Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    RÄUBERBANDEN!


    „Hm, das mit den Räuberbanden ist mir jetzt auch neu, aber ich komme seit der Abwesenheit des Legatus wenig vor das Castellum. Also, den Regionarius von Mantua vergessen wir jetzt erst mal in dieser Angelegenheit. Ich weiß nicht mal, ob eine kleine Stadt wie Mantua überhaupt diesen Posten besetzt hat. Zumal 6000 Mann vor der Haustür bereit liegen um zur Not eingreifen zu können. Interessanterweise ist es keine Seltenheit, dass gerade bei einer solch großen Militärpräsenz Banden aktiv werden. Vielleicht handelt es sich um Legionäre auf Abwegen, vielleicht aber auch um lokale Einheimische. Wer rechnet denn schon mit Räuberbanden, wenn eine Legio vor Ort stationiert ist. Da nutzen die mitunter gar keine so dumme Nische aus, denn bis so ein großer Betrieb wie die Legio erst einmal auf die kleinen Banden aufmerksam wird …


    Gut! Da wir ja im Moment nicht soooooooooooo viel zu tun haben, gehen wir den Gerüchten nebenbei mal nach. Das können wir auf verschiedenen Wegen abdecken. Wir halten Augen und Ohren beim Vorratssammeln offen. Ebenso bei den Besuchen in den Tavernen. Da hören wir mit einem Ohr auch mal den Gesprächen an den Nachbartischen zu. Des weiteren verstärken wir unsere Patroullien. Sowohl die Berittenen, wie auch die Fussgruppen. Etwas mehr Bewegung tut uns nicht weh und vor allem wechseln wir hier auf einen eher unregelmäßigen Turnus über den Tag hinweg. Und wechseln auch mal die gewohnten Wege etwas durch. Vielleicht stossen wir ja auf ein paar Räuber. Und mit etwas Glück sind unsere Leute dann Probati mit einigen erfahrenen Legionären dabei. Mischt die Gruppen ruhig etwas durch. Dann bekommen die mal praktische Kampferfahrung ohne dass ihnen viel passieren dürfte. Aber diese Maßnahmen sollten jetzt in Sachen Aufwand nicht übertrieben werden. Treffen wir auf Räuber – gut. Treffen wir keine Räuber und es kommt kein Hilfegesuch an die Legio, dass die Räuber eine unzumutbare Plage geworden sind – auch gut. Ein gewisses Maß an lokaler Kriminalität muß man auch als Legio tolerieren können, solange wir die Kontrolle darüber haben.

    Der Legatus war wieder da. Die Scriba hatten ihn heute informiert als er die Tagespost verteilt bekam. Also machte sich Plautius, mit allen erforderlichen Unterlagen bewaffnet, von seinem Officium auf den Weg zum Officium des Legatus. 2 Türen weiter bog er in das Vorzimmer ein, durchquerte dieses und klopfte er an nachdem die Scriba signalisierten, daß der Legatus alleine war.


    KLOPF! KLOPF! KLOPF!

    „Daß alle Post im Castellum abgeholt und auch dorthin geliefert wird war mir schon klar, aber ich wusste nicht, ob die offizielle Legiopost auch über eine spezielle Kostenstelle läuft. Egal, dann kaufe ich halt einfach 3 Wertkarten für die Legio.“
    Plautius erstand die Wertkarten und verließ gut gelaunt das Officium.



    Sim-Off:


    Bitte Post befördern auch wenn die Wertkarte leer ist. In dem Fall dann eine kurze PN an mich und Livianus. Wir füllen dann die Wertkarte umgehend auf. Die Legio I ist kreditwürdig!


    Und ein Hinweis. Die schlumpfblaue Schrift des Josus Carus ist kaum zu lesen. Vielleicht ein anderer Blauton? ;)

    Plautius hörte aufmerksam zu.


