Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Kurze Gruesse aus Island, dem teuersten Reiseland Europas. Fuer Postkarten reicht es nicht mehr, daher nur ein Forumspost von einem freien Internetrechner in einem Hotel. :D


    Zum Mitlesen fehlt die Zeit. Sollten wir am Ende des Urlaubes nicht restlos pleite sein und die Kreditkarten gesperrt sein, so moegen folgende Personen mir mal bitte noch ihre Adressen per PN zukommen lassen. Vielleicht reicht es ja doch noch fuer die ein oder andere Karte:


    - Tiberius Vitamalacus (da kann ich meine eigene Adressschrift nicht mehr lesen)


    - Iulia Helena (sonst bringen wir sie mit auf das DF07) :P


    - Decimus Lucidus, sprich HUBI (sonst auch auf das DF07. Felix darf die uns auch schicken, denn wir haben nicht mal deine Adresse vom Tiroler Widerstandsdorf im Lande der italienischen Besatzer.)


    - Wer sonst noch eine Karte schmarotzen will, kann es ja mal noch probieren. Ihr wisst ja, wenn mein Postfach voll ist, zur Not halt den neuen Postkorb-ist-voll-Thread von mir und Medeia nutzen.



    So, jetzt habe ich keine Lust mehr, denn die haben ganz sonderbare Buchstaben auf der Tastatur, die total islaendisch aufgebaut ist.
    Æ æ Ð þ Þ



    Viele Gruesse
    PLAUTIUS und LUCILLA


    PS: Sollte der Feldzug in Parthien vorbei sein bis ich wieder da bin, reisse ich dem Imperator was ab. :D


    PPS: @Legio I: wir haben hier im islaendischen Hochland mal eine Kostprobe von der parthischen Steinwueste bekommen. Nicht lustig, Leute, das sage ich euch. :dagegen:

    So liebe Leute!


    Der langersehnte Urlaub in Island naht und danach geht es zum Drachenfest.


    Ich verabschiede mich dann mal für die nächsten 4 Wochen. Die nächsten 3-5 Tage bin ich nur noch sporadisch da. Es gibt noch viel zu packen und auf der Arbeit zu rödeln. Daher rechne ich mal nicht damit, daß ich noch groß zu was im IR komme.


    Es wäre nett, wenn die anwesenden Offiziere der Legio I mir per PN jeweils einen Wochenbericht zukommen lassen könnten. In 4 Wochen sehe ich dann mal weiter, ob es sich noch lohnt Plautius in Parthia auszupacken oder ob ich gleich eine Weiterreise nach Alexandria buche, weil ihr alle hinüber seid.


    Passt auf euch auf, denn den Leuten aus Parthia kann man genauso wenig trauen wie den Leuten aus Tylus. Alles Ausländer, die brave römische Reisende mit billigen Teppichen und gefälschten antiken Vasen bescheissen wollen. Und das Essen ist auch mit Vorsicht zu geniessen.


    Grüße!
    Plautius

    Langeweile an Bord.


    Welch einen Schrecken stellten die Parthier gegen einen solchen Feind schon dar? Wäre das Schiff eine Galeere gewesen, so hätte Plautius die Soldaten unter Deck gescheucht und mal rudern lassen. Aber so wehte der Wind stetig und trieb das Schiff dem Ziel immer näher.


    Jedwedes Üben und Exerzieren an Bord schien auch am Platzmangel zu scheitern, wenn fast 200 Mann plus Mannschaft in voller Montur auf Deck in Bewegung waren. Na gut, ein guter Teil der Männer war immer noch seekrank und tat das Beste aus der Situation. An der Reeling kotzen, ein wenig essen und dann wieder unter Deck oder an Deck dösen und schlafen.


    Plautius ging es besser und er hatte 2 Tage mit Begeisterung geangelt, ebenso wie andere auch, und dabei die Schriftrollen von Medeia gelesen.
    "Weiß jemand, wann wir den nächsten Hafen anlaufen?" kam die Frage auf.


    “Ich vermute mal daß wir in etwa 20 Tagen ankommen. Ein weiterer Halt unterwegs ist meines Wissens nicht geplant. Also Zeit genug noch etwas zu angeln und zu lesen.”


    “Langweilig!” brummten und murrten etliche Männer und Angler neben Plautius.


    “Ah, die Herren wollen Unterhaltung? Nun, dann solltet ihr euch mit Sand, Wasser und Lappen dran machen das Deck mal Planke für Planke zu schruppen!”


    Das Gemurre wurde lauter, ja, die Stimmung schien etwas angespannt zu sein.


    “Ah, die Herren wollen wohl eher Brot und Spiele? Vielleicht eine Partie “Rumpelstumpf”?"


