Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    "Ich würde gerne noch einmal auf das Thema Stammesführung und Religion zurück kommen. Die Germanen kennen einen Viel-Götter-Kult. Dazu Etliches an Aberglauben und Geistwesen. Es fiel eben auch der Begriff Geode, was meines Wissens ein Priester ist. Was hat es denn dann mit den geheimnisvollen Druiden auf sich? Sind das dann Zauberer oder Kräutermännlein? Und was ist ihr Stellenwert?"

    Den Wünschen des Centurios folgend ordnete Plautius seine Bücher und Schriftrollen, die überall auf allen Einrichtungsgegenständen in der Unterkunft zu finden waren. Dann verstaute er einige germanische Schlachtsouvenirs ordentlicher. Er mußte unbedingt mal ein paar Sachen nach Hispania schicken. Teilweise waren die schon etwas sperrig.

    Diesmal mußte Centurio Vitamalacus auf seine Leute nicht lange warten. Kaum hatte er den Befehl ausgerufen, da rannten alle so schnell sie konnten aus allen Ecken auf den Apellplatz. Die Soldaten waren allesamt in Parademontur, gebürstet, gewienert, blank poliert und alle mit ordentlichem Bartschnitt und vorbildlicher Frisur. Kurz es gab nichts zu meckern. Selbst etliche Ramponierte aus dem Krankenhaus waren plötzlich gesundet. Selbst der Bautrupp von Plautius und alle Immunes tauchten komplett auf. Legionär Crispus auf Krücken und einige Kranke und Verletzte stellten sich in einiger Entfernung, mit guter Aussicht auf den Apellplatz, auf.


    Optio Plautius zählte durch, glich mit der neuen Krankenliste ab und kam dann grinsend und zufrieden auf Centurio Vitamalacus zu.


    “Centurio, alle Mann vollständig angetreten. Bis auf die Lagerwache ist alles da. Eine Extrarunde kann ich mir heute sparen. Neben ihrer Neugier auf den neuen Legatus haben meine deutlichen Drohungen geholfen. Centurio!”

    Ein Legionär gibt für den Centurio einen Bericht der Bauaufsicht zur Kenntnis ab und entfernt sich dann schnell wieder.


    Bericht und Anforderungsbedarf seitens der Bauaufsicht im Castellum:


    1. Wir haben genug Holz vom Winter übrig. Die Ziegelproduktion sollte frühzeitig wieder auf das Maximum erhöht werden, damit wir genug Ziegel für alle Um- und Neubauten im Lager, wie auch beim Strassenbau, haben.


    2. Sorgfältiger Abriss der Vorratslager aus Holz und Neubau von Ziegelbauten auf die bereits festen Steinböden und Fundamente.


    3. Die Zimmerleute stellen einen ausreichenden Vorrat an Brettern, Latten und Balken jeder Dicke und Länge her. Damit können wir Laufstege bauen, wenn die Strassen und Wege im Lager beim anstehenden Tauwetter schlecht passierbar werden. Außerdem brauchen wir das Material spätestens bei der Ausbesserung von Dächern, Pallisaden und Brücken etc... nach dem Tauwetter.


    4. Eine genaue Übersicht, was wir an Baumaterialien, Kies, Lehm, Schotter, Steinen etc. noch haben, wird gerade erstellt. Sobald das Wetter besser wird werden wir sofort Nachschub besorgen und einlagern. Vor allem brauchen wir auch genug Holz! Ausreichend Lagerplatz ist vorhanden. Erbitte dann kurzfristig den Einsatz von Beschaffungspersonal.


    5. Wir brauchen einen gescheiten Steinbruch in der Nähe. Hier sollten die verantwortlichen Stellen in der Stadt kontaktiert werden oder die Reiterei ggf. auf die Suche gehen und ihn im Namen der legio IX Hispnia requirieren.