    „Und warum sollte man Agrippa ausspionieren wollen? Die genannte Person kenne ich dem Namen nach. Was man Wichtiges über Agrippa wissen will, das ist auch ganz regulär zu erfahren. Er hat diverse Brüder in mehr oder weniger wichtigen Positionen, Er ist ein Freund der Republik, ist Senator und Proconsul von Hispania, Großgrundbesitzer, genießt das bequeme Leben und spricht mehr als gerne dem Wein zu. Und hat eine Schwäche für Frauen. Er regiert als Proconsul in Hispania auf eine Art, die für wenig Wirbel sorgt und ihm wenig Arbeit macht und er freut sich, dass er wenig tun muß. Oder gibt es neue Entwicklungen bei Agrippa die mir entgangen sind? Plant er den Sturz des Imperators? Oder versucht hier jemand an Agrippas Thron zu sägen, weil er ihn beerben will. Ich brauche möglichst konkrete Informationen zu der ganzen Sache von Dir. Was ist voraussichtlich wann in welchem Zusammenhang gesagt worden oder passiert, damit ich meine Informanten und Kontakte darauf ansetzen kann.“


    Seine Aufmerksamkeit wanderte kurz zu dem Scriba. Ob es sinnvoll war, daß er bei diesem Gespräch anwesend war? Plautius merkte sich das Gesicht des Scriba für den Fall, daß bei diesem einmal ein Unfall erforderlich sein sollte. Dann galt seine volle Aufmerksamkeit wieder Fuscus.

    „Hm, also wenn wir uns eng aufstellen, dann passen wir alle auf den Appellplatz. Das ist kein Problem. Ich weiß nicht, wie lange ihr für die Vorbereitungen braucht, aber mir wären 3 Tage ganz genehm. Dann können wir den Platz noch einmal fegen lassen und bis jeder den Hals gewaschen und die Rüstung poliert hat … Außerdem soll es laut einiger Bauern in Mantua, denen ich heute Morgen begegnet bin, zum Ende der Woche hin besseres Wetter geben. Uns von der Legio ist das Wetter egal, aber für den Ausgang der Opferung kann das ja vielleicht von Bedeutung sein. Gestern war es morgens so nebelig, dass sich ein Reitertrupp von Mantua auf dem Weg zum Castellum beinahe verritten hat. Und die letzte Reihe auf dem Appellplatz sollte die Priesterschaft und die Opferung doch noch sehen können. Daher wäre die Mittagszeit vielleicht günstiger als direkt am Morgen nach dem Wecken.“



    Sim-Off:


    Hm, ordinäre Lustratio … Ja, geht auch, aber „bombastisch“ zu fordern ist ja nicht strafbar. Lieber mehr fordern als zuwenig. :D
    Wohin ich das Geld überweise und wer mir was anbietet ist mir egal, aber bist du Dir mit dem Wisim-Konto als Opferwarenanbieter sicher? Bei der Gladiatorenschule konnte ich zwar Geld transferieren, aber keine Waren. Und die Opferwaren wollte ich eigentlich an die Leute streuen und deren Wisimbalken mal etwas puschen. ?(


    Hm, irgendwie hat der Gedanke mit einem schief gelaufenem Opfer und der Kreuzigung des Priesters gerade mehr Charme bekommen. Neben dem Zorn von Mars auf die Legio I könnte das ein gewisses RPG-Potential für die kommende Zeit beinhalten. So wie ich Mars einschätze käme da keine Langeweile auf. Ich schlafe noch einmal eine Nacht darüber und ggf. machen wir ein kurzes Meinungsmeeting seitens der Legio dazu. Vielleicht sehen die das ja eher als Stressfaktor an. ;)

    Plautius war die Ankunft seines Bruders gemeldet worden. So ging er persönlich zur Tür.


    "Salve! Sei mir willkommen. Was treibt dich denn den weiten Weg von Roma hierher? Ist jemand gestorben oder bist du auf der Flucht? Als Quaestor solltest du eigentlich in Roma sein und Kontakte aufbauen. Und arbeiten. Wie kann ich denn meinem kleinen Bruder helfen?"