    Rumpelstumpf?
    Was ist denn das?
    Wie du kennst kein Rumpelstumpf?
    Jup, ich bin dabei?
    Ich bin in der Mannschaft des Praefectus!
    Ich schau lieber nur zu und verarzte dich später, Brutus.
    Und um was spielen wir?


    Stimmen brandeten auf, viele Fragen wurden gestellt. Plautius holte seine Angel ein.


    “Nun gut, eine Partie “Rumpelstumpf”. Ich habe noch nie auf einem Schiff gespielt, aber warum nicht. Diejenigen die mitspielen wollen teilen sich in 2 Gruppen auf und eine Gruppe bindet sich einen Stofffetzen um den Arm. Oder teilt euch nach eurer Tunikafarbe auf. Wie auch immer. Ich besorge den Preis und den Rumpelstumpf."


    Plautius verschwand unter Deck. Wenig später wurde ein Fass Wein und zwei riesige Rinderschinken zum Mast gebracht. Dann kam Plautius wieder und trug den “Rumpelstumpf” zum Mast. Bei dem “Rumpelstumpf” handelte es sich um ein rundes Holzstück, welches etwa 30 cm Durchmesser hatte und eine Höhe von gut 1 Meter. Die beiden Enden waren wohl eben noch auf die Schnelle von einem Zimmermann unter Deck etwas abgerundet worden. Plautius gab Anweisung den “Rumpelstumpf” ordentlich einfetten zu lassen. Eine erschwerte “Griffigkeit” stellte ein weiteres Hindernis beim Transport des “Rumpelstumpfes” dar.


    Derweil erklärte er die Regeln für diejenigen an Bord, die “Rumpelstumpf” noch nicht kannten. Er stach seinen Dolch in den Deckel des Weinfasses und malte mit Kreide einige Markierungen an den Rand des Fasses. Der Dolch warf mittels der Sonne einen Schatten und schon hatte man eine Sonnenuhr. Zufrieden stellte er fest, daß sich die Männer in 2 Gruppen aufgeteilt hatten. Es gab weitgehend helle gegen dunkle Tuniken und seine Leute hatten sich jeweils eine grüne Armbinde umgebunden. Es würde sicher ein Unding werden die beiden Mannschaften auseinander zu halten, aber das war ein Reiz des Spiels.


    “Also Männer. Der Preis für die Siegermannschaft ist der Wein und die Schinken. Nach dem Fisch für manchen eine Abwechslung. Wir spielen 4 Sonnenuhreinheiten. Nach jeder Einheit wechseln wir die Seiten: Bug und Heck. Die Mannschaft, die es schafft den “Rumpelstumpf” zum Heck, zu meinem Scriba mit der Standarte zu bringen, macht einen Punkt. Meine Mannschaft macht einen Punkt, wenn wir es schaffen das Teil hier zum Bug zu bringen. Zu dem Miles mit der Cornice, die der ohne Pause spielt. Sobald eine Mannschaft einen Punkt gemacht hat kommt der “Rumpelstumpf” wieder zum Mast und die andere Mannschaft beginnt wieder.


    Die Regeln: Alles ist erlaubt! Es gibt keine Regeln. Außer den Gegner zu Töten oder zu Verkrüppeln oder so zu Verletzten, daß er auf Tage Kampfunfähig ist. Keine Waffen! Kein Versenken des Schiffes! Keine Rücksicht auf Alter oder Rand! Auch die Takelage darf als Spielfläche ausgenutzt werden. Nun denn, los geht es!


    Centurio Aristides trug keine Armbinde, gehörte also nicht zu der Mannschaft von Plautius so wie es aussah. Beherzt und mit Schwung trat Plautius dem Centurio zwischen die Beine und zielte dabei auf die “Uuuuuuuuuuuuh, das tut weh”-Stelle. Dann schnappte er sich den “Rumpelstumpf”, welchen er quer auf den Armen balancierte und ihn mittels der Unterarme gegen die Brust presste. Plautius sprintete los, kam 3 Schritte weit ... und bekam einen etwa 40 cm langen Fisch mitten ins Gesicht geschlagen, bevor er unter gut 8 Miles begraben wurde, die dann ihrerseits versuchten den “Rumpelstumpf” zu packen. Die Gegenoffensive begann.



    Sim-Off:

    Die Soldaten auf den anderen Schiffen dürfen hier gerne als NSCs mitmachen. Teilt euch halt etwas auf. Und dann viel Spaß.

