Beiträge von Narrator Germaniae

    http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer06.jpg | Ausrufer


    "LUDI CONSUALIA!
    KOMMT ZU DEN LUDI CONSUALIA!
    SPANNENDE RENNEN!
    BROT VOM STATTHALTER!
    KOMMT ZU DEN LUDI CONSUALIA!"


    Der Mann machte nur seinen Job und spazierte schon den ganzen Tag durch die Stadt. So kam er auch - nicht weit von unserem Turtelpärchen entfernt, welches er nicht einmal registrierte - vorbei und brüllte was er brüllen konnte. Dabei gab er alles was er noch hatte und davon nicht zu wenig. Dann war Feierabend. Die Dämmerung war nämlich schon in die Nacht übergegangen und wenn er jetzt nicht still wäre, würden sie ihn noch einbuchten. Folglich steckte er auch die restlichen Zettel ein ...


    Der Legatus Augusti Pro Praetore
    MAXIMUS DECIMUS MERIDIUS
    und der Quaestor Pro Praetore
    TITUS PETRONIUS VARUS
    präsentieren:
    SPIELE IN GERMANIEN!
    KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (21.8.2006/103 n.Chr.)


    Bürger des Imperiums!
    Freunde des Imperiums


    Es ist uns eine Ehre zu verkünden, dass zu den Ludi Consualia Spiele in Germanien stattfinden werden! Kommt und schaut, wenn sich die geschicktesten Wagenlenker mit den schnellsten und besten Pferden des Imperiums untereinander messen! Seid dabei, wenn das Imperium in den Rausch der Spiele gezogen wird!
    Für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt.


    Kommt nach Mogontiacum!



    ... und marschierte nach Hause.

    http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer06.jpg | Ausrufer


    "LUDI CONSUALIA!
    KOMMT ZU DEN LUDI CONSUALIA!
    SPANNENDE RENNEN UND
    HARTE KÄMPFE UM JEDEN PLATZ!
    KOMMT ZU DEN LUDI CONSUALIA!"


    Der Ausrufer hatte das Tor des Castellums erreicht und stand nun also vor selbigem und brüllte so laut er konnte. Eintreten konnte er nicht und wollte er auch nicht. Es reichte, wenn all die Soldaten, welche Ausgang erhalten würden, wussten, dass die Spiele waren und wann sie waren. Vor allem um letzteres ganz fest zu machen, drückte er der Wache einen ganzen Stapel an Zetteln in die Hand, damit diese durch das Castellum gereicht würden.


    Der Legatus Augusti Pro Praetore
    MAXIMUS DECIMUS MERIDIUS
    und der Quaestor Pro Praetore
    TITUS PETRONIUS VARUS
    präsentieren:
    SPIELE IN GERMANIEN!
    KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (21.8.2006/103 n.Chr.)


    Bürger des Imperiums!
    Freunde des Imperiums


    Es ist uns eine Ehre zu verkünden, dass zu den Ludi Consualia Spiele in Germanien stattfinden werden! Kommt und schaut, wenn sich die geschicktesten Wagenlenker mit den schnellsten und besten Pferden des Imperiums untereinander messen! Seid dabei, wenn das Imperium in den Rausch der Spiele gezogen wird!
    Für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt.


    Kommt nach Mogontiacum!


    http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer06.jpg | Ausrufer


    "LUDI CONSUALIA!
    KOMMT ZU DEN LUDI CONSUALIA!
    PFERDE! RASENDE WAGEN! HARTE KÄMPFE!
    KOMMT ZU DEN LUDI CONSUALIA!"


    Auch bei den Thermen kam er vorbei, blieb aber am Eingang stehen, da es nicht gut kam, wenn er das Gebäude betreten und die Besucher der Therme stören würde. Also stand er hier, rief seinen Spruch und drückte jedem der es wollte oder auch nicht einen kleinen Zettel in die Hand, auf der alle wichtige drauf stand, was man wissen musste.


