Original von Faustus Decimus Serapio
Komisch war es schon, einfach so zu tun, als hätte der Terentier nicht seine Leute unser Haus durchwühlen lassen! Und höchstpersönlich meine Schwester befragt! Ich kämpfte mit mir – es wäre ganz schön dumm gewesen, ihm Vorhaltungen deswegen zu machen, schließlich lag es schwer in unserem Interesse, dass die Verbindung zustande kam, und dass er uns nicht wieder gefährlich wurde. Gegen den Strich ging es mir trotzdem, ich kam mir sehr... machtlos vor.
Mit einem gezwungenen Lächeln wies ich zuvorkommend auf eine Sitzgruppe von Scherensesseln aus poliertem Zedernholz, die um ein Tischchen mit Pantherfüßen herum standen, und setzte mich. (Im Tablinum war gerade zu viel Unordnung um jemanden zu empfangen, wegen meiner Insula-Pläne, und das Atrium war repräsentativ genug.)
Andererseits mußte ich es Terentius zugute halten, dass er überhaupt vorbeischaute, und somit die Tradition wahrte (anders als ein gewisser Aelier!), und meine Rolle als Bruder der Braut respektierte.
“Ich freue mich, das zu hören. Ja, sie hat so etwas angedeutet.“
Eigentlich sollte ich jetzt dem Kandidaten auf den Zahn fühlen, aber da ich ja nicht wirklich was zu entscheiden hatte, kam mir das wie Theater vor. Etwas Wein könnte die Sache angenehmer machen. Terentius hatte ja schon, da war mein Germane auf Zack gewesen, aber ich nicht, außerdem hatte unser Keller noch viel mehr zu bieten.
“Theseus, bring uns bitte den Setiner.“ bat ich meinen Sklaven, dann zupfte ich mir eine Traube ab und aß sie, bevor ich wieder das Wort ergriff.
“Wie jedem Bruder liegt es mir natürlich am Herzen, dass meine wunderschöne Schwester ein sorgenfreies und wohl begütertes Leben führen kann. Dass ihr Ehemann ihr ein starker Schild gegen die Stürme ist, die das Leben so mit sich bringt. Gerade... hier in der Hauptstadt, wo solche Stürme ja sehr große Wucht entwickeln können. Und natürlich, dass er ihr zartfühlend begegnet, mit Freundlichkeit und Respekt.“