Beiträge von Felicia Germanica

    Die Stunden, die Tage , die Wochen vergingen, sie machte sich mehr als nur langsam Gedanken, ihr Mann war nun schon so lange fort. Folgte einem Stein, diese Vision brachte sie fast zum Lachen, doch die Sorge überkam sie viel mehr, dicke Tränen liefen an ihren Wangen hernieder... Schluchzen und doch würde sie keine starke Schulter finden.


    "Medicus wo bist du?"

    Der Morgen frisch, wie der Tau. Die Felder noch kühl und doch war sie bereits auf den Beinen, eine Menge mußte organisiert werden, Einkaufen z.B.


    So schritt Felicia mit zwei ihrer 4 Sklaven Richtung Marktplatz, denn endlich sollte das Fest stattfinden.


    Die anderen beiden, hingegen machten Platz, Bänke wurden herbei geschafft, Seidenplanen gespannt und Tische zusammengestellt. Ihr war bekannt, das Traianus Germanicus Sedulus viele Menschen kannte und gab es was umsonst waren die Meisten nicht weit.


    Am nächsten Tage würde endlich die Ernennung begossen werden.

    "Verzeihe uns, das wir dich so lange warten ließen.


    Es wäre uns eine große Ehre, das Fest hier in den bescheidenen Räumen der Taverne auszurichten. Sag an, welch Aufwand du dir wünschst und wir werden alles zu deiner Zufriedenheit her richten."


    Felicia schwieg und wartete ab, dann erhob sie erneut ihre zarte Stimme:


    " Wollt ihr euch nicht zum Gespräch setzen, ach Robert bring uns einen Krug Wein, die Kehlen sollen nicht trocken bleiben."

    "Moment nicht so eilig Herr Medicus!


    Was ist los, ihr, du bist so verändert, geht es euch, dir gut? Hast du Schwierigkeiten, ich bin für dich da, doch sehe ich dich viel zu selten, du entfremdest Dich..."


    Eine Träne kullerte über ihre Wange...

    "Medicus, was ist nur los? Traianus ihr müßt mir helfen, so haltet ihn doch fest, die Stufen!"


    Doch noch ehe der Schwager oben war, verschwand Medicus singend im Keller, wenigstens ein Zeichen dafür, das er weder gestürzt noch verletzt unten ankam.


    "So langsam mache ich mir ernste Sorgen, so betriebsam war er seit einigen Monaten nicht mehr und die Leinenpläne, ich dachte immer es wären nur unnütze Aufzeichnungen seiner geistigen Lichtblitze.


    Er wird uns einiges zu erklären haben", zu ihrem Schwager gewand, den Krug erneut gefüllt: "Nun dieser edle Tropfen stammt aus Hispana, der liebe Maximus Decimus Meridius hat ihn uns einmal geschenkt, damals, als er von Rom nach Spanien reiste..."

    Nach dem Baden, wande sie sich zur Taverna, ihr Schwager stand bereits an der Steintafel, für sie ein wenig früh zum Trinken, doch sie schritt an ihm vorbei.


    "Ave Traianus!


    Es freut mich euch in meiner bescheidenen Distille mal wieder begrüßen zu dürfen. Nun die Taverne läuft recht gut, nur ärgert es mich fast, das ihr so viele Legionäre zum Arbeiten an den Rhein und die Grenze entsendet, so werden die Gäste weniger, dafür kann ich aber neue, betuchtere begrüßen, doch wartet einen Moment ich möchte euch euren Wein holen."


    Für ihn hatte sie noch was ganz besonderes aufbewahrt und dieser war nicht im Weinkeller zu finden, so stieg sie noch eine Etage tiefer, eine kleine Vorratshöhle offenbarte sich ihr...
    http://www.antikefan.de/Bilder/Herkulaneum/geschaeft_vor.jpg


    "Hach, wo hab ich ihn denn hingelegt, ah da, sehr schön kühl..."


    Sie kam herauf, ein paar kleiner Spinnweben zierten ihr Haar, doch wischte sie sich diese ab, bevor sie in den Blickwinkel von ihrem Schwager trat.


    Hier probier mal den, ein Händler aus dem tiefsten Spanien hat ihn uns mitgebracht, ein alter Freund und Gefährte von Medicus war es, aber leider ist er dahin zurück gekehrt..."


    Sie beobachte seine Miene, wärend er einen kräftigen Schluck aus dem Tonkrug nahm, dann fuhr sie fort...


    "Mein Göttergatte, nun er ist schon seit einigen Tagen nicht nach Haus gekommen, er wollte zum Corrector, Titus Helvetius Geminus, heißt der glaube ich..., er sucht schon seit einiger Zeit eine Beschäftigung. Nun ich wäre ja froh, wenn er in die Fußstapfen seines Großvaters treten würde und seinen Namen alle Ehre machte. Ein Medikus ist doch nun wirklich ein ehrbarer Beruf. Aber er wird sich entscheiden, spätestens wenn der Corrector ihn nicht beachtet, was bei seiner langen Abwesenheit wahrscheinlich scheint...


    Doch wie geht es euch Schwager? Ich plappere und schwätze und ihr kommt nicht zu Wort..."

