eigentlich Heirat kann erst nach seiner Rückkehr erfolgen. Eine sine-manu Ehe ist natürlich selbstverständlich, des weiteren besteht mein Patron auf die Form der Confarreatio."


    Noch ein kurzer Blick auf edie Bedingungen, dann hatte ich die entsprechende Passage gefunden, die ich noch nehnen musste.

    "Er wird desweiteren für seine Cousine eine Dos ausrichten, welcher es ihr ermöglicht, ohne deine Kassen zu belasten Standesgemäss an deiner Seite zu leben, oder sonst wo, wo es ihr beliebt, wie es ihr recht ist."


    Ich steckte die Schriftrolle ein.

    "Ich denke, er es auch für angemessen ansehen, das sie bei dir wohnt, aber es ist keine Vorschrift, welche er ihr machen kann. Das wirst du mit deiner Braut ausmachen müssen."


    Für mich war alles soweit geklärt, bis auf eines. Ich stand daher auf, steckte das Schreiben ein, das ich nebenbei aufgesetzt hatte und sah den Flavier ernst an.

    "Es gibt nur noch eines, das ich dir von meinem Patron aussrichten soll : Du sollst dich an das erinnern, das er dir am Vorabend deiner Verlobung mit seiner Schwester gesagt hat, und du sollst wissen, das es auch für Albina gilt."

    Ich legte den Griffel zur Seite und lehnte mich etwas zurück. Das Angebot des Flaviers war ein Schritt in die richtige Richtung...

    "Der Grossvater meines Patrons pflegte sich immer Lobend über deinen Ahnen Titus Flavius Vespasian zu äussern. Und das man ihn an den Tempeln ehrt, das hat er sicher verdient, gerade weil er ein treuer und uneitler Diener Roms war."


    Aber es gab noch eine Anekdote, die mir dabei einfiel.

    "Er erzählte auch einmal, wie der göttliche Caesar begründete, warum er nicht König einer erblichen Monachie sein wollte : `Der erste König mag ein Genie sein, sein Sohn hingegen nur mittelmass und sein Enkel ein sabbernder Narr.` Nun, Flavius, in dem Moment, da ich die ernnenung in der Hand habe, wird ein positiver Bericht an meinen Patron hinausgehen."


    Natürlich würde ich im Tempel der Vesta auch ein Testament hinterlegen, das mich über meinen Tod hinaus absicherte. Das würde ich bei Gelegenheit dem Flavier schon noch unter die Nase reiben.

    "Wann stellst du dir vor, soll die Verlobung von statten gehen ? Wo soll sie statt finden ? Und wie stellst du dir genauen Modalitäten der Ehe vor ?"

    Fast mitleidig schüttelte ich den Kopf. Würde ich diesen Mann nicht so sehr hassen, könnte er mir fast leid tun, so einfältig wie er sich gab.


    "Ach Flavius, du verstehst nichts,.... Du siehst deine Ahnen,.. und verstehst nicht, das es viele gibt, dich eben nur wegen einiger dieser Ahnen verachten. Sie mögen in deinen Augen nicht zählen,.. und du übersiehst sie,... und dennoch können sie es sein, die dir einen Dolch in Leib rammen,... oder ein vergiftetes Essen servieren.... Und ich hätte nicht einmal etwas damit zu tun."


    Dann schwieg ich, schrieb weiter, denn meine forderrung hatte ich schon genannt, auch wenn der Flavier es scheinbar schon vergessen hatte.

    "Nun," meinte ich trocken, "glaube mir, oder glaube mir nicht,.. oftmals würde ich mir ja selbst nicht glauben. Aber, meinem Patron pflege ich zu glauben,.. und dem was er schreibt natürlich auch."


    Ruhig schrieb ich ein paar Zeilen weiter, doch während ich schrieb, sprach ich weiter.

    "Sei versichert, Flavius, so naiv wie du und wie du glaubst das ich bin, ich ich nicht im geringsten. Vergiss einfach nicht, das ich nicht viel zu verlieren habe. Glaubst du wirklich, das allein der Senat und die Ploitim das sagen hat ? Vergiss nicht, wie es ist, wenn ein aufgestachelter Pöbel zum Palatin rennt, um gegen den Tyrann von Hispania zu protestieren,.. "


    Glaubte dieser Flavier, ich würde ihm die Freude machen und mit fairen Mitteln kämpfen, mit Mitteln, die ihm erlauben würden, seine Position auszuspielen ? Sicher nicht,..
    Wenn er darauf anlegte, dann würde ich vor nichts zurückschrecken, so wenig wie davor zurück geschreckt hatte, gegen Calpurnia und mich vor zu gehen.


    Einen Moment schrieb ich schweigend weiter....

    "Wenn es für dich angemesen ist, einen Eques zunächst seines Posten als Magister zu entheben,.. und ihn dann `gnädig`als Scriba einzustellen,.. dann frage ich mich, ob es nicht angemessen wäre, meinen Patron zu empfehlen, das es besser wäre, dir eine Verlobung mit einer Lupa aus dem Tross der Legion zu empfehlen."


