Beiträge von Narrator Germaniae

LUDI CONSUALIA - HAUPTRENNEN
Runde II

"Da zieht Dareios mit Rothars Einverständnis an ihm vorbei auf den ersten Platz!"

"Ja, in der Tat, es scheint, dass sie sich den Erfolg teilen wollen und Rothar Dareios nach hinten abschirmen will. Lassen wir uns überraschen, vielleicht ist dies ja eine neue Taktik der Blauen, wer weiß, wer weiß..."

"Rothar lässt sich noch weiter zurückfallen und ist nun hinter dem Dominator auf Platz drei. Warte mal, Platz vier! Marsyas von den Grünen überholt in diesem Moment Patroklos von der Aurata und zieht auch an Rothar noch vorbei!"

"Junge, Junge, wie der flucht! Schau mal da, der bekommt einen hochroten Kopf... Scheinbar passt ihm das nicht in seine Pläne... Und Rothar gibt Gummi, ist nun mit Marsyas gleich auf, wird da aber vonm Dominator in der Kurve geschickt abgedrängt und bleibt hinter ihm auf dem vierten Platz. Marsyas hat inzwischen den Zweikampf ausgenutzt und ist durch eine Lücke entwischt. Glänzend gemacht! Der Praesina-Lenker ist nun hinter Dareios auf Platz zwei, dicht gefolgt von Marsyas, der offensiv angreift. Der Dominator versucht, Rothar hinter ihm abzuschütteln, aber der bleibt hartnäckig."

"Boah, der Magister will anscheinend aushelfen! Er zieht mit einem Schub an Patroklos vorbei und lässt ihn damit auf Platz sechs fallen. Plinius geht die Sache recht gemächlich an und nimmt in Kauf, dass er nun hinter der Aurata fährt. Thrax rundet die Sache nach hinten mit seinem letzten Platz ab - und so gehen wir in die nächste Runde!"

Live-Ticker: Dareios - Marsyas - Dominator spectatorum - Rothar - Magister Rotarum - Patroklos - Plinius - Phillipus Thrax

“Na mein Süßer, womit kann ich dir denn helfen?“, sagte Swanewit und schenkte dem Neuankömmling ein viel versprechendes Lächeln.

“Na dann eben nicht!“, meinte Swanewit resigniert, die erkannte, dass bei diesem Gast über den Wein hinaus wohl keine Spezialität des Hauses an den Mann zu bringen war.
“Aber kannst dir sicher sein, dass du hier nirgendwo besser bedient wirst als bei mir.“, fügte sie leicht verächtlich hinzu.
Dann lüftete sie ihren Hintern vom Tisch und das Möbel, befreit von der Last, gab erneut ein leises Knarren von sich.

| Rufus

"Harhar. Die hast Du Dir doch sicher selber zugezogen, oder? Das ist doch nur ein kleiner Katzer, Mann. Wer macht sich denn wegen sowas ins Hemd? Da hat einem die scharfe Lullu aus dem Lupanar am Hafen aber dollere Wunden zugefügt, aber wirklich..."

Er lachte derb.

"Nunja, ich hab es gleich gewusst, als sie euch abkommandierten, dass sie besser uns hätten nehmen sollen. Hehehehe. Aber egal, Du lebst noch, so schlimm wird es also nicht gewesen sein. Wie lange bist Du erstmal hier? Und wie läufts in Raetia?"

Zitat

Original von Marcus Germanicus Varus
"Salve, komm setz dich erst einmal zu uns und nimm dir einen Schluck, wie ist dein Name?"

| Rufus

"Rufus, nennt man mich. Wir sind in der gleichen Centurie, aber wahrscheinlich hast Du mich noch nicht bemerkt. Egal, das geht den Neuen immer so."

Dann trat von hinten auch schon ein anderer Kerl heran, es war dieser Germanicus aus der anderen Centurie. *Zimmer nebenan geht schlecht, da die Centurien immer geschlossen abrücken. Es müsste also die Centurie gegenüber sein*

"Hui, Germanicus, altes Haus. Nicht mehr in Raetia? Hat man Dich nach Hause geschickt, oder was ist passiert?"

Er pulte mit der Zunge in einem ausgebrochenen Zahn herum.