    6. Wir werden vorsorglich den Bau einer richtigen Römerstrasse hier im Lager planen. Mit Bordsteinen, Regenrinnen und unterirdischen Wasserleitungen. Ebenso mit einer einfachen Kanalisation, da unser Schmutzwasser uns sonst spätestens im Sommer arge Probleme bereiten wird. Angedacht ist eine Ableitung des Wassers in den Wassergraben rund um das Castellum.


    7. Ausbau des Wassergraben (jeweils durch temporäres Aufstauen) rund um das Castellum, damit jetzt erst einmal das Schmelzwasser und dann später die Abwässer entsorgt werden können. Dummerweise wurde sehr viel Schnee in den Wassergraben geschüttet. Dieser muß jetzt teilweise wieder rausgeschaufelt werden. Das wird in Kürze sonst Probleme bereiten und die Pallisaden können unterspült werden.


    Idee: Wir bauen in den Wassergraben 2 Staustufen im Nordwesten. Anschließend graben wir einen Kanal bzw. verlängern den Wassergraben hinter einer Staustufe in die etwas tiefer gelegenen Auen hinter dem Castellum. Die Auen nutzen wir dann als natürliche Sickergrube für das ganze Schmelzwasser und fluten sie zeitweise.


    Personalbedarf für die anstehenden Arbeiten: eine halbe Legio, damit wir zügig und schnell voran kommen.



    Gezeichnet: Optio Camillus Matinius Plautius, Legio IX Hispania, Germania



    Kopien an: Centurio Tiberius Vitamalacus (vorgesetzer Centurio), Primus Pilus Pontius Geta, Tribunus Iulius Seneca (Abwesenheitsvertreter des Legatus Legionis).

    Ein Legionär gibt für den Primus Pilus einen Bericht der Bauaufsicht ab und entfernt sich dann schnell wieder.


    Bericht und Anforderungsbedarf seitens der Bauaufsicht im Castellum:


    1. Wir haben genug Holz vom Winter übrig. Die Ziegelproduktion sollte frühzeitig wieder auf das Maximum erhöht werden, damit wir genug Ziegel für alle Um- und Neubauten im Lager, wie auch beim Strassenbau, haben.


    2. Sorgfältiger Abriss der Vorratslager aus Holz und Neubau von Ziegelbauten auf die bereits festen Steinböden und Fundamente.


    3. Die Zimmerleute stellen einen ausreichenden Vorrat an Brettern, Latten und Balken jeder Dicke und Länge her. Damit können wir Laufstege bauen, wenn die Strassen und Wege im Lager beim anstehenden Tauwetter schlecht passierbar werden. Außerdem brauchen wir das Material spätestens bei der Ausbesserung von Dächern, Pallisaden und Brücken etc... nach dem Tauwetter.


    4. Eine genaue Übersicht, was wir an Baumaterialien, Kies, Lehm, Schotter, Steinen etc. noch haben, wird gerade erstellt. Sobald das Wetter besser wird werden wir sofort Nachschub besorgen und einlagern. Vor allem brauchen wir auch genug Holz! Ausreichend Lagerplatz ist vorhanden. Erbitte dann kurzfristig den Einsatz von Beschaffungspersonal.


    5. Wir brauchen einen gescheiten Steinbruch in der Nähe. Hier sollten die verantwortlichen Stellen in der Stadt kontaktiert werden oder die Reiterei ggf. auf die Suche gehen und ihn im Namen der legio IX Hispnia requirieren.


    6. Wir werden vorsorglich den Bau einer richtigen Römerstrasse hier im Lager planen. Mit Bordsteinen, Regenrinnen und unterirdischen Wasserleitungen. Ebenso mit einer einfachen Kanalisation, da unser Schmutzwasser uns sonst spätestens im Sommer arge Probleme bereiten wird. Angedacht ist eine Ableitung des Wassers in den Wassergraben rund um das Castellum.


    7. Ausbau des Wassergraben (jeweils durch temporäres Aufstauen) rund um das Castellum, damit jetzt erst einmal das Schmelzwasser und dann später die Abwässer entsorgt werden können. Dummerweise wurde sehr viel Schnee in den Wassergraben geschüttet. Dieser muß jetzt teilweise wieder rausgeschaufelt werden. Das wird in Kürze sonst Probleme bereiten und die Pallisaden können unterspült werden.