    Der Legatus Augusti Pro Praetore
    MAXIMUS DECIMUS MERIDIUS
    und der Quaestor Pro Praetore
    TITUS PETRONIUS VARUS
    präsentieren:
    SPIELE IN GERMANIEN!
    KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (21.8.2006/103 n.Chr.)


    Bürger des Imperiums!
    Freunde des Imperiums


    Es ist uns eine Ehre zu verkünden, dass zu den Ludi Consualia Spiele in Germanien stattfinden werden! Kommt und schaut, wenn sich die geschicktesten Wagenlenker mit den schnellsten und besten Pferden des Imperiums untereinander messen! Seid dabei, wenn das Imperium in den Rausch der Spiele gezogen wird!
    Für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt.


    Kommt nach Mogontiacum!



    Dann marschierte er weiter.

    http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer06.jpg | Ausrufer


    "LUDI CONSUALIA!
    KOMMT ZU DEN LUDI CONSUALIA!
    SPANNENDE RENNEN!
    BROT VOM STATTHALTER!
    KOMMT ZU DEN LUDI CONSUALIA!"


    Der Mann machte nur seinen Job und spazierte schon den ganzen Tag durch die Stadt. Es gab schlimmere Berufe fand er, vor allem, weil die Spiele die Menschen meist begeisterten. So war er im Grunde immer willkommen. Beschissen war sein Beruf eigentlich nur, wenn es schlechte Nachrichten auszurufen gab. Für alle die es interessierte verteilte er noch kleine Zettel, auf denen das wichtigste stand und eingetragen war:


    Der Legatus Augusti Pro Praetore
    MAXIMUS DECIMUS MERIDIUS
    und der Quaestor Pro Praetore
    TITUS PETRONIUS VARUS
    präsentieren:
    SPIELE IN GERMANIEN!
    KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (21.8.2006/103 n.Chr.)


    Bürger des Imperiums!
    Freunde des Imperiums


    Es ist uns eine Ehre zu verkünden, dass zu den Ludi Consualia Spiele in Germanien stattfinden werden! Kommt und schaut, wenn sich die geschicktesten Wagenlenker mit den schnellsten und besten Pferden des Imperiums untereinander messen! Seid dabei, wenn das Imperium in den Rausch der Spiele gezogen wird!
    Für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt.


    Kommt nach Mogontiacum!



    Dann marschierte er weiter.

    Verwirrter Römer http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer22.jpg


    "Factio Albata!
    Factio Albata!"


    schrie in diesem Moment in der Nähe ein verwirrter Römer voller Siegesgewißheit. Seine Fantreue in allen Ehren, musste er jedoch übersehen haben, dass sich zu diesem Rennen kein Wagen der Weißen gemeldet hatte. So standen die Wagen weder in den Listen der Ausrichter noch auf den Flugzetteln, welche vor dem Circus verteilt wurden.


    "Haha! seht euch den Spinner an!" brüllte ein anderer und in die geschwätzige Stimmung brach Gelächter ein. "Die Factio Albata ist doch gar nicht dabei!" sagte ein ganz Schlauer um seinen Nebensitzer aufzuklären.


    Einzig der verwirrte Römer schnitt der Menge ein Fratze, streckte ihr die Zunge heraus und verbeugte sich dann artistisch, was jene mit einem Szenenapplaus für den gelungenen Scherz quittierte. Die Spiele, das wussten alle, waren immer wieder etwas Besonderes und es gab genug Zeitgenossen, die sich diese Momente für ihren großen Auftritt reservierten.

    http://www.imperium-romanum.in…va_galerie/roemerin04.jpg | Römerin


    "Hast Du die Sänfte gesehen?
    Die, dort, da hinten!"


    Sie streckte ihren Arm aus und zeigte auf die Gruppe, welche begleitet von Soldaten ihren Weg durch die Menge suchte. Die betuchte Römerin zupfte sich ihre Palla zurecht und hakte sich dann wieder bei ihre Freundin ein.


    "Das war die Sänfte des Statthalters und ich glaube, seine Frau ist heute auch dabei - Ich bin echt mal gespannt wie die aussieht- Man erzählt sich ja so einiges - Was? - Nein, ich hab sie noch nie gesehen - Ernsthaft? - Das erzählt man sich? - Ich kann es fast nicht glauben..."