    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    „Salve, praefectus. Aus dem Reich von Pluto wieder auferstanden? Na, ganz gesund siehst Du immer noch nicht aus, praefectus. Übrigens, der Kapitän hat uns vorhin zum Abendessen in seiner Kajüte eingeladen oder dort, wo die Offiziere Essen. Je nachdem, denn er meinte, wir könnten noch ein oder zwei Soldaten mitbringen.“


    „Salve Centurio. Ja, ich scheine wieder unter den Lebenden zu weilen. Ich fühle mich gut und ich habe Hunger. Ob das an der bewegten See liegt oder an einer Gewöhnung an das Geschaukel? Ich denke ich werde etwas an Deck bleiben, die gute Luft genießen und ein paar Angelhaken auswerfen. Vielleicht kann ich ja einen der Haie an Land ziehen, die unserem Schiff auf der linken Seite folgen. Deren Flossen sollen die Zutaten für eine gute gute Suppe sein. Aber gut, gehen wir zum Kapitän zum Abendessen.


    Und wie ist die Lage an Bord? Sind schon irgendwelche Leute über Bord gegangen, schon an dem Geschaukel gestorben oder am Ende gar nicht mitgesegelt? Irgendwelche Kranke oder sonstige Ausfälle? Ich vermisse ein paar Leute von meinem Stab, aber vermutlich sind die auf dem Schiff von Tribunus Tiberius, weil dort etwas mehr Platz war.“

    Zitat

    Original von Decima Lucilla


    Oder einfach die Postbox gesperrt, dann ist auch Ruhe. :P 8)




    ah, die ewige verlobte, meldet sich zu wort. du bist ja nur neidisch auf medeia und mich, weil wir bereits verheiratet sind und dich dein stänker-senator nicht heiratet.

    Tag 1 auf See:
    Plautius stand mit grünem Gesicht an der Reeling und fütterte die Fische.


    KOTZ! SPUCK! KOTZ KOTZ KOTZ! SPUCK! WÜRG WÜRG! ICH GLAUB ICH STERBE! KOTZ!



    Tag 2 auf See:
    Plautius stand wieder noch mit grünem Gesicht an der Reeling und fütterte wieder die Fische.


    KOTZ! SPUCK! WÜRG! KOTZ! RÖCHEL! NEPTUN LASS UNS UNTER GEHEN DAMIT ES VORBEI IST! WÜRG!


    Aber er fühlte sich ein ganz klein wenig besser als am Vortag.



    Tag 3 auf See:
    Plautius stand schon wieder an seinem Stammplatz an der Reeling, hatte wieder ein ziemlich grünes Gesicht und kotzte in die See. Der genaue Beobachter konnte erkennen, daß er heute Puls zum Frühstück gehabt hatte.


    RÖCHEL! WÜRG! WÜRG! ICH GLAUBE ICH BEHALTE ES BEI MIR! SPUCK! WÜRG! KOTZ! KOTZ! VERDAMMT! KOTZ!


    Danach fühlte sich Plautius ein klein wenig besser.



    Tag 4 auf See:
    Jemand hatte an der Stelle, wo Plautius immer stand, die Initialen CMP in das Holz der Reeling geschnitzt. Der leicht grüngesichtige Plautius nahm dies aber nicht wahr, denn er war mal wieder andersweitig beschäftigt.


    SPUCK! WÜRG! KOTZ! RÖCHEL!


    Heute ging es Plautius fast schon gut.




    Tag 5 auf See:
    Die hohen Wellen brandeten gegen die Reeling. Der Wind blähte die Segel. Die bewegte See ließ das Schiff auf den Wellen tanzen. Am Horizont zog ein Sturm auf und es war noch fraglich, ob er vorüber ziehen oder die Flotte erreichen würde.


    Plautius kam aus seiner Kajüte. Sein Gesicht war blass, aber nicht mehr grün. Er streckte sich und sog die frische Seeluft in seine Lungen hinein, während er wie ein alter Fischer über Deck balancierte. Er nickte den vielen kotzenden Soldaten an der Reeling zu und bewegte sich weiter in Richtung Mast weiter, wo er Centurio Flavius Aristides zu sehen glaubte. Es konnte aber auch Optio Tallius Priscus sein. Aus dem Dunkel des Schiffsinneren kommend brauchte man stets einen Moment um sich in dem Gewusel an Deck zu orientieren, denn die meisten Leute versuchten sich auf Deck aufzuhalten, wann immer es ging. Er warf noch einmal einen Blick zu der vollbesetzten Reeling und allen Kotzenden. Er erkannte etliche Miles, welche sich die letzten Tagen grinsend an seinem Elend geweidet hatten. Er fühlte sich sauwohl, aber denen ging es wohl nicht mehr so gut. Ja ja, die Götter waren doch gerecht. Wie es wohl seiner Frau Medeia ging?


    "Salve Männer! Ich glaube ich werfe nachher mal das Netz und Angelleinen aus. Ich habe heute richtig Verlangen auf gegrillten Fisch, geröstetes Brot und Spinat."