"Jaja, dieses Scheiß-Germanien. Anfürsich ist es nett hier. Wenn diese Barbaren nicht immer wieder diese Anfälle hätten."

“Von hier.“, antwortete sie und setzte sich kokett halb auf die Tischplatte (die dabei ein wenig ächzte). Dann beugte sie sich vor und hauchte: “…und ich bin auch immer hier zu finden.“

“Ein Wein, kommt sofort, sollst ja nicht verdursten!“,antwortete Swanewit und verschwand im hinteren Teil der Schankstube. Kurz drauf kehrte sie mit einer tönernen Kanne und einem ebensolchen Becher zurück und stellte beides vor dem Gast auf den Tisch.

“Bist wohl einer von den Römern, drüben im neuen Lager.“, sagte sie dann und lächelte ihm zu.

Der Name Swanewit bedeutete im germanischen soviel wie 'Weißer Schwan'. Allerdings war diese Swanewit weder Blond – vielmehr hatte sie lange, glatte, mittelbraune Haare – und eine grazile oder aristokratische Erscheinung war sie auch nicht gerade. Dafür hatte sie andere Qualitäten, zum Beispiel einen zwar etwas zu breiten, aber durchaus sinnlichen Mund und eine wohl tönende, dunkle Stimme. Vor allem hatte die dralle Wirtin aber eine wirklich beachtliche Oberweite und diese streckte sie ihrem Gast auch deutlich entgegen, wobei sie ihm einen tiefen Blick in ihr Dekolleté gewährte.

In einer der kleineren, etwas schmuddeligen Seitenstraßen Brigantiums befand sich eine der nicht sehr zahlreichen Kaschemmen des Ortes: Die Taberna Combibo Mortuus – die 'Taverne zum toten Zechgenossen' – war im unteren Geschoss eines schmalen Hauses untergebracht, das seine besten Tage bereits hinter sich hatte. Um in die niedrige und ziemlich schummrige Schankstube zu gelangen, musste man von der Straße einige Treppen hinab steigen.
Darüber befanden sich zwei weitere Stockwerke, in denen ebenfalls Gäste bedient wurden. Dort jedoch weniger mit saurem Wein und warmem germanischen Bier, als vielmehr mit… aber das soll an dieser Stelle nicht weiter vertieft werden.

Auf jeden Fall war dies kein Ort für zart besaitete Jungfrauen und auch nichts für grüne Jungs, die gerade erst unter Mutters Schoß hervor gekrochen waren. Obwohl auch gesagt werden muss, dass die Taberna Combibo Mortuus, trotz ihres wenig verheißungsvollen Namens, keinesfalls die übelste Lokalität in Brigantium war. Ohne jetzt schlechter über die Stadt reden zu wollen, also sie es verdient hat, sei der Hinweis erlaubt, dass es unten am Hafen eine windschiefe Bretterbude gab, kaum mehr als ein Verschlag, die man allgemein nur 'Das Loch' nannte und dort, so hieß es, war die Sterberate unter den Gästen weitaus höher.

In der Taberna Combibo Mortuus war man hingegen mehr auf die Sesterzen der Gäste aus, als auf ihr Leben. So lümmelte also die dralle Wirtin in einer Ecke des Schankraumes und wartete auf Kundschaft. Doch leider verirrten sich seit dem Krieg im letzten Jahr nur noch selten Gäste hierher. Es waren schlechte Zeiten und sie hatten sich auch nicht mit dem Eintreffen einer stattlichen Anzahl römischer Legionäre verbessert. Denn die Hoffnung der Wirtin, dass diese Legionäre nun regelmäßig ihren Sold bei ihr lassen würden, hatte sich bislang nicht erfüllt. Scheinbar gab es da einen hartleibigen Kommandeur, der seine Männer kaum einmal aus dem am Ortsrand neu errichteten Lager heraus ließ. Swanewit, so hieß die Wirtin, hatte ihn schon häufiger dafür verflucht.

| Rufus

"Salve, ich hoffe ich störe euch nicht bei euren romantischen Gesprächen..."

Rufus hatte die Türe geöffnet und seinen Kopf hereingesteckt. Dann zog er den Rotz hoch und schluckte ihn runter. Mit einer Handbewegung rieb er sich Kinn und grinste.

