Beiträge von Trygve Sørensen

"Ich werd mein bestes geben. Sei auch du auf der Hut. Und mögen die Wanen und Asen uns zum Sieg verhelfen."

Harald dachte einen Moment lang nach, dann grinste er.

"Ich habe 100 Mann, gib mir noch 100 dazu, dann können wir Spaß haben!"

Am Fluss lagen zwei Schiffe, beide vom Typ her eine Skaid. Das eine war die schlanke, auf Geschwindigkeit und Hochseetauglichkeit ausgelegte Norrblast, das andere war vom gleichen Stil, aber etwas breiter und kürzer.

"Das etwas größere Schiff ist mein Schiff, die Norrblast. Das andere Schiff gehört auch mir und wurde speziell für Küsten und Flüsse gebaut. Sie heißt Isenfjord und ist das wendigste Schiff, was ich je gebaut habe. Höchstens römische Liburnen können es mit ihr aufnehmen, aber die haben nicht mal annähernd so viel Platz für Krieger wie die Isenfjord."

Trygve machte eine kurze Pause.

"Mein Fürst hat mit zwar untersagt, selbst gegen die Römer zu kämpfen, aber was ich mit meinen Schiffen mache, das ist meine Angelegenheit. Und die Römer hatten die Jüten überfallen. Sie sind zwar Konkurrenten von mir, aber hier geht es ums Prinzip. Harald, ein Fürst der Jüten, dessen Schiffe zerstört wurden, hat sich bereit erklärt, die Mannschaft zu stellen und das Kommando zu führen. Er ist ein hervorragender Seemann. Ich habe ihm die Isenfjord geschenkt, wenn er sich dir anschließt. Deshalb ist er hier."

Ein Nordmann kam auf sie zu.

"Sei gegrüßt. Ich bin Harald. Du bist Modorok?"

Trygve machte eine Geste.

"Darf ich vorstellen? Modorok - Harald. Harald - Modorok."

Trygve grinste.

"Schon möglich, aber ich habe eine kleine Überraschung für dich... folge mir einfach zum Fluss, ist ja nicht weit. Und ich wette, dass es dir gefallen wird!"

Trygve wartete noch immer, aber er wollte die Überraschung für Modorok nicht verderben...

Trygve war von seiner Fahrt nach Norden zurück und stellte sich etwas abseits hin. Er war zwar noch in Sichtweite von Modorok, aber das Gespräch konnte er nicht hören. Es wäre auch unhöflich gewesen, zu zuhören.

Nach ein paar weiteren Tagen waren Trygves Waffen verkauft und er machte sich auf den Weg zu seinem Schiff, mit dem er wieder gen Norden, in seine Heimat, aufbrechen würde. Vorher schickte er aber einen Boten mit einer wichtigen Nachricht zu Modorok.

Trygve sah noch einen Moment lang auf die Tür, durch die der alte die Hütte verlassen hatte, dann ging er zu Lasse.

"Trygve, du bist zu großzügig! Vergiß nicht, dass du auch uns bezahlen musst!"

Trygve sah ihn zornig an. "Wir haben schon mehr als genug Gewinn gemacht, da mach dir mal keine Sorgen! Aber bei diesem Alten musste ich genau diesen Preis nehmen! Denn er hat in seinem Leben schon mehr geleistet, als wir möglicherweise je leisten werden!" Er machte eine kurze Pause. "Und wenn es dir bei mir nicht gefällt, kannst du dir ja ein anderes Schiff suchen, das einen Schmied braucht!"

"Bitte verzeih, Trygve, ich wollte nicht respektlos sein. Du bist der reichste Mann in unserem gesamten Stammesgebiet. Du wirst schon wissen, was du tust."

"Ja, genau, das weiß ich!" Trygve atmete tief durch "Und jetzt, lass uns das vergessen und weiter arbeiten."

Trygve setzte sich und wartete auf den nächsten Kunden.

"Möge Odin selbst deine Hand leiten, auf dass du die Römer in Scharen fällen wirst." erwiderte Trygve mit feierlichem Ernst.

Trygve nahm nur den Blutstein.

"Der soll mir genügen. Warte noch kurz..."

