Beiträge von Narrator Germaniae

    http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer11.jpg Das war nun nicht Germars Plan gewesen - er hatte genügend zu tun, ohne auch noch ein Priesteramt in der Stadt zu übernehmen. Aber natürlich gab es trotzdem auch mögliche Kandidaten, die dem alten Germanen besser passten als der Petronier.
    "Ich habe im Moment leider keine Zeit für so etwas. Aber was ist mit Elvissius Secundus?" Secundus war ein keltischer Kaufmann aus dem Vicus Salutaris. Allerdings schien er nicht damit gerechnet zu haben, dass ihn jemand vorschlug, denn er blickte etwas verschreckt um sich. "Ja, ich schlage Elvissius Secundus vor!"
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    http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer11.jpg Für den alten Germanen war dieses Argument natürlich mehr als fadenscheinig. Er machte eine wegwerfende Handbewegung und schüttelte den Kopf. "Ich gönne dem jungen Petronier alle Herausforderungen. Er wird wahrscheinlich noch genügend davon haben." So seltsam, wie der junge Bursche sich immer verhielt, waren ja schon die normalsten Dinge des Lebens kompliziert genug. "Aber wirklich: Das hier ist ein wirklich wichtiger Prozess für unsere Stadt und wir können nicht riskieren, dass ein unerfahrener Anwalt das ganze in den Sand setzt!"
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    "Naja, wenn du davon nicht so viel Ahnung hast, solltest du vielleicht einen Architekten suchen oder so..." schlug Boduus vor und suchte nach seinen Arbeitsmaterialien. Er selbst hatte bisher immer für den Duumvir gearbeitet, deshalb konnte er gar nicht so genau sagen, wie es normalerweise gemacht wurde - aber anders konnte man es sich ja kaum denken.


    Allerdings konnte er immerhin ein bisschen helfen: "Achja, und der Eintopf ist aus der Basilica gegenüber auf dem Forum. Die dürftest du ja auch gesehen haben." Er hob seine Schüssel hoch. "Du könntest mein Geschirr mitnehmen und zurückgeben."




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    http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer11.jpg Auch hier wollte Germar, der Patron der gallischen und germanischen Bauerhofbesitzer im Süden der Civitas, ein Wörtchen mitreden. Und der junge Petronier war dafür wirklich ein allzu leichtes Ziel: "Ist Lucius Petronius Crispus nicht ein bisschen jung und unerfahren? Wir könnten doch auch einen erfahrenen Anwalt nehmen - nur um sicher zu gehen!" Gegen Lucius hegte Germar sowieso besonderen Groll, denn der junge Magister Vici hatte ja versucht, Stimmung gegen die Töpfer aus Vicus Novus zu machen - und wenn der Hauptvicus gegen die etwas abgelegeneren Vici im Süden stand, war klar, auf welcher Seite Germar stand! "Wir sieht es denn aus, wenn wir so ein unerfahrenes Bürschchen hinstellen, um uns zu vertreten? Das Gericht würde doch glauben, uns wäre die Sache nicht wichtig genug, als dass ein angesehener Decurio die Sache übernimmt!"
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    http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer11.jpg Der greise Germar, regelmäßig Magister Vici des Vicus Novus und zugleich der Sprecher vieler germanischer und keltischer Bauern im städtischen Umland, meldete sich nun auch zu Wort.
    "Petronius Crispus? Ein Zugereister?" fragte er in die Runde und blickte umher. Es war bekannt, dass Germar kein großer Freund des Einzugs römischer Sitten war. Er besuchte auch nur selten die steinernen Tempel - schon gar nicht den der fremden Gottheiten wie Magna Mater. "Seine Frau in allen Ehren, aber er verehrt seine Götter doch nur auf die römische Weise und kennt unsere eigenen Riten kaum! Es wäre doch besser, jemanden zu wählen, der hier geboren ist!"
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    Quaestor
    Caius Valerius Leucadius


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    Leucadius entstammte einer Kaufmannsfamilie aus dem Vicus Salutaris. Und er bekleidete die Quaestur vor allem aus dem Grund, dass er die Kasse zugunsten seiner Familie verwalten konnte. Da ihm eine Miliz wenig nutzen brachte (sein Vicus war ja nicht einmal im Verteidigungskonzept vorgesehen), runzelte er nur die Stirn. "Hmmmm... das sieht im Moment schwierig aus. Wir mussten der losziehenden Armee einiges Geld... leihen." Das war sogar wahr - die Armee hatte jeden öffentlichen Denar eingesackt, um die Truppen zumindest eine Weile bezahlen zu können. "Wenn, dann müssten wir unter uns sammeln und das Geld dann ausgeben. Wenn jeder von uns fünfzig Sesterzen spendet, hätten wir das Geld leicht zusammen." schlug er deshalb vor. Bei etwa hundert Decurionen würde das Geld so schnell zusammenkommen. "Das wäre keine allzu harte Abgabe, nicht wahr?"