    Idee: Wir bauen in den Wassergraben 2 Staustufen im Nordwesten. Anschließend graben wir einen Kanal bzw. verlängern den Wassergraben hinter einer Staustufe in die etwas tiefer gelegenen Auen hinter dem Castellum. Die Auen nutzen wir dann als natürliche Sickergrube für das ganze Schmelzwasser und fluten sie zeitweise.


    Personalbedarf für die anstehenden Arbeiten: eine halbe Legio, damit wir zügig und schnell voran kommen.



    Gezeichnet: Optio Camillus Matinius Plautius, Legio IX Hispania, Germania



    Kopien an: Centurio Tiberius Vitamalacus (vorgesetzer Centurio), Primus Pilus Pontius Geta, Tribunus Iulius Seneca (Abwesenheitsvertreter des Legatus Legionis).

    Ein Legionär gibt für den Tribunus einen Bericht der Bauaufsicht ab und entfernt sich dann schnell wieder.


    Bericht und Anforderungsbedarf seitens der Bauaufsicht im Castellum:


    1. Wir haben genug Holz vom Winter übrig. Die Ziegelproduktion sollte frühzeitig wieder auf das Maximum erhöht werden, damit wir genug Ziegel für alle Um- und Neubauten im Lager, wie auch beim Strassenbau, haben.


    2. Sorgfältiger Abriss der Vorratslager aus Holz und Neubau von Ziegelbauten auf die bereits festen Steinböden und Fundamente.


    3. Die Zimmerleute stellen einen ausreichenden Vorrat an Brettern, Latten und Balken jeder Dicke und Länge her. Damit können wir Laufstege bauen, wenn die Strassen und Wege im Lager beim anstehenden Tauwetter schlecht passierbar werden. Außerdem brauchen wir das Material spätestens bei der Ausbesserung von Dächern, Pallisaden und Brücken etc... nach dem Tauwetter.


    4. Eine genaue Übersicht, was wir an Baumaterialien, Kies, Lehm, Schotter, Steinen etc. noch haben, wird gerade erstellt. Sobald das Wetter besser wird werden wir sofort Nachschub besorgen und einlagern. Vor allem brauchen wir auch genug Holz! Ausreichend Lagerplatz ist vorhanden. Erbitte dann kurzfristig den Einsatz von Beschaffungspersonal.


    5. Wir brauchen einen gescheiten Steinbruch in der Nähe. Hier sollten die verantwortlichen Stellen in der Stadt kontaktiert werden oder die Reiterei ggf. auf die Suche gehen und ihn im Namen der legio IX Hispnia requirieren.


    6. Wir werden vorsorglich den Bau einer richtigen Römerstrasse hier im Lager planen. Mit Bordsteinen, Regenrinnen und unterirdischen Wasserleitungen. Ebenso mit einer einfachen Kanalisation, da unser Schmutzwasser uns sonst spätestens im Sommer arge Probleme bereiten wird. Angedacht ist eine Ableitung des Wassers in den Wassergraben rund um das Castellum.


    7. Ausbau des Wassergraben (jeweils durch temporäres Aufstauen) rund um das Castellum, damit jetzt erst einmal das Schmelzwasser und dann später die Abwässer entsorgt werden können. Dummerweise wurde sehr viel Schnee in den Wassergraben geschüttet. Dieser muß jetzt teilweise wieder rausgeschaufelt werden. Das wird in Kürze sonst Probleme bereiten und die Pallisaden können unterspült werden.


    Idee: Wir bauen in den Wassergraben 2 Staustufen im Nordwesten. Anschließend graben wir einen Kanal bzw. verlängern den Wassergraben hinter einer Staustufe in die etwas tiefer gelegenen Auen hinter dem Castellum. Die Auen nutzen wir dann als natürliche Sickergrube für das ganze Schmelzwasser und fluten sie zeitweise.


    Personalbedarf für die anstehenden Arbeiten: eine halbe Legio, damit wir zügig und schnell voran kommen.