    Argh! Mist! Jetzt weiß ich wieder was dicke Knoten im Taschentuch bedeutet. Ja, ich schäme mich. Aber werde du erst mal so alt wie ich, Jungspund. Seufz. Ich glaube ich weiß schon wem ich am Wochenende mal eine PN schreibe, die ich meines Wissens auch noch nicht gelöscht habe. *hoff*


    Gezeichnet:
    Don Plautius Senilo, der alte Sack.

    Tja, nur keinen Neid. Ich bin gerade mal 1 Tag auf See und schon habe ich 8 Liebesbriefe per PN-Möwenexpress von meiner Ehefrau Medeia. Und wie viel hat der Herr Probatus von seiner Tante Lucilla?



    Wieder etwas Platz. Aber vielleicht sollte die SL mir ein größeres Postfach einrichten. ich bin scheinbar echt wichtig.

    Plautius hielt eine Socke mit fragendem Blick vor sich hin.


    "Centurio, meine Frau hat viele tolle Eigenschaften, aber Stricken gehört nicht dazu. Zumindest muß sie bei der Fusslänge noch üben. Ob die Socken einlaufen, wenn man sie das erste Mal in die Wäsche tut? Egal. Ich denke viele der Sachen, die sie mir zum Abschied als Geschenk gegeben hat werden sehr nützlich sein.


    Nein! Befehle habe ich im Moment keine. Die Leute sollen der Besatzung nicht im Weg stehen und zumindest heute schonen wir sie noch. Es wird hart genug werden sich an das Schiff und das Geschaukel zu gewöhnen. Wem schlecht wird, der soll an Deck gehen. Und gib die Empfehlung aus, daß man nie gegen den Wind kotzt. Wer kotzt soll trotzdem versuchen etwas zu Essen und zu Trinken.


    Außerdem will doch sicher jeder sehen, wie wir auslaufen. Also alles an Deck, wenn die Leute sich eingerichtet haben. Ab morgen machen wir das ein leichtes Training an Bord und üben. Das lenkt die Männer ab.


    Und sie sollen sich langsam mal daran gewöhnen, daß es die nächsten 20 Tage viel Fisch zu den Mahlzeiten gibt. Wir werfen unterwegs Netze und Angelleinen aus. So etwas muß man ausnutzen.


    Dann lass uns mal an Deck gehen und das Auslaufen beobachten."




    Sim-Off:

    so, melde mich dann mal um.

    Plautius hatte halbwegs gut in der angemieteten Herberge geschlafen, wenn auch ohne seine Frau. Dafür hatte er die Decke die ganze Nacht für sich gehabt. Medeia war nämlich eine Spezialistin darin in der Nacht die Decke zu klauen, so dass Plautius immer nachrücken und sich ankuscheln musste, wenn er nicht elendig erfrieren wollte. Aber es war schon interessant wie schnell man sich an eine Frau in der Nacht gewöhnen konnte.
    Nach dem Aufstehen hatte er ausgiebig gefrühstückt, war rasiert worden, hatte sich ein letztes Mal die Haare nachschneiden lassen und dann gebadet. Eine ausgiebige Massage hatte alles abgerundet. Dann war er zu seinem Schiff aufgebrochen und hatte sein kleines Quartier bezogen, welches quasi direkt an das von Centurio Aristides angrenzte. Die trennende Holzwand war so dünn, dass man bei dem Centurio schon fast von einem Mitbewohner sprechen konnte. Ein Stück Leinenstoff als Wand hätte denselben Effekt gehabt.
    Die „Tür des Quartiers“ erzitterte unter dem Klopfen und ließ vermuten, dass ein energisches Klopfen dazu führen würde, dass die Hand des Klopfenden durch das Türholz brach. Hoffentlich war das restliche Schiff nicht auch solch eine Leichtbauweise.


    „HEREIN!“

    Nach einer Ewigkeit hatte Plautius alle Knoten gelöst und das Segeltuch aufgeschlagen. Nun betrachtete er den Inhalt.


    Es war eine kleine Kiste aus Kirschholz mit hübschen Mustern drauf und silbernen Beschlägen. In der Kiste befanden sich mehr als ein Dutzend verschiedenfarbiger Phiolen aus ägyptischen Glas. In all denen waren seltsam riechende Flüssigkeiten und kleine Papyri dran, wo genau stand wofür sie waren und wie man sie einnahm. Gegen Gifte, Schlangenbisse und Zauber/Flüche. Dazu noch ein kleiner Armreif aus Silber, in welchen seltsame Zeichen eingeritzt waren. Ein Zettel war nicht dabei. Wozu er wohl genau diente?
    In einem Beutel war aber noch mehr zu finden. Warme Socken, ein Schal, einige Schriften, viel Kräutertee und ein kurzer Brief:


    Mein lieber Camillus,


    in den Phiolen findest Du Mittel, um Dich gegen Schlangenbisse, hinterhältige Anschläge und auch böse Flüche zu erwehren. Ich habe mich kundig gemacht und in Erfahrung bringen können, dass die Parther bösartige Zauber verwenden, um ihre Feinde zu schwächen. In all den Glasfläschchen sind aus dem Grund die Tränke, um Dich dagegen zu schützen. Ansonsten habe ich Dir noch einige Schriften von Tacitus und Strabo beigelegt, die sich mit den Parthern beschäftigen, aber auch mit der Gegend, durch die Du ziehen wirst. Zudem noch einige Papyri von Epikur und Pythagoras, die ich erst kürzlich ausfindig machen konnte. Meine Gedanken werden stets bei Dir sein, mein Geliebter. Bitte, pass auf Dich auf.