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    Als Pacatus eintrat, hatte Boduus gerade seinen Eintopf leergemacht und stellte die Schüssel ab. Dass er jetzt einen neuen Mitarbeiter hatte, war doch eine gute Überraschung - weniger Arbeit für alle.


    "Hier drüben kannst du deine Sachen erledigen." sagte er und deutete mit dem Löffel auf ein freies Pult auf der linken Seite. Dann legte er das Besteck auch ab. "Eine Liste haben wir eigentlich nicht. Aber so viel is' es ja nicht..." Er kratzte sich am Kopf. "Da wären die Tempel: Apollo Mogon, Magna Mater, Augustus, das Capitolium und... naja, noch ein paar Sacella, aber das sind ja keine richtigen Gebäude. Dann noch die Basilica, die Curia hier natürlich, die Thermen und das Theater draußen vor der Stadt. Das dürfte das Wesentliche sein - und die sollst du alle überprüfen?"





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    Aedilis
    Caius Siculus Adgandestrius


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    Der Aedil lachte - halb so groß war ein guter Scherz! "Gegen Rom ist Mogontiacum nicht einmal eine richtige Stadt. Wir haben zwar noch einige Vici in der Umgebung, die zu unserer Civitas gehören, aber auch mit denen kommen wir kaum an die Städte in Italia ran." Zwar konnte der Aedil das nicht so genau sagen - er war noch nie in Italia gewesen und hatte auch nicht vor, das zu ändern - aber darin war er sich doch ziemlich sicher. "Du kannst ja zusammen mit Boduus oder irgendwem ein bisschen erklären lassen, wo du was findest. Und dann kannst du es dir ja mal im Original anschauen."


    "Und dabei kannst du sie auch gleich ein bisschen überprüfen, genau. Ich bin für den baulichen Zustand der Bauten zuständig, also dass die Tempel nicht einkrachen oder die Basilica oder das Theater. Allerdings bin ich kein großer Architekt - da müssten wir eventuell Hilfe dazuholen." So waren die bisherigen Aedilen zumindest meist vorgegangen, soweit Hadgan wusste.





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    Aedilis
    Caius Siculus Adgandestrius


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    Offensichtlich war der Matinier hochmotiviert - da wollte Hadgan nicht bremsen. Also sagte er schlicht: "Du kannst vorerst im Officium der Scribae arbeiten. Dort kannst du Boduus bei der Besucherabfertigung helfen." Er hatte ja am eigenen Leib erfahren, dass es dort gerade etwas dünn aussah.


    Die aedilatsspezifischen Dinge waren dagegen etwas schwieriger, ad hoc festzulegen - immerhin hatte der Aedil nicht damit gerechnet, seit heute einen Scriba zu haben. "Außerdem müssen wir bei Gelegenheit die öffentlichen Gebäude und Tempel überprüfen. Kennst du dich aus in Mogontiacum?" Da er seinen neuen Mitarbeiter noch nicht kannte, ging er fast davon aus, dass der Mann neu in der Stadt war.





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    IN NOMINE DECURIONUM POPULIQUE MOGONTIACI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    Titus Matinius Pacatus


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XVI KAL NOV DCCCLXII A.U.C. (17.10.2012/109 n.Chr.)


    ZUM
    Stadtschreiber - Mogontiacum



    Caius Siculus Adgandestrius - Aedilis Mogontiaci

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    Aedilis
    Caius Siculus Adgandestrius


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    Während der Bewerber sich an die Arbeit machte und auch noch flugs die Angaben ergänzte, die Hadgan vergessen hatte, las dieser einen dienstlichen Brief. Allerdings dauerte es nicht lange und Pacatus präsentierte das Ergebnis.


    "Saubere Arbeit - nicht einmal ein Verschreiber." stellte er zufrieden fest. "Das genügt mir als erster Eindruck - du bist eingestellt." Das war auch im Interesse des Aedils, denn er brauchte dringend einen persönlichen Sekretär!