"Man erzählt sich, dass hier jemand ein Bierfass rein geschleppt hat. Ist diese Information richtig? Falls das so ist, wäre es nur mehr als fair, wenn die Zimmernachbarn auch was abkriegen... Harharhar"

Er lachte dreckig.

"Ah ja, Neuer, das mit den schönen Frauen vergiss am Besten gleich. Was Du brauchst, ist eine die Dich ficken will. Harharhar. Eine die keine Ansprüche hat. Ich häng hier schon seit zehn Jahren in der Legio rum, bin Legionarius, werde immer Legionarius bleiben. Als Legionarius kannst Du das heiraten aber vergessen, Heiraten darf man in der Legion erst ab dem Rang eines Tribunen oder Praefecten. Keine hübsche, schöne Frau wartet so lange auf Dich. Bis Du so weit bist, ist sie nicht mehr hübsch, oder hat sich schon einen anderen geangelt..."

Er wandte seinen Kopf und spuckte ins Freie.

LUDI CONSUALIA - HAUPTRENNEN
Start und Runde I

"Salvete und willkommen zurück, meine Damen und Herren! Wir begrüßen euch nun zum Finallauf der Ludi Consualia - und wir können zu recht behaupten, dass dies DAS Rennen wird. Ein Rennen der Superlative, das Germanien und das ganze Imperium noch nie gesehen hat!"

"Nu übertreib mal nicht, Lenmi... Ähm, ja, das wird ein großartiges Rennen werden. Und da kommen auch schon die Wagen mit ihren Lenkern! Allen voran Marsyas von der Praesina, dicht gefolgt von Plinius, der sich soeben für dieses Rennen qualifiziert hat und der ebenfalls für die Praesina startet. Dahinter kommen der Dominator spectatorum und der Magister Rotarum, die beide für die Purpurea antreten werden und zusammen mit Dareios von der Veneta die Spitze bilden. Alle vier Lenker sind etwa gleich gut, was auf ein schnelles, spannendes Rennen schließen lässt."

"Im Vorlauf qualifiziert haben sich Patroklos von der Aurata, der nun einfährt - ist das ein neues Pferd auf der linken Seite?! Ich weiß es nicht - Rothar von der Veneta natürlich und last but not least Phillipus Thrax, der für die Russata antritt. Die Fahrer nehmen ihre Startpositionen ein, der Statthalter hält das Tuch - lässt es los und....."

"DA berührt es den Boden! Die Wagen rauschen los, Rothar ist am besten weggekommen, dicht gefolgt vom Dominator und Dareios , die miteinander um den zweiten Platz rangeln! Direkt dahinter liefern sich Marsyas, Thrax und der Magister einen erbitterten Kampf um Platz drei - und da kommt die erste Kurve auch schon!"

"Plinius lässt sich scheinbar absichtlich zurückfallen und setzt wie immer auf die Reserven seiner Tiere, vor ihm Patroklos auf dem vorletzten Platz...."

"Rothar hält die Führung auch in der zweiten Kurve - schienbar hat der Sieg aus dem Vorlauf ihn beflügelt - hinter ihm hat Dareios den Kampf um Platz zwei gewonnen und schirmt nun nach hinten ab. Ein klasse Manöver, dass er uns da zeigt! Dominator auf Platz drei, dicht gefolgt von Patroklos, der die Rangelei um Platz vier zu seinem Vorteil genutzt hat und in der Kurve vom vorletzten auf den vierten Platz zieht!"

"Was für ein Rennen! Marsyas ist der Sieger des Dreikampfs und nun auf dem fünften Platz, die erste Runde ist gleich vorbei... Direkt hinter ihm Plinius und danach der Magister, die sich scheinbar anfeinden. beide haben einen hochroten Kopf... Letzter ist im Moment noch Thrax - und so gehen wir in die zweite Runde!"

Live-Ticker: Rothar - Dareios - Dominator spectatorum - Patroklos - Marsyas - Plinius - Magister Rotarum - Phillipus Thrax

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"Freunde des Rennsports,
Freunde spektakulärer Rennen,
Freunde gewaltiger Wagenrennen...