    Deine Medeia





    Plautius war gerührt. Ob Medeia den Schal und die Socken selbst gestrickt hatte? Nun ja, die Socken waren etwas groß. Sie passten eher den riesigen Füssen der Marsstatue im Tempel von Mantua. Aber die gute Absicht zählte. Der Schal passte dafür um so besser.

    Plautius hatte Quartier an Bord der „Wellentänzerin von Ravenna“ bezogen. Sein Gepäck war so eingelagert worden, dass es auch einen Sturm überstand und sich nicht überall verteilte. Zuvor hatte er 5 Sesterzen bezahlt, denn der „Delphin“ war ein Thunfisch gewesen. Soviel zum Thema Wettglück.


    Neben einigen seiner ehemaligen Scribas und anderer Stabsmitarbeiter war auf seinem Schiff die II. Centuria der I. Cohortes eingeschifft worden. Die Stabsoffiziere schienen auf die gesamte Transportflotte verstreut worden zu sein, was ja im Falle eines Sturmes auch Sinn machte. Vermutlich saß auch der Imperator ganz alleine auf einem Schiff, ebenso wie seine Berater. Ging ein Schiff unter, so erwischte es nicht die gesamte Führung auf einen Schlag.


    Oben auf Deck wurden Befehle geschrien, aber er würde erst wieder an Deck kommen, wenn man auslief. Bis dahin galt es sich einer immens wichtigen Sache zu widmen. Plautius begann das verpackte Geschenk von Medeia auszupacken.

    Plautius sah äußerlich gefasst seiner Frau hinterher bis sie außer Sicht war. Dann winkte er einen Optio heran.


    „Nimm Dir 10 Mann und folge ihr so diskret wie möglich und sorge dafür, dass sie sicher zu ihrem Schiff kommt.“


    Dann wandte er sich ab und wurde auch schon direkt wieder von der Pflicht eingeholt, als 1 Scriba ihn ansprach.


    „Praefectus! Die Männer werden unruhig. Sie fragen, wo denn der Imperator bleibt und wann es dessen Ansprache gibt, damit es endlich los geht. Oder ob du schon wieder eine Ansprache an seiner Stelle halten willst? Praefectus.“


    „Ansprache? Ich? Und was heißt hier schon wieder? Na, ich weiß nicht, ob ich den Imperator ersetzen kann. Außerdem ist der Mann ein Riese von der Statur im Vergleich zu mir. Das wäre echt nicht dasselbe. Obgleich ich mich dann ja nicht so kurz wie im Castellum fassen müsste. Aber lass mal, der Legatus wird dann zur Not das Wort ergreifen. Aber ich bin zuversichtlich, dass der Imperator bald da ist. Ist mein Gepäck schon alles an Bord? Und wie heißt denn mein Schiff?


    „Praefectus! Dein Schiff ist die „Wellentänzerin von Ravenna“, dein Gepäck ist an Bord, ebenso Sonderverpflegung und mit dir wird die II. Centuria der I. Cohortes eingeschifft. Praefectus.“


    II. Centuria der I. Cohortes? Das ist Centurio Aristides und Optio Priscus? Richtig? Was ist denn das für ein beschissener Schiffname für ein Schiff der Classis? „Wellentänzerin von Ravenna“ ist doch wohl nicht der offizielle Name? Haben die nicht einfach nur Nummern? Lass mich raten der Kapitän heißt „UndwegistderKahn?“


    „Praefectus! Äh, nein, laut Liste heißt der Octavius Blubitus Aquilius. Und dein Schiff ist das da mit dem Tuchfetzen an der Mastspitze, das als Bild so etwas wie ein Schaf zeigt. Praefectus.“


    „Schaf? Also für mich sieht das eher nach einem Delphin aus?“


    Und schon brach rund um den Praefectus ein wildes Gemurmel aus. Es wurde lebhaft diskutiert was der Tuchfetzen zeigte, denn natürlich wurde auch gewettet. Worte wie Hund, Katze, Maus, Elefant und Kraken fielen.