    Die Frauen schlugen den Weg nach links ein und überquerten die Strasse. Auch sie hatten vor, heute die ludi consualia aufzusuchen. Spiele hin oder her, selbst wenn man die Wagenrennen selber nicht mochte, man MUSSTE einfach dabei gewesen sein. Alleine schon um den Klatsch auf den neusten Stand der Dinge zu bringen.

    LUDI CONSUALIA


    Es war ein ausgesprochen milder, ja beinahe heißer Tag. Dennoch war es nicht schwül und am Himmel waren kleine Schäfchenwolken zu sehen. Alles in allem war es ein wunderbarer Tag für Wagrenrennen.


    WAGENRENNEN! Welcher Römer sah sie nicht gern? Wer fieberte nicht gern mit den Wagenlenkern seiner FACTIO mit? Wer tauchte nicht gern in den Trubel und die berauschende Stimmung der Menge ein, während auf der Rennbahn die Pferde um die Wette rasten?


    Nun, heute sollten sie stattfinden, die LUDI CONSUALIA, zu Ehren des MARS, dessen Haus geplünder worden und der deswegen verdammt sauer war und zu Ehren des Kaisers. Ausgerichtet vom LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE DECIMUS MERIDIUS und vom derzeitigen QUAESTOR PRO PRAETORE PETRONIUS VARUS. Die besten Wagenlenker der Imperiums, zusammen mit den schnellsten Pferden und den fanatischsten Anhängern des Reiches wurden erwartet. Man wollte sehen und gesehen werden, und so war es nicht verwunderlich, dass am frühen Morgen bereits die ersten Zuschauer ihren Weg auf die Tribünen gefunden hatten und nun aufgeregt und hin und wieder Schlachtrufe brüllend darauf warteten, dass die ludi für eröffnet erklärt wurden.


    Gerade baute man noch hastig an den hölzernen Eiern herum, die die verbleibenden Rundenanzahlen anzeigen würden, während der circus sich immer mehr und mehr füllte. Begeisterte Anhänger der FACTIONES schwenkten schon jetzt Fahnen und feuerten ihre Lenker an, obwohl noch weit und breit niemand zu sehen war. Schon am frühen Morgen floss der Wein reichlich und auch vom Brot, dass es, ebenso wie den Wein, wie versprochen kostenlos gab, wurde reichlich genommen.


    BALD würde es los gehen!

    | Priester


    Nachdem der Priester mitgeteilt bekommen hatte, dass unter den Honoratoren der Stadt auch schon der Legatus Augusti Pro Praetore anwesend war, sah er noch einmal nach allen Vorbereitungen und begab sich dann aus dem Tempel heraus und ging schnurstracks auf eben diesen und seine Familie zu. Es war nicht schwer den Legatus auszumachen, man musste nur die Stelle ansteuern, an der die meisten Helmbüschel der Offiziere auszumachen waren.


    "Legatus!"


    sprach er, als er diesen erreichte.


    "Es ist gut, dass so viele Menschen kommen konnten. Mars wird sichtlich stolz sein, wenn er die ganze Stadt versammelt sieht. Angefangen vom Hause des Legaten bis zum kleinsten Kind. Das ist gut. Sehr gut sogar."


    Er sah nun auch die Frau des Legaten und dessen Sohn an und lächelte kurz.


    | Priester


    Der Priester hatte sich auf den mühsamen Weg in die Basilika das ehrwürdigen Marktes gemacht. Den Göttern sei gedankt, lag das Forum nicht allzu weit von den Tempelanlagen entfernt. Den Göttern sei gedankt, hatte der frühere Statthalter Germaicus Sedulus diese Hallen erbaut. Genauer gesagt sein Architekt, dessen Namen ihm allerdings gerade entfallen war. Wie auch immer, durch diese Halle wurde man nicht nass und in den Hallen dieses Marktgebäudes tummelten sich unzählige Händler. Wenn er sich nicht täuschte, musste hier auch irgendwo der Bildhauer dieses Duccius sein. Zumindest meinte er sich zu erinnern, dass es so wäre.


