Beiträge von Narrator Germaniae


    In sicherer Entfernung von den empfindlichen Dächern der Stadt Mogontiacums, nahe des südlichen Vicus hatte man in einer Senke einen großen Haufen Splitholz aufgeschichtet, der zur Feier des Julfests verbrannt werden würde um die Wintersonnenwende und die längste Nacht des Jahres zu begehen.
    Auch im Schnee der bitterkalten Nacht würde es den Anwesenden an nichts fehlen, diverse Garbräter und Tabernenwirte waren, bezahlt durch die Stadt und private Gönner, hergekommen um auch spätabends noch warme Speisen und Getränke anzubieten. Auch Musiker würden sich einfinden um die Stille der Nacht mit ihrem Spiel zu bekämpfen.


    Die Bürger der Stadt und der umliegenden Vici waren eingeladen und würden ihr sicherlich folgen, schließlich gehörte der Feiertag für die germanische und keltische Bevölkerung zu den wichtigsten des Jahres.


    Sim-Off:

    Eingeladen sind wirklich alle aktiven IDs aus Germania! In der WiSim gibts Speis und Trank!

    Spurius Turius Simplex
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    "Werter Senator Germanicus, selbstverständlich verstehen wir das.", begann der ältere Duumvir mit einem matten Lächeln das keinen Deut seiner Gedanken zum Einwand des Stadtpatrons verriet, "Keiner würde hier von dir erwarten wegen dieser Sache gleich beim Kaiser vorstellig zu werden um unserer Sache höchstpersönlich beizustehen... allerdings wäre ein offizielles Schreiben, in dem du unserer Sache deine Unterstützung erklärst sicherlich auch hilfreich. Der Cursus Publicus hat durchaus seine Möglichkeiten, aber wem erzähle ich das?"

    Spurius Turius Simplex
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    Bis auf einige Ausnahmen verlief die Abstimmung doch sehr eindeutig. Jeder roch, dass der Ordo Decurionum mit dieser Lex zu einer maßgeblichen Instanz der Stadtverwaltung wurde, und nicht mehr nur ein pures Abnick- und Geldinvestier-Sammelsurium.


    "Das Ergebnis steht fest.", verkündete Simplex feierlich, "Der Antrag des Numerius Duccius Marsus und damit auch sein Gesetzesvorschlag sind angenommen. Der Vorschlag wird offiziell von den Duumviren aufgenommen und an den Kaiser geschickt, damit dieser ihn in seiner Güte als Gesetz der Civitas ratifiziert. In diesem Punkt schlage ich auch vor, den Senator Germanicus darum zu bitten in seiner Position als Patron dieser Stadt sein Wort beim Kaiser geltend zu machen und sich für das Gesetz einzusetzen."


    Eine kurze Pause gab dem Senator Zeit, sich das durch den Kopf gehen zu lassen und etwas dazu zu sagen, bevor man mit dem nächsten Punkt der Tagesordnung fortfuhr.

    Galeo Laetilius Fecenianus
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    Während sich Fecenianus mit seinen Vertrauensleuten über die kommende Abstimmung beriet, offenbahrte sich das wirkliche Dilemma seiner Situation: wie sollte man abstimmen?


    Stimmte er dafür, hätte er von einem politischen Grundsatz ausgehend einen Gefallen bei der peregrin-duccischen Partei gut. Immerhin wusch eine Hand die andere.. und in einem derart dominierten Ordo würde es seinen Ambitionen, die letztendlich natürlich auf ein Duumvirat hinausliefen, sehr zugute kommen wenn er die Stimmen der Gegnerpartei zumindest in dieser Sache für sich beanspruchen könnte.
    Stimmte er dagegen hätte er in dieser Sache erst einmal wenig gewonnen. Die peregrinen und Peregrin-stammenden Teile des Ordo waren besaßen die Mehrheit, er würde also letztendlich mit seinen Leuten überstimmt werden. Aber es sicherte ihm seine Integrität in seiner eigenen Partei, und er würde sich später nicht vorwerfen lassen müssen hier reinen Opportunismus zu betreiben. Was sich abseits des Ordo und der Stadtverwaltung auszahlen würde. Aber er würde damit auch sehr eindeutig Stellung beziehen, auch gegen einen Entwurf, den er letztlich selbst korrigiert hatte.


