Ja es wurde blutig und brutal. Aber der Kampf war ja nun auch nicht dazu gedacht irgendwelche Zuschauer zu belustigen. Nein hier ging es um das nackte Überleben und darum den Angreifer niederzuringen. Die Germanen kämpften mit allem was sie hatten. Mit ihrer Waffen oder Alltagsgegenständen die jetzt und hier als Waffe herhalten mussten. Und es kämpfte jeder. Wirklich jeder. Auch die Frauen, die sich in den Häusern verschanzt hatten. Sie beobachteten durch die Luftschlitze den Kampf und wenn sich ein Römer diesen oder der Tür näherte kamen urplötzlich Messer aus den Luken hervor oder die Tür wurde aufgerissen um einen Feind den tödlichen Stoß zu versetzen. Ja das war wohl etwa somit die Römer nicht gerechnet hatten. So verschwand auch der ein oder andere im Inneren einer der Häuser und wurde dort – überrascht von der Situation – niedergemetzelt. So starb auch ein junger Legionär mit vor Schreck geweiteten Augen, als mehere Frauen mit Messer auf ihn einstachen.
Die Römer wurden immer weiter weg von der Dorfmitte in die unübersichtlichen Gassen getrieben. Hier waren die Barbaren eindeutig im Vorteil, denn hier konnten die Römer ihre Überlegenheit im feldkampf nicht ausspielen.
Es waren erfahrene Kämpfer unter den Männer, die sehr wohl wussten, dass man den Römern in einer offenen Feldschlacht nicht gewachsen sein würde und so war das Bestreben die Römer bis zum Erreichen des Dorfrandes vernichtend zu schlagen. Sie so zu schlagen, dass ihre Moral gebrochen wurde und die übrigbleibenden Reste fliehen würden und eben nicht auf offenem Feld ein Formation bilden würden.
Beide Seiten schenkten sich nicht. Wurde ein Germane an der einen Stelle brutal niedergemetzelt, erging es einem Legionär an anderer Stelle nicht anders.
Der einzige Unterschied war wohl, dass die fallenden, sterbenden Kämpfer der Germanen – so sie den konnten – die Worte „Walhall ich komme!“ riefen. Ja für die Römer musste es gar so wirken, als begrüßten sie den Tod.
Wulfgar, der wohl der erfahrenste Kämpfer von ihnen allen war und neben noch zwei anderen ein Schwert besaß, teilte unbarmherzige Hiebe in Richtung der Römer aus. Mal traf das Schwert ein Schild. Mal traf es einen Römer, an Kopf oder Schulter. Mal wurde es so geführt, dass das Schwert unterhalb des Schildes in Richtung der Beine geführt wurde.
Wulfgar gab immer wieder Anweisungen. Und er behielt den Anführer der Römer im Auge. Ihn musste er zu Fall bringen, dann wäre die Moral der Truppe gebrochen. Dabei stellte der German fast schon überrascht fest, dass der eben noch ängstlich wirkende Mann eine Veränderung erfahren hatte. Der Römer kämpfte gut, dass musste der Germane anerkennen. War er nach der Vorstellung auf dem Dorfplatz doch davon ausgegangen das der Römer – welcher scheinbar nur aus Gesetzestexten bestand – als erster das Weite suchen würde.
Aber auch wenn er gut kämpfte und ein Germane das durchaus anerkannte, musste der Mann sterben, damit der Rest in die Flucht geschlagen wurde.
So bahnte sich der Germane weiter seinen Weg in Richtung des Tribuns und teilte dabei seinen Schläge in alle Richtungen aus.
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Idun ging schnell in der Stille des Waldes konnte sie die eindeutigen Geräusche einer Schlacht erkennen. Das klingen von Metall auf Metall war weithin zu hören. Auch die Schmerzensschrei der Versetzten und Sterbenden lag klage voll in der Luft.
„Oh ihr Götter macht das ich nicht zu spät komme.“ Idun begann zu Laufen. Unweit sich konnte sie zwei Soldaten erkennen, die in Richtung des Limes liefen. Was die Germanin dazu veranlasste noch schneller zu laufen. Sie durfte nicht zu spät kommen.