    Nein,... ein Posten mit weniger Bedeutung als mein letzter war defenitiv keine Verhandlungsbasis.

    Nicht das Ziel der Reise erfreute mich, Tarraco war nicht so meine Heimat, wie es denn Carthago Nova war, dieser OIrt, an dem ich so viel erlebt hatte, Dinge die nicht nur für mich wichtig waren, sondern auch auch im ganzen Imperium beachtung gefunden hatten. Die Gladiatorenkämpfe im Hafen würde ich nicht so schnell vegessen, vielleicht aus anderen Gründen als andere, die dabei an die Praesenz des Imperators dachten,.. ich erinnerte mich nur zu gerne an die Küsse von Paulina.


    Aber, all das war vergangneheit und ich lebte lieber in der Gegenwart, in der Gegenwart der jungen Helvetia, deren Interesse für den Anführer der Aufständischen mich zu dem Schluss kommen liess, das sie irgendwie mit ihm in Verbindung stehen musste.

    "Ich kam nicht dazu dem Prozess beizuwohnen,"
    antwortete ich wahrheitsgemäss. Lächelte leihtr dabei, während ich überlegte, wie denn die Namen der Angeklagten waren. War ein nicht ein Helvetier darunter ? Ich war mir nicht sicher, aber ich war mir sicher, das ich sie nicht darüber befargen würde. Vielleicht würde sie mir später einmal so vertrauen, das sie mir mehr darüber erzählen würde.

    "Die Reise wird sicher angenehm in dieser Jahreszeit, ich denke, wir können morgen oder übermorgen aufbrechen."


    Es würde für nicht viel Arbeit machen, ein angemessener Reisewagen stand in der Casa Didia immer bereit und ich selbst reiste eigentlich immer mit kleinen Gepäck. "In Tarraco sollte es dir nicht schwer fallen, ein angemessene Unterkunft zu finden. Wenn du willst, bin ich dir da gerne behilflich."

    Bei den Worten des Flaviers konnnte ich wieder nur lachen, auch wenn es eigentlich sehre bedenklich war, wie er sich gebärdete. Sah er sich wirklich mittlerweile mit göttlicher Macht ausgestattet ? Irgendwie erinnerten mich seine Ausführungen an jene Schauergeschichten, welche einem immer wieder über manche Kaiser erzählt wurden.


    "Das du mich lieber tot sehen möchtest, Flavius, dessen bin ich mir schon lange bewusst. Du willst also das ich aus Hispania verschwinde, du sagst, dann würde mir nichts geschehen, aber deinen Worten glaube ich nicht, eher würde ich einem Parther trauen denn dir."


    Während ich zu meinem Tisch ging, öffnete ich ich die Schriftrolle im dem Anhang von Catos schreiben, begann jene Passage daraus vor zu lesen, welche meinen Worten nachdruck vermittelten.

    "....er ist ein Civilist, auch wenn er mir mal weiss machen wollte, das er ein Optio der Prima gewesen ist. Ich habe allerdings diese Lüge nicht auf eine Charakterschwäche aangesehen, sondern seiner damaligen Jugend zu gesprochen....."


    Während ich mich setzte, verschwand die Schriftrolle wieder in meiner Tunika und ich nahm eine Leere Schriftrolle hervor.


    "Nun, dann werde ich wohl den Brief schreiben und dann,.. wer weis, vielleicht sollte ich doch lieber nach Roma reisen,... zumindest eine Weile, mal sehen, wer deiner Gegner sich für das Gebaren des Propraetors interessiert."


    Und vielleicht, dachte ich mir, konnte ich da auch herausfinden, was die Flavier mit Calpurnia angestellt hatten. Bevor ich begann zu schreiben, blickte ich aber noch einmal zu Flavier hoch.

    "Würde ich allerdings in Hispania bleiben, dann hättest du mich allerdings besser im Blick,"
    meinte ich mit einen leichten Grinsen. "Du musst wissen, Ich selbst habe doch nicht mehr wirklich etwas zu verlieren, dafür hast du gesorgt. Du allerdings,.. "

    Ich lachte, denn mehr viel mir zu dem Angebot des Flaviers nicht ein. Scheinbar war ihm das bisschen Macht, das man ihm übertragen hatte, recht schnell zu Kopf gestiegen. Vielleicht hätte ich ihn ernster genommen, wenn er ein Praetorianer gewesen wäre, aber letztlich war er nur ein kleiner Statthalter.


    Als mein Lachen verebbte, blickte ich ihn kühl an.


    "Er soll aus dem Wort eines Mannes glauben, der ihn schon einmal belogen hat ? Für jemand, der ein Politiker sein will, hast Du recht amüsante Ideen. Und wenn du jetzt, in Anbetracht eines kleinen Hindernisses, von deinem Vorhaben abrückst, wirft das ein Recht aufschlussreiches Bild darauf, welchen Wert deine Beteuerungen doch haben, schliesslich soll es dir mit dieser Albina doch so ernst sein...."


    Recht sarkastisch klangen meine Worte. Ich war nicht ein Mann, der sich einfach zurück zog. Ich war zwar zu verhandlungen bereit, aber dazu brauchte es auch ein brauchbares Gegenangebot.