Plautius war auf dem Weg zum Haus der Factio. Sein Besuch in Roma war dienstlicher Natur und er hatte Senator Tiberius Vitamalacus den Tod seines Sohnes mitgeteilt.
Wenn er schon in Roma war, so wollte er auch noch bei der Factio Purpurea vorbei schauen, bevor es wieder nach Mantua ging. Und wieder hatte er sich trotz einer Wegbeschreibung verlaufen. So war er auf der Rostra gelandet. Roma war eine Stadt aus einem Alptraum, wenn es darum ging von einem Ort zum anderen zu kommen. Zumindest wenn man Camillus Matinius Plautius hieß.
Aber Fortuna hatte ein Auge auf ihn geworfen, denn auf der Rostra entdeckte er seinen kleinen Bruder Fuscus. Zielstrebig steuerte er auf ihn zu. Und hörte die Rede eines Senators.
Plautius wandte sich an den Redner als er neben Fuscus angekommen war.
“Was willst du, Senator, der du nicht einmal deinen Namen zu Beginn deiner Rede nennst? Aber Dank Matinius Fuscus hier wissen wir alle ja wenigstens wer du bist. Nun gut.
Senator Germanicus Avarus hat sich aufstellen lassen für das Amt des Konsuls und der Imperator hat ihn zugelassen. Das sagst du selbst und damit ist die Sache geklärt. Und der Imperator ist niemand, der sich ausnutzen lässt. Oder bist du dieser Meinung?
Er hat sich aufstellen lassen? Lechzt in deinen Augen nun jeder, der sich der Verantwortung stellt? Nun, dann müssen wir wohl in deinem Fall als neuer Senator Romas in Zukunft von Flavius Furianus der Lechzende sprechen. Ebenso wie von jedem anderen, der in der Politik, dem Cultus Deorum oder in der Legio Verantwortung übernimmt.
Ist es vielleicht nicht so, daß du als Patrizier keinen Plebeier im Konsulat willst? Hat der Senator Germanicus Dir vielleicht zu sehr gegen die Patrizier gestänkert? Oder stört dich der Umstand, daß der Mann als Plebeier den Geschäftssinn von Licinius Crassus in sich hat und mehr Geld hat als deine ganze Familie zusammen?”
Der Einzige, dem es hier an etwas fehlt bist du in meinen Augen. Wo sind deine Gravitas und Dignitas, oder wie deine höchsten Werte heißen, geblieben, daß du hier wie ein Marktweib gegen den Marktstand deines Nachbarn stänkerst. Also ich fühle mich nicht durch Senatos Germanicus Handeln beleidigt und ich bin ein Teil des Volkes! Glaubst du das Volk interessiert es bei seinen täglichen Problemen wirklich wer für das Konsulat kanditiert?
Und sprich besser nicht von Barbaren, die Rom beleidigen, und Schlachtfeldern, wo junge Römer ihr Leben gaben. Oder den Ahnen und von Ehrgefühl. Meines Wissens machst du gerade deine ersten Schritte, um aus dem Schatten deines Vaters, Senator Flavius Felix, zu treten. Wie weit hast du es denn in der Legio gebracht?
Nicht das Volk hat ein Problem mit Senator Germanicus Avarus, sondern einzig und alleine du! Und damit ist das Thema in meinen Augen erledigt.”
Plautius wandte sich an seinen kleinen Bruder und hatte somit auch den Redner abgehakt.
“Salve, Brüderchen. Ich brauche dich mal als Fremdenführer. Ich muß zum Factio Haus der Purpurea und habe mich verlaufen. Und soll das etwas ein Bart werden, den du Dir da wachsen lässt. So etwas gefällt Titania?”