Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Mortus nickte und finderte etwas nervös an den vielen Schutzamuletten um seinen Hals, welche ihn vor den Lemuren und anderen bösen Geistern aus der Unterwelt schützen sollten.


    "Jup! Wir haben den Auftrag die Leiche des verstorbenen Tiberius Lupus in dieses Haus zu überführen. Seine sterblichen Überreste befinden sich auf dem Wagen. Die Bezahlung und alle notwendigen Verrichtungen und die Konservierung wurden in Mantua bereits veranlasst. Die Leiche befindet sich wegen dem Transport derzeit auch in so einer ägyptischen Kiste, Sagrofokus oder so. Die vielen Bänder mit den Schutzsymbolen an der Kiste sollen uns und dieses Haus vor den Lemuren und anderenWohin sollen wir den Verblichenen tragen?"

    Mortus und Somnus hatten endlich Roma erreicht. Sie waren im Eiltempo angereist, nachdem man die Leiche in Mantua konserviert und standesgemäß vorbereitet hatte. Der tote Patrizier hatte sich gut gehalten, aber es waren auch Meister ihrer Kunst am Werk gewesen.


    Die beiden Handlanger waren Tag und Nacht gereist und mittels gewisser Bestechungsgelder sogar mit dem Karren zu dieser Tageszeit noch in die Stadt gekommen. Am Horizont zeichnete sich bereits der neue Tag ab. Aufgrund diverser Beschreibungen und Erkundigungen, vor allem nachdem man zuerst am Lieferanteneingang der Villa Flavia angeklopft hatte, standen die Männer nun am Lieferanteneingang der Villa Tiberia und klopften.


    Mortus nahm sich vor Somnus nie wieder die Karte mit der Wegbeschreibung lesen zu lassen.

    Plautius brauchte einen Moment bis er registrierte, daß er da keinen Scriba aus der Legio stehen hatte, die wie Geister in seinem Büro ein- und ausgingen, Post hinlegten und/oder fertige Poststücke mitnahmen.


    Wieso kam der Scriba aus Mantua so einfach ohne Voranmeldung in sein Officium? Plautius nahm sich vor den neuen Scriba im Vorzimmer nach diesem Besuch ordentlich zusammen zu scheissen. Soldabzug, 4 Wochen Gerste statt Weizen und Dinkel und Latrinendienst waren das Mindeste als Strafe. Er unterbrach das Studium seiner Listen und hörte dem Scriba aufmerksam zu. Wenn dieser schon mal im Officium stand, dann konnte er ihn mit seiner höchst ungewöhnlichen Bitte auch abfertigen. So antwortete er mit befehlsgewohnter Stimme.


    "Salve! Mein Name ist Praefectus Castrorum Matinius Plautius! Dieser Bitte kann ich bzw. die Legio I nicht nachkommen!


    Zunächst einmal gehe ich davon aus, daß es nicht deine persönliche Bitte ist, sondern eine Bitte im Auftrag eines der beiden Duumviri. Wer schickt dich denn genau?


    Ansonsten wisse, daß wir die Legio I die Legio des Imperators ist und wir keine Bogenschützen haben. Unsere Waffen sind Gladius, Scutum und Pilum, sowie schweres Kriegsgerät. Als persönliche Legio des Imperators ist unsere Aufgabe auch nicht der Schutz von Besuchern in einem Amphitheater, sondern die Verteidigung des Imperiums gegen einen inneren oder äußeren Agressor auf direkten Befehl des Imperators.


    Der Schutz der Zuschauer ist die Sache des Theaterbesitzers, also der Stadt Mantua, und der Veranstalter des Spektakels. Ich empfehle Dir entweder die lokale Miliz zu beauftragen oder lokale Handlanger zu rekrutieren oder die vorgesehenen Trenngitter zwischen der "Arena" mit den Tieren und dem ersten Zuschauerrang aufzustellen.