    So dauerte es eine ganze Weile, bis er selbst abstimmte. Seine Gefolgsleute waren da entschlossener: sie stimmten reihenweise dagegen, auch wenn es einige Aussetzer gab, die wohl die gleichen Bedenken umtrieben wie ihn selbst. Die würden es allerdings in Zukunft auch nicht einfacher haben.


    Als er letztlich die Hand zur Abstimmung hob, tat er dies mit knirschenden Zähnen und dem Bewusstsein, dass da noch haufenweise Ärger auf ihn zukam, den er noch in dieser Sitzung zu tilgen versuchen musste.


    :dagegen:

    Cossus Visellius Rutilus
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    Natürlich stimmte auch Rutilius für den Entwurf. Auch wenn sein persönlicher "Freund" Fecenianus noch so viel daran herummeckern mochte und eine winzige Änderung am ursprünglichen Entwurf sogar durchsetzen konnte, der Vorschlag war gut. Nicht nur, weil er von den Ducciern kam, sondern weil er die Möglichkeit gab, die Geschicke der Stadt besser zu lenken. Und zwar durch Menschen, die auch hier wohnhaft waren. Da fiel es leicht, dafür zu sein - und gleichzeitig dem Oberrömer ein auszuwischen.


    :dafuer:

    Spurius Turius Simplex
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    Dem Turier war sehr wohl bewusst, was hier gerade ablief. Und natürlich war er selbst Parteigänger einer stärkeren Restriktion von öffentlichem Einfluss für Mitmenschen ohne das römische Bürgerrecht. Dummerweise hatte er allerdings auch einen Haufen Geld zu verlieren, vor allem auf dem Markt. Und der gehörte faktisch den Duccii. Er war nicht so blöd, dass alles auf's Spiel zu stellen, vor allem da seine Amtszeit sich sowieso dem Ende zuneigte.


    "Meine Herren", erhob er sich daher mit leisem Ächzen, "wenn das nun alle eingegebenen Änderungsvorschläge sind, schlage ich vor, dass wir nun zur Abstimmung über diesen Gesetzesvorschlag schreiten, um ihn auch zeitig dem Kaiser zur Ratifizierung vorlegen zu können. Also.."


    Erwartungsvoll blickte er in die Reihen der Decuriones und wartete darauf, dass die Meldungen durchgezählt wurden.

    Galeo Laetilius Fecenianus
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    Es war nicht unbedingt die schönste Art und Weise, politischen Einfluss zu nehmen wenn man ob einer gegnerischen Übermacht nur kleinere Änderungen erreichen konnte, die allenfalls kosmetischer Natur waren. Aber wenigstens etwas, er hatte erreicht, dass diese Stadt nicht vollkommen den Peregrinen, und damit den Duccii und ihren Parteigängern ausgeliefert wurde. Dachte er zumindest. Er WOLLTE dass dem so war. Die Mienen seiner Mitstreiter zeigten deutlich, dass das weniger als der Tropfen auf den heißen Stein war, dabei hatte man sich auf eine glorreiche Zukunft ob des Todes des Duccius Lando gefreut. Nun stand dieser Marsus vor ihnen und drückte mit ebensolcher Selbstverständlichkeit seine Ziele im Ordo durch.
    Die neu errungenen Machtbefugnisse, die der Ordo durch diese Neuerung erhielt, bekamen dadurch einen leicht bitteren Geschmack. Würde er dafür stimmen? Oder dagegen?


    Es galt, sich zu beraten, und daher setzte der Laetilier sich wieder um mit seinen Nebenmännern Rat zu halten bevor der Duumvir zur Abstimmung aufrief.

    Galeo Laetilius Fecenianus
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    Wirklich zufrieden war er nicht. So verschränkte der Laetilier die Arme und blickte dem Duccier und seinem Parteigänger trotzigentgegen. Irgendwo musste er noch einen Punkt finden, um sich doch noch als Reformer der Reformer zu profilieren.