    Plautius machte eine einladende Handbewegung und wies auf Stühle an seinem übervollen Schreibtisch, bevor er die Tür schloss und selber wieder Platz nahm.

    Hiob runzelte die Stirn und ergriff das Metallrohr. Hatte sein Kollege etwa eine neue Erkrankung gefunden von der er noch nichts wusste. Konzentriert lauschte er.


    „Beide Herzschläge sind kräftig und regelmäßig, wenn sie keine 2 Herzen hat, was aber erst eine Obduktion ergeben würde. Wer kommt denn auf so eine abwegige Diagnose, zumal unsere Patienten ja fast ausschließlich Männer sind. Das letzte Mal hatte ich mit dem Thema Schwangerschaft in meiner Ausbildung zu tun. Meine praktischen Kenntnisse beziehen sich eher auf die 9 Geburten meiner Geliebten in Roma.“


    Der Arzt betastete den Bauch.


    „Interessant, es ist bislang kaum ein Bauch zu sehen, aber ich würde mal den 5. Schwangerschaftsmonat annehmen. Allerdings steht es uns in diesem speziellen Fall eigentlich zu eine weitere Spezialistin hinzu zu ziehen, falls wir dies für nötig erachten sollten. Die alte Gaia am Markt ist meines Wissens nicht nur Kräuterweib, sondern auch Hebamme. Eigentlich ist die Sklavin eher ein Fall für sie als für uns. Und das sage ich jetzt nicht nur, weil ich oft meine Patienten für den Kauf von Kräutern zu ihr schicke und dafür eine Beteiligung kassiere.“

    Die Männer hatten den toten Sklaven vom Baum geschnitten. Plautius studierte das Abschiedsschreiben.


    Jetzt ging die Arbeit ja eigentlich erst richtig los. War ein Sklave wichtig genug den Legatus in Germania auf einer Familienfeier mit einem Schreiben zu belästigen. Wie beerdigte man einen Sklaven? Waren die nicht auch in Verbänden organisiert, die das untereinander und füreinander regelten? Vielleicht konnte Miriam ihm da was dazu sagen.


    Plautius seufzte. Wie würde sie diese Nachricht aufnehmen. Außerdem war sie jetzt im Haus alleine und trug die Verantwortung über den gesamten Haushalt des Legatus.


    Plautius nahm seinen Militärmantel vom Boden auf und warf ihm einem der Soldaten zu.


    "Wickelt den Toten in meinen Mantel ein und schafft ihn aus dem Haus. Erst mal in Lagerhaus XXXII. Ich kümmere mich um seine Entsorgung. Und dann schickt die Sklavin Miriam zu mir hier in den Garten, wenn ihr sie findet."


    Plautius lehnte sich gegen eine Säule, zog den Helm wieder an und überlegte die weiteren Schritte.

    "Salve Sacerdos Ambrosius Serenus. Ich wende mich in meiner Eigenschaft als Praefectus Castrorum der Legio I an dich. In Roma fand vor Kurzem das Armilustrium statt. Meines Wissens werden dabei ja nicht nur Schilde, darunter das Schild des Mars, durch die Gegend getragen, sondern die Zeremonie ist Mars geweiht und es findet auch eine rituelle Waffenweihe und Waffensegnung statt. Und an so etwas habe ich bei der Legio I im Castellum auch gedacht. Meine Vorstellungen gehen dabei in folgende Richtung was die Arbeitsaufteilung angeht. Der Cultus Deorum organisiert die Opferwaren, die Mars zusagen und kommt mit allem nötigen Personal und Material zum Castellum. Beim Transport sind wir gerne behilflich. Wir stellen den Platz zur Verfügung. Ich dachte hier an den Appellplatz und lassen alles von der Legio antreten, was gerade da ist. Mit voller Bewaffnung und Rüstung. Geputzt, poliert und alle Mann gebadet und gewaschen. Und dann legt ihr los. Und wir folgen euren Anweisungen im Rahmen der Zeremonie."