    Gezeichnet: Optio Camillus Matinius Plautius, Legio IX Hispania, Germania



    Kopien an: Centurio Tiberius Vitamalacus (vorgesetzer Centurio), Primus Pilus Pontius Geta, Tribunus Iulius Seneca (Abwesenheitsvertreter des Legatus Legionis).

    Gute Frage, denkt sich Plautius. Die verschiedenen Germanenstämme würden vermutlich kein einheitliches System verwenden.


    “Es gibt mehrere Möglichkeiten für einen Späher sich mit der Hauptstreitmacht zu verständigen. Im Wesentlichen hängen diese davon ab, ob er alleine agiert oder zu mehreren und wie nah wir schon gekommen sind.


    Wenn er mit mehreren Leuten agiert, dann wird er einen schnellen und leicht gerüsteten Boten schicken, der die Nachricht direkt überbringt. Also Augen auf, wenn ein einzelner Germane vor uns wegläuft. Den anch Möglichkeit erst einmal lebend erwischen.


    Daneben sind bei Tag auch Lichtzeichen mit einem Spiegel oder Metall beliebt. Achtet also, wann und wo es im Gelände aufblitzt, vor allem wenn es sich ggf. um ein rhythmisches Aufblitzen handelt. Wenn sie sich gar nicht erst verbergen wollen, dann werden sie unsere Ankunft vermutlich mit Signalhörnern oder Rauchzeichen weiter geben.


    Primär werden ihre Späher sich im Wald aber mit Tierlauten verständigen. Die hohe Kunst besteht also darin, daß ihr genau hinhört, was für Geräusche im Wald so erklingen, diese erkennt und dann entscheiden könnt, ob sie echt sind oder nicht. Und ob sie zur Tageszeit passen. Eulen sind nachts aktiv, während Raben, Krähen, Eichelhäher, Specht tagsüber zu hören sind. Die Zeit nach dem Frühjahr, also jetzt, ist nicht sofort die Brunftzeit. Also Achtung beim röhrenden Hirsch! Und Luchs und Wolf sind eigentlich sehr scheue Tiere, die uns aus dem Weg gehen werden, wenn sie können. Zumal wir sehr laut sind. Also Achtung auch, wenn Wolfsgeheul durch die Wälder schallt und weitergegeben wird. Ein Wolf, der uns aus dem Weg gehen will, der heult nicht!”

    Optio Plautius betrat das Haus mit einigen Leuten des Bautrupps durch die offene Tür. In der Hand hielt er einen Bauplan von dem Praetorium.


    "Also die Fussbodenheizung sollte jetzt klappen. Die Lüftungsschächte waren nicht richtig eingestellt. Da hat sich der Legatus bestimmt im Winter den Hintern abgefroren. Jetzt heizen wir mal ordentlich hoch und sehen dann wie warm es wird. Hm, der Legatus scheint die Einrichtung auszutauschen." brummte Plautius zu den ihn begleitenden Legionären.


    Ungehindert bewegte sich der Optio mit dem Bautrupp durch das Haus. Da der Legatus eh nicht da war und der Bautrupp andauernd irgendwo irgendwas im Lager und den Gebäuden am werkeln war, blieben sie von den regulären Wachen und auch einigen Bediensteten des Legatus Decimus Meridius als ein bekanntes Bild unbehelligt.

    Plautius teilte die Wachen ein. Mittels einer kleinen Sonnenuhr bestimmte er die Zeit und nahm dann selber etwas Trockenobst zu sich. Dann warf er wieder einen Blick auf die Karte.


    Anschließend betrachtete er die Brücke. "Ausbessern lohnt sich hier nicht. Da bauen wir lieber eine neue Brücke, auch wenn diese hier strategisch und von der Infrastruktur quasi keine Bedeutung hat." brummte er in einem Selbstgespräch zu sich selbst.

    Plautius machte sich fleißig Notizen um später im Castellum alles aufarbeiten zu können. Das mit dem Familienaspekt war interessant. Auch strategisch konnte man das ausnutzen.