    Wir haben am Bau des Theaters mitgewirkt und damit ist die Sache erledigt. Wir stellen voraussichtlich auch einen Teil der Zuschauer an diesem Tag, aber das war es dann auch schon. Alles andere ist sache der Stadt. Es ist weder unsere Aufgabe die Wachen zu spielen, noch Eintrittsgelder zu kassieren, noch kleine Häppchen aus Bauchläden an die Zuschauer zu verkaufen. Oder was der Stadt sonst noch so an Aufgaben einfällt. Aber als Zuschauer kommen sicher viele Soldaten, die frei haben."


    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    „Hier ist der scriba Annaeus aus Mantua. Er bittet darum, den praefectus in einer Angelegenheit zu sprechen, die die legio betrifft. Er würde gerne für die Eröffnung des Amphitheaters zum Schutze der Besucher Bogenschützen ausleihen. Hat der praefectus im Augenblick Zeit?“



    Der Scriba schaute auf und warf einen Blick in den Tagesplan des Praefectus. Dann nickte er. Das sah gerade gut aus. Der Praefectus zeichnete heute Produktionslisten und Materialbestellungen ab, nachdem er die Dienstpläne bearbeitet hatte.


    "Kannst reingehen mit dem Scriba, Centurio. Oder nur den Scriba reinschicken. Der Praefectus hat erst in einer Stunde eine Besprechung mit der Lagerküche wegen der schlechten Qualität in der letzten Zeit. Der neue oberste Koch stammt aus Britannia und hat etwas eigensinnige Ansichten was essbar ist."

    Sim-Off:

    . Das Werk ist fertig! Wer was zu meckern hat, der darf gerne den nächsten Plan machen. Ansonsten tragt es wie Männer und tröstet euch damit, daß bis dato niemand zum Latrinenputzen und Rasen schneiden beim Legatus eingeteilt wurde, wenn euch der Plan nicht gefällt. :evil:






    *****
    DIENST- UND BESETZUNGSPLAN
    DER
    LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS

    *****


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    Gezeichnet:
    Legatus Legionis Marcus Decimus Livianus


    Vertreten durch:
    Camillus Matinius Plautius
    Praefectus Castrorum


    ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (26.2.2007/104 n.Chr.)






    Zitat

    Original von Caius Octavius Sura


    H Welche Möglichkeiten hatte ich jetzt eigentlich noch?



    Plautius ließ sich nicht anmerken, ob er die Antworten gut oder schlecht fand.


    “Hm! Das mit dem Bauchansatz in Verbindung mit Schreibarbeit kenne ich. Dagegen hilft harter Drill auf dem Exerzierplatz. Und den besten Drill bekommt man als Probatus! Das spricht ja schon mal für eine Degradierung deiner Person. Und macht dich interessanter für mich und den Legatus. Was deine Kenntnisse in Verbrechensbekämpfung angeht, so haben sich der Legatus und ich in genau dieses Punkt länger unterhalten. Das ist eventuell nicht uninteressant, setzt aber gewisse Talente und Beweise deinerseits voraus. Und entscheidet auch über deinen Werdegang hier.


    Auf meinem Schreibtisch findest du deine Personalakte. Ich werde jetzt mein Officium für 1 Stunde verlassen. Alles was du an Utensilien und Handwerkszeug benötigst findest du auf meinem Schreibtisch. Die erforderlichen Siegel lass zur Not meine Sorge sein, wenn du sie nicht ablösen kannst.


    Wenn ich zurück komme, wünsche ich ein Schreiben deines Vorgesetzten vorzufinden, welcher dich wegen Insubordination, Unterschlagung und Unzuverlässigkeit bei der CU entlassen hat. Aus Rücksicht auf deine Familie war es eine ehrenhafte Entlassung und der Posten hier ist bestenfalls ein Gnadenakt. Das sollte aus einem Empfehlungsschreiben an den Legatus hervor. Desweiteren möchte ich, daß deine Dienstakte diverse Umtriebe krimineller Natur erahnen lässt. Und ich versichere Dir, daß du dich demnächst auf einen Haufen Papier stürzen darfst.