    "Deine Einwände in allen Ehren, Duccius..", log der Mann so durchschaubar wie gewollt offen, "..es kann dennoch nicht sein, dass Peregrine in die Ämter der Stadt vordringen. Wir sind nicht irgendeine popelige Civitas wie Vindonissa! Wir sind der Ordo Decurionum der Civitas Mogontiacum! Der Sitz der Provinzverwaltung, Hauptort der Region! Was soll das ausdrücken, wenn Männer die Stadt führen die nicht einmal das Bürgerrecht besitzen?"


    Zustimmendes Gemurmel machte sich breit, er hatte die Decuriones bei ihrem ureigensten Interesse gepackt: die Präsentation Mogontiacums als Stadt von Rang, nicht als Provinznest.


    "Daher fordere ich eine Änderung in der Zulassung zur Wahl! Peregrine im Ordo Decurionum schön und gut... aber um zur Wahl zu einem der höheren Stadtämter zugelassen zu werden, sollte man das römische Bürgerrecht besitzen!"


    Eine kosmetische Korrektur, das wusste er. Aber eine mit Wirkung: es würde den letztendlichen Einfluss der Duccier wenn nicht verhindern so zumindest eindämmen.

    Cossus Visellius Rutilus
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    War ja klar. Er hätte Wetten abschließen sollen, dass dieser Vorzeigerömer sofort Schluckauf bekommen würde, wenn er das Gesetz sah. Wie können auch nur die bösen, bösen Barbaren hier Mitspracherecht haben wollen... Selbst, wenn Rutilus nicht den Ducciern so oder so treu wär, er hätte für diese Vorlage gestimmt.
    “Na, wenn es darum geht, die Stadt zu repräsentieren, müssen wir tatsächlich noch etwas ändern. Dann braucht jeder mit germanischen Wurzeln zwei Stimmen, damit das Verhältnis auch sicher passt.“ Dieser eingebildete Fatzke! Rutilus fuhr ihm allzu gern in die Parade. Wenn er das schon hörte, nur Leute mit Bürgerrecht im Ordo... “Wie du vielleicht weißt, verehrter Kollege, ist der Großteil der in dieser Stadt wohnenden Menschen peregrin oder hat peregrine Wurzeln. Lässt du die Legio weg, wieviele Römer wohnen dann hier mit ihren Familien? Ein paar Dutzend? Und du willst ja wohl nicht den Legionären das Wahlrecht geben?“ So ganz war es Rutilus zwar nie eingeleuchtet, warum ein Krieger kein Mitspracherecht haben sollte, aber das hatte wohl was mit römischer Disziplin und der Trennung von Staat und Militär zu tun.
    “Und natürlich sollen auch die in den Ordo, wenn sie sich verdient machen. Durch sie lebt und erhält sich diese Stadt. Und um deiner Seele etwas Frieden zu geben, jemand der so hart arbeitet, dass er sich dieses Recht verdient hat, wird wohl auch das nötige Geld haben, um sich das Bürgerrecht zu kaufen, oder die nötigen Freunde, die es haben. Verdiente Männer haben immer Freunde.“ Der letzte Satz hatte die Tonlage, die man einem Kind gegenüber anschlägt. Aber diese Diskussion war doch wirklich zu albern. Da sollte ein Fürstensohn wegen eines Stückchens Papier nicht in den Ordo kommen dürfen, wenn es nach diesem Römer ging.


    Die direkte Wahl der Stadtämter war da schon etwas schwieriger auszuhebeln. “Traust du den Mitgliedern des Ordo etwa nicht, Laetilius? Die Ämter werden doch sowieso aus ihren Reihen besetzt. Warum da jeden Bauern vom Feld von der Arbeit abhalten? So eine Direktwahl ist furchtbar viel Verwaltungsaufwand.“

    Galeo Laetilius Fecenianus
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    Er hatte die Tabula mit der Abschrift des Gesetzesvorschlags kaum eine Sekunde in der Hand, da fielen ihm schon die Augen aus. Das natürlich nur, weil er wusste wonach er suchen musste; gut unterrichtete Quellen hatten ihm schon vorab von dem neuen duccischen Coup erzählt, und jetzt, wo er hier handfeste Beweise in der Hand hatte konnte er seinem Groll auch ein Ventil geben.