Wir begrüssen nun
die Besten und Schnellsten
Gespanne des Imperiums

die Finalteilnehmer unseres Hauptrennens,
die besten Lenker Roms,
die schnellste Pferde des Imperiums!

Möge der Beste gewinnen!"

Er wies mit beiden Armen auf die Rennstrecke und die Menschenmenge fing an zu toben. Gleich also war es wieder so weit, gleich würde sich entscheiden, wer als Sieger der Ludi Consualia zu Mogontiacum in die Geschichtsbücher eingehen würde ...

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trööt trööt
tröötrööööt
tröööt

Die Pause schien vorbei zu sein und plötzlich ging alles wahnsinnig schnell. Die Wagen verschwanden aus dem Rund, flinke Sklaven rannten in den Circus und ebneten die Strecke ein, während der Ankündiger des Hauptlaufes in Richtung Tribüne marschierte und sich dabei nicht wenig in Szene setzte. Indess öffneten sich die Tore und die Wagen der Aurigae kamen für ihre Einführungsrunde hereingefahren. Mit 'Ohs' und 'Ahs' wurden sie willkommen geheißen, die Großen, die Unbesiegten, die Wagen der Besten und Schnellsten des Imperiums.

Der Optio machten sich auf den Fußweg zum nächsten Turm, welcher an diesem Abschnitt in einer Entfernung von achthundert Metern errichtet worden war. Erst vor ein paar Jahren war die hölzerne Palisade errichtet worden und dieser Abschnitt zählte zu den besser ausgebauten. Bis der Limes an allen Stellen auf diesem Standard sein würde, würde in jedem Fall noch eine Menge Arbeit ins Land ziehen, vor allem, weil auch der letzte Krieg seine Spuren hinterlassen hatte.

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Er pfiff sein Liedchen und dachte daran, dass seine Einheit in der nächsten Woche abgelöst werden sollte. Sie hatten lange genug hier ausgeharrt und es war ein angenehmer Gedanke, dann wieder im Castellum in Vetoriana sein zu können. Als erstes würde er sich in den Thermen eine richtige Massage holen, baden bis ihm Schwimmhäute wachsen würden. Dann eine neue Tunika besorgen und in der Stadt Betita besuchen. Er hatte Betita schon lange nicht mehr gesehen und ihre vollen Brüste vermisste er sehr.

Er grinste und warf den Grashalm dann weg, auf dem er herumgekaut hatte. In der Tat hatte er den weiten Weg schon fast zur Hälfte zurückgelegt. Auf dem anderen Turm hob einer den Arm um ihm zuzuwinken. Er erwiderte den Gruß...

Der Pfeil kam, auf seinem langen Weg aus dem Wald durch die Luft leise sirrend, wie plötzlich mitten aus dem Nichts und schlug neben dem Kopf des Miles in der hölzernen Wand - urplötzlich und unerwartet - mit einem dumpfen Plopp ein und weckte diesen aus seinen Tagträumereien...

Der Optio sprang auf und begab sich sofort nach draussen. Ebenso griffen die anderen nach ihren Waffen, nur die Nachtwache schlief ungerührt fort, hatte sie doch einiges an Schlaf nachzuholen. Und schon war das kurze Geschrei dumpf und fern aus dem Wald zu hören, wie das Dröhnen von Wellen, die an eine Küste schlugen, nur dass es aus den Kehlen einiger Germanen kam, welche meinten, dem Wachposten drohen zu müssen. Weit und breit war jedenfalls nichts von einem Angriff zu sehen und der Optio nahm seine Hand wieder vom Knauf seines Gladius.

"Quintus! Jag mir nie wieder so einen Scheiß in die Knochen! Wo sind die bitte schön Germanen???? Hä???? So lange hier keiner aus dem Wald kommt, oder über die Palisaden klettert, brauchst Du nicht 'ALARM' schreien. Wie oft muss ich Dir das noch sagen?"
wieder gab er ihm einen Klapps auf den Hinterkopf.
"Schafskopf!"
Dann erblickte er den Pfeil.

"Gib mir den Pfeil. Ich muss das dokumentieren"

"Danke!"
er nahm den Pfeil und verschwand wieder im Inneren des Turmes.