    Wenn du das hin bekommst und ich bei meiner Rückkehr entsprechende Schreiben vorfinde, dann sehe ich hier noch eine Zukunft für dich. Vielleicht! Und du bekommst einige nähere Informationen, warum der Legatus und ich das haben wollten.


    Und sollte ein Wort unseres Gespräches aus diesem Raum dringen und mir zu Ohren kommen, und mir kommt in diesem Castellum fast alles zu Ohren, dann reisse ich Dir persönlich den Kopf ab und scheisse dir in den Hals! Eques hin oder her!”


    Plautius stand auf und verließ das Officium ohne Sura noch eines Wortes oder Blickes zu würdigen. Die Zeit lief! Vielleicht war er ja der geeignete Ermittler in einer großen Sache.

    Optio Nanus führte den Verwandten des Legatus zum Praetorium und wandte sich an die dort postierten Wachen.


    "Der Civis Titus Decimus Verus wünscht seinen Verwandten, den Legatus Decimus Livianus, zu besuchen."


    Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ den Civis stehen. Die Wachen des Praetoriums würden sich jetzt um alles kümmern und einen Sklaven rufen, der den Besuch dann ins Haus führte und ihn weiter anmeldete. Sollte der Civis Ärger machen, dann würde ihn die Leibwache in Stücke reissen und an die Lagerschweine verfüttern.


    Optio Nanus spazierte gemütlich in Richtung Tor zurück und genoss die Sonne.

    Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    Stellte sich vor dem Soldaten auf und sprach ruhig:


    "Ich suche Teile meiner Familie man sagte mir hier würde ich meinen Verwandten finden,er wäre hier Legat.Können sie mich zu ihm bringen,ich habe viel zu bereden,ich habe meine Familie so lange nicht gesehen!...Es ist Legatus Decimus Livianus,danke."


    Er hatte diese Namen lange nicht mehr benutzt,so dass er kurz überlegen musste.
    Nun zeigte seine Mimik Hoffnung und ebenso ein leichtes Lächeln.



    Optio Nanus nickte. Dem Mann konnte geholfen werden. Er trug den Namen ins Wachbuch ein und deutete ihm mit einer knappen Handbewegung ihm zum Praetorium zu folgen.

    Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    Plautius reichte dem Claudier die ersten Schreiben über den Tisch und studierte derweil die weiteren Schreiben.


    Plautius hatte weitere Schreiben studiert.


    "Da haben wir einen Kostenvoranschlag für die Außenanlagen in Höhe von 4 Millionen. Ist eine Kopie der Stadt Mantua für uns. Das Original dürfte also dort sein. Der Anbieter ist kaum zu lesen, irgendwas mit "Girminius A." oder so. Aus Roma. Das haben wir aber laut der Notiz am Rande an die Stadt Mantua zurück delegiert und uns für ein paar Bäumchen, Hecken, Graswiesen und Schafe zum Beweiden ausgesprochen. Günstig und funktional.


    Dann haben wir wieder eine Quartalsmaterialabrechnung.


    Und hier sind 3 Baufortschrittsberichte. Aber nur in Kopie. Die Originale wurden an die Stadt Mantua geschickt. Warum auch immer jetzt.


    Das Schreiben hier ist uninteressant für dich, da geht es um Sitzbänke mit Holzlehnen oder ohne.


    Aha! Hier haben wir Rechnungskopien für die einzelnen Mosaike der lokalen Handwerker. Bei Mars Eiern! Bei deren Mosaikpreisen bekomme ich für das gleiche Geld eine Legio durchgefüttert. Ah, ich sehe die Kopien waren nur für uns wegen der Abstimmung der Liefertermine und der Beginn der Verlegearbeiten. Die Rechnung ging direkt an die Stadt Mantua. Der eine Handwerker schien es eilig gehabt zu haben. Der hat der Rechnung gleich die 1. und 2. Zahlungsaufforderung mit beigelegt. Hat vielleicht seine Erfahrungen mit der Stadt gemacht.