    "Entschuldige, wo finde ich den Bildhauer?"


    fragte er einen Burschen, doch dieser konnte es ihm nicht sagen, da er es nicht wusste und war auch ziemlich nervös, weil ein Priester ihn ansprach. Folglich ließ der Priester den Burschen Bursche sein und suchte selber weiter.

    | Priester


    Der Priester seufzte nun auf, drehte sich aber nicht um, sondern vollzog das kleine Opfer weiter, welches er angefangen hatte. Das Ladanum und Aloeholz gab einen angenehmen Geruch und der Priester breitete seine Hände aus um Mars für das anstehende große Opfer im Laufe des Tages herbei zu bitten.


    "Sohn der Iuno! Ich bitte Dich, erhöre mein Gebet!
    Zürne dieser Stadt nicht mehr!"


    Er nahm die Hände herunter und griff nun nach den Keksen und legte diese sorgsam und voller Innbrunst vor der Stelle ab, wo vormals die Statue gestanden hatte. Etwas verlegen blickte er auf die freie Fläche.


    "Nimm diese Kekse, oh Mars, als Zeichen meiner Demut!"


    Dann griff er nach dem Wein. Er hatte exta einen teuren Tropfen besorgt, keinen Landwein, wie gewöhnlich, sondern einen von den Hängen aus Campanien.


    "Nimm diesen Wein, oh Mars, als Zeichen meiner Demut!"


    Wieder hob er die Arme und dachte sich, dass Mars es sicher verstehen würde, wenn hier noch keine Statue stand. Immerhin wollte man nicht irgendeine hinstellen und bis der entsprechende Bildhauer eine angemessene Statue gehauen, oder der Gießer eine gegossen hatte, konnte es dauern. Wenn man die vorherige nicht vorher fand...


    Der Tempeldiener wippte unruhig auf der Stelle hin und her. Eigentlich wollte er was sagen, traute sich jedoch nicht den Mund zu öffnen, jetzt wo sich der Priester abgewandt hatte und ihm den Rücken zeigte. Das Räucherwerk stieg auf und ein holziger Duft verbreitete sich in dem kleinen Raum. Der Tempeldiener indess konnte sich immer noch nicht konzentrieren und hob zaghaft den Arm. Konnte er? Sollte er? Schließlich hielt er es nicht mehr aus.


    "Ich bin gleich wieder da..."


    sprach er, wandte sich um und sprintete so schnell er konnte aus dem Tempel, hatte er doch in seiner Tolpatschigkeit vergessen, den Stier festzubinden, den er extra für das Opfer besorgt hatte. Vermutlich hatte dieser sich schon losgerissen und machte den Vorplatz des Tempels unsicher ...

    | Priester


    Wie der junge Tempeldiener in den Tempel gerannt kam, wollte der Priester erst etwas sagen, ließ es dann aber doch, als er merkte, dass der Mann von alleine das Tempo zügelte und - von seinem mahnenden Blick erreicht - eine demütige, entschuldigende Körperhaltung einnahm.


    "Wir opfern. Die Wolken werden sich verziehen.
    Du kannst also alles vorbereiten!"


    Er nickte ihm aufmunternd zu und gab ihm dann mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er bleiben solle. Der Diener verstand. Als er jedoch etwas sagen wollte, legte der Priester seinen Finger auf die Lippen.


    "Pssst!"


    Mit geübten Handgriffen legte er die Dufthölzer in die Räucherschale.



    Der Tempeldiener betrat mit schnellem und forschem Schritt den Tempel und hielt direkt auf den genannten Diener des Mars zu. Dann jedoch stoppte er und welchselte beschämt in einen gemächlichen Schritt. Wie oft hatte ihm der alte Mann schon gesagt, dass man im Tempel des Mars nicht rannte! Wie oft hatte er ihm schon gesagt, dass man im Tempel des Mars nicht schrie! 'Mars ist ein Gott!' hatte er immer gesagt, 'und Götter verlangen nach Respekt!'. 'Man rennt nicht im Tempel, man lässt sich Zeit!' 'Mann schreit nicht im Tempel, man geht in sich!' Und der alte Priester hatte sicher Recht.