Wieder klappte er die Wachstafel auf und dokumentierte den Vorfall. Das unerhörte Ereignis, war doch an diesem Abschnitt des Limes schon seit Wochen nichts vergleichbares mehr vorgefallen. Gut, ein abgeschossener Pfeil war kein Grund, gleich über die Signalkette Alarm auszulösen, doch war die Sache doch auch bedenklich. Man schoß nicht nur einfach mal einen Pfeil auf den Turm und traf dann auch auf diese Distanz so genau. Der Schütze musste schon ein erfahrener Krieger sein. Folglich schrieb er: "KAL SEP DCCCLVI A.U.C. TURM NUMMER MXII LIMES RAETIA COHORS I BREUCORUM CIVIUM ROMANORUM OPTIO VALENS - Ein germanischer Pfeil wurde auf den Turm abgeschossen und schlug in unmittelbarer Nähe zu Miles Quintus ein. Vorfalls wird an vorbeikommenden Patrouille der Ala weitergegeben. Vorerst verstärkte Aufmerksamkeit, aber kein allgemeiner Alarm. Kürzel..." Er klappte die Wachstafel zu und schickte dann einen zweiten Mann nach draussen, der zusammen mit Miles Quintus den Wald mit den Augen absuchen sollte.

"Ich latsch mal zu Turm MXIII hoch. Ihr haltet hier die Stellung."

Der Optio ging eine Etage nach unten und nahm dann die Leiter nach draussen. Es war Zeit, dass er mal wieder mit seinem Kollegen aus dem benachbarten linken Turm sprach, den man in der Ferne erkennen konnte.

http://www.imperium-romanum.in…va_galerie/Schreiber3.jpg | Schreiber

So eine kleine Pause war praktisch. Nicht nur, dass die Gespanne, welche weiter kommen würden, Gelegenheit hätten um ein Paar Eimer Wasser zu saufen, nicht nur, dass die neuen Gespannen vorbreitet werden konnten, nicht nur, dass die Menge der Zuschauer erneut mit Brot und Wein versorgt werden konnte und die Priester vielleicht sogar schon ein weiteres Opfer, das Hauptopfer des Tages vorbereitete, nein, man hatte auch Zeit, das Ergebnis des Rennens auf vielfältige Art und Weise festzuhalten und zu vervielfältigen. Da gab es Schreiberlinge, welche die nackten Zahlen in eine Wachstafel ritzen, andere die es gleich auf das Pergament schrieben und die Stadt ließ es sogar gleich in Stein meißeln. Freilich mit dem Gedanken, dass die vielen interessierten Schreiberlinge, die nicht selbst im Circus anwesend gewesen waren, auch noch an ihre Informationen kamen, und diese schnell und unverzüglich im gesamten Imperium herumgehen konnten. Vorzugsweise auch in die Redaktion der ACTA DIURNA und damit bis in die Schaltzentrale der bekannten Welt. Denn jeder wusste, welches Blatt der erhabene Kaiser - die Götter mochten ihn segnen - beim morgendlichen Hühneraugenschneiden laß.

Daher hier auch für alle Nicht-Kaiser das Ergebnis des Ersten Rennens in gemeißelter Form:

"HARHAR, Lass den Scheiß, Quintus. Du bist kein Nero und hier brennt auch kein Wald. Mach lieber Deine Glotzbobbel auf, nicht dass Du noch den Schäfer verpasst ..."

Der Optio, welcher zusammen mit den Männern auf dem Turm einquartiert war und diesen Limesabschnitt zu kontrollieren hatte, schüttelte den Kopf. Dann widmete er sich wieder seiner Wachstafel und notierte die Vorkommnisse, welche am gestrigen Tage geschehen waren. 'Nichts!', wieder 'Nichts!' und dreimal 'Nichts!'. Kürzel statt Unterschrift und fertig. Er klappte das Ding wieder zu und legte es auf die Seite.

"Und? geht heute was?"

"Jetzt hör mit dem Scheiß auf! Geht was?"
Er wurde ungehalten, erhob sich und trat ebenfalls nach draussen und blickte hinunter.