    Hier geht es wiederum nur um Transportzahlen und die infolge der Arbeit umzustellenden Dienstpläne.


    Das hier ist eine Ziegellieferung von uns zur Baustelle. Da haben wir 20.000 Ziegelsteine geliefert, weil ein lokaler Anbieter seiner Lieferungsverpflichtung nicht nachgekommen ist. Da gibt es laut der Randnotiz wohl noch einen Rechtsstreit zwischen dem und der Stadt, aber das geht uns nichts an. Die Stadt hat unsere Ziegel direkt bezahlt. Die wollten wohl keine Bauverzögerung haben.


    Hilfe! Jetzt dauert es etwas. Das hat jemand eine üble Sauklaue."


    Plautius begann eine weitere große Wachstafel zu studieren. Offensichtlich war diese in ägyptisch verfasst. Oder der Schreiber hatte eine sehr eigenwillige Schrift.

    Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    Er ritt im scharfen Ritt vor das Tor,sein Pferd stoppte abrupt vor dem Tor,er zügelte es gekonnt.Er stieg vorsichtig von dem Pferd ab,seine Kleidung war verschmutzt aber sein Gesicht zeigte nicht einen schmutzigen Mann sondern einen Aristokraten.Er ging langsam Richtung Tor.

    "Ich bin Titus Decimus Verus,ich erbitte Einlass ,um ein Familienmitglied zu besuchen,meine Hoffnungen liegen auf Euch!"


    Nachdem er diesen Satz gesprochen hat geht er einen Schritt mit dem Pferd am Zügel haltend vor.



    Optio Nanus, eine Hüne von einen Mann, hielt Legionarius Rufus im letzten Moment davon ab den rasanten Ritt des Ankömmlings mit einem Pilumwurf zu beenden. Immerhin schien dieser Anstalten zu machen durch das Tor brechen zu wollen. Vielleicht hatte er eine anstrengende Reise hinter sich und mußte ganz schnell auf die Latrine oder konnte es nicht erwarten Rekrut zu werden. Und schon stoppte der Reiter. Sein Glück!


    Optio Nanus baute sich vor dem Mann auf. Aus dem Namen des Mannes zog er den Schluss, daß er jemanden mit Gensnamen Decimus suchte. Denn Decimus als Praenomen gab es etliche bei 6000 Mann.

    "Aha! Und wie heißt der Verwandte? Wenn es der Legatus Decimus Livianus ist, dann ist der anwesend. Wenn es Legatus Decimus Meridius ist, der sitzt in Germania und friert sich jetzt den Hintern ab. In dem Fall einfach immer nur über die verschneiten Alpen drüber und bei der nächsten Germanenbande auf der anderen Seite dich nach Mogontiacum durchfragen. Sollte der Verwandte anders heißen, dann gibt es noch die Möglichkeit in der Zahlmeisterei nachzufragen, ob die noch einen Decimus auf der Soldliste haben. Aber mit Hoffnung hat das nichts zu tun, sondern mit der Ordnung einer Legio in Sachen Bürokratie."

    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Kaeso Annaeus Modestus, der Scriba der Stadt Mantua, kam zum Tor des Legionslagers.
    "Salve. Ich bin der Scriba Kaeso Annaeus Modestus. Ich muss mit dem Verantwortlichen für das neue Amphitheater sprechen."



    Wachsoldat Obscuro kratze sich im Schritt und schien zu überlegen. Dann warf er einen Blick ins Wachbuch, kratzte sich erneut im Schritt.