    "Bei einer derart starken Stellung der Frau kann das Thema "Zwangsehe" ja nicht schwer wiegen. Eine Frau wird einem reichen Germanen versprochen und wenn er ihr nicht gefällt, dann läßt sie sich scheiden. Behält den größten Teil von dessen Hab und Gut und bekommt auch noch Schutz durch die Sippe. Scheidungen müßten eigentlich ein Dauerthema bei den Germanen sein." äußerte Plautius skeptisch.

    Der wachhabende Centurio schaute etwas genervt von einem Stapel Berichte auf und wandte sich dann aber freundlich an den Tribunus.


    „Tribunus! Unser Tribunus Iulius Seneca, Abwesenheitsvertreter des Legatus Legionis Decimus Meridius, befindet sich nach meinen Informationen zur Zeit mit einem Teil der Reiterei und einigen Kohorten Infanterie auf einem Übungsmarsch im Umland. Euer Ansprechpartner wäre im Moment also der Primus Pilus Pontius Geta. Aber keine Sorge. Bislang konnte er noch jedem Besucher weiterhelfen und hat auch alle notwendigen Vollmachten, falls etwas dringend in die Wege geleitet werden muß. Ihr könnt sein Officium nicht verfehlen. An der Tür hängt ein Schild: Rekrutierungsbüro. Das Officium ist quasi direkt nebenan. Nur den Gang runter und dann rechts. Tribunus.“

    Optio Raticus schaute Optio Plautius an.
    "Du würdest nicht versuchen ins Wasser zu springen und ihn zu retten?" fragte er.


    Plautius verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    "Doch, aber wenn ich sage, daß ich nicht reinspringe, dann sind sie vielleicht vorsichtiger. Natürlich hätten wir das Seil von Plinius auch direkt über die Brücke spannen können und alle halten sich daran fest. Aber so passen sie noch besser auf. Und im Vertrauen. Das Wasser ist zwar saukalt und über die Ufer getreten, aber jetzt bestenfalls 1,5 bis 2 Schritt tief. Da können fast alle noch stehen und die Nase über Wasser halten, wenn es sein muß.


    Und wenn alle drüben sind geht es fast 2 Meilen stetig bergauf. Eine lange, schöne Steigung. In nasser Ausrüstung bestimmt keine tolle Sache."

    Optio Plautius, alle Immunes aus dem Bereich der Fabrikationsstätten, wie auch der gesamte bisherige Bautrupp – Soldaten aus allen handwerklichen Bereichen- versammelten sich auf dem Apellplatz. Plautius stellte sich auf eine kleine Kiste, so daß alle ihn sehen konnten und winkte die Männer näher, welche einen lockeren Halbkreis um ihn bildeten.


    „Männer, wenn ihr den aktuellen Dienstplan gelesen habt, dann wisst ihr dass ich die Bauaufsicht im Castellum habe. Nur bauen wir im Moment nichts. Ich persönlich rechne aber damit, dass sich bei dem anhaltenden Wetter das in den nächsten Tagen drastisch ändern wird. Ich werde daher einige Gespräche mit dem Primus Pilus führen, nachdem ich mich die Tage mit Centurio Tiberius Vitamalacus mal beraten habe. Wir beide haben ja den Cursus Architectura besucht.


    Der Schnee wird schmelzen und dann steht das Lager halb unter Wasser, da der Boden teilweise noch gefroren ist und es nicht versickern kann oder richtig abläuft. Zum anderen haben irgendwelche cleveren Strategen den ganzen Schnee entlang der Pallisaden in unseren späteren Wassergraben rund um das Castellum geschüttelt. Das Hochwasser ist dort so gut wie sicher. Dazu kommen die immensen Schneehaufen in manchen Teilen des Lagers. Immer nur drauf mit dem Neuschnee war eine tolle Sache, als es noch geschneit hat. Nur bei Tauwetter saufen wir hier innen im Lager ab und vor dem Lager läuft der provisorische Wassergraben über und unterspült die Pallisaden.