    Plautius entschied sich den Kapitän bei Gelegenheit zu fragen, denn natürlich wollte er erst einmal an Bord um das Geschenk von Medeia in Ruhe auspacken zu können. Seiner Neugierde standen eine Verpackung mit den raffiniertesten Knoten und Schnürungen gegenüber.

    Was für eine Bruchbude. Plautius hinterließ eine Nachricht, wo man ihn finden konnte, und machte sich auf zu der Herberge, die er angemietet hatte. Ab einem gewissen Alter und Rang legte man halt Wert auf einen gewissen Komfort, zumindest bis es losging. Na ja, der andere Grund war, daß er nicht wusste, ob Medeia noch eine Nacht mit ihm verbringen wollte und diese Stabsunterkunft war eindeutig zu rustikal für seine Frau.

    Sim-Off:

    Epicharis: habe das “wisperte” überlesen. aber wie jeder gute ehemann und ranghohe offizier hört plautius das was er nicht hören soll und ist, wie oft die sklaven, taub, wenn geschrien wird, daß der abfall raus soll oder der abwasch wartet. :D



    Plautius hielt Medeia fest an sich gedrückt. Eigentlich hatte er den Abschied kurz und sachlich halten wollen, denn er wusste, daß Medeia sich mit emotionalen Bekundungen und Ausbrüchen gerne zurück hielt, wenn sie in der Öffentlichkeit waren und andere Leute sie beobachten konnten.


    Innerlich fühlte er sich absolut hilflos. Medeia weinte, denn eine Träne rann über ihre Wange. Verdammt! Was machte Mann denn in so einem Fall. Da hatte er keine Erfahrungswerte. Aber ihre Worte schienen ihr sehr ernst zu sein und er glaubte Medeia auch. Die Tränen wurden mehr. Hilfe!


    “Natürlich schreibe ich dir. So oft ich kann. Ich habe genug Papyrus und Wachstafeln dabei. Und ich liebe dich auch, Medeia.”


    Plautius hielt seine Frau in den Armen und erwiderte sanft ihre Küsse.
    Sohn? Kennenlernen? Hä? Es dauert etwas bis Plautius schnallte wovon Medeia da sprach. Sie war offensichtlich in freudiger Erwartung, daher die häufige Unpässlichkeit der letzten Zeit. Aber über eine Tochter würde sich Plautius auch freuen. Söhne wurden total überschätzt. Mit denen hatte man als Eltern auch Ärger. Das sah man ja am lieben Plautius und dem braven Fuscus und dem ewig unartigen Agrippa.
    Dann setzte er das dümmliche Grinsen aller werdenden Väter auf, die die gute Nachricht erfahren hatten. Nun ja, also galt es jetzt den Feind in 10 Monaten zu besiegen und wieder nach Hause zu kommen. So lange dauerte eine Schwangerschaft bei einer Frau in etwa. Oder war das bei einem Pferd so gewesen? Hm, er würde es raus bekommen.

    Und er nahm das verpackte Geschenk von Medeia entgegen. Was das wohl war? Am Liebsten hätte er es direkt ausgepackt. Neugierde war eine seiner schlechten Eigenschaften.


    Plautius schaute Medeia tief in die Augen.
    “Ich komme wieder.”

    Sein Gefolge registrierte Plautius nicht, so wie der Imperator vermutlich auf dem Weg von seinem Cubiculum zum Audienzsaal an Hunderten von Sklaven und Praetorianern vorbei ging, ohne diese überhaupt noch bewusst wahr zu nehmen. Solch ein Zustand trainierte sich irgendwann in der Legio an. Tausende Soldaten konnten auf einem Platz stehen und doch blendete jeder den anderen fast perfekt aus, so daß wiederum so etwas wie eine Privatsphäre entstand.


    "Wie sehe ich aus?" fragte Claudia Epicharis. Hm, verdammt? War das eine Frage an Medeia, ihre Sklavin oder ihn? War es eine rein rhetorische Frage?


    „Hm, also du siehst schöner aus als Venus (die ja nicht da war, so daß man solch eine Behauptung gut aufstellen konnte), aber bist dennoch nur die zweitschönste Frau hier auf dem Platz, denn meine Ehefrau Medeia ist viel, viel schöner. Aber für Centurio Flavius Aristides reicht es allemal und er sieht es vermutlich genau umgekehrt, würde mir aber dennoch nicht wiedersprechen, denn ich kann als Praefectus gegenüber einem Centurio auch ganz gemein werden.“


    Plautius grinste frech und registrierte dann Aristides.