"Das seh ich jetzt auch! DANKE!"
antwortete der Vorgesetzte und gab dem Wachposten einen Schlag auf den Hinterkopf.

Dann trat er wieder nach innen und scheuchte zwei andere Miles nach unten, damit sie den Müll nach draussen beförderten und nicht nur untätig rumsaßen. Es war zum Haare raufen. Kaum hatte man sie einmal wieder auf diesen Abschnitt eingeteilt, ging an den ersten Tagen alles gut, je länger sie jedoch hier herum saßen, um so mehr ließ die Disziplin nach. Nun gut, sie war immer noch hervorragend, schließlich waren die COHORS I Breucorum civium Romanorum eine Eliteeinheit unter den Auxilia, und das Leben war knallhart, doch wenn man zu lange mit den selben Männern auf einem Zimmer, oder einem Turm saß, dann konnte das Folgen haben, im Falle des Miles Quintus gar bis kurz vor den Wahnsinn führen...

Es war ein sonniger Spätsommernachmittag. Die Männer am Limesabschnitt MXII, westlich von Castra Regina taten wie jeden Tag ihre Pflicht, standen früh Morgens auf, schickten den Wachposten der Nacht ins Bett und starrten dann über die Holzpallisaden hinaus nach Germania Magna. Wie immer war nichts ungewöhnliches zu sehen. Auf der schmalen Straße, welche nicht viel mehr war als ein Pfad, bewegte sich nur hin und wieder ein Schäfer, der hier und dort seine Schafe auf eine Wiese trieb, und zweimal am Tag kam eine Turma durch, die für die Überwachung der Straßen im Hinterland zuständig war. Auf der anderen Seite hingegen war ein breiter Streifen Wiese, den man gewissenhaft frei zu halten hatte und dann begann Wald. Nichts als Wald. Germanien war überhaupt eine einzige geschlossene Waldfläche, die nur hier und da, von Siedlungskammern und schmalen Lichtungen durchbrochen wurde. Wenn man in Germania Magna unterwegs war, so erzählten sich die Veteranen, dann konnte es vorkommen, dass man Tage lang - vor lauter Baumdächer - den Himmel nicht sah.

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"Was für ein geWALLTTiges und spektakuLÄÄÄRES Rennen ,
dem Sieger ROTHAAAR aus der Factio Veneta
gebührt der Ruhm!

Doch, Volk von Rom,
Bürger der Stadt Mogontiacum
und Bewohner der Provinz Germanien ...
... dies war erst der VORlauf.

Ein weiteres packendes Rennen
wartet auf uns
und die BESTEN dieses Rennens
werden sich mit anderen
TOLLLLkühnen und wageMUUUTIGEN Aurigaaaeee
messen müssen

im KAMPF um den ERRRRSTEN Plattzzz
im KAMPF um die SIIEEEGESKRONE.

Doch bis es soweit ist,
laaabt euch an den GESCHENKEN des
GROOOSSSEN Statthalters
und seines Questorrrrrrrrs."

Und wieder öffneten sich die Tore zur Rennbahn und erneut erschienen die Wagen mit Brot um dieses in die Menge zu werfen. Auch gingen Sklaven durch die Reihen und schenkten billigen Landwein aus, während einige Spaßmacher ihre Witze und Zoten rissen...

http://www.imperiumromanum.net…ava_galerie/Cornicen1.jpg | Krachmacher

trööt trööt
tröööööööööööt
trööööt

Und wieder bliesen die FANFAREN um der Menge das Ende des Rennens und gleichzeitig die ANSPRACHE des Zeremonienmeisters zu signalisieren. Dieser begab sich langsamen Schrittes auf seinen kleinen Balkon und hob wie immer die Hände zum ZEICHEN dafür, dass er etwas sprechen wolle.

SCHLAGARTIG wurden die Circus erprobten Zuschauer des Spektakels leiser...

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"PLINIUS!"

"Nicht schlecht für den Anfang, oder?
Ich muss schon sagen, der Endspurt hatte was..."

VENETA VICTRIX! VENETA VICTRIX!
VENETA VICTRIX! VENETA VICTRIX!
VENETA VICTRIX! VENETA VICTRIX!
VENETA VICTRIX! VENETA VICTRIX!