Dann suchte er noch zwei eiserne Armschienen heraus.

"Die gibt es noch dazu, damit deine Unterarme geschützt sind. Sie sind bei Axtkämpfern immer besonders gefährdet."

Einen so guten Blutstein hatte er noch nie gesehen. Das würde ein besonderes Schmuckstück ergeben. Auch wenn er vermutlich bei diesem Handel keinen Gewinn gemacht hatte, aber einen alten Krieger konnte man auch auf diese Art ehren.

Nach einiger Zeit kam Lasse mit der Axt zurück. Trygve nahm einen dicken Holzbalken und schlug mit der Axt schräg hinein. Das Blatt bahnte sich seinen Weg tief in das Holz, dann drehte Trygve die Axt im Holz, bis es zerbarst. Dann betrachtete er das Blatt genauestens.

"Sieht gut aus... nicht verbogen, keine Belastungsspuren..."

Dann nahm er einen Metallhelm und schlug mit dem Sporn der Axt darauf. Das Blech wurde glatt durchschlagen. Er zog die Axt heraus und betrachtete den Sporn.

"Die Spitze ist unverändert... Lasse hat sehr gut gearbeitet..."

Er gab dem Krieger die Axt.

"Nun, was ist sie dir wert? Edelmetall sehe ich immer gern, aber auch andere Waren... was du halt hast."

"Am besten warten wir erst mal ab, was Lasse dir da zurecht schmiedet. Dann können wir immer noch über den Preis reden."

Trygve grinste, nahm zwei Becher und füllte sie mit Met. Nicht mit irgebndeinem Met, sondern mit dem besten, den er hatte.

"Ob du's glaubst oder nicht, ich kenne da wirklich einen. Der Alte Ole. Er war mal bei einer Walfangfahrt so besoffen vom Met, dass er sich mitsamt seiner Harpune auf den Wal stürzte. Der war aber noch im Nordmeer und quicklebendig!" Trygve lachte laut. "Beinahe wäre der Alte Ole dabei drauf gegangen! Seitdem will er keinen Met mehr!"

Trygve lächelte.

"Noch nicht..."

Er drehte sich um zu einem seiner Männer.

"Lasse, nimm doch bitte diese Axt" er gab ihm die rechte Axt "und schmiede ihr Blatt so wie bei dieser hier." Er zeigte die zweite von rechts. "Und wenn du schon mal dabei bist, schleife auch gleich den Sporn noch etwas spitzer, so dass er auch ein Kettenhemd durchdringt."

Lasse nickte und nahm die Axt. Trygve wendete sich wieder an den Krieger.

"Das wird jetzt eine Weile dauern. Möchtest du noch auf ein paar Becher Met hier bleiben?"

Trygve gab die Axt dem Krieger.

"Bitte. Die ganz rechts hat allerdings auch ihre Vorteile. Sie liegt sehr ähnlich in der Hand, auch wenn sie nicht danach aussieht. Außerdem durchdringt sie glatt einen Panzer, Schild oder Helm, wenn man den Sporn benutzt. Am besten, du probierst beide mal aus."

Trygve sah ihn sich einen Moment lang an.

"Sag mir, wenn ich mich irre, aber ich glaube, dass du eine Waffe brauchst, die man einhändig handhabt. Aber kein Schwert, sondern eher etwas, womit man auch mit Wucht zuschlgen und großen Schaden anrichten kann."

Er suchte ein paar Äxte zusammen:

http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~anfun001/aexte.jpg

Nach einigem Verhandeln war ein angemessener Preis für das Schwert ausgehandelt und Trygve um etliche Silber- und Goldmünzen reicher.

"Hmmm... kann ich dir noch etwas anbieten? Eine Kriegsaxt zum Beispiel?"

Zahlst du mir den ganzen langen Weg nach Spitzbergen und von da aus nach Rom?

Ich sollte Sklaven verkaufen... die Römer kaufen echt alles. Ich kenne da sogar noch ein paar muskelbepackte Schwachmaten, die nicht mal merken würden, dass sie versklavt werden...

"Nun, was bietest du? Gold geht natürlich immer, aber Wein, Met, Heilkräuter oder so was tun es auch. Ist alles nur eine Frage der Menge."