    „Centurio Aristides! Deine Verlobte möchte sich von Dir verabschieden. Du hast die üblichen 5 Minuten Zeit, wobei du dir vermutlich auch mehr Zeit lassen kannst. Der Kaiser scheint noch nicht da zu sein. Sobald er da ist und zu uns gesprochen hat, beginnen wir damit die Männer und Tiere zu verladen und mit der nächsten Flut laufen wir dann aus.“


    Damit beantwortete er auch die Frage von Epicharis. Plautius winkte einen Soldaten heran, welcher einen stabilen und großen Beutel trug, welcher sein Gewicht zu haben schien. Er nahm ihm den Beutel ab, blickte kurz zwischen Pumilus und Olympia hin und her und übergab dann den Beutel Medeias Leibsklavin. Die andere Ledertasche übergab er Pumilus.


    Dann wandte er sich leise an Medeia, wechselte von Latein auf Griechisch mit plautiusschem Dialekt und blendete den Rest der Leute auf dem Platz aus.


    „Meine Muse. In dem Beutel sind 7500 Sesterzen in Form von Goldmünzen als Reisekasse und damit es Dir in Alexandria an nichts mangelt. Ansonsten schreibe mir bitte so bald wie möglich, wo du wohnst und wenn du etwas brauchst. Einen Teil meines Soldes lasse ich dann nach Alexandria anweisen. Mein Testament habe ich im Tempel der Vesta hinterlegt und meine Brüder wurden ebenfalls genaustens instruiert was dich betrifft.
    In der anderen Ledertasche findest du einen Schuldschein von einem Klienten meines Bruders Matinius Agrippa. Gegen Vorlage des Scheines wird dir der Mann im Bedarfsfalle weitere 20000 Sesterzen auszahlen um seine Schulden gegenüber Agrippa zu tilgen. Eine beiliegende Wachstafel enthält alle notwendigen Informationen über den Klienten und seinen Wohnort. Außerdem habe ich eine Vollmacht beigefügt und gesiegelt, welche dir umfassende Vertretung unserer Interessen erlaubt. Falls dich jemand wegen meinen Betrieben oder Grundstücken oder so behelligt.
    Desweiteren habe ich für dich in Roma eine Art Reisebericht von Plutarch über Ägyptus besorgen lassen. Angeblich eine Originalausgabe oder erste Abschrift. Muß jedenfalls uralt sein, denn das Griechisch im Text ist doch sehr „sonderbar“? Na ja, sonderbar trifft es auch nicht so recht.
    Zuletzt möchte ich dir zum Abschied noch etwas sehr Persönliches von mir geben.“


    Plautius zog aus seiner Rüstung einen kleinen Beutel hervor und entnahm diesem ein einzelnes Amulett, sowie ein wildes Bündel mit Hospitienbändern.


    „Bei den Hospitienbändern handelt es sich um solche von Familien, die in Alexandria und Aegyptus leben. Vielleicht sind sie Dir noch von Nutzen.
    Das Amulett hier aber gehörte meiner Mutter. Es zeigt angeblich die Sybille. Meine Mutter war angeblich eine Priesterin oder Orkelverkünderin der Sybille. Mein Vater brachte von einem Besuch bei der Sybille nicht nur eine Prophezeiung mit, sondern angeblich auch meine Mutter und wenig später war Agrippa da. Muß was dran sein, denn meine Eltern hüllten sich hier auf Nachfragen stets in Schweigen und lächelten einander so auf eine bestimmte Art an. Sie hat mir das Amulett vererbt, wobei sie es selbst von ihrer Mutter und meine Oma also noch mal von meiner Uroma bekommen hat. Und jetzt möchte ich, daß du es bekommst, denn ich will es nicht in den Händen eines dreckigen Parthiers wissen, wenn mir etwas passiert. Man weiß ja nie.“

    Der Centurio brummelte etwas und wandte sich dann mürrisch ab. Auf der Eskortierung wandte sich ein Legionär grinsend und leise flüsternd an Medeia, welche er von der Hochzeit im Castellum kannte, denn er hatte zu denen gehört, welche dem Brautpaar noch einen Spottvers an den Kopf werfen konnten, als dieses still und leise im ersten Morgengrauen aus dem Praetorium zur Casa des Praefectus entschwunden war.


    „Seht es ihm nach, Domina Matinia. Unser Centurio ist brummelig, weil der Praefectus Matinius rund 200 Mann auf die Suche nach euch ausgesandt hat und unser Centurio sich viel lieber jetzt in dem mobilen Lupanar „Zur 7. Glückseligkeit“ des Praefectus amüsieren würde. Die werden uns nämlich begleiten. Und keine Angst. Die Arrestzelle ist eine Herberge für ganz reiche Händler. Sehr sauber und mit großem Garten und einer riesigen Terrasse mit vielen Pflanzen, von der aus man den ganzen Hafen sehen kann. Der Praefectus und ein anderer Offizier sollen die komplett angemietet haben. Was das wohl gekostet hat. Der Praefectus ist super wichtig bis wir auf See sind und kann nicht weg. Daher sollten wir die schönste Frau in ganz Ravenna suchen und er hat uns allen gedroht die Eier abzureissen, wenn wir mit Venus oder einen anderen Frau ankommen. Seine Beschreibung hinsichtlich seiner Ehefrau wird euch sehr gerecht, Domina Matinia.“



    Im Hafen hörte sich ein recht genervter und alles delegierender Plautius die Botschaft von Pumilus an. Es dauerte etwas bis er aus den Worten rausgefiltert hatte, dass Claudia Epicharis auf eine letzte Zusammenkunft mit Centurio Aristides hoffte. Na ja, vermutlich wollte sie auch nicht nur Händchen halten. Und wer wusste schon, ob Aristides auch zurück kommen würde. Oder als ganzer Mann. Das war einzurichten.