    "Jungchen, da bist du hier aber komplett falsch. Das Amphitheater ist fertig gestellt. Ich habe selbst zu denen gehört, welche die letzten Arbeiten mitgemacht haben. Da muß nur noch die Außenanlage im Frühjahr gemacht werden. Aber ein Centurio sprach davon, daß da nur Gras und Blumen von uns ausgesäät werden und dazwischen werden ein paar Bäumchen gesetzt. Alles andere wäre Sache der Stadt Mantua, wenn es Sonderwünsche gibt. Wenn du den Verantwortlichen für das Danach sprechen willst, dann musst du nach Mantua, in die Curia. Obgleich ein Duumvir laut Wachbuch noch im Castellum ist. Wir haben mit der Sache nichts mehr zu tun."


    Wieder kratzte sich der Mann im Schritt. Verdammte Sackratten dachte der Soldat. Das nächste Mal würde er nicht mehr mit einer der Handwerkstöchter in der Stadt rumhuren, sondern besser gleich ins Lupanar gehen. Wenn es nicht besser wurde, dann würde er mal den Medicus ausfsuchen müssen. Obgleich er da von einer wirksamen Methode der Behandlung mit Lampenöl gehört hatte.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    [quote]Original von Titus Claudius Imperiosus Iulianus
    Dieser Protectus ließ sich aber ganz schön viel Zeit, was Imperiosus nicht groß störte. Während der ganzen Warterei wandte er sich an seinen Verwandten.



    Man hätte fast meinen können, daß zwischen der letzten Aussage des Praefectus bis zu dem Zeitpunkt wo sich Claudius Imperiosus an den Tribunus wand eine Ewigkeit vergangen war. Aber mitunter schien es einem nur so, als ob die Sekunden ganz langsam verstrichen. Plautius entspannte sich und zählte leise seinen Herzschlag mit. In der Ruhe liegt die Kraft und Disziplin. Nach 387 Herzschlägen und der ersten Frage des Claudiers kam Protectus mit einem riesigen Stabel von Wachstafeln und Schriftrollen wieder in das Officium.


    Plautius nickte dem Tribunus zu, so daß dieser sich auf Wunsch zurück ziehen konnte, während er routiniert die ganten Unterlagen sondierte.


    “Aha! Da haben wir ja einiges. Mal sehen. Da haben wir zunächst einmal eine Materialaufstellung nach der hältigen Bauzeit: Hier ein Schriftstück aus dem die Lieferschwierigkeiten beim Material aus der Anfangszeit hervorgeht. Das ist ein Schreiben, wo Centurio Claudius den Einsatz von Betongusselementen vorschlägt und umsetzt. Da haben wir eine Abschlagsrechnung an die Stadt Mantua für Transport und Material. ...”


    Plautius reichte dem Claudier die ersten Schreiben über den Tisch und studierte derweil die weiteren Schreiben.

    Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    Mit einem kurzen Dank nickte ich den beiden zu und verschwand dann in dem officium. Auch wenn ohne Uniform trat ich vor und salutierte vor dem praefectus castrorum. "Salve praefectus!", begrüßte ich ihn standesgemäß. "Ich bin eques Caius Octavius Sura." Dabei lag die Betonung auf eques was mich einerseits mit Stolz erfüllte, andererseit mit einer gewissen Ungewissheit in der Zukunft.



    Plautius musterte Sura einige Zeit mit eisigem, abschätzendem Blick.


    „Nimm Platz, Soldat! Es gibt einiges zu besprechen. Und von dem, worüber wir uns jetzt unterhalten wird dein weiterer Werdegang in dieser Legio abhängen. Ich habe mich mit dem Legatus über dich unterhalten, und mit Primus Pilus Artorius Avitus und ich habe mir deine Dienstakte durchgelesen, welche bislang nur deine ehemaligen Vorgesetzten in Roma, der Legatus und ich kennen.


    Warum willst du zur Legio I?