    "Priester, wir haben alle Einkäufe erledigt. Alles steht bereit!
    Sollen wir mit den Vorbereitungen vor dem Tempel beginnen?
    Und wie wird das mit dem Wetter? Opfern wir auch im Regen?"

    | Priester


    Am Tage des Opfers ging der zuständige Priester durch den Tempel und wirkte nachdenklich. Ausser ihm hatte sich keiner zuständig gefühlt. Sicher, sie alle wollten opfern, doch tun, tun wollte es keiner. Und nun stand er hier und dachte nach.


    Die halbe Stadt würde nachher da sein, hatte der Duumvir verheißen und auch der Legatus Augusti Pro Praetore hatte sein Kommen zugesagt - und das seiner Familie. Das Opfer würde daher vor dem Tempel stattfinden, im Freien. Er hatte soweit an die Tempeldiener alle Anweisungen gegeben, und die hatten die notwendigen Besorgungen getan.


    Dummerweise tröpfelte es schon den ganzen Morgen und der Priester war mehr als skeptisch, dass das Wetter heute noch einmal besser werden würde. Er würde also alle Tricks und Hilfsmittel anwenden müssen, damit das Feuer das Opfer überhaupt verbrannt. Oder er hatte Glück und es tat sich ein Wolkenfenster auf - zur rechten Zeit.


    "Großer Mars..."


    sprach er mit sich selbst und brach dann ab. Erst einmal würde er hier im Tempel noch ein kleines Opfer bringen, bevor er dann gegen später das große Opfer im Hof der Tempelanlage durchführen würde.



    Weinverkäuferin | http://www.imperiumromanum.net…va_galerie/roemerin01.jpg


    "Vinum! Vinum!
    Bester Wein aus dem Illyricum!
    Unschlagbare Preise!"


    Das Geschäft lief gut und die Frau nickte zufrieden, als erneut eine Gruppe Männer sie ansteuerte. Wie sich schnell herausstellte, waren es Anhänger der Factio Veneta, welches siegessicher den kommenden Sieg ihrer Factio bei den kommenden Rennen im Vorfeld gebührend feiern wollte. "Factio Veneta! Factio Veneta!" brüllten sie und klatschten dabei rythmisch in die Hände.


    Die Verkäuferin indess scherte es wenig, wem sie den Wein verkaufte, Hauptsache sie verkaufte ihn und so lächelte sie nur und gab jedem der Kerle einen Becher voll. Der Sklave hinter ihr reichte die feinen Wegwerfgefäße, die in der Herstellung fast gar nichts kosteten und hier mit einem Pfand versehen waren. Wer mehrmals trinken wollte, hob sie am Besten auf, was die meisten auch taten.


    Brot und Spiele. Mogontiacum stand ganz im Bann des kommenden Rennens und es war gut, dass so zumindest für einige Tage der Skandal um den Diebstahl im Marstempel, sowie die Sorgen um Raetia und die drückenden Kriegskosten vergessen werden konnten.

    http://www.imperiumromanum.net…/ava_galerie/roemer26.jpg | KASSIERER KONTO 1218


    "Den Eintritt bitte bei mir bezahlen!
    Eine Sesterze pro Kopf!
    Jeden Dies Mercurii freier Eintritt!"


    Der Kassierer der Thermen hatte seinen Stand gleich am Eingang der Therme aufgestellt. Sein Blick schweifte über die Menge der Besucher und keiner entging ihm. Die Thermen waren kostspielig und teuer und hatten in der Erbauung eine Menge Geld gekostet. Noch mehr aber kosteten sie im Unterhalt, und so lange kein reicher Gönner einsprang um die laufenden Kosten zu übernehmen, musste die Stadt die horrenden Kosten wenigstens durch minimale Einnahmen und Spenden decken.