    "DAS KANN JA WOHL NICHT EUER ERNST SEIN!!!", ereiferte sich der Laetilier dann auch gut geplant, "Peregrine als öffentliche Beamte der Stadt? Das hast du dir wohl im Traum zusammen gereimt, Duccius! Ich fordere eine Änderung zugunsten der verdienten Bürger, die auch etwas davon verstehen ihre Mitmenschen zu repräsentieren! Als Magister der Vici sollte man das Bürgerrecht vorweisen können. Als Decurio sowieso! Und schon gar als Aedil!"


    Der einzige Schwachpunkt. An dem Rest gab es kaum etwas für ihn auszusetzen, immerhin stärkte das Gesetz den Ordo Decurionum und die Stadt. Gab ihr mehr Macht. Und damit auch potentiell ihm. Jetzt galt es nur, die Peregrinen aus den öffentlichen Organen zu drängen.


    "Und was ist mit der direkten Wahl der Stadtämter? Fällt das etwa weg?" Ein weiterer Punkt, der ihn enorm störte. Wer den Ordo Decurionum kontrollierte, kontrollierte die Stadt. Und das waren in diesem Moment die Duccii. Die nur deshalb nicht allzu mächtig waren, weil viele ihrer Verbündeten immer noch nicht das Bürgerrecht besaßen, oder es einige gab, die keine öffentlichen Ämter bekleideten aber durch die direkten Wahlen Einfluss nehmen konnten.

    Ein Scriba der Regionalverwaltung, der sich schon im Hinterkopf Gedanken über die Zeit nach den Regiones machte, klopfte eines Morgens an und kam mit dem üblichen Tagesprozedere herein...


    "Guten Morgen Comes.. hier sind wieder ein paar Schreiben... eins vom Kollegen aus Belgica... eins aus Borbetomagus, mal wieder... und eins aus Bingium."



    Comes Regionis Germania Superior
    Lucius Purgitius Maecenas
    Mogontiacum


    M. Atrius Lactucinus Lucio Purgitio Maeceni salutem dicit.


    Werter Comes,


    ich bin froh dich wissen zu lassen, dass in der Civitas Bingium alles seinen Gang geht. Die Grenze ist ruhig, die Märkte schwanken nicht mehr als sonst auch und die Bevölkerung stellt sich langsam auf den kommenden Winter ein.


    Mein Anliegen ist folgendes: mit der Ankündigung der Reform der Provinzen und der drohenden Auflösung der Regiones stellen sich mir und dem Ordo so einige Fragen, die per Brief nicht leicht zu klären sind. Deshalb möchte ich dich zur nächsten Sitzung des Ordo Decurionum einladen, die an den sechzehnten Kalenden des kommenden Monats stattfinden wird. Für deine Unterbringung wird selbstverständlich gesorgt.


    Eine weitere Sorge ist allerdings sehr viel imanenterer Natur: Händler und Reisende berichten, dass in Confluentes jetzt der Präfekt der Ala das Sagen hat. Nicht nur in seinem Kastellum, auch in den Organen der Stadt. Gab es da auch eine Gesetzesänderung, die die Städte nun unter die Kontrolle des Militärs stellt? Droht uns etwa Krieg? In der Acta schreibt man so allerhand über diesen Terentius, ich muss nicht erwähnen wie sehr das die Decuriones und auch mich hier in Bingium beunruhigt. Man fürchtet einen Alleingang mit ungewissem Ausgang für uns alle. Ich bitte dich deshalb dringend darum, Licht in dieses Dunkel zu bringen. Die Vexilationes hier in der Stadt sind noch ruhig, aber wie lange wird das anhalten wenn der örtliche Kommandant bemerkt, dass sein Nachbar auch schalten und walten kann wie er will?


    Mit der erneuten Bitte um Antwort verbleibe ich.


    Manius Atrius Lactucinus


    Comes Regionis Germania Superior
    Lucius Purgitius Maecenas
    Mogontiacum


    M. Atrius Lactucinus Lucio Purgitio Maeceni salutem dicit.


    Werter Comes,


    ich bin froh dich wissen zu lassen, dass in der Civitas Bingium alles seinen Gang geht. Die Grenze ist ruhig, die Märkte schwanken nicht mehr als sonst auch und die Bevölkerung stellt sich langsam auf den kommenden Winter ein.