    Was qualifiziert dich in deinen Augen, dass wir dich weiterhin als Centurio führen sollten und nicht als Legionär mit einer Chance auf den Posten eines Optios? Und vergiss gleich, dass du Eques bist. Primus Pilus Artorius scheucht hier mit Billigung von mir Patrizier über den Exerzierplatz bis sie kotzen. Und dann noch ein paar Extrarunden weiter. Und diese Patrizier sind ab und an beim Imperator zu einem feinen Weinchen eingeladen, wenn dieser in Gesprächslaune über seine Zierfischzucht ist.


    Was für besondere Fertigkeiten bringst du aus der CU mit, die uns hier in Mantua und der Legio I von Nutzen sind? Und komm mir jetzt ja nicht mit so einem Scheiß wie „ich bin
    damals immer mit dem Hund des jetzigen Legatus zu Zeiten der CU Gassi gegangen“ oder „ich will dem Imperium und dem Kaiser noch härter dienen als bisher.“ In dem Fall verwechselst du die Legio I mit dem Legio II in Germania, wo du in der Nacht auf Wache um diese Jahreszeit freiwillig 15 Meilen am Limes entlang läufst damit dir die Eier nicht abfrieren. Bewegung hält nämlich warm und verhindert einen Bauchansatz.“


    Plautius warf einen kritischen Blick auf die Figur des Mannes. Dann musterte er ihn wieder kalt und berechnend.



    Sim-Off:

    Man merkt gleich, wenn Plautius und der Spieler nur 1 Tasse Tee am Tag hatten. ;)

    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Nachdem er den Bericht über den Zustand der Unterkünfte der ersten Cohorte dem Centurio vorgelegt hatte, kam Priscus mit den Schreibtafeln in der Hand in die Principia. Dort wollte er den Bericht wie angefordert dem Praefectus Castrorum übergeben.


    "Optio Tallius Priscus, zweite Cohorte", meldete er sich beim Schreiber im Vorzimmer. "Ich habe einen Bericht für den Praefectus Castrorum abzugeben."


    Er nahm an, dass er die Tafeln einfach abgeben könnte. Viel zu erzählen hatte er dazu ohnehin nicht. Also wartete er, was der Schreiber sagen würde.




    Der Scriba nickte, nahm den Bericht entgegen, warf einen Blick drauf. Er gab ein undeutbares "AHA!" von sich und verschwand damit im Officium des Praefectus. Wenig später kam er wieder.


    "Der Praefectus schaut sich den Bericht heute Nacht an. Diesen Tag in der Woche arbeitet er meistens bis spät in die Nacht. Im Bedarfsfalle meldet er sich bei Dir. Er weiß, wo er dich finden kann, meinte er. Sein Erstkommentar war, daß er mit Schlimmerem gerechnet hätte. Wobei ich nicht weiß, ob das jetzt was Gutes oder was Schlechtes ist. Optio."

    Der Medicus bog mit einem Eimer stinkenden Pechs und einer rostigen Säge um die Ecke. Zufrieden registrierte er, daß bei einigen "Patienten" eine gar wundersame Gesundung erfolgt war. Er wandte sich wieder an seinen Patienten mit den wunden Füssen, den er zu einem Tisch im Nebenraum zog. Dort zog er eine Art Vorhang als Raumtrenner zu und stellte den Eimer ab und legte die Säge zur Seite. Er wies auf einen unbequem ausschauenden Behandlungstisch.


    "Sandalen ausziehen und hinlegen, Soldat. Und Füsse stillhalten! Schreien kannst du ruhig. Das ist erlaubt."


    Medicus Hiob griff zu einem sauberen Lappen und einer klaren Flüssigkeit in einer Glasflasche. Desweiteren legte er einige Binden und kleine Stofffetzen parat. Dann musterte er abwartend den Soldaten.

    Huch! Medeia verneinte zwar, dass sie eine Hexe war, aber vielleicht war sie es ja doch. Darüber hatte Plautius sich noch nie Gedanken gemacht. Aber stammte diese Hexe Circe nicht auch aus der Ecke Griechenland?