    Ich habe mir folgende Maßnahmen gedacht.


    1.Wir haben genug Holz vom Winter übrig. Wir werden die Ziegelproduktion wieder an das Maximum fahren. Wir werden im Frühjahr Ziegel brauchen. Für weitere Wohnhäuser, Vorratslager aus Ziegeln, beim Strassenbau brauchen wir Ziegelreste etc ...
    2.Wir brauchen seitens der Zimmerleute einen ausreichenden Vorrat an Brettern, Latten und Balken jeder Dicke und Länge. Außerdem brauchen wir von den Zimmerleuten Stege über die wir uns jetzt bei Tauwetter hier im Lager bewegen können. Ich stelle mir da was mit dicken und breitern Brettern vor, die wir auf kurzen Querbalken auflegen und vielleicht mit einem Nagel aufeinander fixieren. Dann müssen wir nicht durch den Schlamm waten und die Stege können wir dann später wieder abbauen und einlagern.
    3.Ich brauche eine genaue Übersicht, was wir an Baumaterialien, Kies, Lehm, Schotter, Steinen etc. noch haben. Sobald das Wetter besser wird werden wir sofort Nachschub besorgen und einlagern. Auch wieder genug Holz! Platz haben wir ja genug. Vor allem brauchen wir einen gescheiten Steinbruch in der Nähe.
    4.Wir werden den Bau einen richtigen Römerstrasse hier im Lager planen. Mit Bordsteinen, Regenrinnen und unterirdischen Wasserleitungen. Wir brauchen eine einfache Kanalisation mit Gefälle mit der wir unser Abwasser in den Wassergraben leiten können. Im Lager können wir gut üben, damit es dann später außerhalb des Lagers gut klappt.
    5.Das Wichtigste ist jetzt aber den Wassergraben rund um das Castellum richtig ins Laufen zu bringen und die Situation zu entschärfen. Meine Idee ist folgende. Wir bauen in den Wassergraben 2 Staustufen im Nordwesten. Anschließend graben wir einen Kanal bzw. verlängern den Wassergraben hinter einer Staustufe in die etwas tiefer gelegenen Auen hinter dem Castellum. Die Auen nutzen wir dann als natürliche Sickergrube für das ganze Schmelzwasser und fluten sie zeitweise. Zum Grabenbau setzen wir die halbe Legio ein, so daß wir schnell voran kommen. Der Primus Pilus und der Legatus werden sich nicht dagegen sperren, denn die Alternative besteht darin, daß sie mit einem Boot zum Exerzierplatz rudern. Gleichzeitig versuchen wir den Wassergraben wieder frei zu machen, indem wir den Schnee raus schaufeln und dann später Stück für Stück in einen richtigen Wassergraben umfunktionieren. Jeweils durch temporäre Stauungen. Im Moment ist das quasi nur ein einfacher, unregelmäßiger Graben rund um das Lager, der einen Angreifer etwas behindert. Gleichzeitig bauen wir von den provisorischen Sickergruben bei den Latrinen eine einfache Kanalisationsleitung zu den Staustufen des Wassergrabens. Dort versuchen wir dann einen Teil des Schnees im Lager zu ensorgen. Er schmilzt in und an den Sickergruben, läuft ab in den Graben und dann weiter in die Auen.


    Für bessere Ideen bin ich aber gerne dankbar.”

    "Vorwärts! Einzeln nach und nach über die Brücke, aber etwas fix, wenn ich bitten darf. Kein Gleichschritt, normales Gehen und nicht drängeln. Und passt verdammt noch mal auf, daß keiner in das Wasser fällt. Ich sage es Euch gleich, ich springe nicht nach und rette euch. He Legionär Plinius, vortreten! Du warst doch der Verrückte, der als Zusatzgepäck unbedingt ein Seil mitschleppen wollte. Pack es aus und halte dich zusammen mit 2-3 anderen Legionären bereit es demjenigen zu zuwerfen, der ins Wasser fällt. Ach ja, wer ins Wasser fällt hat 4 Wochen Latrinendienst und Nachtwache!"