    Mein Anliegen ist folgendes: mit der Ankündigung der Reform der Provinzen und der drohenden Auflösung der Regiones stellen sich mir und dem Ordo so einige Fragen, die per Brief nicht leicht zu klären sind. Deshalb möchte ich dich zur nächsten Sitzung des Ordo Decurionum einladen, die an den sechzehnten Kalenden des kommenden Monats stattfinden wird. Für deine Unterbringung wird selbstverständlich gesorgt.


    Eine weitere Sorge ist allerdings sehr viel imanenterer Natur: Händler und Reisende berichten, dass in Confluentes jetzt der Präfekt der Ala das Sagen hat. Nicht nur in seinem Kastellum, auch in den Organen der Stadt. Gab es da auch eine Gesetzesänderung, die die Städte nun unter die Kontrolle des Militärs stellt? Droht uns etwa Krieg? In der Acta schreibt man so allerhand über diesen Terentius, ich muss nicht erwähnen wie sehr das die Decuriones und auch mich hier in Bingium beunruhigt. Man fürchtet einen Alleingang mit ungewissem Ausgang für uns alle. Ich bitte dich deshalb dringend darum, Licht in dieses Dunkel zu bringen. Die Vexilationes hier in der Stadt sind noch ruhig, aber wie lange wird das anhalten wenn der örtliche Kommandant bemerkt, dass sein Nachbar auch schalten und walten kann wie er will?


    Mit der erneuten Bitte um Antwort verbleibe ich.


    Manius Atrius Lactucinus

    Spurius Turius Simplex
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    Der ältere Duumvir hatte die Zeit der Diskussion über geschwiegen, die Ehrerbietungen und Schleimereien, und natürlich die ewigen Frotzeleien zwischen den Parteien im Ordo langweilten ihn zunehmends, und insgeheim freute er sich doch auf das Ende seiner Amtszeit. Auf seinem Landgut lebte es sich doch viel ruhiger als im Mogontiacum dieser Zeit.


    "Meine Herren...", begann er dann mit der sonoren Stimme, die bald für Ruhe sorgte, "..bevor wie den ehrenwerten Senator im Geschacher um Geld und Einfluss für eure kleinlichen Streitereien aufreiben, würde ich vorschlagen, dass wir uns sein mächtiges Wort für etwas aussparen, das für unsere Stadt von viel größerem Wert ist. Womit wir dann auch zum nächsten Punkt unserer Tagesordnung kämen."
    Ein Schluck Wasser sorgte für Ruhe in der alten Kehle, bevor der Duumvir fortfuhr: "In Rom hat man eine Änderung der Lex Provincialis durchgesetzt.. eine Änderung, die viel Arbeit und Verantwortung, aber auch neue Möglichkeiten für die Civitates der Provinz bedeutet."


    Eine Schriftrolle wurde ausgerollt, und der alte Mann räusperte sich vernehmlich, bevor er damit fortfuhr die Änderungen aufzulisten, die unter anderem eine Auflösung der Regiones, die Zuweisung des dadurch freiwerdenden Landes in die Verwaltung der Civitates und natürlich die größeren Verwaltungsbedürfnisse und -aufgaben für dieselben beinhalteten.


    "Aufgrund dieser Veränderungen ist es notwendig geworden, für unsere Civitas eine Lex Municipales zu entwerfen, die wir dann vom Kaiser bestätigt wissen müssen. Duccius Marsus, du hast das Wort.."