    EINGANG DER THERMAE IULIANI


    ERBAUT ANTE DIEM VII ID MAI DCCCLIV A.U.C.
    VON TRAIANUS GERMANICUS SEDULUS ET
    MEDICUS GERMANICUS AVARUS

    ~ ~



      [*]APODYTERIUM DESTRICTARIUM UNCTORIUM CALDARIUM LABRUM TEPIDARIUM FRIGIDARIUM LACONICUM NATATIO PALAESTRA PERISTYL
      [*] GETRENNTE BADEZONEN FUER FRAUEN UND MAENNER
      [*] SPEISEN UND BESTE WEINE IM ANGEBOT
      [*]KOSTENLOSER EINTRITT JEDEN DIES MERCURII
      [*]EINHEITLICHER EINTRITTSPREIS PRO KOPF:

    EINE SESTERZE


    DER EINTRITT IST VON DEN BESUCHERN AN DEM KASSENHAEUSCHEN KONTO 1218 EIGENSTAENDIG ZU ERBRINGEN! DER BETRAG FLIESST IN DIE STADTKASSE DER STADT MOGONTIACUM! WER NICHT BEZAHLT FLIEGT RAUS!


    | Priester


    Gemächlich schritt der Priester voran und die Menschen machten trotz des Gedränges artig Platz. Er nickte hier und da huldvoll und lächelte, wenn ihn ein paar Kinder mit großen Augen ansahen und dann davon stoben. Das Leben als Priester hatte ihn bisher immer mit Stolz erfüllt. Heute jedoch hatte er Sorgen. Sorgen deswegen, weil es üble Halunken gewagt hatten, auf barbarische Weise den Marstempel in der Stadt zu plündern. Und nichts hatten sie zurück gelassen.


    Als er den Circus erreicht hatte, sah er an der hözernen Konstruktion hinauf. Die Legion hatte gute Arbeit geleistet, das musste er den Männern zugestehen. Er hoffte inständig, dass diese Arbeit nicht umsonst gewesen sei und verdrängte den kurzen Gedanken, dass auf diesen Spielen ein Unglück geschehen könnte.


    Nein, Mars war zwar immer noch zornig, doch diese Spiele sollten auch ihm zu Ehren statt finden. Er selbst würde noch mit dem Legaten sprechen und ihn zu überreden suchen, dass an jedem Renntag in dem Circus zu Ehren des Kriegsgottes ein Opfer stattfinden sollte. Auf diese Weise würden mehrere tausend Besucher anwesend sein, würden mehrere tausend Gläubige den Gott des Krieges um seine Huld bitten. Und Mars würde ihnen allen verzeihen.


    Der Priester lächelte sanft. Ja, so würde es geschehen. Auch Mars hatte seine schwachen Seiten und man konnte ihm schmeicheln. Spiele zu seinen Ehren. Spiele in seiner Legionsstadt. Spiele vor tausenden von Soldaten und tausenden Bürger dieser Stadt. Mehr konnte kein Mensch tun.

    | Priester


    "Ich bin nicht das Orakel von Delphi. Tut mir leid."


    antwortete er sanft lächelnd.


    "Doch ich bin mir sicher, dass sich für Deine Probleme eine Lösung finden wird, so Du Dich ihnen stellst."


    Mit diesen Worten verabschiedete er sich von dem fremden Besucher und verließ den Raum ebenso leise wie er ihn vorhin betreten hatte.

    | Priester


    Er winkte sanft ab. Menschen konnten Fehler machen.


    "Licht ist in der Tat manchmal das richtige Mittel. Mehr als Spuren der Gewalt kann ich Dir jedoch nicht bieten. Wie Du selber siehst, haben sie alles mitgenommen und nichts zurückgelassen."


    Er ging einen Moment in sich.


    "Du solltest die gestohlenen Schätze suchen, nicht die Täter.
    Dann wirst Du die Schuldigen finden."


    Überrascht über diesen lichten Moment und seine Worte hielt er den Bruchteil einer Sekunde inne und fand, dass es sich weise angehört hatte, was er gesagte hatte. Wie zur Bestätigung nickte er.