    Es war doch immer das Selbe mit diesen Saufköppen, Felicia nahm ihren Mann unter den Arm und tauchte seinen Kopf tief in den Trinkdrog der Pferde. Er strammpelte wie wild, doch die harte Arbeit hatte auch sie hart gemacht. Erst einige Augenblicke später ließ sie los und er kam jappsend heraus...

    Ach Sebastianus... warum hast du nicht gerufen, Claudia ist ja schon ganz schwitzig, schicke einen Sklaven zu Medicus, er soll warmes Wasser und Tücher her bringen, und mach die Ofenbank frei, wir legen sie da drauf, pack aber ein Fell vorher drunter , darauf ein Leinentuch, und bischen fix wenn ich bitten darf... es dauert nicht mehr lang, die Zeit wird knapp.

    Ihr Kopf hämmerte noch mächtig, als sie von Oben in die Taverna schritt. Unten angekommen, blickte sie auf die Reste der letzten Nacht, einige Alkoholleichen waren noch zwischen den Holzbänken gefangen, viel war zu tun, so ging sie zur Scheune und machte den Sklaven Feuer unter die Beine.


    "Los,los die Bande hat die Taverne wiedermal verwüstet und schafft die Legionäre raus, gießt ihnen kaltes Wasser über, das sollte helfen und reichen, das sie wieder auf die Beine kommen. Dann setzt Salzwasser an, bald kommen die ersten hungrigen Gäste, wir wollen sie nicht warten lassen... auf auf nun!"

    Felicia kam vom Palast zurück, ihr e Sinne waren noch immer befangen, doch sah sie Lucius dahin wanken, kam näher und stützte ihn. Erst als seine Hand ausglitt und ihr am Busen krapschte, ließ sie ihn los und verfrachtete ihn mit einer kräftigen Rechten zu Boden. Sie war bestürzt und doch zog es sie nach Hause... sollte er doch sehen..

    Felicia stürmte in den Saal, überall thronte die Macht Roms und sein Glanz.


    "Wie könnt ihr nur ohne Herz und Freud sein, wie könnt ihr nur unseren Sohn so demütigen, ihn auf Missionen schicken, deren Sinn und Sicherheit ungewiss sind. Ist Rom nun schon so schwach, das einfache Knaben in den Kampf ziehen müssen, wo Legionen zusammengerottet stehen und kämpfen könnten? Was bringt euch eine Gruppe von 10 vielleicht 20 Männern, die nur durch Mars, unserem Gott, geschützt durch germanische Landen ziehen?


    Wenn ich die Mittel hätte würde ich euch vor den Senat ziehen, doch leider, leider bleibt mir der Schmerz und euch das Lächeln im Gesicht...

    Schnell hatte sie sich wieder gefaßt, schnell waren ihre Gedanken wieder klar und schnell ging sie ihren Weg, es gab jemanden der dieses Grauen beenden konnte und mußte.


    Felicia schaute Medicus tief in die Augen, verabschiedete sich und begab sich aus der Terverne, über den Markt und am Tempel vorbei...

    Filicia schritt zu Lucius, stellte auch ihm einen neuen Krug vor die Linse und sagte:


    " Was wäre deine Antwort, wenn dein eigen Fleisch und Blut dem Tod nur durch Glück entronnen wäre, würdest du als Vater damit leben können, ihn zu verlieren und weiter zu leben, würdest du nicht meinen etwas falsch gemacht zu haben, das es dein Sohn für nötig hält zur Armee zu gehen und nicht in Rom zu studieren? Manchmal frage ich mich diese Dinge und nur selten kann Medicus meinen Schmerz lindern, aber Du , ihr seid ja soooo harte Kerle."


    Felicia lief eine Träne über die Wange, wendete sich ab und ging zu Medicus zurück, der sie in seinen Armen empfing und Lucius ermahnend anblickte.

    Felicia kam zum Tisch Traianus geschritten, in ihren Händen ein Krug Wein. Ägerlich setzte sie ihn vor ihn hin, ihre Augen blitzten und doch hatte sie mehr als genug Selbstbeherrschung, um zu schweigen.


    Sie ging zu Medicus zurück und spürte wie sie Traianus Germanicus Augen in ihren Rücken bohrten...

    Sie schaute zu ihm hinüber. Ihr Herz bebte, langsam kam sie näher. Ihre Hand berührte die Seine.


    "Medi, was wenn es wahr ist, was der Alte unkte. Was wenn unserem Sohn wahrlich was zugestoßen ist?
    Ich habe Angst und bin voller Sorge. Was tun wir nun?


    Bitte du mußt Deinen Bruder aufsuchen, oder irgend jemanden, der es wissen müßte.

    http://www.spundloch.com/bilder/spundloch.jpg


    Dies ist die Taverne , Anlaufpunkt für alle durstigen Mannen wie Frauen. Unsere Leistung wird bald mehr umfassen, so das auch die hungrigen, wie liebesmüden Herren ihren Spaß haben werden.


    Ich Felicia Germanica, werde dieses Wirtshaus leiten, mein Mann ist für höhere Aufgaben bestimmt, doch auch sehr offt, -hoffentlich-, hier anzutreffen.


    Also denn das erste Fass ist angestochen!