    Cossus Visellius Rutilus
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    Es war ja klar, dachte sich Rutilus nur, dass sich sofort das urrömische Lager angesprochen fühlen würde und versuchte, den Senator auf ihre Seite zu ziehen. Jetzt nach dem Tod von Duccius Lando bekamen sie langsam aber sicher Oberwasser. Barbarische Dunkelheit, wenn er das schon hörte!
    Rutilus wusste sehr genau, wem er seinen Posten hier zu verdanken hatte, ebenso wie den Wohlstand seiner Familie. Es war die beste Entscheidung seines Lebens gewesen, mit den Ducciern Handel zu treiben, und eine fast ebenso gute, ihnen auch sonst die Treue zu halten. Selbst nach dem Tod des Sippenführers waren sie eine Macht, die man nicht unterschätzen sollte. Ein Jammer, dass die römischen Bürger niemals zugelassen hätten, dass sein Weib seinen Platz im Rat einnahm. Bei Hel, der Laetilier würde dann nicht so große Töne spucken.
    “Danke, Senator Germanicus, für dein großzügiges Angebot“, polterte er mit tiefer Stimme daher, sobald der Gast geendet hatte und bevor sein geschätzter Amtskollege noch einmal etwas von barbarischer Dunkelheit erzählen konnte. “Sicher gibt es vieles, das durch deine Fürsprache in Rom erleichtert würde. Der Handel ist es, der unsere Stadt stärkt und lebendig hält, vor allem auch der Handel über den Rhenus hinweg.“ Sein Blick glitt hierbei über die Sitzreihen der Römer, die am liebsten eben dahin mit der Legio marschieren würden, egal, ob die Mattiaker mit ihnen verbündet waren, oder nicht, und diese einfach erobern würden. Ein Glück nur, dass solch ein Krieg furchtbar kostspielig wäre, während Handel gutes Gold einbrachte. “Daher sollten wir vielleicht darüber diskutieren, wie man diesen am besten stärken könnte, wie es sicher im Sinne Roms ist?“ Eine kleine Geste nur in Richtung Senator, nicht wirklich eine Aufforderung, aber genug, um zu verstehen, dass er gemeint war, hier Antwort zu geben. Oder auch der Legat, den Rutilus auch schon ausgemacht hatte.

    Galeo Laetilius Fecenianus
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    In die Reihen der Menschen, die dem Senator persönlich ihre Aufwartung machen wollten, gesellte sich auch der ältliche Laetilius Fecenianus.


    "Geschätzter Senator Germanicus.", begann er mit wichtiger Miene, nachdem er sich gekonnt zwischen die ganzen Wortmeldungen gedrängt hatte, "Ich kann mich meinen werten Mitbürgern nur anschließen, es ist uns eine absolute Freude dich hier in unserer Civitas begrüßen zu dürfen. Eine Familie, die unserer Gemeinde so zugetan ist wie die deine kann man ohne große Diskussionen zu den wahren Größen Mogontiacums zählen."
    Ein breites wie falsches Lächeln sammelte Zustimmung in der Erzkonservativen Fraktion und ein süffisanter Blick landete in der Gruppe von Sitzen, auf denen sich die Duccii und ihre Parteigänger niedergelassen hatten. Man war durchaus gewillt die Tatsache zu übersehen, dass die selbst die Germanici nicht zu den ältesten Familien Roms gehörten, wohlweislich, weil das hier auch nahezu niemand tat, der nicht gerade Statthalter war. Wenn es darum ging, neuere Emporkömmlinge wie die Duccii und andere zeitgeschichtlich erst kürzlich mit dem Bürgerrecht versehenen Familien auf Abstand zu halten, war einem jeder Partner recht.


    "Wohl sind wir uns bewusst, dass wir in Mogontiacum der ewigen Stadt den Rücken sichern, und die barbarische Dunkelheit auf Armlänge vom Lichte Roms fernhalten. Aber wie denkt man in Rom von uns? Werter Senator.. wie sieht man in Rom die Civitates fern des Nabels der Welt?"

    Spurius Turius Simplex
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    Wie immer betraten die Duumvirn der Stadt den Versammlungssaal als letztes, mit würdevollem Blick schritt der ältere Turius zu seinem prominenten Platz, gleich gefolgt von seinem jüngeren Amtskollegen.
    "Werte Decuriones...", erhob er kurz darauf die Stimme, "..willkommen zur Sitzung im September. Zuerst möchte ich unsere Gäste begrüßen, den ehrhaften Statthalter unseres verehrten Kaisers, Marcus Vinicius Hungaricus, und den Legaten des Cursus Publicus und geschätzten Patron unserer Gemeinde, Medicus Germanicus Avarus, der uns mit einem Besuch beglückt und dabei dieser Sitzung beiwohnen wird."