    Sim-Off:

    Meine Vorstellungen:
    Ihr ackert und wir geniessen ein Opfer, an dem Mars seine helle Freude hat. Euer Oberpriester, meines Wissens gibt es neben dem Pontifex Maximus da einen Valerius Vibus, soll mir per PN sagen, wer das Opfer macht. Der Arbeitswillige soll mir per persönlichem Angebot 1 großes, 1 mittleres und pro Aktivposten in der Legio I mal 2 kleine Opfer anbieten. Gerne preislich etwas überteuert, denn für Mars wollen wir das Beste vom Besten. Die Waren kaufe ich ab und nach erfolgreichem Opfer bekommt der zuständige Priester noch eine Sesterzen-Gratifikation für seine Aufwendung und Arbeit.


    Desweiteren soll mir der Priester eine Zahl zwischen 1 und 100 per PN schreiben. Warum, weshalb, wieso kann ihm egal sein.


    Sollte das Opfer schief laufen und der Priester von der Legio I erwischt und gekreuzigt, dann wird Mars mit Sicherheit jede Kenntnis von der Existenz dieses Priesters leugnen. Der Priester sollte sich also überlegen, ob er diesen riskanten Auftrag übernehmen will. Cultus Deorum übernehmen sie!

    Die Wache hatte den Praefectus aus dem Bett geholt. Genauer gesagt hatte Plautius eigentlich schon an seinem privatem Schreibtisch gesessen und die restliche Poste des Legatus vom Vortag bearbeitet als die Wache in seiner Casa eintraf. Aber er war noch in seine Schlagdecke gehüllt gewesen. :D


    Die Wache war erstaunt gewesen, wie schnell der Praefectus in voller Montur gewesen war als er die Meldung bekommen hatte. danach waren beide direkt zum Praetorium gerannt.


    Jetzt bot sich im Garten ein sonderbares Bild. Die erste Wache saß auf den Schultern des Praefectus, welcher ihn hochgehoben hatte und schnitt das Seil des erhängten Sklaven durch. Die andere Wache machte sich bereit den erschlafften Körper aufzufangen und hatte deshalb bereits die Beine des Sklaven erfasst. Eine Dritte Wache von der neuen Frühschicht versuchte im Licht der Dämmerung mühsam den Abschiedsbrief des Sklaven zu entziffern und informierte als langsamer Leser den Praefectus über den Inhalt.

    „Herr Kollege! Ich protestiere mit Nachdruck! Ein Aderlass führt eindeutig zu einer weiteren Schwächung der Patientin. Das Zauberwort lautet Blutegel! Diese werden die Giftstoffe aus dem Körper der Patientin ziehen. Denn wenn der Schmerz von der Beschreibung schon einmal die Seitenkrankheit ausschließt, so könnte es sich ja immerhin noch um eine Vergiftung handeln. Sei es durch eine vorsätzliche Zuführung des Giftes oder durch eine simple Lebensmittelvergiftung.“


    Er wandte sich an die Sklavin.


    „Was hast du denn seit gestern bis jetzt ganz genau gegessen? Der Bauch ist etwas dicker. Das sehe ich doch mit kundigem Auge von hier aus schon. Wenn wir jetzt Blähungen einmal ebenfalls ausschließen, dann könnte ja einer Ursache der Schmerzen im Magen-Darm-Bereich liegen. Und du bleibst erst einmal liegen. Widerstand ist zwecklos!“

    DIENSTANWEISUNG !


    Aufgrund der zunehmenden Beschwerdebriefe von Familienmitgliedern beim Legatus und dem Praefectus Castrorum warum denn ihre Söhne/Brüder/Verwandten nicht schreiben weist der Stab auf folgende Neuregelungen hin:


    Die Kosten für die Postbeförderung von Legionären und Probati wird ab sofort subventioniert.


    Legionäre können 1 Mal die Woche einen Brief umsonst versenden. Hierfür ist die Wertkarte Legio I Legionäre anzugeben.