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    Aedilis
    Caius Siculus Adgandestrius


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    Hadgan nickte. "Das klingt ja ganz gut. Streitereien zwischen Händlern sind auch mein täglich Brot, denke ich." Ganz genau wusste er es natürlich nicht, er war ja erst seit wenigen Tagen im Amt. Dass er sonst scheinbar nicht so viel Ahnung hatte, war kein Problem: "Vormundschaften und Strafrecht sind sowieso nicht so wichtig." Dafür waren die Duumvirn zuständig.


    Der Aedil überlegte einen Moment und sagte dann schließlich: "Weil du ja scheinbar keinen Cursus Iuris hast - nehme ich an? - würde ich gern eine kleine Probe machen." Er nahm eine Tabula von einem Klapptisch auf der rechten Seite seines Stuhles und gab sie dem Matinier. "Eine kleine Rechenaufgabe: Ein Bäcker kann für 125 Sesterzen in der Woche 350 Brote und 36 Gebäckstücke herstellen. Die Lex Mercatus hat ja Mindestpreise festgelegt. Darf er ein Brot dann für 2 Asse anbieten?"




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    Aedilis
    Caius Siculus Adgandestrius


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    Für einen Anwalt - das klang gut. Das Problem war allerdings, dass er offensichtlich keine Nachweise seiner Tätigkeiten hatte... "Was hast du bei dem Anwalt gemacht? Kopiert? Oder eigenständig Texte aufgesetzt?" Der Anwaltsberuf hatte tausende Gebiete, in die man sich spezialisieren konnte. Deshalb fügte er an: "Und was hat der Anwalt so gemacht? Lex Mercatus? Oder eher Strafrecht? Oder Testamente?"




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    Aedilis
    Caius Siculus Adgandestrius


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    Der Aedil hatte erst vor kurzer Zeit sein Amt übernommen. Entsprechend war er noch dabei, sich in seinem Amt einzurichten - was natürlich nicht dadurch einfacher wurde, dass er sich die Scribae mit den anderen Aedilen teilen musste. Umso willkommener war es ihm, dass er vielleicht endlich jemanden gefunden hatte!


    "Matinius, soso. Nimm Platz." Er deutete auf einen freien Klappstuhl unmittelbar neben dem Schreiberplatz, der momentan leer war. "Zufällig suche ich einen Scriba, der meines Amtsvorgängers ist in den Ruhestand gewechselt." Genaugenommen hatte Hadgan, wie der Aedil eigentlich hieß, ihn dazu drängen müssen, denn der alte Mann hatte kaum gesehen, was er in die Tabulae ritzte. "Aber du weißt sicherlich, dass der Posten eines Scriba sehr anspruchsvoll ist und ich einen Mann brauche, dem ich absolut vertrauen kann. Also erzähl mir ein bisschen von dir. Wo kommst du her? Was hast du bisher so getrieben und bei wem? Warum sollte ich dich nehmen?" Er lehnte sich auf seinem Amtsstuhl zurück und sah Pacatus erwartungsvoll an.




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    Das klang natürlich erstmal schlecht - auch ein früherer Arbeitgeber in Rom hätte ihm ja irgendetwas mitgeben können. Aber wenn er selbstständig gewesen war...


    "Bei einem Advokaten? Naja, das klingt doch nicht schlecht. Wir suchen momentan einen Scriba für einen der Aedilen. Die haben auch mit Handel zu tun - aber das weißt du ja bestimmt." Genaugenommen war er vielleicht sogar ganz gut geeignet, denn die Aedilen beschäftigten sich ja mit Recht und Handel. "Aber das überlasse ich dem Aedil, das zu entscheiden - komm mit!"


    Damit erhob er sich, sah noch einmal mitleidig zu seinem noch warmen Essen und machte sich dann auf zum Officium des Aedils.





    Der junge Matinier musste Boduus nicht sehr weit folgen, denn allzuviele Officia gab es in der Curia nicht. Und dann hatten sie auch noch Glück, denn der frischgewählte Aedil war zufällig gerade da.


    "Das ist...Matinius. Er würde gern als Aedil arbeiten... äh, als Scriba des Aedil, glaube ich." stellte der Scriba seinen möglichen baldigen Kollegen vor, dann ging er zu seinem Essen zurück und ließ Pacatus mit dem Magistraten allein.
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