    Das übliche Raunen erhob sich als Antwort, einige Männer nickten den Senatoren Roms lächelnd zu, andere verhielten sich eher reserviert. Mit einem knappen Nicken gab der Turius seinem jüngeren Kollegen zu verstehen, dass er die Sitzung fortführen solle.


    Aulus Paccius Perolla
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/roemer/roemer07.jpg]


    "Auf dem Programm stehen für heute...", begann der Paccius, der sich nichts von seiner Nervosität anmerken ließ, "..der Besuch unseres geschätzten Patrons, wie schon erwähnt, Medicus Germanicus Avarus. Die Civitas Mogontiacum und der Ordo Decurionum heißen ihn herzlich in unserer Gemeinde willkommen. Wir sind sehr dankbar für dieses Zeichen der Wertschätzung, mit dem der Senator uns bedenkt..."
    Was peinlicherweise alles war, was man von Seiten der Duumvirn für diesen Tagespunkt vorgesehen hatte. Sollten die Decuriones den Mann mit Fragen überhäufen.

    Die Bediensteten der Stadt hatten den großen Sitzungssaal in der Curia herrschaftlich herrichten lassen. Man wollte zeigen, dass die Civitas zu den größten und vermögendsten der Provinz zählte, und auch, dass ein besonderer Gast kommen würde, spielte in die Bemühungen mit ein.
    Bald war alles blankgeschrubbt, ein leichter Duft von Harz lag in der Luft. Als die Säuberungsarbeiten abgeschlossen waren, begann man gleich damit für die Versorgung der Decuriones und Gäste zu sorgen. Kleinigkeiten lagen bald allseits in Schalen, Tonkrüge und -kelche waren ebenso für alle greifbar verteilt. Kein Vergleich zu römischen Standards, aber man zeigte sich ambitioniert.


    Fehlten nurnoch die Decuriones..


    ANTE DIEM XVI KAL OCT DCCCLX A.U.C.


    Die Duumvirn der Civitas Mogontiacum laden herzlich zur Sitzung des Ordo Decurionum am XIII KAL OCT DCCCLX A.U.C. (19.9.2010/107 n.Chr.) in der Curia der Stadtverwaltung ein.


    Themen:
    1. Der Besuch des Patrons der Civitas, Medicus Germanicus Avarus
    2. Änderungen in der Lex Provincialis und ihre Auswirkungen auf die Civitates
    3. Der Tod des Tiberius Duccius Lando
    4. Sonstiges


    Wir freuen uns auf dein Kommen!



    Spurius Turius Simplex et Aulus Paccius Perolla



    ANTE DIEM XVI KAL OCT DCCCLX A.U.C.


    Die Duumvirn der Civitas Mogontiacum laden herzlich zur Sitzung des Ordo Decurionum am XIII KAL OCT DCCCLX A.U.C. (19.9.2010/107 n.Chr.) in der Curia der Stadtverwaltung ein.


    Themen:
    1. Der Besuch des Patrons der Civitas, Medicus Germanicus Avarus
    2. Änderungen in der Lex Provincialis und ihre Auswirkungen auf die Civitates
    3. Der Tod des Tiberius Duccius Lando
    4. Sonstiges


    Wir freuen uns auf dein Kommen!



    Spurius Turius Simplex et Aulus Paccius Perolla



    ANTE DIEM XVI KAL OCT DCCCLX A.U.C.


    Die Duumvirn der Civitas Mogontiacum laden herzlich zur Sitzung des Ordo Decurionum am XIII KAL OCT DCCCLX A.U.C. (19.9.2010/107 n.Chr.) in der Curia der Stadtverwaltung ein.


    Themen:
    1. Der Besuch des Patrons der Civitas, Medicus Germanicus Avarus
    2. Änderungen in der Lex Provincialis und ihre Auswirkungen auf die Civitates
    3. Der Tod des Tiberius Duccius Lando
    4. Sonstiges


    Wir freuen uns auf dein Kommen!



    Spurius Turius Simplex et Aulus Paccius Perolla