    Öööööh! Domus? Vornehmes Domus? Lautenspieler? Seufz. Plautius sah das Ende jedes guten Ehemannes kommen: ein leerer Beutel mit Sesterzen. Vermutlich heirateten junge, hübsche Frauen deshalb oft alte Senatoren. Damit der alte Sack das Ende mit dem leeren Beutel nicht mehr erlebte. Sicher reichten 1500 Sesterzen vermutlich gerade mal für ein neues Kleid von Medeia.


    Plautius sah dieser Herausforderung eiskalt ins Auge. Er verdiente gut und hatte 3 große Grundstücke, des weiteren mehrere Betriebe, die ganz passabel liefen. Und sein Bruder Agrippa suchte ja auch immer nach Möglichkeiten sein Geld los zu werden. Den konnte man auch noch anschnorren. Verdammt, das erinnerte ihn daran, dass er seinen Nichten schon länger kein Taschengeld mehr geschickt hatte. Und ansonsten konnte er ja noch einen Zweitverdienst annehmen. Berichterstatter für die Acta, Auftragsmörder oder so. Sicher ließen es sich viele Patrizier etwas kosten, dass man ihre Verwandten nicht von Artorius Avitus über den Exerzierplatz schleifen ließ. Dessen Ruf als härtester Ausbilder der Legio I hatte sich ja sicher herum gesprochen. Sonst könnte man hier ja mal einen Leserbrief an die Acta verfassen und dessen Ruf etwas verbreiten.


    Er wandte sich an Medeia.


    „Ich habe nichts gegen einen Lautenspieler einzuwenden. Ich mag Musik und Theater, auch gegen ein vornehmes Domus habe ich nichts einzuwenden. Aber ich bin strikt gegen eine Villa oder ein zu großes Anwesen!


    Zum einen ist es sehr schwer, so ein Anwesen zu unterhalten. Man braucht ganze Centurien von Dienern und Sklaven und bei denen muß man ewig aufpassen, dass sie nicht aus der Reihe tanzen. Wenn ich also in der Legio bin und du vielleicht mal eben in Roma einkaufen willst, dann wäre es nicht erbaulich, wenn ich nach unserer Rückkehr jedes Mal mit eiserner Faust auf den Tisch hauen muß. Ich spreche aus Erfahrung von unseren Häusern in Roma und Tarraco. Sklaven neigen stets dazu zu einer Lotterbande zu werden, wenn sie nicht mit strenger Hand geführt werden. Zum Glück ist mein Bruder Fuscus da strenger als meine nichtsnutzigen Neffen.


    Zum anderen ist es sehr schwer ein sehr großes Haus behaglich zu machen und einem das Gefühl zu vermitteln zu Hause zu sein. Nimm nur mal die Villa Tiberia in Roma. Also von dem Wohlfühlaspekt will ich da gar nicht reden und setz dem mal unsere Anwesen gegenüber, egal ob jetzt Gens Matinia oder Gens Artoria.“


    Plautius wusste, dass Medeia einmal im Kaiserpalast gearbeitet hatte. Vielleicht sehnte sie sich nach solch einem Anwesen, aber Plautius war nicht erpischt darauf Aurelius Sophus oder Claudius Vesuvianus als Nachbar zu haben. Das sprach gegen eine Villa. Offensichtlich hatten sie ja auch schon beide verschiedene Vorstellung von dem Wort Casa. Sie dachte doch hoffentlich nicht, dass er mit einer Casa eine spartanische Bretterbude verband. Nein, eine Casa war für Plautius das, worin die Gens Matinia, Gens Artoria oder Gens Decima heute in Roma wohnten. Und ob Medeia viele Sklaven mit harter Hand und der erforderlichen Strenge führen konnte? Schließlich wäre das Haus ihr Reich und da wollte ihr Plautius nach dem Erwerb möglichst wenig reinreden. Das würde noch was geben bis da ein Haus gefunden war.