    Plautius ließ seine Stimme erschallen, in der Annahme dass Aristides ihn hören würde.
    „Centurio Flavius Aristides! Antreten! Hier bei mir! SOFORT!“


    Dann wandte er sich an Pumilus.
    „Pumilus, bitte meine Frau und auch Claudia Epicharis sich in die Herberge „Neptuns Herrlichkeit“, 15 Schritt links von ihnen zu begeben. Alle Räumlichkeiten im 2. Stock sind von mir angemietet. Die Sklaven sollen sie auf die Terrasse geleiten und allen Wünschen gerecht werden. Ich bin gleich da.“



    "Dominus, meine Domina und Deine Ehegattin äußerte den Wunsch an der frischen Luft zu verweilen. Sie wünscht nicht in einer Taverne eingekerkert zu werden. Und erfahrungsgemäß ist es gut den Wünschen der Domina Folge zu leisten."


    Zumindest als Sklave, aber sicher auch als Ehemann dachte Pumillus. Obwohl er, der ehemalige Soldat und unbezwungene Gladiator mit 81 Siegen, natürlich keine Angst vor seiner Herrin hatte. Seine Domina war im Moment sehr wankelmütig, was vermutlich mit der Abreise des Dominus zusammen hing. Wäre Pumilus nicht sicher gewesen, dass der Dominus ihn erkannt hätte, so wäre er der Domina vielleicht sogar weggelaufen und hätte sich als Soldat bei der Legio I verpflichtet.


    Plautius seufzte und nickte. Einerseits war er froh Medeia noch einmal inmitten dieses Trubels zu sehen, andererseits hatte er etwas Angst, dass sie sich zuviel zumutete. Deshalb hätte er sie lieber auf der Terrasse mit der guten Aussicht gewusst. Sie hatte sich in der letzten Zeit ab und an etwas unpässlich gefühlt. Allerdings hatte Plautius bislang noch nicht heraus gefunden, ob sie ernsthaft krank war, sich nur Sorgen um ihn machte oder in freudiger Erwartung war. Er hoffte auf Nachwuchs, auch wenn Medeia keine Kinder wollte. Aber wenn dem so wäre, so würde Medeia etwas von ihm bleiben, wenn er in Parthia fallen würde. Plautius ergriff eine schmucklose Ledertasche und ging zu Medeia. Von welcher Einkerkerung hatte Pumilus denn da eigentlich gesprochen?


    Vor seiner Ehefrau und Claudia Epicharis blieb er stehen.


    „Salve Artoria Medeia! Schön, daß du so schnell von meinen Leuten gefunden wurdest, ich komme hier gerade schlecht weg um dich selbst zu empfangen.
    Salve Claudia Epicharis!
    Ich freue mich die Damen in Ravenna zu sehen!“

    “Der Luchs von Vitamalacus ist nur eine zu groß geratene Katze und harmlos. Wie alle Katzen mag sie es nicht, wenn man laut wird und verzieht sich dann sehr schnell. Oder wenn man einen Stein oder eien Sandale nach ihr wirft. Ich rede mit Vitamalacus. Warte hier ganz kurz mit Avitus.”


    Plautius betrat wieder die Casa und ging zu Vitamalacus.


    “Meine Glückwünsche euch beiden. Auch von Medeia. Allerdings wartet sie gerade etwas verschreckt vor der Porta wegen deinem Flohfänger auf 4 Beinen. Sie hat Angst vor so großen Katzen. Irgendeine böse Kindheitserinnerung aus Griechenland hat sie mal erwähnt. Ohnehin ist sie in der letzten Zeit etwas sensibel. Kannst du die Katze so lange bitte in die Abstellkammer einsperren oder darf ich sie in den Garten verscheuchen?”

    "Hm, wir brauchen 2 Tage für das Material. Vielleicht auch 3, aber wir verladen die Verpflegung, Karren, Getreide, Tierfutter und Nachschub, sowie das schwere Gerät Tag und Nacht. Dann 1 Tag um die Leute einzuschiffen. Die Tiere dann zuletzt und ich hätte mit einer schnelleren Seereise gerechnet."