    Probati können unbegrenzt in der Woche Briefe versenden. Hierfür ist die Wertkarte Legio I Probati zu verwenden.


    !!! Eilbriefe, Einschreiben, Frachtgut ist von dieser Regelung ausgenommen. Für Ausnahmfälle ist zuvor Rücksprache mit dem zuständigen Vorgesetzten zu halten.



    Stabspost der Offiziere (mit eindeutig dienstlichen Inhalt) wird ab sofort über die Wertkarte Legio I Stabspost versandt. Die zuvor genannte Reegelung für Einschreiben und Eilbriefe gilt hier nicht.



    Gezeichnet:
    CMP
    Praefectus Castrorum

    Ganz früh am Morgen …


    Die beiden Wachen bewegten sich leise und gemessenen Schrittes durch das Praetorium. Vor wenigen Minuten war die Ablösung gekommen. Nun machten die müden Legionäre von der Nachtschicht den obligatorischen und wie immer unbehelligten Rundgang durch das Haus, so wie die jetzige Ablösung es heute Nachmittag und deren Ablösung am späten Abend tun würde.


    In einem Lager mit 6000 Bewaffneten fielen 2 Legionäre selbst im Wohnhaus des Legatus vermutlich so wenig auf, wie Sklaven und Praetorianer im Palast des Imperators. Zumindest hatte keiner von beiden es bislang erlebt oder gehört, dass die Sklaven oder selbst der Legatus von ihnen Notiz genommen hatte. Wie immer ignorierten die Männer das Schlafzimmer des Legatus und warfen auch lediglich den üblichen kurzen, oberflächlichen Blick in sein Badezimmer.


    Schließlich gelangten sie nach der Küche auch in den Garten.


    Der erste Soldat stoppte. „Oh, Scheisse!“


    Der zweite Soldat schaute spontan auf seine Sandalen und hob den Fuss. „Nö. Ich bin nicht reingetreten."


    Der erste Soldat wies mit der Hand auf den im Wind baumelnden Sklaven.
    „So wie dem die Zunge raushängt ist der tot. Ich gehe mal besser den Praefectus holen und du suchst Centurio Artorius. Der ist meines Wissens ab sofort Legatuswachen der I. Centurie der I. Kohorte zuständig. Ich habe von Scriba Nero gehört, dass der unser kommissarischer Primus Pilus wird. Nero hat bei der Stabsbesprechung an der Tür gelauscht. Bis die beiden da sind lassen wir den erst einmal baumeln und informieren die Kumpels hier vor der Tür.“


    Die Soldaten verließen den Garten, wo Marius im frischen Morgenwind wie ein Windspiel hin und her baumelte und sich langsam drehte.

    Plautius entfaltete eine Karte des Castellums, welches er in verschiedenen Bereiche eingeteilt hatte.


    „So, dann kommen wir ja langsam zu den letzten Punkten. Die Baustelle „Theater“ ist ja im Moment soweit, was die Legio betrifft, abgeschlossen. Zumindest entnehme ich das dem Bericht des Tribunus. Dennoch würde ich die Begehung mit Avitus und Priscus gerne mal noch angehen.


    Wir haben also Kapazitäten, die wir nutzen sollten um unser Castellum winterfest zu machen. Also alle noch anstehenden Bau- und Ausbesserungsmaßnahmen vorzunehmen. Ich habe bereits mit einer Mängelliste angefangen, die ich an den Bautrupp weiterleiten werde. In der Principia scheint zum Beispiel die Fussbodenheizung nicht so recht zu funktionieren. An einigen Lagerhäusern muß abgedichtet werden. Sowohl Wände, wie auch das Dach. Ich habe das Lager für uns einmal in verschiedene Abschnitte eingeteilt. Der große Abschnitt entfällt auf mich, der ganz kleine Abschnitt ist das Praetorium des Legatus und entfällt auf diesen. Der Rest entfällt auf euch. Macht mir eine Beanstandungsliste, klappert die Gebäude ab, befragt eure Leute in den Mannschaftsunterkünften, die Reiterei in den Stallungen etc… Damit verteilen wir alles auf viele Schultern und delegieren Eigenverantwortung an die Männer. Wir müssen nur wissen, wo was zu reparieren ist und dann können wir das angehen und ich muß nicht Haus für Haus, Zimmer für Zimmer und Dach für Dach ablaufen. Aber es ist hier bei Weitem nicht so schlimm wie in Germania, wo wir damals unser Castellum auf die Schnelle bauten.



    Kommen wir zu dem Punkt Herbstmanöver.
    Wenn die Vorräte weitgehend eingelagert sind und die Reparaturen alle im Gang sind, dann würde ich gerne zur Abwechslung mal ein anspruchsvolles Herbstmanöver mit Einbindung weiter Teile der Legio und aller Waffengattungen angehen. Ich habe bereits ein Szenario entwickelt. Allerdings möchte ich, dass jeder von euch sich auch einmal Gedanken macht und ein Szenario entwickelt. Später kombinieren wir die dann oder suchen das Beste aus. Und es geht nicht darum, dass eine Seite gewinnt, sondern dass wir Stärken und Schwächen sehen und wo wir danach für weitere Optimierungen bei der Truppe und der Zusammenarbeit ansetzen können.



    Bliebe noch der Punkt „Sonstiges“. Wer von euch hat noch was? Ich hätte noch eine Sache, aber die ist privater Natur auch wenn sie das Personal der Legio betrifft. Daher erst einmal ihr!“

    „Punkt 9: die Wintervorräte!
    Außer Priscus weiß leider keiner von uns wie hart hier der Winter wird. Ich bin gerade an der Inventur der Wintervorräte. Aber ich bin eher dafür, dass wir lieber zuviel Vorräte haben als zu wenig. Wir müssen es also wie die Eichhörnchen machen und fleißig sammeln.


    Priscus, ich bitte dich mal um einen Vorschlag, wie die Versorgung der Leute im Winter mit Sonderrationen aussehen soll. In Germania fütterten wir die Männer zuerst mit dem eingelagerten Obst, Gemüse und Getreide, dann Sonderrationen mit Fleisch. Zum Winterende sind wir hier dann zunehmend auf Fisch umgestiegen und viel Kohl und Käse. Natürlich immer ordentlich Getreide nebenbei. Wie hart und lange ist hier der Winter? Wir sollten im Frühjahr weder Hungergerippe haben, solch moppelige Legionäre, die ihren Speck erst mal wieder abtrainieren müssen.


    Um das Tierfutter kümmert sich Numerianuns und die Reiterei selber.


    Der Rest spricht sich bitte hier eigenverantwortlich mit den anderen ab, wer Brennholz, Steine, Baumaterialien und vor allem Vorräte organisiert. Ich kümmere mich nur darum, dass Lagerplatz da ist, zahle die offenen Rechnungen und verstaue alles. Legionäre, Reiterei, Probati – jeder darf mithelfen. Also Leute haben wir genug. Ebenso Karren und Maultiere. Klappert die Märkte ab und macht Aushänge in Mantua und Italia, wer Waren liefern kann und will. Die sollen sich bei uns melden.


    Sobald das Zeug alles da ist, verteilen wir dann auch die ersten Sonderrationen für die Herbst- und Winterzeit.*




    sim-off:
    * = ich kaufe in der Wisim auf Kosten der Legio Lebensmittel ein, zum Beispiel nach dem Vorschlag von Priscus (Brot, Würste, Fisch, Käse etc…). Diese Lebensmittel und andere Güter wie Sandalen und Tuniken werden dann alle 2-3 Wochen von mir an die Offiziere angeboten. Ihr kauft das von mir ab und verteilt sie an die Leute unter euch weiter. Mal sehen wie das klappt und ob so die Wisim mal etwas belebt wird. Quasi ein Modellversuch. Und die Soldaten werden dann in der Tat mal durch die Legio versorgt.